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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1974
  • Zwischentitel
  • Umstrittener Wert der Bluttransfusion
  • Der Rauschgifthandel — das große Geschäft
  • Der Trend
  • Die Demokratie in der Krise
  • Alkoholkrankheit
  • Kardinal Mindszenty „abgesetzt“
  • 5jähriger Junge war 40 Minuten unter Wasser
  • Die Furcht vor selbstgemachten Göttern schwindet
  • Riesensee entdeckt
Erwachet! 1974
g74 8. 6. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Umstrittener Wert der Bluttransfusion

◆ In jüngster Zeit fühlen sich immer mehr Ärzte veranlaßt, mit ihren Forschungsergebnissen und Erfahrungen bezüglich der Bluttransfusion an die Öffentlichkeit zu treten. Demnach ist eine Blutübertragung mit mehr Risiken verbunden als bisher allgemein angenommen wurde. Eine der Gefahren ist, daß einem Blutempfänger die Hepatitis, die auch infektiöse Gelbsucht genannt wird, übertragen werden kann. Dr. med. Fabian, der in der Bunten Illustrierten zu diesem Thema Stellung nahm, sagte, es würde aber nur bei etwa 20 Prozent der infizierten Personen eine Gelbfärbung der Haut eintreten, während die restlichen 80 Prozent ihre normale Hautfarbe behielten, „so daß bei ihnen die Krankheit nicht erkannt wird. Ihre Lebererkrankung ist aber genauso ansteckend wie die Gelbsucht. Die offiziell gemeldete Zahl über Hepatitis [in Deutschland zwanzig- bis fünfundzwanzigtausend Erkrankungen] kann ruhig mit vier multipliziert werden. Das entspricht annähernd dem richtigen Wert über die Häufigkeit der gefürchteten Krankheit.“

Zu diesem Thema nahm auch die Neue Apotheken Illustrierte Stellung. Darin konnte man u. a. folgendes lesen: „Bluttransfusionen können auch krank machen. Häufig werden mit dem Spenderblut Viren übertragen, die beim Empfänger des Blutes eine Infektion der Leber (Hepatitis, ansteckende Gelbsucht) verursachen. Die Infektion kann tödlich sein. Allein in den USA erkranken jährlich 30 000 und sterben 1 500 bis 3 000 Menschen an einer ,Transfusions-Hepatitis‘.“

In diesem Zusammenhang weist die erwähnte Zeitschrift auf eine Empfehlung der drei amerikanischen Ärzte Melvin M. Newman, Roger Hamstra und Matthew Block von der Universität Colorado hin, die sie im Journal of the American Medical Association gaben. Sie entdeckten eine Möglichkeit, die Produktion an roten Blutkörperchen stärker anzukurbeln. Sie injizierten nach der Blutentnahme Eisen-Dextran, eine Blutersatzflüssigkeit, die mit Eisen angereichert war. Danach erzeugte der Organismus vier- bis sechsmal mehr rote Blutkörperchen als normalerweise.

Während derartige Erkenntnisse immer mehr zur Vorsicht mahnen, wurde in der Vergangenheit zuweilen deutschen Ärzten von Gerichten absolute Verfügungsgewalt über die Patienten erteilt, auch wenn diese aus Gewissensgründen eine Bluttransfusion ablehnten und bereit waren, die Verantwortung für die Folgen selbst zu übernehmen. In manchen Fällen wurde Angehörigen eine Strafe angedroht, wenn sie der Gewissensentscheidung ihres Angehörigen zustimmen würden und dieser sterben sollte. In bestimmten Fällen haben sogar Richter die Eltern eines Kindes vorübergehend entmündigt, damit der Arzt ihrem Kind das „Allheilmittel“ Blut übertragen konnte.

Der Rauschgifthandel — das große Geschäft

◆ In zunehmendem Maße werden Einzelpersonen, ganze Gruppen, Organisationen, ja sogar Staaten erpreßt. So ergeht es auch den Rauschgiftsüchtigen, die — wie bei einer Gerichtsverhandlung in Nürnberg-Fürth bekannt wurde — für ein Gramm Rauschgift 5 bis 25 Dollar ausgeben müssen. Dabei werden die Methoden, das Geld einzutreiben, immer brutaler. So ist in Stuttgart bekanntgeworden, daß Rauschgiftlieferanten ihre Geldforderungen bei säumigen Schuldnern notfalls von Schlägertrupps eintreiben lassen wollen.

In welche Größenordnung dieses Geschäft eingeordnet werden muß, kann daran erkannt werden, daß allein in den letzten drei Monaten mehr als 100 Tonnen Opium von dem Dreiländereck Thailand, Laos und Birma auf Mauleseln in laotische Grenzdörfer der Provinz Nan (500 Kilometer nördlich von Bangkok) transportiert wurden, von denen die Behörden erst jetzt Kenntnis erhielten, wie thailändische Zeitungen berichten.

Der Trend

◆ Unter dieser Überschrift konnte man in den Nürnberger Nachrichten folgendes lesen:

„Flugzeugentführungen, Geiselnahme, Bankraub, Kindesentführung und Erpressung: nahezu täglich erreichen uns diese Nachrichten. Vielleicht beruhigt sich mancher mit dem Gedanken, daß ihm das nicht passieren werde. Doch diese spektakulären Verbrechen sind nur die Spitze des Eisbergs ,Kriminalität‘. Die Statistik spricht hier eine deutliche Sprache:

Von 1953 bis 1970 nahmen bei uns zu:

Mord und Totschlag einschließlich der Versuche um 185 Prozent;

Raub und räuberische Erpressung um 269 Prozent;

schwerer Diebstahl um 417 Prozent.

Das bedeutet, daß heute in der Bundesrepublik

täglich 9 Morde oder Mordversuche begangen werden;

alle 39 Minuten ein Mensch beraubt wird;

alle 9 Minuten in eine Wohnung eingebrochen wird;

alle 3 Minuten ein Betrug geschieht;

alle 30 Sekunden ein Diebstahl begangen wird.

Mit beängstigend großer Wahrscheinlichkeit kann also jeder von uns von einem Verbrechen betroffen werden.“

Die Demokratie in der Krise

◆ Mit diesem Thema beschäftigte sich der Schwarzwälder Bote und kam zu dem Schluß, daß die Krisen in Großbritannien, Belgien, Italien, Frankreich, Schweden usw. sehr deutlich die Auflösungserscheinungen und Autoritätsverluste der Staaten offenlegen. Als Grund für diese Entwicklung wird vor allem „die Entfesselung der pluralistischen Kräfte“ genannt, die zur „Schwächung des Staates, seiner Institutionen und Repräsentanten“ geführt hat. Die gesellschaftlichen Kräfte hätten sich „zur Herausforderung des Staates formiert und eine gefährliche Eigendynamik entwickelt“, während den Regierungen die Mittel, Methoden und Erfahrungen fehlten, mit den sich ergebenden Problemen in Staat und Wirtschaft fertig zu werden. Es gebe nicht einmal ein verbreitetes Problembewußtsein, geschweige denn Vorstellungen, wie man sich mit Erscheinungen und Auswüchsen der Massendemokratie auseinandersetzen und sie bewältigen könnte.

Wahrlich ein düsteres Bild für die ganze Menschheit! Doch ermunterte Jesus schon vor neunzehnhundert Jahren seine Nachfolger, nicht mutlos zu werden, wenn diese Dinge geschehen sollten, sondern vielmehr zu frohlocken, weil in dieser Situation das Königreich Gottes, um dessen Kommen seine Nachfolger beten, die Regierungen dieser Welt ablösen, die Erde in ein Paradies verwandeln und diejenigen einem ewigen Leben entgegenführen werde, die sich diese wirkliche Herrschaft erwählten.

Alkoholkrankheit

◆ Neben der Drogensucht ist jetzt auch der Alkoholismus zu einer wahren Volkskrankheit geworden. Das geht aus der Zeitschrift Christ in der Gegenwart hervor. Demnach seien zur Zeit mindestens 600 000 Menschen in der Bundesrepublik alkoholkrank. Das ist ein Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Zunahme der „Alkoholkrankheit“ kann man auch an dem Anwachsen der Gesamtausgaben für alkoholische Getränke in der Bundesrepublik erkennen, die sich von 1961 bis 1972 von 14 auf 28 Milliarden DM erhöht haben. Die Pro-Kopf-Ausgaben stiegen im gleichen Zeitraum von 250 auf 460 DM an.

Eine ähnliche Entwicklung wird auch in den Vereinigten Staaten beobachtet. Wie verlautet, sind dort sogar viele Ärzte Alkoholiker — weit mehr als in jeder anderen Berufsgruppe. Diese Feststellung machte Dr. Charles E. Becker, Chef der Entgiftungsklinik des San Francisco General Hospital.

Kardinal Mindszenty „abgesetzt“

◆ Große Überraschung und auch heftige Proteste hat die Amtsenthebung des im Wiener Exil lebenden Primas von Ungarn, Kardinal Mindszenty, weltweit ausgelöst. Der wegen seiner antikommunistischen Haltung bekannte Kardinal ist nach einer Anfang Februar der Presse vorgelegten Erklärung „nicht freiwillig von seinem Amt als Erzbischof von Esztergom und als Primas der katholischen Kirche in Ungarn zurückgetreten“. In Rom haben, wie die Polizei vermutet, rechtsgerichtete katholische Kreise an die Hausmauern entlang der breiten Via della Consiliazione, die von der Engelsburg zum Petersplatz führt, ungewöhnliche Proteste gepinselt. Dabei wurde der Papst wegen seiner Entscheidung mit Formulierungen wie „Paul VI., du hast Mindszenty verraten“ und „Mindszenty soll Papst werden“ bedacht.

Über die Hintergründe der Haltung des Papstes — der kürzlich auch den sowjetischen Außenminister Gromyko zu einer eineinhalbstündigen Privataudienz empfing — dem Kommunismus gegenüber wurden in der letzten Zeit viele Meinungen in der Presse geäußert, die mehr oder weniger alle in der Feststellung gipfeln, zu der Reinhard Raffalt in seinem Buch Wohin steuert der Vatikan? kommt. Es gehe, so meint der Schriftsteller, kurz gesagt darum, daß der regierende Papst, Paul VI., sich von der westlichen, liberalen, „kapitalistischen“ Lebensform abwende in der Überzeugung, „die Welt der Zukunft könne nur sozialistisch sein“.

Zwei Kirchenführer mit einander entgegengesetzten Meinungen! Jesus sagte dazu in Markus 3:25: „Wenn ein Haus gegen sich selbst entzweit wird, wird dieses Haus nicht bestehen können.“

5jähriger Junge war 40 Minuten unter Wasser

◆ Als medizinischen Sonderfall hat der in einem Osloer Krankenhaus tätige Arzt Björn Lind kürzlich den 5jährigen Vegard Slettemön bezeichnet. Froschmänner hatten den kleinen Jungen aus einem eisigen Fluß geborgen, wo er vierzig Minuten unter Wasser gelegen hatte. Bei seiner Einlieferung ins Krankenhaus wurde er als „klinisch tot“ betrachtet. Die Ärzte stellten aber fest, daß weder das Gehirn noch andere lebenswichtige Organe des Jungen verletzt worden waren und begannen gleich mit Wiederbelebungsversuchen. So konnte er gerettet werden und beschäftigte sich eine Woche später schon wieder mit seinem Spielzeug.

Die Furcht vor selbstgemachten Göttern schwindet

◆ Aus Indien kommt die Nachricht, daß der Oberste Gerichtshof in Delhi sich entschieden hat, von den indischen Göttern und Göttinnen ebenso Steuern zu verlangen wie vom Volk. Eine der Betroffenen ist die achtarmige Hindugöttin Durga in Kalkutta, deren Tempelbehörde um Befreiung von der Steuerpflicht gebeten hatte. Der Oberste Gerichtshof stellte aber fest, daß die Göttin jährlich etwa 50 000 Pfund aus Kollekten „verdient“ hatte, und ließ furchtlos das folgende Urteil ergehen: „Wir sind der Meinung, daß eine Hindugöttin oder ein Hindugott, der ein Besitztum hat und ein Einkommen, auch gerichtlich klagen und selbst gerichtlich verfolgt werden kann. Es besteht kein Grund dafür, daß das göttliche Einkommen sich der Steuerpflicht entziehen sollte.“

Riesensee entdeckt

◆ Wie die israelische Zeitung Haaretz meldete, stießen israelische Geologen nach dreijährigem Suchen unter der Negev-Wüste auf einen riesigen unterirdischen See. Er soll sich von Sodom am Toten Meer bis nach Abu Rodes am Westrand der Sinaihalbinsel erstrecken. Der See wurde in einer Tiefe von rund 1 000 Metern entdeckt und soll nach der Ansicht von Spezialisten 200 Milliarden Kubikmeter Wasser enthalten. Mit diesem Wasservorkommen, könnte die Erschließung der Wüste völlig revolutioniert werden.

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