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  • Geld — Es gibt nie genug davon
    Erwachet! 1983 | 22. September
    • Geld — Es gibt nie genug davon

      KÖNIG Salomo sagte: „Dein Geld kann im Nu vergehen, als hätte es Flügel bekommen und wäre wie ein Adler davongeflogen“ (Sprüche 23:5, Today’s English Version). Viele verschwenden ihr Geld, wie zum Beispiel der hochbezahlte Armeegeneral, der bankrott ging, nachdem er „zwei Cadillacs und für seine Frau einen zweiten Nerzmantel“ gekauft hatte.

      Auch eine Regierung kann über ihre Verhältnisse leben. In den Vereinigten Staaten beispielsweise sind die Inlandsschulden auf mehr als eine Billion Dollar angewachsen. In anderen Ländern haben die Schulden einschließlich hoher Auslandsschulden ebenfalls astronomische Beträge erreicht, wie zum Beispiel in der Sowjetunion (16 Milliarden Dollar) und auf den Philippinen (10 Milliarden Dollar).

      „Aber warum sind die Regierungen nicht umsichtiger gewesen?“ magst du fragen. Wir leben in einer Zeit noch nie dagewesener Forderungen nach materiellen Gütern. Der Wirtschaftswissenschaftler Irving S. Friedman erklärte daher: „Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten Regierungen nicht überleben, noch konnten Oppositionsparteien zur Macht kommen, wenn sie nicht rasche, umfassende und große Verbesserungen des Lebensstandards versprachen.“ Daher brauchten die Regierungen Geld — und zwar jede Menge —, um die Straßen, Schulen, Krankenhäuser und Wohnungen zu bauen, die die Leute forderten. Das Ergebnis? Riesenkredite, die zu einer steigenden globalen Verschuldung führten. Die Situation hat sich nach 1973 erheblich verschlimmert.

      In jenem Jahr drosselte die OPEC (Organisation der Erdöl exportierenden Länder) die Öllieferungen an andere Länder. Das war ein harter Schlag, der sich weltweit bemerkbar machte. Die Ölpreise schnellten in die Höhe. Am empfindlichsten getroffen wurden jedoch die Entwicklungsländer.

      Der Vormarsch der Petrodollars

      Die Taktik der OPEC funktionierte, und ihre Mitgliedstaaten waren plötzlich sagenhaft reich (obwohl sie sich neuerdings aufgrund des Ölüberflusses und der fallenden Preise in finanziellen Schwierigkeiten befinden). Damals wanderte ein Großteil ihres neuerworbenen Vermögens in die zahlungsschwachen Entwicklungsländer. Aber das Gewinnstreben erwies sich als „eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten“ (1. Timotheus 6:10).

      All dieses Geld trug dazu bei, die Inflation anzuheizen, die einige Länder unter Kontrolle zu bringen versucht haben, indem sie die Zinssätze hochschnellen ließen. Die schwer verschuldeten Länder jedoch waren in der Falle — sie brauchten mehr Geld, konnten aber nicht einmal die Zinsen für ihre alten Kredite bezahlen. Wie wir später sehen werden, bedrohen diese Schulden nun die Zahlungsfähigkeit der gesamten Weltwirtschaft.

      Die Finanzierung der dritten Welt

      Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) gegründet, um bedürftigen Ländern Geld zu leihen. Diese Organisationen werden von den wohlhabenderen Mitgliedstaaten finanziert. Kürzlich erklärte der Präsident der Weltbank. A. W. Clausen, daß das „Hauptziel der Weltbank in der Linderung der Armut besteht“. Diese Institutionen haben den Entwicklungsländern wirklich viel dringend benötigtes Geld zugeführt. Nichtsdestoweniger werden wir an die Weisheit erinnert, die in Sprüche 22:7 zum Ausdruck kommt: „Der Reiche ist der, der über die Minderbemittelten herrscht, und wer borgt, ist ein Knecht des Leihenden.“ Manche Entwicklungsländer lehnen daher die Hilfe von diesen Organisationen ab. Wieso?

      Um seine Investitionen zu schützen, verlangt der IWF, daß das Kredit nehmende Land seine Wirtschaftspolitik drastisch ändert, indem es den Etat ausgleicht, die Ausgaben der Regierung kürzt und seine Währung abwertet. Das mögen vernünftige wirtschaftliche Vorschläge sein, aber sie können ein armes Land auch ins Chaos stürzen. Ein Wirtschaftswissenschaftler schlußfolgerte daher, daß jemand, der einem Entwicklungsland diese Maßnahmen aufzwingt, sozusagen „einem Ertrinkenden einen Anker zuwirft“.

      Lediglich mehr Geld zu drucken ist ein zweckloses Unterfangen — dadurch wird der tödliche Griff der weltweiten Inflation nur noch enger. Somit haben schwer verschuldete Länder keine andere Wahl, als sich den Maßnahmen der internationalen Kreditgeberorganisationen zu beugen.

  • Inflation — Was steckt dahinter?
    Erwachet! 1983 | 22. September
    • Inflation — Was steckt dahinter?

      DU GEHST in dein Stammcafé und bestellst eine Tasse Kaffee zu einem bereits inflationären Preis. Beim Bezahlen wird dir gesagt, daß sich der Preis des Kaffees in der Zeit, während du ihn getrunken hast, fast verdoppelt hat. Unmöglich? Nein, solche Erfahrungen konnte man in Deutschland in den zwanziger Jahren machen — ein erschreckendes Beispiel dafür, wie sich die Inflation steigern kann.

      Deine Erfahrungen mit der Inflation mögen nicht ganz so drastisch sein. Nichtsdestoweniger beträgt in Argentinien die Inflationsrate 500 Prozent, und es ist nur eines von mehreren Ländern, die unter einer katastrophalen, galoppierenden Inflation leiden. Dennoch sind Erforscher der Bibel über diese Entwicklung nicht überrascht, da in Offenbarung 6:6 von einer Zeit die Rede ist, wo man mit einem Tageslohn lediglich einen „Liter Weizen“ kaufen kann.

      Aber wie die meisten von uns bist du dir vielleicht im unklaren darüber, wer (oder was) an der Inflation schuld ist. Wollen wir also die „Experten“ fragen! Stell dir einen Gerichtssaal vor, in dem Geschäftsleute, Politiker und Wirtschaftswissenschaftler zusammengekommen sind. Du hast das ehrenvolle Vorrecht, den Vorsitz zu führen.

      Du beginnst mit gebieterischer Stimme: „Die Sitzung ist eröffnet. Die Weltwirtschaft nähert sich dem Ruin, und einer von Ihnen ist der Schuldige. Wer möchte als erster etwas zu seiner Verteidigung sagen?“

      „Wenn der Herr Vorsitzende einverstanden ist“, sagt ein Wirtschaftswissenschaftler, „würde ich gern erklären, was passiert

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