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  • Ein Freiheit und Liebe verbreitendes Missionarwerk
    Der Wachtturm 1952 | 15. Juli
    • Hinsicht. Wir lieben unsere Brüder in der weiten Welt, und wir wünschen, dass Ihr teilhabt an dieser Liebe, ihnen zu helfen. Unsere besten Wünsche begleiten Euch.

      WATCH TOWER BIBLE & TRACT SOCIETY

      N. H. Knorr, Präsident.“

      10. Februar 1952

      Bis zu jenem Morgen wussten die Studenten nicht, wohin sie gesandt würden. Man stelle sich daher die Aufregung vor, als Bruder Knorr sie gemäss der Einteilung in Missionargruppen nach vorn rief und bekanntgab, wohin jeder gehen werde! Fünfundneunzig von den neunundneunzig Absolventen empfingen Diplome „mit Studienverdienst“, und alle empfingen Dienstzuteilungen, die sie nach fünfundzwanzig Ländern führen werden. Diese Klasse wird mithelfen, geistige Gefangene frei zu machen, und dies in den Vereinigten Staaten, Quebec, auf den Bahamas, in Zentral- und Südamerika, in Ländern Europas und im Nahen Osten, in Indien und Afrika.

      Gerade vor der Entlassung legte ein Glied der Klasse eine Resolution vor, worin die Studenten ihre neuen Verantwortlichkeiten anerkannten und gelobten, ihnen nach bestem Vermögen nachzuleben. Dies rief bei der grossen Zuhörerschaft Beifall hervor. Ein Schlussgebet beendete die formelle Feier und entfesselte den verhaltenen Enthusiasmus der lebhaften Menge. Aussichten für die Zukunft bildeten das Gespräch für den Rest des Tages. Es ist ein langer Weg von den friedlichen Anlagen Gileads bis zur Stätte ihrer kommenden neuen Tätigkeit. Doch begibt sich die achtzehnte Klasse wohlausgerüstet an ihre Aufgabe, willige Zuhörer in manchen Ländern zu heissen: „Gehet hinaus!“

  • Hingabe an Gott und Weihung
    Der Wachtturm 1952 | 15. Juli
    • Hingabe an Gott und Weihung

      „Da sprach ich: Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben. Dein Wohlgefallen [Deinen Willen, Me] zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens.“ — Ps. 40:7, 8.

      1-3. Wer wird heute gezeichnet, und wo, und in Erfüllung welcher Prophezeiungen?

      DU WIRST heute an deiner Stirn oder deiner rechten Hand gezeichnet. Ob du nun Mann oder Frau, Junge oder Mädchen, weiss oder farbig seiest, bildest du doch hierin keine Ausnahme. Es ist das Zeichen deines Geschicks, und deine Gelegenheit zum Leben in einer reinen, gerechten, neuen Welt hängt davon ab. Wir leben in den Tagen der Erfüllung befremdender Prophezeiungen, und diese Tatsache lässt es als geeignet erscheinen, von einem sinnbildlichen Zeichen an der Stirn oder an der Hand zu reden.

      2 Der betagte Verbannte auf der Gefangeneninsel Patmos sah 144 000 auf der Höhe des Berges Zion um ihren König versammelt, und alle trugen den Namen ihres Vaters an ihren Stirnen geschrieben. Dieser Tatsache zufolge wird gesagt: „Sie werden als Könige herrschen in alle Ewigkeit.“ (Off. 14:1, 3; 22:4, 5, NW) Derselbe Verbannte sah in seiner Reihe von Visionen, wie sich in diesen Nachkriegsjahren ein „Bild des wilden Tieres“ formiert, und wie das Volk überall unter Zwang gestellt wird, es anzubeten und so „ein Zeichen [zu erhalten] an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, und dass niemand kaufen oder verkaufen könne, als nur jemand, der das Zeichen hat, den Namen des wilden Tieres oder die Zahl seines Namens“. Wehe den so Gezeichneten! Sie sind dazu bestimmt, zu „trinken von dem Weine des Grimmes Gottes, der unverdünnt in dem Becher seines Zornes eingeschenkt ist“. — Off. 13:15-17; 14:9, 10, NW.

      3 Siebenhundert Jahre früher sah ein anderer Verbannter, ein hebräischer Prophet in Babylon, die Vorbilder abscheulicher Dinge, die heute in der Christenheit geschehen, was sie und ihre Anbeter zur Vernichtung verurteilt. Ein Mann jedoch, ein in Linnen gekleideter Schreiber, rettete für eine Anzahl Männer, Frauen und Kinder die Situation. Er ging voran und machte ein Zeichen an ihre Stirnen, damit sie verschont würden von den sechs Scharfrichtern, die ihm mit Mordwerkzeugen auf den Fersen folgten und den göttlichen Befehl hatten, jede ungezeichnete Person, Greise, Jünglinge, Jungfrauen, kleine Kinder und Weiber, vor ihrem Tempel oder sonstwo in der Stadt niederzustrecken. (Hes. 9:1-7) Heute kommst du, ja, unfehlbar trittst du in den Bereich der einen oder andern dieser Prophezeiungen. Wie also wirst du gezeichnet, zum Leben oder zum Tode? Sorge dafür, dass es zum Leben sei!

      4. Wie sind gewisse Personen bis hinab in die Gegenwart an buchstäblichen Zeichen erkennbar, und welches Zeichen bedeutet Untergang, und welches Leben?

      4 Unter den Hindus und andern Kultanhängern in Indien werden bis zur gegenwärtigen Zeit Sektenzeichen an Stirn, Arme oder andere Körperteile angebracht. Durch dieses Zeichen wird deutlich offenbar, wer ein Nachfolger des Gottes Wischnu oder Schiwa, ein Anhänger des Brahma oder ein Nachfolger eines andern der vielen Götter sei. Es ist ein alter Brauch, dass Anbeter besonderer Götzen das Zeichen ihres Götzen an einem Teil des Körpers tragen, wo es deutlich sichtbar ist. In biblischen Zeiten war es auch Brauch, Knechte und Sklaven mit einem Zeichen zu versehen, um sie von andern Leuten zu unterscheiden. Heute magst du dich nicht mit einem solch buchstäblichen Zeichen versehen oder ein solches auf deine Person einzeichnen lassen, doch trotzdem kannst du es nicht umgehen, dass du in biblischem Sinne zu einem gewissen Geschick gezeichnet wirst. Für Gott, den Richter deines Geschicks, ist dieses Zeichen ebenso klar ersichtlich und entzifferbar, als es das Zeichen war, das er an Kain anbrachte oder für ihn vorschrieb, damit nicht jemand das Gesetz selbst in die Hand nehme und ihn als den Mörder Abels töte. (1. Mose 4:15) Weil das Zeichen, das du jetzt trägst, populär ist, und weil die Starken dieser Welt, die an der Macht sind, ihm den Vorzug geben, magst du darauf stolz sein. Es mag dir Beifall, Vorrechte und Beförderung in dieser Welt eintragen, doch mag es dich in den Augen des Höchsten, der das Geschick der Nationen und Regierungen dieser Welt festlegt, zur Vernichtung bestimmen. Auf die Weise gezeichnet zu sein, die er gutheisst, bedeutet für dich Leben. Es öffnet dir den Weg, durch die kommende Weltkatastrophe von Harmagedon hindurch- und in die neue Welt, die er schafft, hineinzuleben.

      5. Wie können wir zu einem Geschick des Lebens in der neuen Welt gezeichnet werden?

      5 Wie kannst du und wie können wir übrigen zu dem Geschick eines gedeihlichen Lebens in der gerechten neuen Welt gezeichnet werden? Indem wir die Sklaven, die ergebenen Diener des Gottes der neuen Welt, sind. Indem wir das Kennzeichen tragen, das unverkennbar jedem, dem wir begegnen, zeigt, dass wir Gott, dem Höchsten, gehören, dessen Name allein Jehova ist. (Ps. 83:18) Sein grosser Widersacher ist der „Gott dieses Systems der Dinge“, dessen Name Satan, der Teufel, ist, so dass, wenn du der Sache dieser selbstischen, verderbten alten Welt dienst, du ihrem Gotte dienst. (2. Kor. 4:4, NW; Joh. 12:31) Wir müssen zwischen diesen zwei gegnerischen Göttern wählen, dem mächtigen Gott dieser alten Welt und dem allmächtigen Gott der ewigwährenden neuen Welt. Für welchen davon Dienst zu tun wird bestimmt den besten Lohn eintragen, den Lohn, der der Mühe wert ist? Nun, natürlich der Dienst für den lebendigen und wahren Gott Jehova, der den Widersacher-Gott und seine alte Welt vernichten und für immer die neue Welt aufrichten wird. Indem wir die Entscheidung treffen, uns für das Leben in jener neuen Welt zeichnen zu lassen, ist es für uns nun dringend nötig geworden, uns Jehova Gott zu übergeben und ihm zu gehören. Wie denn? Durch den Akt unserer Hingabe an ihn durch seinen Sohn und Hohenpriester Jesus Christus. Es gibt nun keinen andern Weg, uns Gott zu nahen und in seinen Dienst eingeführt zu werden.

      6. Auf wen wies Psalm 40:7, 8 hin, und wen machte der Gesetzesbund zu Priestern für die Nation Israel?

      6 Gottes Sohn und Hoherpriester ist der eine, auf den der Geist der Prophezeiung hinwies, als er den Psalmisten David veranlasste, die zu Anfang dieses Artikels zitierten Worte niederzuschreiben. David vom Stamme Juda, König von Jerusalem, sprach dort nicht von seinem eigenen Kommen, um Gottes Willen zu tun, sondern von seinem Nachkommen, der sowohl Hoherpriester wie auch König und damit Davids Herr werden sollte, nämlich von Jesus Christus. Der König David und ganz Israel bedurften eines solch kommenden Hohenpriesters. Sie lebten unter dem alten Bunde, den Jehova Gott durch den Propheten Mose mit der Nation Israel geschlossen hatte. Dieser Bund bestimmte die männlichen Glieder der Familie Aarons, des Bruders Moses, zu Priestern für die Nation. Die übrigen Männer vom Stamme Levi wurden offiziell Leviten genannt und waren dazu bestimmt, der aaronischen Priesterschaft zu dienen. Sie brachten regelmässig Tieropfer und das Blut von Stieren und Böcken für die Sünden der Nation Israel dar, damit sie im Gesetzesbund mit Gott bleiben konnten.

      7. Warum waren die jüdischen Priester unbefriedigend, und wie wurde der geeignete Hohepriester erweckt?

      7 Keiner jener jüdischen Hohenpriester konnte Gott ein vollkommenes Menschenopfer darbringen, um die Schuld zu tilgen, die die Menschheit Gott gegenüber hatte, weil all die jüdischen Priester als Nachkommen Adams und Evas, der ersten Sünder aus den Menschen, sündig und unvollkommen waren. Nur der eine, der ein vollkommenes Opfer darbrachte, konnte Gottes wahrer Hoherpriester werden. Nur ein Wunder konnte das für Menschen Unmögliche zustande bringen. So sandte Gott denn seinen Sohn in Menschengestalt in diese Welt. Er kam nicht aus dem Stamme Levi und aus dem Geschlecht Aarons, sondern war aus Davids königlichem Stamm Juda. Da der alte Gesetzesbund keinen befriedigenden Hohenpriester in der Familie Aarons, des Leviten, hervorbrachte, erweckte Gott seinen annehmbaren Hohenpriester in der königlichen Linie Davids, damit er seinen eigenen vollkommenen Menschenleib Gott als Opfer darbringe. Mittels dieses passenden Opfers konnte sein Hoherpriester als Mittler zwischen Gott und Menschen amten, um einen neuen Bund zu errichten, wobei er sein eigenes Blut als das Mittel gebrauchte, den neuen Bund in Kraft zu setzen und ihm die Macht zu verleihen, wahre, dauernde Vergebung menschlicher Sünden herbeizuführen. Indem der Apostel Paulus erklärt, wie der neue Hohepriester, Jesus Christus, dieses lebenrettende Werk aufnahm, zitiert er aus dem Psalm Davids und sagt ferner:

      8. Was hat Hebräer 10:4-10 über sein Kommen zu sagen?

      8 „Es ist nicht möglich, dass das Blut von Stieren und Ziegenböcken Sünden hinwegnehme. Daher, als er in die Welt kommt, sagt er: ‚„Schlachtopfer und Opfergaben begehrtest du nicht, aber du bereitetest mir einen Leib. Du anerkanntest nicht vollständige Brandopfer und Sündopfer.“ Dann sprach ich: „Siehe! ich bin gekommen (in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun.“‘ Nachdem er zuerst gesagt hatte: ‚Du begehrtest nicht noch anerkanntest du Schlachtopfer und Opfergaben und vollständige Brandopfer und Sündopfer‘ — Opfer, die doch nach dem Gesetz dargebracht werden —, sagt er tatsächlich: ‚Siehe! Ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun.‘ Er tut das weg, was zuerst ist, auf dass er das Zweite aufrichte. Durch den besagten ‚Willen‘ sind wir geheiligt worden durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi ein für allemal.“ — Heb. 10:4-10, NW; Ps. 40:6-8, LXX.

      DER LAUF, DEM WIR FOLGEN SOLLEN

      9. Inwiefern war Jesus schon zur Zeit dieses Kommens heilig, und wie also sollten wir seinen Schritt zum Tun des Willens Gottes heissen?

      9 Wie nun sollen wir den Schritt heissen, den Jesus dort unternahm, als er in dem Leibe kam, den Gott ihm zum Gebrauch auf Erden bereitet hatte, um Gottes Willen zu tun? Nun, durch Geburt als Jude hatte Jesus schon einer Nation angehört, die Gott heilig war, da sie das von Gott erwählte Volk bildete, die Nachkommen seines Freundes Abraham der alten Zeit. Als vierzig Tage altes Kindlein wurde Jesus zudem Jehova Gott in seinem Tempel dargestellt, weil er Marias erstgeborener Sohn war. Der Bericht hierüber lautet: „Und als die Tage ihrer Reinigung gemäss dem Gesetz Moses voll wurden, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn Jehova darzustellen, gleichwie in Jehovas Gesetz geschrieben steht: ‚Jedes Männliche, das einen Mutterleib öffnet, soll Jehova heilig genannt werden‘, und ein Schlachtopfer darzubringen gemäss dem, was in dem Gesetz Jehovas gesagt ist: ‚Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.‘“ (Luk. 2:22-24, NW) Direkt seine Geburt betreffend, sagte der Engel, der sie der Maria ankündigte: „Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Geborene heilig, Sohn Gottes, genannt werden.“ (Luk. 1:35, NW) Jesus war heilig und kraft all dieser Dinge Gott ergeben. Wie also könnten wir seinen Schritt, Gottes Willen zu tun, wie er in der Rolle des Buches, in den inspirierten Hebräischen Schriften, erwähnt ist, bezeichnen? Dies war die Darstellung seiner selbst zum Dienst für Gott, und es erforderte einen Entschluss seinerseits. Es war somit ein Akt der Hingabe seiner selbst, um das zu tun, was immer sich von da an als Gottes Wille erwiese.

      10, 11. Wie pflegten wir von diesem Schritt auf seiten Jesu zu reden, und welchen Platz nimmt dieses Wort oder dieser Begriff in den Christlichen Schriften ein?

      10 Viele Jahre lang ist es Brauch gewesen, zu sagen, Jesus habe sich selbst Gott geweiht. Gemäss dem umfassenden, allgemeinen Sinn, in welchem die Wörter „Weihung“ und „weihen“ im Deutschen heute gebraucht werden, könnte dieser Ausdruck angehen. Indes bringt er biblische Dinge durcheinander, da die Bibel von dieser Sache nicht so spricht. Er verhüllt und mindert das, wovon die Bibel ausdrücklicher als Weihung spricht. In den Christlichen Griechischen Schriften der Bibel ist das Wort „weihen“, d. h. consecrate gemäss der englischen King-James-Bibel, ein seltenes Wort und kommt darin nur zweimal vor (in der Elberfelder-B. als „eingeweiht“ in Heb. 9:18 und 10:20) und lautet wie folgt: „Denn das Gesetz bestellt Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit haben; das Wort des Eidschwurs aber, der nach dem Gesetz gekommen ist, einen Sohn, vollendet [geweiht, KJ] in Ewigkeit.“ (Heb. 7:28) „Auf dem neuen und lebendigen Wege, welchen er uns eingeweiht [geweiht, KJ, We] hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch.“ — Heb. 10:20.

      11 Die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften (engl.) enthält das Wort „weihen“ (consecrate) in ihrem Haupttext überhaupt nicht; somit wird das Wort nicht zur Beschreibung von etwas gebraucht, was Jesus oder irgendeiner seiner Jünger tat. Die oben erwähnten Verse lauten darin: „Denn das Gesetz bestimmt Männer zu Hohenpriestern, die Schwachheit haben, das Wort des Eidschwurs aber, der nach dem Gesetz kam, bestimmt einen Sohn, der vollkommen gemacht ist auf ewig.“ (Heb. 7:28, NW) „Den er für uns feierlich eingeführt hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist sein Fleisch.“ (Heb. 10:20, NW) Selbst die katholische Douay- (und Allioli-) Übersetzung braucht das Wort „weihen“ in der Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften nicht, und die Amerikanische Standard-Bibel braucht es nur in Johannes 10:36 und 17:17, 19 als Randbemerkung (in Deutsch siehe Storr und Albrecht), und zwar wie folgt: „Saget ihr von dem, welchen der Vater geweiht und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin der Sohn Gottes?“ „Weihe sie in der Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit. Und ich weihe mich für sie, auf dass auch sie geheiligt seien in Wahrheit.“ So sagt jetzt die (engl.) Revidierte Standard-Bibel von 1946 „weihen“ und „Weihung“, wo die frühere Amerikanische Standard-Bibel und auch die Elberfelder Bibel „heiligen“ und „Heiligung“ sagen. Indes gebrauchen diese drei modernen Übersetzungen dennoch das Wort „Heilige“ statt „Geweihte“. Aus all diesem können wir sehen, dass in allen Bibelübersetzungen das Wort „weihen“ für etwas anderes reserviert wird als für das Bezeichnen unseres ersten Schrittes, Gottes Willen zu tun.

      NICHT SELBST-GEWEIHT

      12. Machte Jesus sich selbst zum Hohenpriester, und weshalb handelte er in dieser Sache nicht vermessen?

      12 Als Beweis des Gesagten fragen wir nun: Machte Jesus sich selbst zu Gottes Hohempriester, um Opfer darzubringen, wie Aaron dies tat, und um so zu regieren, wie der ehemalige Priester Melchisedek, der König von Salem, regierte? Die Heilige Schrift selbst antwortet mit Nein. Dieses Vorrecht hatte Jesus nicht, auch wenn er Gottes heiliger Sohn war. In Hebräer 5:1-6 (NW) wird erklärt: „Jeder aus Menschen genommene Hohepriester wird zugunsten von Menschen über Dinge, die Gott betreffen, bestellt, damit er Gaben und Schlachtopfer für Sünden darbringe … Auch nimmt sich jemand diese Ehre nicht selbst, sondern nur, wenn er von Gott berufen ist, wie auch Aaron. Ebenso verherrlichte der Christus sich nicht selbst, indem er Hoherpriester wurde, sondern wurde von dem verherrlicht, der mit Bezug auf ihn sprach: ‚Du bist mein Sohn, heute bin ich dein Vater geworden.‘ Wie er auch an anderer Stelle sagt: ‚Du bist Priester auf ewig nach der Weise Melchisedeks.‘“ Wenn vor Jesu Zeiten jemand versuchte, sich selbst zu weihen, oder sich selbst zum Priestertum Israels zu bestellen, so erhielt er für seine Vermessenheit von Gott die gebührende Strafe. Man erinnere sich der Fälle des Leviten Korah, des Königs Saul und des Königs Ussija. (4. Mose 16:1-35; 1. Sam. 13:1-14; 2. Chron. 26:16-21) Jesus war weder vom Stamm Levi noch vom Priestergeschlecht Aarons. So masste er sich nicht an, sich selbst in das königliche Priestertum, wie es dasjenige Melchisedeks war, einzusetzen und so Gott vorzuschreiben, was sein Wille für ihn sein müsste, um einen gewissen persönlichen Ehrgeiz zu befriedigen.

      13. Wie gelangten Aaron und seine Söhne gemäss der Schrift zum Priestertum, und wer weihte sie?

      13 Untersuchen wir den Bericht über Aaron und seine Söhne und stellen wir fest, ob sie sich selbst für das Priestertum erwählten oder sich selbst in jenes Amt einsetzten. Als Jehova Mose hinsandte, um vor den Pharao von Ägypten zu treten, sprach er zu Mose: „Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott gesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.“ Später gestattete Jehova dem Aaron, dass er Mose den verbotenen Berg Sinai hinaufbegleite, und kurz vor der feierlichen Einführung des Gesetzesbundes mit Israel liess er Aaron und zwei seiner Söhne und siebzig Älteste das heilige Gebiet des Berges betreten. (2. Mose 7:1; 19:23, 24; 24:1, 2, 9-14) Als Jehova darauf mit Mose auf dem Gipfel des Sinai eine private Unterredung hatte, bezeichnete er ausdrücklich Aaron als den Hohenpriester Israels und seine vier Söhne als Unterpriester, und er gebot, ihnen Priesterkleider zu machen: „Und du sollst deinen Bruder Aaron damit bekleiden und seine Söhne mit ihm; und du sollst sie salben und sie weihen und sie heiligen, dass sie mir den Priesterdienst ausüben.“ (2. Mose 27:21 bis 28:41) Aus diesem ersehen wir, dass diese Männer nicht befugt waren, von sich aus das Priestertum des Gesetzesbundes Gottes zu übernehmen. Nein, sondern sie mussten zuerst berufen und erwählt werden, und dann war Gott es, der sie zu ihrem Amte weihte und dies durch sein sichtbares Werkzeug oder seinen Knecht Mose.

      14. Wie werden in 2. Mose, Kapitel 29, und 3. Mose, Kapitel 8, die Ausdrücke „weihen“ und „Weihung“ angewandt?

      14 In 2. Mose, Kapitel 29, wie auch in 3. Mose, Kapitel 8, beschrieb Mose die Feier der Weihung, durch die Aaron und seine Söhne ins Amt eingesetzt wurden. Einer der Widder, der damals geopfert werden musste, wurde der „Einweihungswidder“, d. h. „Widder der Weihung“ (Al), genannt, was nicht bedeutete, dass es ein geweihter Widder war, sondern dass es ein Widder war, der zur Weihung Aarons und seiner Söhne verwendet wurde. Der Korb, worin das Brot lag, das zusammen mit diesem Widder verwendet wurde, hiess der „Korb der Weihung“ (KJ). Aaron wurde also in seine herrlichen Priestergewänder gehüllt und dann als Hoherpriester gesalbt, und danach wurden Aarons Söhne mit Priestergewändern bekleidet, worauf Mose zur Einsetzungsfeierlichkeit schreiten musste: „Und du sollst Aaron und seine Söhne weihen.“ Über Aarons Nachfolger sagte Gott zu Mose: „Und die heiligen Kleider Aarons sollen für seine Söhne sein nach ihm, um sie darin zu salben und sie darin zu weihen. Sieben Tage soll sie anziehen, wer von seinen Söhnen Priester wird an seiner Statt, welcher in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen wird, um im Heiligtum zu dienen.“ (2. Mose 29:9, 22, 34, 29, 30; 3. Mose 8:22, 28-31) Demgemäss beschränkte sich der Sinn des Wortes „weihen“ auf die Einsetzung von Männern in das Priestertum; und Jehova Gott setzte seine Priester auf seine Weise ein.a

      15. Was ist der ursprüngliche hebräische Ausdruck hier, wie ist er verschiedentlich übersetzt worden, und was bedeutet er?

      15 Unser deutsches Wort „weihen“ ist in Wirklichkeit die Übersetzung einer Gruppe hebräischer Wörter, die buchstäblich „die Hand füllen“ bedeuten, nämlich denen Vollmacht in die Hand zu legen, die im Amte dienen sollen. Im Bilde hiervon wurde der Widder der Weihung getötet und zerlegt, und Stücke davon wurden zusammen mit gewissem Backwerk von Mose aus dem Korbe der Weihung auf die Hände Aarons und seiner Söhne gelegt und wurden vor Jehova gewebt. Hernach wurden die gewebten Dinge verbrannt, und dies „auf dem Altar über dem Brandopfer; sie waren eine Weihung [ein Einsetzungsopfer, Schmoller; s. auch Al] zum süssen Geruch: es war ein Jehova dargebrachtes Feueropfer.“ (2. Mose 29:19-25 u. 3. Mose 8:22-28, AS) Die griechische Septuaginta-Übersetzung gibt den hebräischen Ausdruck buchstäblich wie folgt wieder: „die Hand füllen (oder voll machen)“; aber moderne Übersetzer oder Übersetzungen wie Moffatt, Eine Amerikanische Übersetzung, Crampon, Kautzsch und Schmoller sind geneigt, es mit „einsetzen“ wiederzugeben. Die lateinische Vulgata, die katholische Douay- und Allioli-Übersetzung und Young übersetzen es mit „die Hände weihen“. Wenn Gott uns erwählt und uns zu seinem Dienste beruft und dann unsere willigen Hände füllt und ihnen Macht zu besitzen gibt, so „ermächtigt“ er uns, wir haben in der Tat Autorität von der rechten Quelle und können mit Zuversicht handeln, denn Gott steht uns bei.

      16. Wie lange dauerte die vorbildliche Einsetzungsfeier?

      16 Die vorbildliche Einsetzungsfeier dauerte damals sieben Tage. Dem Mose wurde gesagt: „Du sollst Aaron und seinen Söhnen also tun, nach allem, was ich dir geboten habe; sieben Tage sollst du sie einweihen [sie weihen, AS; ihre Hände weihen, Al]. Und einen Farren als Sündopfer sollst du täglich zur Sühnung opfern und den Altar entsündigen, indem du Sühnung für ihn tust; und du sollst ihn salben, um ihn zu heiligen. Sieben Tage sollst du Sühnung tun für den Altar und ihn heiligen; und der Altar soll hochheilig sein: alles, was den Altar anrührt, wird heilig sein.“ — 2. Mose 29:35-37.

      17. Wann und wie ging die Einsetzungsfeier vor sich, und welcher Beweis, dass Gott das Priestertum angenommen hatte, wurde gegeben?

      17 Die Einsetzung Aarons und seiner Söhne erfolgte an den ersten sieben Tagen des Jahres, das demjenigen des Auszuges der Israeliten aus Ägypten folgte. Am ersten Tage der Feierlichkeiten sagte Mose zu den Priesteranwärtern im Hofe, der die heilige Stiftshütte oder das Zelt umgab: „Ihr sollt nicht aus der Tür des Zeltes der Zusammenkunft hinausgehen sieben Tage, bis die Tage eurer Weihung erfüllt seien: denn er soll euch sieben Tage weihen. So wie man an diesem Tage getan, hat Jehova zu tun geboten, um Sühnung für euch zu tun. Und an der Tür des Zeltes der Zusammenkunft sollt ihr bleiben Tag und Nacht, sieben Tage, und sollt den Auftrag Jehovas beobachten, dass ihr nicht sterbet; denn also ist mir geboten worden.“ (AS, Al) Sie entsprachen dieser Bedingung, und so erforderte es sieben volle Tage, sie ins Amt einzusetzen. Am achten Tag konnten diese Priester ohne den Beistand Moses selbst Opfer darbringen. Als Aaron damit fertig war, die Opfer darzubringen und das Volk zu segnen, geschah folgendes: „Mose und Aaron gingen hinein in das Zelt der Zusammenkunft; und sie kamen heraus und segneten das Volk. Und die Herrlichkeit Jehovas erschien dem ganzen Volke; und es ging Feuer aus von Jehova und verzehrte auf dem Altar das Brandopfer und die Fettstücke; und das ganze Volk sah es, und sie jauchzten und fielen auf ihr Angesicht.“ (3. Mose 8:33 bis 9:24) Diese Wunder-Kundgebung vom Himmel war ein sichtbarer Beweis dafür, dass die Einsetzung oder Weihung der aaronischen Priesterschaft erfolgreich vollendet worden war und dass Jehova Gott sie und ihre Dienste angenommen hatte.

      FRÜHERER LOSER GEBRAUCH VON WÖRTERN

      18. Wovon war dieser ganze Anlass prophetisch?

      18 Der ganze Anlass war ein prophetisches Bild von der Weihung des wahren Priestertums Gottes während dieser christlichen Zeitepoche, die „das Evangeliumszeitalter“ zu nennen einige immer noch geneigt sind. Der gesalbte Jesus ist das Haupt oder der Oberste dieses Priestertums. Seine gesalbten Nachfolger sind seine Unterpriester, und an diese sind die Worte gerichtet: „Daher, heilige Brüder, Teilhaber der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester, den wir bekennen — Jesus.“ — Heb. 3:1, NW.

      19. Wie sprach Zions Wachtturm in seinem ersten Jahre der Veröffentlichung von dieser siebentägigen Weihung der Priester Israels?

      19 Zions Wachtturm besprach im allerersten Jahre seines Erscheinens den Sinn dieser Einsetzungsfeier und ihrer siebentägigen Dauer. In seiner Ausgabe (engl.) vom März 1880, Seite 1 (Abschn. 3), hiess es: „Die Weihung der Priesterschaft schliesst alle Glieder seines Leibes [des Leibes Christi oder der Versammlung der 144 000] ein und erfordert das ganze Evangeliumszeitalter, um ihn zu vollenden.“ Einen Monat zuvor hatte Zions Wachtturm in der Ausgabe vom Februar 1880 (engl.) das 8. Kapitel von 3. Mose besprochen und in den letzten zwei Abschnitten unter dem Untertitel „Weihung der Priester“ (S. 2) gesagt: „Die sieben Tage der Weihung … zeigt wiederum, dass wir dem Dienste Gottes geweiht sind, nicht nur für einen Teil unserer Zeit, sondern für die ganze Zeit, denn sieben ist die vollständige Zahl in der Schrift und bezeichnet alles oder das Ganze dessen, worauf es Bezug hat … Vers 36 zeigt die Vollendung des Werkes der Weihung … Wenn wir nun während der Zeit der Weihung unter den Priestern fehlen, können wir nicht erwarten, einer von ihnen zu sein, wenn sie ihren Dienst für das Volk in den ‚kommenden Zeitaltern‘ aufnehmen — wenn diese Priester (nun verachtet bei Menschen, aber ‚Gott ein Wohlgeruch‘) ausserdem den Titel eines Königs tragen und mit ihrem Haupte Jesus über alle Nationen herrschen und sie segnen werden … Wenn dem so ist, so seid nun völlig geweiht, denn: ‚Wenn wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm herrschen.‘ — 2. Tim. ii. 12.“

      20. Wie kam der Brauch auf, zu sagen, man weihe sich selbst? Welches Beispiel hiervon ist in Zions Wachtturm vom Jahre 1882 enthalten?

      20 Da wir aber im Sinn zu behalten verfehlten, dass Gott es ist, der weiht, einsetzt oder uns zu etwas ermächtigt, entwickelte sich der Brauch und besteht immer noch, zu sagen, dass wir uns Gott durch Jesus Christus selbst weihen. Man nehme zum Beispiel folgende Erklärung, die vor siebzig Jahren veröffentlicht worden ist: „Gottes Wort zeigt, dass, wer immer durch Jesus zu Gott kommt [sich weiht], angenommen wird. (Heb. 7:25) Die erste Frage, die man sich dann stellen sollte, lautet: Habe ich mich je völlig Gott geweiht — mein Leben, meine Zeit, meine Talente, meinen Einfluss — mein alles? Wenn du vor Gott offen antworten kannst: Jawohl, ich habe mich ihm völlig hingegeben, dann versichere ich dir, nicht auf Grund deiner Gefühle, sondern auf Grund des Wortes Gottes, welches, ungleich deiner Gefühle, unveränderlich ist, dass du damals und dort augenblicklich ein Kind Gottes wurdest — ein Glied, ein Zweig am wahren Weinstock. (Joh. 15:1) Dies ist ein offenkundiges Anzeichen, dass du dich der wahren Kirche angeschlossen hast, die der Leib Christi ist … Leiden und Bedrängnisse kommen über die Welt und auch über die Heiligen des Herrn, sind aber nicht Zeichen der Sohnschaft, ausgenommen für jene, die sich völlig seinem Dienste geweiht haben … Um zu dieser Klasse zu gehören, ist eine volle Weihung erforderlich; dies sind die Überwinder, die würdig erachtet werden, Miterben mit Jesus Christus, ihrem Herrn, zu sein, dessen Fussstapfen sie so nachfolgen.“ — Zions Wachtturm (engl.) vom Juli 1882, Seite 6, Abschnitte 3, 4.

      21. Wie definierte Zions Wachtturm das Wort „weihen“ im Jahre 1888?

      21 Ein weiteres Beispiel lautet: „So sehen wir denn, dass nur jene, die, nachdem sie an den einzigen Namen, an den Erretter, glaubten, ihm folgten und sich weihten, das Kreuz und die Leiden Christi auf sich nahmen und daran teilhatten — nur solche nahmen das Recht an, Söhne zu werden … Sind aber nicht alle Gläubigen unter dem Kleide Christi? selbst jene, die sich nicht weihen? Nein, nur die Geweihten … Viele haben sich geweiht (das heisst, den Entschluss gefasst, sich um jeden Preis völlig dem Willen Christi zu unterwerfen), die aber ihrer Weihung nicht nachkommen …“ — Zions Wachtturm (engl.) vom Februar 1888, Seite 5, unter dem Untertitel „Nur die Geweihten sind Söhne“.

      22. Wieso widerspricht 2. Mose 32:29 nicht der Tatsache, dass Gott es ist, der Personen zu seinem besonderen Dienste weiht?

      22 Da Gott, der Herr, es ist, der eine Person zu seinem besonderen Dienste ermächtigt oder weiht, wie sollen wir dann den Text in 2. Mose 32:29 verstehen? Er lautet: „Und Mose sprach: Weihet euch heute dem Jehova, ja, ein jeder in seinem Sohne und in seinem Bruder, um heute Segen auf euch zu bringen.“ Man beachte bitte, dass dies zu den Söhnen Levis oder den Leviten gesagt wurde, nachdem ganz Israel in den Gesetzesbund am Berge Sinai gebracht worden war und nachdem Jehova Gott Aaron, den Leviten, und seine Söhne als solche bezeichnet hatte, die zum Priestertum geweiht werden sollten. Die übrigen vom Stamme Levi sollten daher die Tempeldiener dieser aaronischen Priester sein. Als somit Mose ausrief: ‚Wer ist auf Jehovas Seite?‘ und die Söhne Levis ihre Stellung bei Mose bezogen, sagte Mose ihnen, die Schwerter in ihren Händen zu gebrauchen und kundzutun, dass sie Jehova Gott geweiht seien, indem sie die abtrünnigen Israeliten, die sich der Anbetung des goldenen Kalbes zugewandt hatten, umbrächten. Daher gibt Moffatt den Text in 2. Mose 32:29 wie folgt wieder: „Dann sprach Mose: ‚Werdet heute zu Priestern für den Ewigen eingesetzt, denn eines jeden Hand ist gegen seinen eigenen Sohn und seinen eigenen Verwandten gewesen — damit euch an diesem Tage der Ewige den Segen des Priestertums verleihen möge.‘“ Monate später, während der ersten Woche des folgenden Jahres, wurde das aaronische Priestertum geweiht und eingesetzt.

      23. Was ist nun über 1. Chronika 29:6 hinsichtlich Weihung zu sagen?

      23 Doch wie steht es mit 1. Chronika 29:5? Der König David fragte hier: „Wer ist denn willig, seinen Dienst diesen Tag dem Herrn zu weihen?“ (KJ) Oder: „Wer anerbietet sich denn bereitwillig, sich diesen Tag Jehova zu weihen?“ (AS) Oder: „Wer nun ist willig, seine Hand diesen Tag dem Herrn zu weihen?“ (Leeser) Dies wurde nicht zu unbeschnittenen Heiden gesagt, sondern zu einer Versammlung von Israeliten, die unter dem durch Mose geschlossenen Gesetzesbund bereits Gottes erwähltes Volk war. Sie sollten nun Beiträge für den Bau eines grossartigen Tempels für ihren Gott in Jerusalem machen. So erging hier also lediglich ein Ruf an Personen, die Gott gehörten und die beschnitten waren, ihre Hand mit einem Beitrag für seine Sache zu füllen und diesen als Ausdruck der Gottergebenheit darzureichen.

      24. Ferner über 2. Chronika 29:31? Zu welcher Schlussfolgerung also kommen wir auf Grund unserer Untersuchung?

      24 Hunderte von Jahren später wurde jener von Salomo gebaute Tempel durch eine Menge Plunder entweiht, und König Hiskia liess jenes heilige Gebäude durch aaronische Priester und Leviten reinigen und heiligen. Dann versammelte sich das Volk dorthin, um Gott in seinem gereinigten Tempel die rechten Opfer und Lobpreisung darzubringen. „Und Jehiskia [Hiskia] hob an und sprach: Nun habt ihr euch Jehova geweiht; tretet herzu und bringet Schlachtopfer und Dankopfer zum Hause Jehovas. Und die Versammlung brachte Schlachtopfer und Dankopfer, und jeder, der willigen Herzens war, brachte Brandopfer.“ (2. Chron. 29:31) Somit waren es nicht unbeschnittene Fremde, die nicht im Gesetzesbunde standen, welche sich weihten. Jüdische Hände machten sich gemäss ihren Bundespflichten an das Werk der Reinhaltung des Hauses Jehovas und der Erneuerung der Opfer und der Anbetung dort. In Hesekiels Vision vom wiederhergestellten Tempel lesen wir: „Sieben Tage lang soll man Sühnung tun für den Altar und ihn reinigen und ihn einweihen [sie sollen sich weihen, KJ].“ (Hes. 43:26) Eine moderne Übersetzung lautet: „Sieben Tage lang sollen sie so die Entsündigung des Altars vornehmen und ihn reinigen und ihn so einweihen [weihen, SB].“ (Me; ZB; AS; Mo) Aus dieser ganzen Untersuchung ersehen wir, dass das Wort „Weihung“ in der Schrift nicht zur Bezeichnung des ersten Schrittes, wodurch man ein Diener Gottes wird und sich Gott durch Christus hingibt, gebraucht wird.

      NICHT EIN „BUND BEIM OPFER“

      25. Gab es unter den Israeliten einen persönlichen Bund, wodurch sich eine Person selbst weihte, und was für einen Bund hatten sie?

      25 Alle in den vorangegangenen Abschnitten betrachteten Weihungen handelten von Personen, die unter dem Gesetzesbund standen. Mose, der Mittler, hatte diesen Bund auf dem Berge Sinai zwischen Jehova Gott und den Israeliten über dem Blut von Tieropfern feierlich eingeführt. Darüber lesen wir: „Daher ist auch der erste Bund nicht ohne Blut eingeweiht worden.“ Oder, um die Neue-Welt-Übersetzung anzuführen: „Somit wurde auch der frühere Bund nicht ohne Blut feierlich eingeführt.“ (Heb. 9:18; 2. Mose 24:1-8) Gemäss diesem am Sinai eingeführten Bunde fanden gewisse Weihungen statt, indem Gott selbst sein Priestertum weihte oder einsetzte. Es gab keinen persönlichen Bund mit Gott, wodurch sich eine Person selbst weihte, sondern der Bund wurde mit dem ganzen Volke Israel durch einen einzelnen Mittler, durch Mose, geschlossen. Es war Gottes Bund, der von ihm beantragt und angeboten wurde, und er spricht davon als von dem „Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, da ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen“. Somit spricht er von der gesamten Nation als von seinem Weibe und von sich als ihrem Manne, kraft dieses Gesetzesbundes. — Heb. 8:8, 9, NW; Jer. 31:32.

      26. Wie wurde der Schritt, sich Gott hinzugeben, ausser „Weihung“ noch genannt, und wie sprach man darüber?

      26 Wir bemerkten bereits, dass man von dem Schritt der Selbsthingabe an Gott als von einem Sich-Weihen zu sprechen pflegte. Demgemäss pflegte man, wenigstens bis 1946b, es als ‚einen Bund mit Gott beim Opfer‘ zu bezeichnen, weil für selbstverständlich angenommen wurde, dass jemand, der sich Gott hingibt, für die Opferung mit Jesus in Betracht komme; somit opferte er alle irdischen Dinge durch sein sogenanntes „Sich-Weihen“. Er bezog Psalm 50:5 (Lu) auf sich persönlich: „Versammelt mir meine Heiligen, die den Bund mit mir gemacht haben beim Opfer.“ Das hier erwähnte Opfer verstand man als das Opfer eines jeden, der eine solche Selbstweihung machte. Unter diesem Bund beim Opfer verstand man den Akt eines einzelnen, etwas, was vom alten Gesetzesbund und vom neuen Bund verschieden sei, den Gott durch Jesus Christus als den Mittler zu machen verhiess. Zum Beispiel erschien vor langem, in der Ausgabe vom November 1880 (engl.) ein Artikel, betitelt „Jenseits des Vorhangs“, worin die Stiftshütte und ihre Vorhänge besprochen wurden. In Abschnitt 5 hiess es dort: „Jene, die durch diesen ersten ‚Vorhang‘ in das ‚Heiligtum‘ eingehen, sind es, die ihren ‚Bund beim Opfer‘ erfüllen und Heilige genannt werden. Alle Gläubigen, die durch den ‚Vorhang‘ gehen, werden ‚berufene Heilige‘ genannt, doch nur die, welche dem Ruf gehorchen und sich zur Opferung hingeben, ‚machen ihre Berufung und Erwählung fest‘.“ So kam es, dass jeder Gläubige sagte, er habe zur Zeit, da er sich weihte, einen Bund mit Gott gemacht. Dies hat Verwirrung gestiftet.c

      27. Was meinte Jehova mit einem „Bund mit mir beim Opfer“?

      27 Der „Bund mit mir beim Opfer“ ist kein persönlicher Bund, den jeder Gläubige macht, sondern ist der Bund einer Organisation. Mit diesem Ausdruck bezeichnete Jehova seinen neuen Bund mit seiner neuen Nation des geistlichen Israel, für die Jesus Christus der Mittler, der grössere Mose, ist. Um Rotherhams Übersetzung von Psalm 50:5 anzuführen: „Versammelt euch zu mir — ihr, meine Menschen von liebender Güte, die ihr feierlich meinen Bund über Opfer geschlossen habt.“ Nicht über dem Opfer jedes Heiligen oder jeder Person von liebender Güte wird dieser Bund feierlich geschlossen, sondern über dem einen Opfer des Mittlers Jesus Christus, und der Bund ist ein nationaler Bund. Es ist der neue Bund, der mit der neuen theokratischen Organisation, der christlichen Versammlung, gemacht ist. In Vers 16 des Psalmes spricht Gott davon als von seinem Bunde, indem er zu den bösen Heuchlern und Abtrünnigen sagt: „Was hast du meine Satzungen herzusagen und meinen Bund in deinen Mund zu nehmen?“

      28. Wie gelangt eine Person in diesen Bund mit Gott beim Opfer?

      28 Jene indes, die sich für Gott abgesondert haben, zeugt er mit seinem Geist und macht sie so zu seinen geistlichen Söhnen und zu einem Volk für seinen Namen. Diese Heiligen, diese Menschen von liebender Güte, bringt Jehova Gott durch den Mittler Jesus in den neuen Bund hinein. Durch das Opfer Jesu vergibt er ihnen ihre Sünden, und er weiht sie oder setzt sie in seinen Dienst als Priester, Unterpriester ein, deren Hoherpriester Christus Jesus ist. Er salbt sie mit seinem Geist zu solch geweihten Priestern.d Fortan sind sie verpflichtet, Gott all die Tage, da sie im Fleische sind, sozusagen „sieben Tage“, Opfer des Lobes und gehorsamen Dienstes darzubringen.

      29. Wie also sollten wir das Kommen Jesu, um Gottes Willen zu tun, bezeichnen, und warum?

      29 Nun zurückkehrend zu der in Abschnitt 9 aufgeworfenen Frage, wie wir den Schritt nennen sollen, den Jesus tat, als er kam, um Gottes Willen zu tun, sagte Zions Wachtturm einmal: „Indem Jesus von einer Jungfrau geboren wurde, wurde er ‚der Same Abrahams‘ und blieb dies, bis er 30 Jahre alt war, als er in der Taufe sein Dasein Gott als lebendiges Opfer weihte. Er wurde angenommen, und da er von diesem Augenblick an vom Geiste gezeugt und als ein neues Geschöpf versiegelt wurde, hat er an der göttlichen Natur teil, da die menschliche Natur (Abrahams Same) das Geopferte ist.“ (Mai 1881 [engl.], Seite 2, unter „Etwas Besseres für uns“, Abschn. 2) Doch nun verstehen wir deutlicher, dass sich Jesus zu der Zeit, da er sich Johannes darstellte, um im Jordan getauft zu werden, nicht selbst zum Priestertum weihte, noch sich selbst in das Opferamt einsetzte. Gott war es, der ihn verherrlichte, indem er ihn zum königlichen Hohenpriester machte. Gott tat dies durch Eidschwur, den er prophetisch in Psalm 110:4 gegeben hatte: „Geschworen hat Jehova, und es wird ihn nicht gereuen: ‚Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!‘“ (Heb. 5:4-6; 7:15-17, 20-22) Da Jesus durch ein Wunder als ein Glied des auserwählten Volkes Gottes geboren und dann von Maria in früher Kindheit als ihr erstgeborener Sohn Gott dargestellt wurde, können wir Verwirrung vermeiden, indem wir das Kommen Jesu, um Gottes Willen zu tun, als den Akt der Hingabe seiner selbst an Gott bezeichnen.

      30. Welch offenkundigen Beweis empfing Jesus von der Annahme des Aktes seiner Hingabe und von seinem Geweihtwerden für Gottes besondern Willen?

      30 Sogleich nachdem er diese Hingabe symbolisiert hatte, indem er im Jordanstrome getauft wurde, empfing Jesus den offenkundigen Beweis, dass Gott seine Hingabe annahm und ihn nun zu seinem geistigen Dienst als Hoherpriester weihte. Auf welche Weise? Gleichwie Mose am ersten Tage der Weihungsfeier seinen Bruder Aaron in herrliche Priesterkleider hüllte und ihn mit dem heiligen Salböl zum Hohenpriester salbte, so salbte Gott Jesus mit dem heiligen Geist (veranschaulicht durch eine auf ihn herniederfahrende Taube), und er liess seine Stimme vom Himmel hören, welche sprach: „Dies ist mein Sohn, der geliebte, den ich anerkannt habe.“ (Matth. 3:13-17, NW) Die Hingabe seiner selbst war nicht etwas, was Maria in seiner Kindheit für ihn getan hatte, bevor er die Erkenntnis und das Verständnis besass, es begreifen zu können. Nein, sondern jetzt, im Alter von dreissig Jahren, war es etwas, was Jesus willentlich für sich tat. Dadurch stellte er sich Gott zur Verfügung, das zu tun, was immer Gott gemäss dem, was in der Rolle des Buches geschrieben stand, offenbaren mochte. — Luk. 3:21-23; 4:14-21.

      31. Zu was führte Jesu Hingabe schliesslich, und was für ein Weg ist also unsere Selbsthingabe an Gott?

      31 Während dreieinhalb Jahren diente Jesus auf Erden im Amte als Hoherpriester, zu dem Gott ihn geweiht hatte. Dann legte er sein menschliches Opfer im Tode nieder. Doch dies war nicht das völlige Ende, zu dem Jesu Hingabe an Gott führte. Damit er weiterfahren könne, als Hoherpriester im Himmel zu dienen, auferweckte Gott ihn als unsterbliches Geistgeschöpf aus dem Tode zu himmlischem Leben. Als solcher begab sich dieser verherrlichte Hohepriester in das Heiligtum, den Himmel selbst, in Gottes Gegenwart, stellte den erlösenden Wert seines menschlichen Opfers dar und begann in Verbindung mit dem neuen Bund für seine treuen Nachfolger auf Erden Mittlerdienst zu tun. An sie sind die Worte gerichtet: „Deshalb, Brüder, da wir Freimütigkeit haben für den Eingang in die heilige Stätte durch das Blut Jesu, den er für uns feierlich eingeführt hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist sein Fleisch, und da wir einen grossen Priester über das Haus Gottes haben, lasst uns hinzutreten mit aufrichtigem Herzen in der vollen Gewissheit des Glaubens.“ (Heb. 10:19-22, NW) Somit geschieht es nun durch diesen Hohenpriester, dass wir ihn nachahmen und uns Gott aufrichtig und im Glauben hingeben können. Gleichwie im Falle Jesu, so ist es in unserm Fall ein lebendiger Weg, ein Weg, um Leben zu erlangen.

      32. Zu welchem Leben ist es ein Weg für jene, die als Unterpriester geweiht sind, und zu welchem Leben für die Glieder der „grossen Volksmenge“, die heute zu Gott kommen?

      32 Jene, die den Schritt der Hingabe getan haben und die Gott erwählt, um sie zu weihen und zu Unterpriestern zu machen, damit sie mit Jesus dienen und tausend Jahre mit ihm herrschen, zeichnet Gott an ihrer Stirn mit seinem Namen. Dies bedeutet, dass sie als ein „Volk für seinen Namen“ ihm gehören und dass er sie „aus den Menschen erkauft [hat] als Erstlingsfrucht für Gott und das Lamm“. (Off. 14:1-5; 22:3-5, NW) Dies kennzeichnet sie zum Leben im Himmel, das durch eine geistige Auferstehung kommt. Heute aber gibt es ausser diesen 144 000 geweihten Unterpriestern Hunderttausende, die das Vorrecht erkennen, sich Gott durch seinen Hohenpriester hinzugeben, indem sie sich Gott zur Verfügung stellen, damit er mit ihnen gemäss seinem Willen verfahre. Für diese ist dieser Weg der Hingabe an Gott ebenfalls ein Weg des Lebens, doch nicht zu unsterblichem Leben im Himmel. Es ist nicht Gottes Wille, sie zu weihen und sie gemäss dem neuen Bunde zum Priestertum mit Christus zu salben. Er teilt ihnen Leben auf Erden in der neuen Welt zu. So werden sie auf Erden bleiben, auf der das Paradies wiederhergestellt werden wird. Im Hinblick darauf wird Gott sogar eine ungezählte „grosse Volksmenge“ solcher Menschen sicher durch den kommenden universellen Krieg von Harmagedon hindurchbringen, damit die Menschheit von Anfang an und für immer ununterbrochenes Dasein auf Erden habe. Um eine Möglichkeit zu erhalten, Harmagedon zu überstehen und hineinzuleben in die endlose neue Welt, ist es nötig, dass jeder den ersten Schritt tue, und zwar durch den Akt der Hingabe an Gott durch Christus. Auf diese Weise wirst du das Zeichen zum Leben erhalten.

      [Fußnoten]

      a Man beachte, dass auch andere ihre Priester weihten. In Richter 17:5, 12 lesen wir, dass der abtrünnige Micha zuerst einen Sohn und dann einen untreuen Leviten zum Priester in dem Götzenhaus weihte, das er baute. Und in 1. Könige 13:33 und 2. Chronika 13:9 lesen wir davon, wie der abtrünnige König Jerobeam die goldenen Kälber zum Götzenkult aufrichtete und „wer Lust hatte, den weihte er, dass er ein Priester der Höhen würde“.

      b Siehe den Wachtturm vom 1. Oktober 1946 mit dem Artikel „Gerechtfertigt auf Grund des Bundes beim Opfer“.

      c Weil die meisten unserer Leser nicht die ersten Ausgaben von Zions Wachtturm (engl.) haben, veröffentlichen wir hier aus den Nummern vom Juli und August 1885 (engl.), Seite 11 (Abschn. 2, 3), über „Die ‚Kleine Herde‘ und die ‚Grosse Schar‘“ folgenden Auszug:

      „Alle diese betreten denselben schmalen Weg, und da sie Gott völlig geweiht sind, werden sie vom Geist durch das Wort der Wahrheit gezeugt. Folglich sind alle ‚neue Geschöpfe‘, sind geistlich, da ihre alte Natur (die menschliche) durch ihren eigenen freien Willen und Bund zur bestimmten Vernichtung verurteilt ist … Nur eine Minderheit all derer, die in gutem Glauben die Weihung machen, laufen mit Ausharren bis zum Ende, insgesamt nur eine ‚kleine Herde‘. Viele verlieren den Mut, und sie müssen angespornt werden durch die Zuchtrute dessen, der Bürge dafür geworden ist (Heb 7:22), dass wir unsern Bund erfüllen, wenn uns auch unsere eigenen Bemühungen im Stiche lassen sollten; sonst muss das Ende solcher der Tod sein. Aus Liebe werden daher den Geweihten, wenn nötig, besondere Leiden gesandt, um ihre Neigungen von irdischen Dingen abzubringen und ihr Herz, in Erfüllung ihres Opferbundes, wieder in engere Übereinstimmung und Gemeinschaft mit Gott zu führen. Nur wenige laufen mit Ausharren auf dem Opferwege und freuen sich über das Vorrecht, unter Einsetzung von so verhältnismässig kleinen Kosten einen so grossen Preis zu gewinnen.“

      d Die King-James-Bibel übersetzt nicht nur den hebräischen Ausdruck „die Hand füllen“ mit dem Wort „weihen“, sondern auch noch ein anderes hebräisches Wort, nämlich qahdásh, mit „weihen“, und dies in 2. Mose 30:30; 28:3; 2. Chronika 26:18; 31:6 und Esra 3:5. In den meisten andern Versen wird das hebräische Wort mit „heiligen“ übersetzt und Young sowie die Elberfelder B. geben das Wort in den hier angeführten Versen mit „heiligen“ wieder.

      Die King-James-Bibel [und ZB] gibt noch ein weiteres hebräisches Wort, d. h. nahzár, mit dem Wort „weihen“ wieder, nämlich in 4. Mose 6:11, 12. Doch wiederum macht Young einen Unterschied, indem er nahzár mit „absondern“ übersetzt.

  • Hingabe zum Leben in der Neuen Welt
    Der Wachtturm 1952 | 15. Juli
    • Hingabe zum Leben in der Neuen Welt

      1. Wie haben sich Personen bisher für irgend etwas hingegeben, und wie sind Dinge „eingeweiht“ worden, und welche Hingabe führt wirklich zu einem heiligen Leben?

      WÄHREND aller Zeiten haben sich die Menschen manch einer Sache hingegeben und haben ihr ausser sich selbst vieles andere gewidmet. Das Gesetz Moses erlaubte, dass ein Gemusterter ein Haus einweihte, das er gebaut hatte, bevor er in das theokratische Heer Israels eingegliedert wurde. König David weihte sein Haus ein, und für den Anlass wurde ein Psalm verfasst. (5. Mose 20:5; Psalm 30, Titel) Die Israeliten weihten das Haus ihres Gottes und dessen Altar ein. Nach der Wiederherstellung Jerusalems weihten sie die wiederaufgebauten Mauern der Stadt ein. (4. Mose 7:10, 11, 84, 88; 2. Chron. 7:9; Esra 6:16, 17; Neh. 12:27) Nebukadnezar, der König von Babylon, weihte den goldenen Götzen ein, den er in der Ebene Dura aufgerichtet hatte, und gewisse Eltern gaben ihre Kinder einem bestimmten Zwecke hin. (Dan. 3:2, 3; Spr. 22:6; 1. Mose 4:17; 5:18, 22) Der Akt der Hingabe einer Person oder die Einweihung einer Sache führt die Person oder das Ding auf einen gewissen Weg, zu einem gewissen Lauf oder Gebrauch, doch bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass es ein heiliger Gebrauch sei. Wenn wir jedoch den Schritt der Selbsthingabe an den lebendigen und wahren Gott tun, dann sondern wir uns für ein heiliges, von dieser Welt getrenntes Leben ab, das heisst für ein vom Laufe dieser Welt verschiedenes Leben, das kein gewöhnliches, sondern ein abgesondertes ist, damit es nicht angetastet und für weltliche Zwecke gebraucht werde. Demzufolge verpflichtet sich eine Person, die sich so hingibt, die reine und unbefleckte Religion zu üben, was bedeutet, sich „ohne Flecken von der Welt zu bewahren“. — Jak. 1:27, NW.

      2, 3. Wird in den Christlichen Griechischen Schriften zum Akt der Hingabe oder zur Weihung in diesen Worten angespornt, und welche Vorschrift gebrauchten die Jünger?

      2 Wenn wir in den Christlichen Griechischen Schriften nachsuchen, finden wir zur Bezeichnung des Schrittes, durch den man sich ausschliesslich Gott durch Jesus Christus hingibt, weder das Wort „Akt der Hingabe“ noch das Wort „Weihung“. Von den ersten lesend, die das Christentum annahmen, finden wir lediglich, dass gesagt wird, sie hätten geglaubt oder Glauben geübt. Die Vorschrift, die jene benutzten, welche jemanden anspornten, das Christentum anzunehmen, lautete: „Tut Busse und bekehret euch“, oder: „Bereuet und kehret um“, ferner: „Bereuet und werdet getauft“.

      3 Zu Pfingsten, als das ratlose Volk die Apostel Christi fragte: „Brüder, was sollen wir tun?“, antwortete Petrus: „Bereuet, und ein jeder von euch lasse sich taufen in dem Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die freie Gabe des heiligen Geistes empfangen … Lasst euch retten aus dieser verdrehten Generation.“ Einige Tage später sagte Petrus im Tempel zu einer weiteren Volksmenge: „Bereuet daher, und kehret um, damit eure Sünden ausgetilgt werden, so dass Zeiten der Erquickung kommen von der Person Jehovas, und dass er den für euch bestimmten Christus aussende, Jesus.“ (Apg. 2:37-40; 3:19, 20, NW) Als in Philippi, Mazedonien, der Kerkermeister unter Gewissensbissen Paulus und Silas fragte: „Herren, was muss ich tun, um errettet zu werden?“, da antworteten sie: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus.“ Dann redeten sie „das Wort Jehovas zu ihm samt allen, die in seinem Hause waren“, und darauf „wurden alle und jeder, er und all die Seinigen, unverzüglich getauft“. — Apg. 16:30-33, NW.

      4. Welches sind die schriftgemässen Ausdrücke, um den Schritt zu beschreiben, wodurch man in apostolischen Zeiten ein Christ wurde?

      4 Wie denn wurden sie laut der inspirierten Aufzeichnung wahre Christen und ein Volk für Gottes Namen? Indem sie sich selbst weihten? Nein, sondern durch den Glauben oder indem sie gläubig wurden, indem sie Glauben übten und ihren Glauben in Gottes geoffenbartes Vorhaben und seine Einrichtung setzten. Man lese selbst: Nach Pfingsten waren „alle, die gläubig wurden, beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam“. „Mehr als das, solche, die an den Herrn glaubten, wurden fortwährend hinzugetan, Scharen von Männern sowohl als Frauen.“ „Für ihn geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfange durch seinen Namen.“ „Überdies war Jehovas Hand mit ihnen, und eine grosse Zahl, die gläubig wurde, wandte sich dem Herrn zu.“ „Als aber die aus den Nationen dies hörten, begannen sie sich zu freuen und das Wort Jehovas zu verherrlichen, und alle zum ewigen Leben recht Eingestellten wurden gläubig.“ „Also ging Paulus aus ihrer Mitte hinweg, doch etliche Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig.“ „Crispus aber, der Vorsteher der Synagoge, mit seinem ganzen Hause, wurde gläubig an den Herrn; und viele der Korinther, welche hörten, begannen zu glauben und liessen sich taufen.“ „Und viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und berichteten über ihr Treiben öffentlich.“ Somit war es die Annahme einer Überzeugung oder eines Glaubens gemäss dem von Gott neu geoffenbarten Vorhaben und Willen, was sie zu Christen, zu Gottes Volk, machte. — Apg. 2:44; 4:4; 5:14; 10:43; 11:21; 13:48; 17:33; 18:8; 19:18, NW.

      5. Worin ist der Akt der Selbsthingabe an Gott eingeschlossen, und wie wurde dies gezeigt?

      5 Worin finden wir denn Jesu Akt der Selbsthingabe an Gott? Er ist inbegriffen in dieser Überzeugung oder dieser Ausübung des Glaubens. Jakobus 2:17, 24 (NW) sagt uns: „Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist an sich tot. Ihr seht, dass ein Mensch durch Werke gerechtgesprochen wird und nicht durch Glauben allein.“ Hingabe an Gott durch Christus bedeutet, dass jemand seinen Glauben belebe, ihn betätige, ihn Werke hervorbringen lasse, und dies führt zur Pflege der Gerechtigkeit. Wie wir es aus den oben zitierten Aufzeichnungen ersehen, haben jene, die Glauben übten oder gläubig wurden, Werke vollbracht. Sie unterzogen sich der Wassertaufe, um ein symbolisches Zeugnis für ihren Glauben zu geben, und so ahmten sie Jesus nach. Sie kehrten sich von der Welt ab und wandten sich ihm als dem Gesalbten oder Messias Jehovas zu, den Jehova zu ihrem himmlischen Herrn gemacht hatte. Sie schlossen sich der sichtbaren Organisation Jehovas an und blieben als eine vereinte Versammlung beisammen. Öffentlich bekannten und berichteten sie über ihre Bräuche in der Vergangenheit und bekundeten, dass sie bereut oder ihren Sinn hinsichtlich solcher Dinge geändert, ja dass sie sich bekehrt hatten oder umgekehrt waren und nun in den Fussstapfen Jesu auf Gottes Wegen wandelten. So zeigten sie, dass sie zum ewigen Leben in der neuen Welt ‚recht eingestellt‘ waren.

      6. Wie bekannten sie ihren Glauben, zu ihrer Errettung?

      6 Die Apostelgeschichte berichtet, wie sie ihren Glauben öffentlich vor allem Volke bekannten, indem sie Gottes Wort und dessen Erfüllung in Jesus Christus und seiner Versammlung predigten. Dies bedeutete für sie Errettung. So schrieb der Apostel Paulus in Römer 10:4, 8-10 (NW): „Christus ist das vollendete Ende des Gesetzes, so dass jeder, der Glauben übt, Gerechtigkeit haben kann. Doch was besagt dies? ‚Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen‘; das heisst das ‚Wort‘ des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du dieses ‚Wort in deinem Munde‘, dass Jesus der Herr ist, öffentlich erklärst und in deinem Herzen Glauben übst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckte, wirst du errettet werden. Denn mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Errettung.“

      7. Wie tritt das Wort „Glauben“ und „glauben“ in den Hebräischen Schriften hervor, und in den Christlichen Griechischen Schriften?

      7 „Glaube“ und „glauben“ scheinen Wörter zu sein, die in den alten Hebräischen Schriften kaum hervortreten, denn „Glaube“ erscheint nur zweimal und „glauben“ nur 46 Mal in der King James-Bibel (Elberfelder B. ungefähr gleich). (5. Mose 32:20; Hab. 2:4) Doch in den Christlichen Griechischen Schriften treten diese Wörter geziemend hervor, und das Wort „Glaube“ wird in Hebräer 11:1 ausgezeichnet definiert, und wir lesen, wie Menschen in alter Zeit Glauben besassen.

      8. Welche schriftgemässe Zusicherung besitzen wir, dass, wenn wir den Akt der Hingabe begehen, Gott uns hört, darauf achtet und uns beim Wort nimmt?

      8 Wenn wir unter Gebet, sei es still oder hörbar für uns selbst, den Akt unserer Hingabe an Gott begehen, um von da an immerdar in irgendeinem Reiche des Lebens, das Gott für uns ausersehen mag, seinen Willen zu tun, hört uns da Gott in den Himmeln droben wirklich, oder achtet er darauf? Sein Wort versichert uns, dass er dies tue, und wir müssen Glauben üben, dass er es tut, um uns bei unserem Entschluss, also beim Wort zu nehmen. Zu Kornelius sagte Jehovas Engel kurz bevor er zum Christentum bekehrt wurde: „Deine Gebete und barmherzigen Gaben sind hinaufgestiegen zum Gedächtnis vor Gott.“ „Dein Gebet ist erhört, und deiner barmherzigen Gaben ist gedacht worden vor Gott.“ Und als Kornelius und seine Mithörer die Botschaft des Petrus annahmen und still in ihren Herzen Glauben übten, indem sie sich so diesem neuen Glauben hingaben, achtete Gott darauf und goss seinen heiligen Geist auf sie aus, wobei er ihnen die Gabe verlieh, Prophezeiungen zu äussern. (Apg. 10:3-7, 30-32, 44-48, NW) Lange zuvor war Hanna gehört worden, obwohl sie ihr Gebet und ihr Gelübde Samuel betreffend mit unterdrückter Stimme gesprochen hatte, indem sich dabei nur ihre Lippen bewegten. Sie nahm ihr Gelübde ernst und zahlte es Jehova Gott. (1. Sam. 1:9-28) Beim Einweihen des Tempels betete der König Salomo, dass Gott auf den Fremdling guten Willens hören möchte, der zu ihm beten werde, wobei er sein Gebet gegen den heiligen Tempel hin richte. Heute hört Jehova Gott solche Gebete von seiten grosser Scharen von Fremdlingen guten Willens. — 1. Kön. 8:41-43.

      9, 10. Geben sich die Fremdlinge guten Willens Gott selbst hin, und was tut Gott ihnen gegenüber?

      9 Solche Fremdlinge guten Willens offenbaren eine Ähnlichkeit mit Schafen und sind identisch mit jenen, die der König Jesus Christus in seinem Gleichnis von den Schafen und Böcken als Schafe darstellt und die er zu seiner Rechten versammelt. (Matth. 25:31-46) Diese, einst Fremdlinge, haben ihr Vorrecht erkannt, sich Gott durch den König Jesus Christus hinzugeben, und durch diesen Akt der Hingabe werden sie die Schafe des Königs. Somit tun sie mehr, als den geistlichen Brüdern des Königs nur Freundlichkeiten zu erweisen. Wenn Gott diese andern Schafe auch nicht weiht, damit sie im Verein mit seinem königlichen Hohenpriester Jesus Christus Priester werden, tut er doch etwas für sie im Hinblick auf seine Organisation und seinen Dienst. Er lässt durch Jesus, seinen Rechten Hirten, seine vor langem an sie gerichteten Worte in Erfüllung gehen: „Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser [priesterlichen] Hürde sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde, e i n Hirt werden.“ — Joh. 10:16, NW.

      10 Durch seine sichtbare Organisation zeichnet der eine Hirte die andern Schafe an ihren Stirnen als sein Eigentum. Er gewährt ihnen das Vorrecht, mit dem organisierten Überrest seiner geistlichen Brüder zusammenzuarbeiten. So haben sie die Gelegenheit und Pflicht, die reine, unbefleckte Anbetung auf Erden fortzusetzen. Indem sie sich so als treue Zeugen Jehovas erweisen, behalten sie das Kennzeichen an ihrer Stirn. (Seite 212, Abschn. 3) Durch dieses Zeichen bekennen sie offen ihre Hingabe an Gott und seine universelle Oberhoheit. Da nur diese andern Schafe die göttliche Zusicherung besitzen, in Harmagedon gleichwie Noahs Söhne und Schwiegertöchter während der Sintflut verschont zu werden, wird für sie das Zeichen wirklich zu einem Zeichen der Sicherheit. Da sie, versehen mit dem Zeichen, Harmagedon überleben, werden sie in die neue Welt eingehen, völlig Gott hingegeben und bereit und willig, von dieser glorreichen Zeit an seinen geoffenbarten Willen auf Erden zu tun.

      11. Wie sollte jemand an den Akt der Hingabe herantreten, wie sollte er ihn betrachten, nachdem er ihn getan hat, und wie sollte er ihn seinem Herzen einprägen?

      11 Nachdem du also im Glauben den Akt der Hingabe an Gott vollzogen hast, halte dein Wort heilig, unverletzlich und unantastbar durch irgendeinen Wechsel. Dein Gelübde, ihm zu gehören und seinen Willen zu tun, ist für immer bindend. So „sei nicht vorschnell mit deinem Munde, und dein Herz eile nicht, ein Wort vor Gott hervorzubringen; denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde: darum seien deiner Worte wenige. Wenn du Gott ein Gelübde tust, so säume nicht, es zu bezahlen; denn er hat kein Gefallen an den Toren. Was du gelobst, bezahle. Besser, dass du nicht gelobst, als dass du gelobst und nicht bezahlst. Gestatte deinem Munde nicht, dass er dein Fleisch sündigen mache; und sprich nicht vor dem Boten [Engel] Gottes, es sei ein Versehen gewesen: warum sollte Gott über deine Stimme zürnen und das Werk deiner Hände verderben? … Vielmehr fürchte Gott.“ (Pred. 5:2, 4-7) Möge also der Akt deiner Hingabe dein persönlicher Schritt, deine eigene Entscheidung sein. Eltern oder sonstige Hüter können ihn nicht für dich tun, noch dich verpflichten, dabei zu bleiben, wenn du selbst dazu nicht willens bist. Berechne unbedingt die Kosten dieses Schrittes, damit du entschlossen seiest, auf diesem Weg zum schliesslichen Erfolg zu beharren, koste es, was es wolle — jetzt und in der Zukunft. (Luk. 14:26-33) Präge den Akt deiner Hingabe an Gott deinem eigenen Herzen ein, indem du ihn im Gehorsam gegen Jesus Christus, unser Vorbild, öffentlich durch die Wassertaufe symbolisierst, was dir helfen wird, ihn niemals zu vergessen. — Matth. 28:18-20, NW.

      12. Welche Warnung in der Schrift beweist, dass Gott jemand für seinen Akt der Hingabe verantwortlich macht, und wohin führt es, wenn jemand dementsprechend lebt?

      12 Sei dessen gewiss, dass Gott, der nicht lügen kann und der keine Lüge liebt, dich unwiderruflich an das Wort deines Gelübdes bindet. Sei nicht „ohne Verständnis, falsch gegenüber Vereinbarungen“. Gedenke der ‚gerechten Verordnung Gottes, dass, die solche Dinge treiben, den Tod verdienen‘. (Röm. 1:31, 32, NW) Gemäss Gottes Willen treulich ein Leben der Hingabe an Gott zu führen bietet dir Gewähr auf ewiges Leben in der neuen Welt.

  • Gottes Wort ein sicherer Führer
    Der Wachtturm 1952 | 15. Juli
    • Gottes Wort ein sicherer Führer

      DIE Sonne, die unsere Erde erwärmt, ist nur eine der hunderttausend Millionen Sonnen in unserer Milchstrasse. Unsere Milchstrasse ist nur eine von einer Billion Milchstrassen oder Galaxien in dem bekannten Universum. Alle diese Millionen, Milliarden und Billionen von Sternen durchlaufen den Raum, und jeder bleibt auf der ihm zugewiesenen Bahn, jeder läuft nach einem festen Zeitplan, der Teilchen von einer Sekunde einhält, so fehlerlos, dass wir unsere genauesten Zeitmesser nach ihren Bewegungen richten. Können Menschen sie leiten? Nein. Auf dieses lenkte Jehova die Aufmerksamkeit Hiobs mit den Worten: „Kannst du die Bilder des Tierkreises hervortreten lassen zu ihrer Zeit, und den grossen Bären leiten samt seinen Kindern [Satelliten, AÜ]? Kennst du die Gesetze des Himmels?“ — Hiob 38:32, 33.

      Zugvögel fliegen Hunderte, ja Tausende von Kilometern weit ohne Landkarte oder Kompass und ohne je die Reise zuvor gemacht zu haben. Kann der Mensch die Vögel auf ihrem Fluge nach Süden leiten? Gott fragte Hiob: „Schwingt sich der Habicht durch deinen Verstand empor, breitet seine Flügel aus gegen Süden?“ (Hiob 39:26) Zu den abtrünnigen, rebellischen Israeliten sagte Jehova: „Selbst der Storch kennt seine Zeit zur Sammlung und zum Vogelzug, und der Kranich und die Schwalbe halten die Zeit ihres Kommens ein; aber mein Volk kennt die Verordnungen des Ewiglebenden [Jehovas] nicht.“ — Jer. 8:7, Fenton, engl.

      Gott leitet die Sterne durch seine Gesetze der Bewegung und Schwerkraft. Der Mensch kann sie nicht leiten. Gott leitet die Zugvögel durch seine Gesetze des Instinkts. Der Mensch kann sie nicht leiten. Der Mensch kann nicht einmal sich selbst leiten. In Jeremia 10:23 wird erklärt: „Ich weiss, Jehova, dass nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten.“ Die Sterne folgen den Gesetzen Gottes, die Vögel gehorchen den Gesetzen des Vogelzuges, aber die Menschen scheuen zurück vor den von Gott für sie bestimmten Gesetzen. Wenn Gott aber fähig ist, durch natürliche Gesetze die Sterne zu lenken und die Vögel durch den Instinkt zu leiten, ist er dann nicht auch fähig, den Menschen durch die Bibel zu leiten? „Dein Wort ist Leuchte meinem Fusse und Licht für meinen Pfad.“ — Ps. 119:105.

      Betrachtet einige der Gebiete, in denen Gottes Wort die sichere Wegleitung ist. Es ist ein Führer in Heiratsfragen. Als die Israeliten Kanaan betraten, wurde ihnen in bezug auf die Heiden gesagt: „Du sollst dich nicht mit ihnen verschwägern: deine Tochter sollst du nicht seinem Sohne geben, und seine Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen; denn sie würden deine Söhne von mir abwendig machen, dass sie anderen Göttern dienten.“ (5. Mose 7:3, 4) Auf Christen wurde dasselbe Verbot übertragen, als ihnen gesagt wurde, „nur im Herrn“ zu heiraten. (1. Kor. 7:39) Natürlich gibt es stets Eigenwillige, die es übel nehmen, wenn in ihre persönlichen Angelegenheiten eingegriffen wird, auch wenn es von Gottes Wort aus geschieht. Salomo gehörte zu diesen. Er heiratete Frauen, die nicht in der Wahrheit waren, wahrscheinlich in dem Gedanken, es seien nette Mädchen und er könne sie nach der Heirat in die Wahrheit bringen. Statt dessen zogen sie ihn von der Wahrheit weg. Gottes wegleitendes Wort war recht, und dass Salomo es verwarf, war so verkehrt, dass es ihn das ewige Leben kostete. (1. Kön. 11:1-11) Solches geschieht heute noch.

      Wenn nach der Vermählung Kinder kommen, gibt Gottes Wort Anleitung zu ihrer Erziehung. In 5. Mose 6:6, 7 wird gesagt: „Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst.“ Christliche Eltern werden angewiesen, ihre Kinder „in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas“ zu erziehen. (Eph. 6:4, NW) Dies besagt nicht, dass sie warten sollten, bis das Kind alt genug ist, um die Sache für sich zu entscheiden, um in demokratischer Weise seine Stimme darüber abzugeben, ob es „in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas“ auferzogen werden möchte, indem es im Königreichssaal usw. anwesend ist. Dies wäre keine theokratische Ordnung im Familienkreis. Gott unterweist die Eltern darüber, wie sie das Kind aufziehen sollen, und das Kind hat keine Einspruchsbefugnis, die über dem göttlichen Gebot stünde. Gemäss der theokratischen Ordnung sollen die Eltern das Kind erziehen und nicht das Kind die Eltern. — Spr. 22:6.

      Herrscher über Menschen und Nationen könnten in der Bibel eine gute Wegleitung finden, gleichwie den Königen von Israel geboten war, sie zu suchen: „Und es soll geschehen, wenn er auf dem Throne seines Königtums sitzt, so soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus dem, was vor den Priestern, den Leviten, liegt. Und es soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen, auf dass er Jehova, seinen Gott, fürchten lerne, um zu beobachten alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen, sie zu tun; damit sein Herz sich nicht über seine Brüder [Volksgenossen, Me] erhebe.“ — 5. Mose 17:18-20.

      Da gab es kein Sonderrecht für Herrscher oder Parteimitglieder eines politischen Apparates und auch keine Bestechungen, denn in Psalm 26:10 werden jene verurteilt, „deren Rechte voll Bestechung ist“. Dieses Wort „Bestechung“ ist ein hässliches Wort, und wenn gewisse Politiker es hören, wird ihnen unbehaglich zu Mute, und sie werden nervös. Um diesem unbehaglichen Gefühl zu entgehen und die Nerven zu beruhigen, werden heute Bestechungen oft Geschenke genannt. Doch kommen auch diese nicht in Frage, denn in 5. Mose 16:19 wird zu Amtspersonen gesagt: „Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht ansehen und kein Geschenk nehmen, denn das Geschenk blendet die Augen

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