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  • „Was hindert mich, getauft zu werden?“
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1960
w60 15. 7. S. 431-437

„Was hindert mich, getauft zu werden?“

1, 2. Weshalb hinderte Philippus den neubekehrten Äthiopier nicht daran, getauft zu werden?

IN DEM großen Werk, in welchem Menschen aus allen Nationen zu Jüngern gemacht und getauft werden, fand sich einer der ersten Bekehrten in der Person eines Kabinettsministers von Äthiopien. Es war dies ein jüdischer Proselyt, der nach einer Reise, die er nach Jerusalem gemacht hatte, um im Tempel anzubeten, wieder in seine Heimat zurückkehrte. Er saß in seinem Wagen und las in der Prophezeiung Jesajas. Jehovas Engel wies Philippus an, hinzugehen und ihm zu predigen, und Philippus tat es. Nachdem Philippus ihm erklärt hatte, daß sich Jesajas Prophezeiung auf Jesus beziehe, faßte der äthiopische Eunuch seinen Entschluß. Das war es! Das war die Wahrheit! In Apostelgeschichte 8:36-38 heißt es darüber wie folgt: „Als sie nun auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein gewisses Gewässer, und der Eunuch sprach: ‚Siehe! ein Gewässer; was hindert mich, getauft zu werden?‘ Damit ließ er den Wagen halten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Eunuch, und er taufte ihn.“ — NW.

2 Philippus hielt den Äthiopier nicht von der Taufe zurück. Er wußte, daß er als jüdischer Proselyt genügend Erkenntnis und Verständnis besaß, um zu wissen, was er tat. Philippus wußte, daß dies kein Blitz-Entschluß war, der spontan unter dem ersten Eindruck erfolgte. Er wußte auch, daß der Äthiopier als Täufling in Betracht kam, was moralische Reinheit betraf. Kehrte er nicht eben von der Anbetung im Tempel zurück, und hatte er hierzu nicht eine anstrengende Reise unternommen? War Philippus nicht von dem heiligen Engel aufgefordert worden, diesem Mann Zeugnis zu geben, was anzeigte, daß Gott ‚das Herz des Äthiopiers wägte‘ und ihn zum Dienst in Gottes Organisation berief? Jawohl. Weshalb also hätte Philippus ihn an der Taufe hindern wollen?

3—5. Welchen Anforderungen muß jemand entsprechen, um für die Taufe geeignet zu sein?

3 Niemand darf einen anderen Menschen daran hindern, sich taufen zu lassen, wenn dieser den Anforderungen Gottes entspricht. Jehova Gott entscheidet darüber, welche Eigenschaften Täuflinge aufweisen müssen. Personen, die den Anforderungen nicht entsprechen, die Jehova aufstellt, werden von ihm als nicht in Betracht kommend automatisch ausgeschaltet. Der Täufer oder ein getaufter, ordinierter christlicher Prediger, der die Tatsachen kennt, wird einem solchen verständnisvoll erklären, warum er für die Taufe nicht geeignet ist. Wer Gottes Willen tun möchte, muß sich Gott zu den Bedingungen nahen, die er stellt, und muß seinen Anforderungen nachkommen. Nur jene Personen, die die universelle Souveränität Jehovas anerkennen, die an das Loskaufsopfer glauben und reingewaschen sind, die sich dem Sohne Jehovas, Christus Jesus, als dem König unterwerfen und der Führung des heiligen Geistes folgen, sind für die Taufe geeignet. In dieser Hinsicht sollte man beachten, daß ein richtiges Verständnis und die Anerkennung dieser Grundlehren noch nötiger sind als das bloße Wissen um die bezüglichen Bibeltexte. Eine vorgerückte, bis ins einzelne gehende Erkenntnis der Heiligen Schrift mag und wird oft erst nach der Taufe kommen. Paulus sagte bezüglich der Christen seiner Tage: „Doch ihr seid reingewaschen worden, doch ihr seid geheiligt worden, doch ihr seid gerechtgesprochen worden in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.“ — 1. Kor. 6:11, NW.

4 Ein weiteres Erfordernis, das an alle Täuflinge gestellt wird, ist für uns in Jesaja 52:11 aufgezeichnet worden: „Weichet, weichet, gehet von dannen hinaus, rühret nichts Unreines an! Gehet hinaus aus ihrer Mitte, reiniget euch, die ihr die Geräte Jehovas traget!“ Daraus geht klar hervor, daß alle, die Gottes Willen tun möchten, sich von der Welt absondern und rein sein müssen. Sie müssen in ihrem Leben die notwendigen Korrekturen vornehmen, um den sittlichen Maßstäben zu entsprechen, die in Gottes Wort festgelegt sind.

5 Die Tauferfordernisse können daher wie folgt zusammengefaßt werden: 1. genügend Erkenntnis und Verständnis, um zu wissen, was man gelobt, und 2. sittliche Reinheit. In gewissen Ländern mußte die Organisation der Zeugen Jehovas Maßnahmen ergreifen, um sich zu vergewissern, daß diesen beiden Erfordernissen entsprochen wird. Wenn jemand das, was die Taufe in sich schließt, noch nicht versteht, sind es nicht die Aufseher in der Organisation, die ihn daran hindern, getauft zu werden, sondern die Taufe wird aus diesem Grunde für eine Zeit hinausgeschoben, weil der Täufling dafür noch nicht geeignet ist. Er versteht die Sache noch nicht, und daher wäre seine Taufe nicht in Übereinstimmung mit Gottes Anforderungen. Ebenso ist ein Kind, das noch nicht das Alter der Vernunft erreicht hat, für die Taufe nicht geeignet, weil es ihren vollen Sinn nicht versteht. Auch bei Erwachsenen beobachtet man manchmal einen Mangel an der Fähigkeit, den Ernst des Schrittes, den sie tun, zu verstehen. In Ländern, wo man dies allgemein bemerkt, verlangt die Organisation, daß man während einer gewissen Zeit mit einer Person studiere, bis dieses Studium beendet ist, bevor sie für die Taufe in Betracht kommt. Ebenso sollten Leute, die ihren Lebenswandel in sittlicher Hinsicht korrigieren müssen, um Gottes gerechten Anforderungen zu entsprechen, nicht getauft werden, bevor diese Änderungen vorgenommen worden sind.

6, 7. (a) Wer muß die Frage beantworten, ob ihn an der Taufe etwas hindere? (b) Wann sollten der Schritt der Hingabe und die Taufe erfolgen?

6 Für alle nun, die den Punkt im Leben erreicht haben, an dem sie die Wahrheit annehmen, und die bereit sind, als reine Gefäße Jehova Gott zu nahen, ist die Zeit gekommen, da sie sich dieselbe Frage stellen müssen wie einst der äthiopische Eunuch: „Was hindert mich, getauft zu werden?“ Seine Frage diente in Wirklichkeit der Selbstprüfung. Jeder muß sie mit einem guten Gewissen vor Gott beantworten.

7 Wenn jemand die Tatsache erkennt, daß Jehova existiert und sein Sohn regiert, daß dessen Lösegeld auch für ihn Anwendung hat und daß Christus Jesus den heiligen Geist in Verbindung mit Gottes sichtbarer Organisation auf Erden spendet, wenn er ferner, was ein reines Leben betrifft, kein Problem hat, dessen Regelung Zeit erfordern würde, wenn er ernstlich daran denkt, sein Leben dem Dienste Gottes zu widmen — was könnte er da mit gutem Gewissen auf die Frage antworten: „Was hindert mich, getauft zu werden?“ Nichts, außer, daß er die gleiche Schlußfolgerung zieht wie der Äthiopier: Nichts hindert mich daran! Da haben wir es! Sobald jemand erkennt, daß ihn nichts daran hindert, muß er Gott gehorsam sein und darf den Schritt der Wassertaufe nicht hinausschieben.

8, 9. (a) Weshalb schieben einige, die sich Gott hingegeben haben, den Schritt der Taufe hinaus? (b) Wird ein solcher Aufschub einem helfen, der Verantwortung besser nachzukommen?

8 Es gibt indes Personen, die sich Gott hingegeben haben, aber aus diesem oder jenem Grunde ihre Taufe hinausschieben. Es gibt auf der Erde Orte, wo sogar bis 28 Prozent von denen, die das Königreich verkündigen, noch nicht getauft worden sind. Was für Gründe haben sie denn für diese Handlungsweise, wenn sie sich doch Gott durch Christus hingegeben haben? Was hindert sie an der Taufe? Einige sind Kleinkinder, was Erkenntnis und Verständnis betrifft, und sollten noch mehr studieren, um die richtige Wertschätzung für all diese Dinge zu erhalten. Andere, die in der Wahrheit neu sind, haben noch nicht die Zeit gehabt, die unreinen Gewohnheiten der Welt abzustreifen oder ihre Lebensweise gegenüber dem anderen Geschlecht zu bereinigen. Sie sollten ihren Lebenswandel zuerst in Ordnung bringen, sollten rein werden und rein bleiben. Aber weitaus die meisten der erwähnten Personen haben genügend Erkenntnis, den Ernst des Schrittes der Hingabe an Gott zu erkennen. Sie sind rein. Sie haben sich Gott hingegeben und schieben die Taufe immer noch hinaus — sie sind einem Gebot gegenüber ungehorsam. Wenn sie sich Gott noch nicht hingegeben haben, ist die Antwort sehr einfach: Sie sollten den Schritt der vollständigen Hingabe an Gott tun und sich nicht mehr davon zurückhalten.

9 Was hindert denn eine reine Person an diesem Schritt? Nichts, ausgenommen, daß sie denken mag, durch das weitere Hinausschieben ihrer Hingabe an Gott könne sie der Verantwortung besser nachkommen. Dem ist aber nicht so. In Asien, in Afrika, in vielen Ländern, in denen die Bevölkerung keinen christlichen Hintergrund hat, sind Personen, die den Wunsch hegten, Gottes Willen zu tun, imstande gewesen, zu der Schlußfolgerung zu kommen, daß sie ihr Leben ändern und es der christlichen Lebensweise anpassen müssen, damit sie Rettung finden können. Allerdings erfordert es eine Weile einen heftigen inneren Kampf, aber sobald sich jemand durchgerungen hat und sich immer klarer bewußt wird, daß dies die Wahrheit ist, wird er sich Jehova eilends hingeben und sich der Wassertaufe unterziehen. Doch vergiß nicht: die Taufe ist ein Symbol, sie ist nicht deine Hingabe an Gott! Das Eintauchen ins Wasser führt die Änderung nicht herbei. Man muß sich im Herzen ändern. In vielen Fällen geht dieser Wechsel in einigen kurzen Monaten vor sich. Darauf muß man dem Akt der Hingabe an Gott treu bleiben.

10. Weshalb sollte man sich vor dem Schritt der Hingabe nicht fürchten, obwohl einige verfehlt haben, treu zu bleiben?

10 Wie kann man sodann mit gutem Gewissen Gott antworten, man habe einen guten Grund, die Hingabe an ihn sowie die Taufe hinauszuschieben? Das kann man nicht. Einige mögen denken, nun, jemand, den sie kennen, habe sich Gott hingegeben, und habe dann versagt. Das mag sein, doch was ist von jenen Tausenden und aber Tausenden Gott hingegebener Menschen auf der ganzen Erde zu sagen, die nicht versagen, die trotz großen Druckes, trotz Verfolgungen und Bedrängnissen aller Art ihrem Hingabe- und Taufgelübde treu sind? Bestimmt gibt es viel mehr Beispiele von Personen, die sich Gott hingeben und Gelingen haben, als solche, die es tun und versagen. Man braucht sich diesbezüglich gar nicht mehr zu fürchten. Wer erkennt, daß er sich Gott hingeben und getauft werden sollte, und es nicht tut, dessen Verantwortung ist vor Jehova gleich, wie wenn er es täte. Wer sich Gott hingibt und versagt, wird Harmagedon nicht überleben, doch wird auch jener Harmagedon nicht überleben, der seine Hingabe hinausschiebt und niemals Schritte unternimmt, die ihn zum Leben tauglich machen. Beide werden ebenso sterben. Warum zu dieser oder jener Klasse gehören?

11. Könnte es für den Schritt der Hingabe eine günstigere Zeit als die gegenwärtige geben?

11 Könnte vielleicht der Wunsch nach einer günstigeren Zeit, in der man sein Leben Gott hingeben würde, weil man die Freuden dieser Welt nur ungern aufgibt, jemanden von der Taufe zurückhalten? Bestimmt könnte es niemals eine günstigere Zeit geben als gerade heute. Was die Dringlichkeit der gegenwärtigen Zeit und die Vergnügungen dieser Welt betrifft, spricht der Apostel in 1. Johannes 2:17 (NW) die mahnenden Worte: „Die Welt vergeht und auch ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt für immer.“ Es besteht kein Grund, die Taufe noch länger hinauszuschieben, wohl aber aller Grund, sich jetzt zu entschließen, Gottes Willen immerdar zu tun. Niemals wird es dazu eine bessere oder dringendere Zeit geben als gerade heute.

12, 13. Führe Beispiele aus der Neuzeit an, wie Anhänger verschiedener Glaubensrichtungen frühere Verbindungen abgebrochen und standhaft Stellung für die reine Anbetung Jehovas bezogen haben.

12 Wer sich der Taufe unterzieht, bricht seine früheren Verbindungen mit der Christenheit oder dem Heidentum ab. Dieser anscheinend schwierige Schritt wird jeden Tag unternommen. In Afrika hat die Entschlossenheit neu hingegebener und getaufter Christen den Einfluß von Medizinmännern gebrochen und die Furcht vor dem Wodu überwunden. Im Orient haben sich selbst alte Großmütter, die jahrzehntelang ihre Ahnen verehrt hatten, von dem starken Bann der Ahnenverehrung befreit, unter dem sie standen. Dadurch haben sie alte Freunde und Bekannte verloren, was für sie nicht leicht ist, denn den meisten Orientalen ist der bewährte Ruf, den sie unter ihren Freunden und Nachbarn genießen, wichtiger als sonst etwas im Leben. Leute, die früher alle möglichen Glaubensansichten hatten, sind herzugekommen und haben sich Gott hingegeben und ihre Hingabe durch das Untertauchen im Wasser symbolisiert. Danach wandeln sie in ihrer Lauterkeit weiter. Sie haben getan, was die Schrift ihnen in 2. Korinther 6:17 (NW) zu tun geboten hat: „‚Darum geht aus ihrer Mitte hinweg und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ‚und hört auf, das Unreine anzurühren‘, ‚und ich werde euch aufnehmen.‘“

13 Gerade das hat Jehova heute getan. Wie wunderbar ist es doch, und mit welcher Ehrfurcht hat es uns erfüllt, zu sehen, wie der Geist Jehovas auf den Sinn der Menschen eingewirkt hat, die früher im Bann heidnischer Bräuche gewesen waren, die aber die Anbetung der Dämonen aufgaben und eifrige Anbeter Jehovas wurden! Dies bedeutet, daß sie ihren Sinn neu gestalten, ja bisweilen sogar ihre Verhältnisse ändern mußten, aber nichts hat sie daran hindern können, sich Gott hinzugeben und sich dann taufen zu lassen. Einige dieser Getauften waren früher Nachfolger Buddhas, die nach dem Nichts der Nichtexistenz gestrebt hatten. Einige waren früher Konfuzianer und glaubten, der beste Lebensweg sei der, einen passiven Lauf der Charakterentwicklung zu verfolgen. Einige waren fanatische, nationalistische Schintoverehrer des japanischen Kaisers, andere waren Taoisten, Mohammedaner, Hindus, Dämonenanbeter oder Atheisten. Jehova hat sie alle in seine Organisation hereingenommen. Die Hingabe an Gott und die Taufe waren das Tor, durch das sie eintreten durften. Irgend jemand, der heute Gott ergeben ist und meint, er könne die Taufe hinausschieben, sollte diese wunderbaren neuzeitlichen Beispiele von Treue betrachten, die man in allen Winkeln und Ecken der Erde finden kann. Weil diese Menschen sich nicht zurückhalten ließen, haben sie alle Hindernisse überwunden, die sie an der Taufe hätten hindern können.

14. Weshalb darf der Schritt der Hingabe an Gott nie „halbherzig“ getan werden?

14 Die Hingabe an Gott darf nie etwas Halbherziges sein. Für den in Psalm 119:113 erscheinenden Ausdruck „die Doppelherzigen [oder Zweideutigen, PB] hasse ich“, gebraucht die Neue-Welt-Übersetzung (engl.) in ihrer Fußnote den Ausdruck „die Halbherzigen habe ich gehaßt“. Jene, die die Notwendigkeit der Hingabe an Gott und der Taufe verstehen, sich aber aus einem Grunde davon zurückhalten, sind in der Tat doppelherzig. Ein Herz drängt sie, sich Gott hinzugeben, das andere beeinflußt sie, noch eine Weile an den verlockenden Vergnügungen dieser Welt festzuhalten. Das größere der beiden Gebote Jesu befiehlt, ‚Jehova, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele‘ zu lieben. (Matth. 22:37, NW) Da ist kein Raum für eine halbherzige Hingabe. Jakobus (4:8, NW) rät den „Unentschiedenen“, sich Gott zu nahen, dann werde ‚er sich ihnen nahen‘. Jene, die sich von der Hingabe an den Schöpfer zurückhalten, bleiben außerhalb der engen, warmen Beziehungen mit unserem Schöpfer, die eine Folge der Hingabe an ihn sind.

15. Wie sollte man den Wunsch, sich Gott hinzugeben und sich taufen zu lassen, in den Herzen von Menschen guten Willens entwickeln?

15 Jesu Gebot, hinzugehen und Menschen aller Nationen zu Jüngern zu machen und sie zu taufen, wurde treuen Christen der Versammlung der Frühzeit gegeben. Diese Treuen unterrichteten die Neubekehrten von dem Ernst der Taufe. Ebenso heute: die Herangereiften tragen die Verantwortung, Neue über den Ernst der Taufe zu unterrichten. Das gehört mit zur Auferbauung der Schwachen, wofür die Starken dem großen Hirten verantwortlich sind. Durch geduldiges, taktvolles Lehren und durch ihr Vorbild entwickeln sie in der neuen Person den Wunsch nach der Taufe. Das geschieht allmählich, doch schon recht bald, nachdem man mit einem Menschen guten Willens ein Heimbibelstudium begonnen hat. Paulus sagt: „Denn ‚jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird errettet werden‘. Doch wie werden sie … hören, ohne daß jemand predigt?“ (Röm. 10:13-15, NW) Wie sollten gleicherweise Menschen guten Willens wissen, wie sie auf Grund ihrer neugelernten Wahrheit ihre Lebensweise in eine solche gemäß der neuen Welt umformen und sich Gott hingeben können, wenn die reifen Christen in den Herzen dieser Gutgesinnten diesen Wunsch nicht wecken und pflegen?

16, 17. (a) Könnte es sein, daß jemand einen anderen drängt, sich taufen zu lassen? (b) Weshalb sollte man sich vor einer vorzeitigen Taufe hüten?

16 Es kann aber auch zu sehr zur Taufe gedrängt werden, so daß die Taufe nicht mehr die Entscheidung der betreffenden Person selbst ist; und das sollte vermieden werden. Alle Christen haben ein persönliches Interesse an ihren künftigen Brüdern, und sie wünschen, daß diese den notwendigen Schritt des Gehorsams tun, der zum Leben führt, und getauft werden. Aber kein Christ darf jemanden wider dessen Willen zur Taufe drängen. Der Schritt der Taufe folgt dem Akt der persönlichen Hingabe des Herzens, durch den sich der Betreffende entschließt, den Willen Gottes, Jehovas, zu tun. Das muß ein Entschluß aus freiem Willen sein, wobei die Person, die den Entschluß faßt, wohl weiß, was er einschließt, und bereit ist, die Verantwortung des Dienstes, die damit verbunden ist, zu übernehmen. Die Sitte, die verlangt, daß man älteren Familienangehörigen gegenüber gehorsam sei, wie sie in vielen orientalischen Ländern besteht, darf bei der Frage, ob man sich taufen lassen will, nicht berücksichtigt werden. Man sollte sich auch niemals taufen lassen, um Eltern zu gefallen oder dem einflußreichen Oberhaupt der Familie, das vielleicht Zeuge Jehovas ist.

17 Auch vor einer zu frühen Taufe sollte man sich hüten. Durch eine Taufe, der man sich vorzeitig unterzieht, ohne das richtige Verständnis zu haben, kann jemand doppelherzig werden, indem er in die Welt zurückblickt und sich nach den Dingen sehnt, die er zurückgelassen hat. Die Bedingung, sich von der Welt zu trennen, sollte zuerst gut verstanden werden. Jesus sagte: „Niemand, der seine Hand an einen Pflug gelegt hat und nach den Dingen blickt, die hinter ihm liegen, ist für das Königreich Gottes tauglich.“ (Luk. 9:62, NW) Im Jahre 1959 gab es 86 345 Personen, die ihre Hand an den Pflug legten. Mögen sie niemals umkehren und nach den hinter ihnen liegenden Dingen blicken!

18, 19. Welche Verantwortung ruht auf Aufsehern und anderen reifen Christen Neuinteressierten gegenüber?

18 Als Philippus hörte, wie der äthiopische Eunuch die Prophezeiung Jesajas las, fragte er ihn: „Verstehst du überhaupt, was du laut liest?“ (Apg. 8:30, NW) Dadurch unterzog er den Äthiopier tatsächlich einer Prüfung, und als Philippus ihm dann die Schrift erklärte, vergewisserte er sich auch, daß er sie verstand. Ein predigender Diener Gottes, der Unterscheidungsvermögen besitzt, ist imstande, auf die Dinge, die der Studierende wissen muß, auf eine solche Art hinzuweisen, daß er die Notwendigkeit erkennt, sich Gott hinzugeben, und er wird nicht gebeten werden müssen, sich Gott hinzugeben. Ein geschickter Verkündiger, der Unterscheidungs­vermögen besitzt, weiß, wie er dies tun kann. In Sprüche 20:5 (NW) lesen wir: „Ratschläge im Herzen eines Menschen sind wie tiefe Wasser, doch der Mensch, der Unterscheidungsvermögen besitzt, wird sie herausschöpfen.“ Der reife Verkündiger wird sich nicht scheuen, dem künftigen Täufling zu zeigen, welche Anforderungen Jehova in bezug auf Sittlichkeit stellt. Dann wird der Neue seinen Rat zu haben wünschen. Personen, die die Geräte Jehovas tragen, müssen rein sein. Dort, wo jemandes sittliche Maßstäbe geändert werden müssen, damit sie biblischen Grundsätzen entsprechen, ist es nötig, daß der Verkündiger schon frühzeitig taktvoll „tiefe Wasser“, nämlich Ratschläge, herausschöpft, damit der Täufling damit beginnen kann, sein Leben umzugestalten, wo dies notwendig wird. Scheut sich ein Verkündiger, diese Sache vorzubringen, so mag es sein, daß der Täufling sie dann allzu plötzlich regeln müßte, und das könnte wie ein Guß abkühlenden Wassers wirken.

19 Auch die Aufseher und Studienleiter in der Versammlungsorganisation interessieren sich für die neu herzukommenden Menschen guten Willens. In 1. Thessalonicher wird im 2. Kapitel, in den Versen 3-12, die Rolle des reifen Aufsehers und Leiters wie folgt zusammengefaßt: „Denn die Ermahnung, die wir geben, entspringt nicht dem Irrtum oder der Unreinigkeit … Wir sind auch niemals mit Schmeichelreden aufgetreten (wie ihr wohl wißt), noch unter einem Vorwand der Habsucht … wir sind in eurer Mitte zart geworden … damit ihr weiterhin des Gottes würdig wandelt, der euch zu seinem Königreich und zu seiner Herrlichkeit beruft.“ (NW) In Neuen wird der Wunsch, ihr Leben Gott hinzugeben, von den reifen Verkündigern, den Aufsehern und Studienleitern der Versammlung mit Geduld entwickelt.

20. (a) Welcher Rat wird in Prediger 5:5, 6 gegeben? (b) Wer spricht in unseren Tagen tatsächlich wie die Apostel, wie dies in Johannes 6:68 aufgezeichnet steht?

20 Bevor sich nun jemand entschließt, den Schritt der Hingabe an Gott zu tun, um einer der gehorsamen Diener Jehovas zu werden, muß er überlegen, was ihm widerfahren könnte; er muß also die Kosten überschlagen. Im Buche des Predigers oder des Kohéleth (5:5, 6, NW) wird gesagt: „Es ist besser, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst.“ Gott zwingt in dieser Sache niemanden. Wer aber geschmeckt hat, daß Jehova gut ist, wird ohne Frage auf seiner Seite stehen wollen, wie schon die Apostel Jesus antworteten: „Meister, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“ — Joh. 6:68, NW.

VON WEM?

21. Von wem sollte die Taufe vollzogen werden, damit sie mit Gottes Willen übereinstimme?

21 Von wem sollte er getauft werden? Nun, wer verkündigt in diesen Tagen des aufgerichteten Königreiches Gottes auf Erden diese Worte ewigen Lebens? Ohne Frage sind es Jehovas Zeugen, das Volk, auf das seinen heiligen Namen zu legen ihm gefallen und dem er die Interessen seines Königreiches anvertraut hat. Somit ist es angebracht, daß die Untertauchtaufe als Symbol der Hingabe an Gott von einem dieser Zeugen und von keinen anderen Menschen vollzogen wird. Bei jeder Kreis- und Bezirksversammlung der Zeugen werden stets Vorkehrungen für die Taufe getroffen. Auch kann in den Ortsversammlungen gelegentlich eine Taufe durchgeführt werden, sofern besondere Umstände es erfordern sollten.

22—24. (a) Sollte man den Täuflingen Fragen stellen, bevor man sie zur Taufe zuläßt? Warum? Wie sollten sie beantwortet werden? (b) Wie lautet im wesentlichen die erste Frage? (c) wie die zweite?

22 Bevor die Täuflinge zur Taufe zugelassen werden, ist es am Platze, daß sie auf zwei Fragen Antwort geben, so daß alle mit ihnen bei diesem Anlaß Versammelten Zeugen seien, die aus dem Munde der Täuflinge selbst hören, daß diese das verstehen, was sie zu tun im Begriffe sind, und daß sie die erforderlichen Schritte hierzu getan haben. Diejenigen, die die Fragen bejahen können, sollten nach jeder Frage mit „Ja“ antworten, und zwar laut und miteinander, das heißt alle gleichzeitig.

23 Die erste Frage lautet: Hast du erkannt, daß du vor Jehova Gott ein Sünder bist und der Rettung bedarfst, und hast du vor ihm anerkannt, daß diese Rettung von ihm, dem Vater, kommt, und zwar durch seinen Sohn, Jesus Christus?

24 Die zweite Frage lautet: Hast du dich auf Grund dieses Glaubens an Gott und an seine Vorkehrung der Rettung Gott rückhaltlos hingegeben, um fortan seinen Willen zu tun, so wie er ihn dir unter der erleuchtenden Kraft des heiligen Geistes durch Jesus Christus und durch die Bibel offenbart?

25. Woran sollten sich Getaufte erinnern?

25 Ein jeder, der diese beiden Fragen mit „Ja“ beantwortet hat, kann getauft werden und sollte noch anläßlich derselben Kreis- oder Bezirksversammlung der Zeugen Jehovas getauft werden. Die Getauften sollten diesen Tag in Erinnerung behalten; es ist der Tag, an dem sie den Schritt ihrer Hingabe an Gott symbolisiert haben, weswegen sie ordiniert werden, die gute Botschaft des Königreiches des Himmels zu predigen. Sie sollten sich den Tag und das Jahr merken, damit sie es nicht mehr vergessen. Und sie sollten auch daran denken, daß dieser Tag großer und tiefer Freude nicht die Zeit ist für leichtfertige Heiterkeit und auch nicht für Fanatismus, denn es ist ein ernster Anlaß, und wer sich der Taufe unterzieht, sollte es gebetsvoll tun, wie wir es von Jesus gelesen haben, der betete, als er aus dem Wasser heraufstieg. — Luk. 3:21.

26. Was sollten alle, die die Wahrheit kennenlernen und für Gott Stellung nehmen, jetzt tun?

26 Zum Schluß kann also gesagt werden, daß es allen, die die Wahrheit über Jehova Gott und seinen Sohn, den Erlöser und Erretter des Menschen, kennenlernen und durch den Schritt der Hingabe Stellung auf der Seite des Schöpfers beziehen, geziemt, sich als Symbol der Hingabe unfehlbar gemäß Gottes Willen taufen zu lassen, und daß sie darauf in liebendem Gehorsam fortfahren sollen, diesen Willen zu tun. „Wer aber den Willen Gottes tut, bleibt für immer.“ — 1. Joh. 2:17, NW.

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