-
Warum Jehovas Zeugen anders sindDer Wachtturm 1959 | 15. Juli
-
-
Unterweisung darüber empfangen habt, wie ihr wandeln und Gott gefallen sollt.“ — Gal. 1:10; 1. Thess. 4:1, NW.
Jehovas Zeugen wissen auch, daß die allgemeine Beliebtheit bei der Welt kein Zeichen der richtigen Religion ist, denn Christus selber sagte warnend: „Wehe, wenn alle Menschen wohl von euch reden; denn desgleichen taten ihre Väter den falschen Propheten.“ — Luk. 6:26, NW.
Sind Jehovas Zeugen religiöse Asketen, die glauben, man müsse auf jedes Vergnügen verzichten?
Nein, sie sind keine Asketen. Sie glauben, daß eine ausgeglichene Lebensweise das Richtige ist, denn die biblische Regel lautet: „Bewahrt völliges Gleichgewicht.“ (1. Pet. 1:13, NW) Jehovas Zeugen kennen den Wert einer Ausspannung, aber wenn sie sich eine solche gönnen, dann sind sie mäßig und werden nicht sogleich vergnügungssüchtig. Sie überlassen es dem einzelnen, wie er sich entspannen will, glauben aber, daß Christen sich auch hierin von biblischen Grundsätzen leiten lassen sollten. Da wir in einer Welt leben, in der lockere Sitten herrschen, sind Jehovas Zeugen auch in dieser Hinsicht anders, weil sie sich auf vernünftige Art entspannen. Deshalb werden sie hinterher auch nicht von Reue oder Gewissensbissen geplagt. Eine solche Entspannung macht sie körperlich oder geistig nicht schlapp, sondern trägt zu ihrem Frohsinn bei.
Wie gestalten sich die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas?
Ganz anders als der Gottesdienst in den anerkannten Kirchen. Zum Beispiel wird nie eine Kollekte erhoben; die Beiträge, die eingehen, werden völlig freiwillig gespendet. Bei diesen Zusammenkünften wird die Bibel anhand biblischer Studienhilfsmittel studiert. Es finden auferbauende Diskussionen statt, an denen sich alle Anwesenden beteiligen können. Auf niemand wird herabgeblickt, weil er noch ein Anfänger in bezug auf die biblische Erkenntnis oder finanziell nicht so gut gestellt ist. Es wird kein Unterschied gemacht zwischen Geistlichen und Laien. Alle — Männer, Frauen und Kinder — lernen, wie sie in den Fußstapfen Christi wandeln und ihren Glauben und ihre Hoffnung mit anderen teilen können. Zu ihren Zusammenkünften sind nicht nur Zeugen Jehovas zugelassen. Sie möchten dich wissen lassen, daß alle Menschen guten Willens willkommen sind. Wenn du diese Zusammenkünfte besuchen würdest, würdest du eher verstehen, warum Jehovas Zeugen anders sind, und würdest vor allem weiteren Aufschluß über die gute Botschaft vom Königreich erhalten, die in der heutigen Zeit die einzige Grundlage für wahres Glück bildet.
-
-
Fragen von LesernDer Wachtturm 1959 | 15. Juli
-
-
Fragen von Lesern
● Warum ist es — in Verbindung mit der Taufe — passend, zu sagen, daß man seiner früheren Handlungsweise gegenüber, statt seinem „eigenen Willen“ gegenüber stirbt? Wie könnte das mit Bezug auf die Taufe Jesu gelten?
Das Wort „Wille“ beschreibt die Fähigkeit, mit der Gott vernunftbegabte Geschöpfe ausgestattet hat und mit der sie sich bewußt und willentlich für eine gewünschte Handlungsweise entscheiden können. Sie ist die von Gott kommende Kraft, die eigenen Handlungen selbst zu bestimmen. Es ist der bewußte Vorgang des Wollens.
Wenn ein in der Bibel unterrichteter, gläubiger Mensch sich auf verständnisvolle Weise unter Gebet Jehova Gott durch Jesus Christus hingibt, stirbt er nicht seinem Willen gegenüber. Gerade durch den Akt der Hingabe an Gott mußte er ja seine Willenskraft entschieden und mit Festigkeit anwenden, um diese Entscheidung für alle Ewigkeit zu treffen. Um den Schritt der Wassertaufe zu tun, mußte er im Gehorsam gegenüber Gott durch Christus seine Willenskraft gebrauchen. Nach seiner Taufe, die seine Hingabe an Gott symbolisiert, braucht er seinen Willen ständig. Er wird durch die Hingabe an Gott nicht eine Maschine ohne Willen, ein Roboter oder eine Marionette, die nur durch den Willen eines anderen funktionieren oder sich bewegen kann. Er muß seinen Willen bewußter denn je betätigen, um künftig seine Entscheidungen so zu treffen, daß sie mit dem geschriebenen Worte Gottes in Einklang und oft auch in Übereinstimmung sind mit den Anweisungen, die ihm durch Gottes sichtbare Organisation zukommen. Er muß feststellen, was der Wille Gottes ist, und muß dann seinen eigenen Willen in Harmonie mit dem Willen Gottes betätigen. Er muß sich zugunsten derjenigen Dinge entscheiden, die im höchsten Interesse des Königreiches Gottes und des organisierten Volkes Gottes sowie auch seiner selbst als eines Christen liegen.
Zum Beispiel mag der Christ zu entscheiden haben, ob er heiraten sollte oder nicht. Folglich muß er seinen Willen in bezug auf diese Entscheidung betätigen. Um diesen Gedanken zu unterstützen, schrieb der Apostel Paulus: „Doch wenn jemand denkt, er benehme sich ungeziemend gegenüber seiner Jungfräulichkeit, weil sie die Blüte der Jugend überschritten hat — und es sollte auf diese Weise geschehen —, so tue er, was er will; er sündigt nicht. Laßt sie heiraten. Wenn jemand aber in seinem Herzen feststeht, indem er dafür keine Notwendigkeit empfindet, sondern seinen eigenen Willen beherrscht und die Entscheidung in seinem Herzen getroffen hat, seine eigene Jungfräulichkeit zu bewahren, wird er gut tun.“ (1. Kor. 7:36, 37, NW) In bezug auf Witwen sagt der Apostel Paulus: „Wenn ihr Mann aber in Todesschlaf fallen sollte, ist sie frei, verheiratet zu werden, mit wem sie will; aber nur im Herrn.“ (1. Kor. 7:39, NW) Sie hat Willensfreiheit, doch nicht eine unbeschränkte. Sie hat die Freiheit, ihren Willen zu gebrauchen, um wieder zu heiraten, doch nur, soweit es sich um einen Mann handelt, der in Einheit mit dem Herrn ist.
Daher verstehen wir, daß ein dankbarer Erforscher der Bibel, der sich Gott in Liebe hingibt und diese Hingabe durch die Wassertaufe symbolisiert, seiner früheren Handlungsweise gegenüber stirbt, nicht aber seinem Willen gegenüber. Seine frühere Handlungsweise war dazu bestimmt, sich selbst oder anderen Geschöpfen zu gefallen, die er liebte, respektierte oder fürchtete. Nach seiner Hingabe an Gott, die er durch die Wassertaufe symbolisiert hat, pflegt er eine neue Handlungsweise, die Jehova Gott gefällt, indem er das tut, was Gott durch ihn getan haben will. Um daher weise zu handeln, schult der Christ bewußt seinen Willen, um Entscheidungen zu treffen, die mit dem Willen Gottes in Einklang stehen.
Natürlich bezeichnet das Wort „Wille“ auch das, was gewollt wird, einen Wunsch oder ein Verlangen. In Einklang mit diesem Sinn des Wortes „Wille“ beten wir: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ (Matth. 6:9, 10, NW) Von diesem Standpunkt aus betrachtet, werden wir, wenn wir den Schritt der Hingabe an Gott tun, den Willen Gottes und nicht mehr den eigenen Willen tun. Um aber Gottes Willen von nun an zu tun, müssen wir stets im Sinn behalten, worin er wirklich besteht, und müssen ihn erkennen lernen. Darauf müssen wir bewußte, verständnisvolle und willentliche Anstrengungen machen, ihn ohne Furcht vor Geschöpfen zu tun.
Jesus tat immer Gottes Willen, selbst als Zimmermann in Nazareth, ja, solange er noch seinen irdischen Eltern untertan war. Er sagte: „Ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ (Joh. 6:38-40, NW) Als Jesus im Alter von dreißig Jahren kam, um in Erfüllung des Schriftwortes in Psalm 40:7, 8 den Willen Jehovas zu tun, starb er seiner früheren irdischen Handlungsweise gegenüber ab. Er hörte auf, das Leben eines zurückgezogenen Bürgers von Nazareth zu führen, der nicht im Blickfeld der Öffentlichkeit stand, und legte seine Zimmermannswerkzeuge nieder. Er trat aus dem Verhältnis der Unterwürfigkeit gegenüber irdischen Eltern, Joseph und Maria, heraus und verließ sein Heim, in welchem er als erstgeborener, ältester Sohn der Familie gewisse Verpflichtungen hatte. Er begann, gewisse wichtige Teile des durch Mose gegebenen Gesetzes Gottes hinsichtlich der Priesterschaft, der Prophetenaufgaben, wie der Aufgabe eines Mose usw., zu erfüllen und besonders hinsichtlich des Königtums, dessen Erbe er als Nachkomme des Königs David von Jerusalem geworden war. Er widmete sich den Interessen des Königreiches, das Johannes der Täufer ankündigte.
Nachdem Jesus diesen Schritt getan hatte und im Wasser untergetaucht worden war, um ihn zu bezeugen, besaß er immer noch seine bewußte Willenskraft. Ihr gegenüber war er nicht gestorben; denn es war immer sein Wille gewesen, Gottes Willen zu tun, ungeachtet, was dieser Wille jeweils für ihn vorsah. Jesus fuhr lediglich fort, Gottes Willen zu tun, so wie er ihn in der Vergangenheit getan hatte. Als er indes Gottes Willen nach seiner Wassertaufe tat, mußte er seinen Willen noch entschiedener betätigen als je zuvor. Weshalb? Weil es Gottes Wille war, diesen Hauptvermittler der Errettung des Menschengeschlechts ‚durch Leiden vollkommen zu machen.‘ Dies erforderte, daß Jesus seinen Willen betätigte, um mit Entschlossenheit Leiden auf sich zu nehmen und sie zu erdulden. Er ‚selbst litt, als er auf die Probe gestellt wurde‘, und er mußte in der Prüfung daher seinen Willen darauf richten, auszuharren, um Gott gegenüber loyal und gehorsam zu bleiben. (Heb. 2:10, 18) „Obwohl er ein Sohn [Gottes] war, lernte er Gehorsam durch die Dinge, die er erlitt.“ Um stets das Rechte zu wollen, mußte er ‚mit starkem Schreien und unter Tränen sein Flehen und auch seine Bitten vor den bringen, der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, und er wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört‘. (Heb. 5:7, 8, NW) Als er sich in Todesängsten befand und sein Schweiß wie Blutstropfen zur Erde fiel, betete er zu Gott: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.“ (Luk. 22:41-44, NW) Das erforderte die denkbar größte Betätigung des Willens.
Nachdem Jesus in den Tod getauft und von den Toten auferweckt worden war, besaß er immer noch seinen Willen. Als Petrus ihn über die Zukunft des Apostels Johannes befragte, erwiderte Jesus: „Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach.“ (Joh. 21:22, 23) Demzufolge verstehen wir, daß der verherrlichte Jesus Christus jetzt im Himmel seine Willenskraft gebraucht, und dies in Übereinstimmung mit seiner Hingabe an Gott und in vollem Einklang mit seinem an Gott gerichteten Mustergebet: „Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf der Erde.“
Es kann daher bezüglich der Wassertaufe des Gott hingegebenen Täuflings passenderweise gesagt werden: „Sie bedeutet, daß sein früheres Leben begraben worden ist (wie durch das Untertauchen im Wasser), und der Getaufte kommt aus dem Wasser heraus, um nur noch Gottes Willen zu tun und von nun an in Neuheit des Lebens zu wandeln.“ — Der Wachtturm vom 1. September 1955, Seite 531, Abschnitt 8.
-
-
BekanntmachungenDer Wachtturm 1959 | 15. Juli
-
-
Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Jehovas Zeugen bieten im Monat Juli den Menschen, mit denen sie in Berührung kommen, als Bibelstudienhilfsmittel zwei Bücher an. Beitrag 4 DM (Schweiz 4 Fr.). Um dann den Personen, die sich für die Botschaft interessieren, behilflich zu sein, eine weitere Erkenntnis des Vorhabens Gottes, Jehovas, zu erlangen, werden sie Rückbesuche machen und ein Heimbibelstudium bei ihnen einführen. Suche den Königreichssaal der Zeugen Jehovas am Orte auf oder schreibe an dieses Büro, wenn du nähere Auskunft darüber erhalten möchtest, wie auch du an diesem herzerfreuenden Werk teilnehmen kannst.
ÄNDERUNG EINER BEZIRKSVERSAMMLUNGSSTADT IN ÖSTERREICH
Die in Graz vorgesehene Bezirksversammlung wurde nach Klagenfurt verlegt, wo sie in der Zeit vom 16. bis 19. Juli 1959 in der Arbeiterkammer stattfindet.
Tagestexte für August
16. Habt acht auf euch selbst, damit eure Herzen nicht etwa durch zuviel Essen und zuviel Trinken und Lebenssorgen beschwert werden … Bleibt also wach. — Luk. 21:34, 36, NW. wX 15. 12. 58 9, 10a
17. Wehe ihnen! denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrwahn Balaams überliefert, und in dem Widerspruch [der rebellischen Rede, NW] Korahs sind sie umgekommen. — Judas 11, Fußnote. wX 15. 3. 58 26
18. [Mose] weigerte sich … als er erwachsen war, der Sohn der Tochter des Pharao zu heißen, und wollte lieber mit dem Volke Gottes übel behandelt werden als den zeitweiligen Genuß an der Sünde zu haben. — Heb. 11:24, 25, NW. wX 1. 5. 58 8
19. Hört auf, um eure Seelen besorgt zu sein … bedeutet nicht die Seele mehr als Nahrung? — Matth. 6:25, NW. wX 15. 6. 58 21
20. Singet Jehova ein neues Lied. — Ps. 96:1, NW. wX 15. 4. 58 16a
21. Ich schließe einen Bund mit euch hinsichtlich eines Königreiches, gleichwie mein Vater einen Bund mit mir geschlossen hat. — Luk. 22:29, NW. wX 1. 3. 59 6, 7a
22. Ich sage jedem, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken notwendig ist. — Röm. 12:3, NW. wX 1. 2. 59 1, 3, 4a
23. Übe dich zum Zwecke der Gottergebenheit. Denn Körperübungen sind von geringem Nutzen, aber Gottergebenheit ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges wie künftiges Leben in sich birgt. — 1. Tim. 4:7, 8, NW. wX 15. 1. 58 14, 15a
24. Er gab einige als … Hirten. — Eph. 4:11, NW. wX 1. 6. 58 2, 3a
25. Er wird die Sanftmütigen seinen Weg lehren. — Ps. 25:9, NW. wX 1. 7. 58 19a
26. Ein Weiser wird hören und mehr Belehrung in sich aufnehmen und ein Verständiger ist der, der sich geschickt Lenkungsfähigkeit aneignet. — Spr. 1:5, NW. wX 15. 7. 58 1, 2a
27. Alle Pfade Jehovas sind liebende Güte und Wahrhaftigkeit für die, welche seinen Bund und seine Mahnungen beobachten. — Ps. 25:10, NW. wX 1. 3. 59 26, 27a
28. Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht vor meinem Flehen [um Gunst, NW]! Horche auf mich und antworte mir! … Ich rufe zu Gott, und Jehova rettet mich. Abends und morgens und mittags … und er hört meine Stimme. — Ps. 55:1, 2, 16, 17. wX 1. 11. 58 25a
29. Niemand hat [alles] … verlassen um meinet- und um der guten Botschaft willen, der nicht hundertfältig empfange, jetzt … und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben. — Mark. 10:29, 30, NW. wX 1. 10. 58 20
30. Ihr sollt an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft Tag und Nacht bleiben, sieben Tage lang, und sollt die Vorschriften [die obligatorische Wache, NW] Jehovas beobachten, daß ihr nicht sterbet. — 3. Mose 8:35. wX 15. 12. 58 30, 31a
31. Fürchte dich nicht vor den Dingen, die zu erleiden dir bestimmt sind … Erweise dich treu, selbst in Todesgefahr, und ich werde dir die Krone des Lebens geben. — Off. 2:10, NW. wX 15. 3. 58 11a
(Erklärung, wie Kommentare zu diesen Schrifttexten gefunden werden können: Die Zahlen, die dem Datum des Wachtturms folgen, beziehen sich auf die betreffenden Abschnitte im ersten Studienartikel. Folgt der Zahl ein „a“, so ist der Kommentar im zweiten Studienartikel, folgt ihr ein „b“, im dritten Studienartikel zu finden.)
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
23. August: Christen benötigen genaue Erkenntnis, ¶ 1-18. Seite 421.
30. August: Christen benötigen genaue Erkenntnis, ¶ 19-21, ferner: Unseren Predigtdienst ausdehnen. Seite 427.
-