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Sollten Christen exorzieren?Erwachet! 1977 | 22. August
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... in deinem Namen Dämonen ausgetrieben ...‘ Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt!“ (Matth. 7:22, 23). Es ist dagegen eine Tatsache, daß manchmal von Geistermedien berichtet wird, sie würden Dämonen vertreiben. Aber mit Sicherheit haben weder sie noch ihr Exorzismus die Anerkennung Gottes, denn Gott hat erklärt: „Wendet euch nicht den Geistermedien zu“ (3. Mose 19:31).
Die Pharisäer warfen Jesus Christus zu Unrecht vor, er treibe die Dämonen durch Beelzebub, Satan, den Teufel, aus. Sie dagegen behaupteten gewöhnlich, daß Gottes heiliger Geist oder seine wirksame Kraft am Werk war, wenn ihre „Söhne“ oder Jünger Dämonen austrieben. Somit sündigten die Pharisäer gegen den heiligen Geist, indem sie bestritten, daß er offensichtlich wirksam war, wenn Jesus Dämonen austrieb (Matth. 12:22-32). In Wirklichkeit waren die „Söhne“ der Pharisäer und andere, die nicht Jünger Jesu waren, Kinder des Teufels (Joh. 8:44; 1. Joh. 3:10). Demzufolge führten sie jeden Exorzismus, den sie sich zuschrieben, als Handlanger Satans durch. Allerdings war der Teufel dadurch, daß er sie gebrauchte, nicht gegen sich selbst entzweit (2. Kor. 11:14).
Der Teufel kann auf diese Weise seine Macht und seinen Einfluß, den er über getäuschte Personen hat, verstärken und ausdehnen. Wenn zum Beispiel ein Vertreter einer falschen Religion einen Dämon ausgetrieben hat, ist es dann nicht wahrscheinlich, daß sich die von der Besessenheit befreite Person als dankbar erweisen wird? Und ist nicht anzunehmen, daß sie, ihre Familie und ihre Freunde denken, der Exorzist sei eine Person, die den wahren Glauben an Gott habe? Werden sie nicht geneigt sein, sich mit seiner Religion zu beschäftigen und sich vielleicht dieser Organisation anzuschließen? Sobald das eintritt, hat Satan einen Sieg errungen. Er hat sie dann von der wahren Religion, der Anbetung Jehovas Gottes „mit Geist und Wahrheit“, weggeführt oder abgelenkt (Joh. 4:23, 24).
Es stimmt, daß Jehova Gott in vielen Fällen, als die Christenversammlung noch in den Kinderschuhen steckte, Jesu Jünger dazu befähigte, unter der Macht seines heiligen Geistes Wunder zu wirken. Diese Gaben des Geistes waren indes nicht mehr vonnöten, sobald bewiesen war, daß die „Hand Jehovas“ mit den Nachfolgern Jesu Christi war (Apg. 11:21). Folglich hörten die Gaben des Geistes und die außergewöhnlichen Beweise seiner Macht auf (1. Kor. 13:8-13).
Gibt es überhaupt keine Hilfe?
Obgleich es heute keine biblische Grundlage für Exorzismusrituale gibt und wahre Christen derartiges nicht praktizieren, bedeutet das nicht, daß gottergebene Personen keinen Schutz vor bösen Geistermächten haben. Sie haben eigentlich alle Hilfe, die sie benötigen.
Jeder, der glaubt, er werde von bösen Geistermächten angegriffen, sollte sich von Spiritismus, Wahrsagerei und verwandten Praktiken fernhalten (5. Mose 18:10-12). Wenn der Betreffende von „Stimmen“ aus der Geisterwelt belästigt wird, sollte er, ganz gleich, was sie vorgeben zu sein, nicht auf das achten, was sie sagen. Es ist vielmehr wesentlich, die Dämonen als Urheber zu erkennen und das zurückzuweisen, was sie sagen (2. Thess. 2:9).
Offensichtlich sollte man sich davor hüten, mit Personen Gemeinschaft zu haben, die sich mit Magie, Hexerei und ähnlichem beschäftigen, wenn man bösen Geistermächten widerstehen möchte. Statt dessen sollte man die Gemeinschaft wahrer Christen suchen (1. Kor. 15:33). Man sollte von sich selbst und aus der Wohnung jeden Gegenstand entfernen, der irgend etwas mit Dämonenanbetung zu tun hat. Es ist unbedingt erforderlich, die ‘vollständige geistige Waffenrüstung’ anzulegen. Zu dieser Waffenrüstung gehören solche Bestandteile wie der Gürtel der Wahrheit und der „Brustpanzer der Gerechtigkeit“ (Eph. 6:11-18; 2. Petr. 3:11).
Von großer Wichtigkeit ist der Glaube an Jehova und das inbrünstige Gebet zu ihm. Wenn man von Dämonen angegriffen wird, ist es unerläßlich, zu Jehova Gott durch Jesus Christus zu beten und den göttlichen Namen zu verwenden. „Der Name Jehovas ist ein starker Turm. Der Gerechte läuft hinein und wird beschützt“ (Spr. 18:10; Phil. 4:6, 7). Ernannte Aufseher der Christenversammlung haben sich gefreut, solchen zu helfen, die Gott dienen wollten, jedoch von Dämonen belästigt wurden. Trotz allem ist die geistige Einstellung des Betreffenden selbst von Bedeutung. Den bösen Geistermächten zu widerstehen ist unerläßlich und auch erfolgreich. „Widersteht dem Teufel“, schrieb der Jünger Jakobus, „und er wird von euch fliehen“ (Jak. 4:7).
Der heute praktizierte Exorzismus mit seinen Ritualen ist nicht die Lösung für dämonische Besessenheit. Vielmehr hat Jehova Gott in liebevoller Weise einen Schutz vor bösen Geistermächten geschaffen, und vernünftige Personen werden sich ihn zunutze machen. Nein, Christen sollten keine Exorzismusriten durchführen. Sie sollten dagegen ihren Sinn und ihr Herz auf die Anbetung und den Dienst für ihren himmlischen Vater gerichtet halten.
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Wir beobachten die WeltErwachet! 1977 | 22. August
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Wir beobachten die Welt
Roter Sonnenriese neu vermessen
◆ Unter dieser Überschrift brachte der Wiesbadener Kurier einen Bericht über den Stern Beteigeuze im Sternbild Orion, der von amerikanischen Wissenschaftlern neu vermessen wurde. Vom McDonald-Observatorium in Neu-Mexiko waren fotografische Aufnahmen gemacht worden, und die Bilder zeigen, daß Beteigeuze viel größere Ausmaße hat, als bisher angenommen wurde. Der sich ständig ausdehnende Stern ist den neuen Beobachtungen zufolge 3,25-Millionen-mal größer als unsere Sonne. Er besteht aus einem harten Kern und einem sehr viel größeren Materiemantel mit unvorstellbaren Ausmaßen. Der harte Kern von Beteigeuze ist am Äquator etwa 500mal so groß wie unsere Sonne, die einen Durchmesser von knapp 1,4 Millionen Kilometern hat. Zusammen mit ihrem äußeren Materiemantel hat die Riesensonne aber eine Ausdehnung von knapp 4,5 Billionen Kilometern.
Wenn man diese Größen miteinander vergleichen möchte und dabei die Erde als Kugel mit einem Durchmesser von einem Meter annimmt, dann hätte unsere Sonne im gleichen Maßstab einen Durchmesser von 109 Metern, der harte Kern von Beteigeuze aber einen Durchmesser von 54 Kilometern. Der Materiemantel würde dann fast bis zum Mond reichen, nämlich einen Durchmesser von 354 000 Kilometern haben. So eindrucksvoll diese Zahlenvergleiche auch sind, es wird uns sehr schwer fallen, diese Größenverhältnisse zu erfassen.
„Weltfriedenskonferenz“ 1979 in Indien
◆ Wie der Schweiz. Evang. Pressedienst meldete, soll 1979 in Indien eine „Weltfriedenskonferenz“ stattfinden. Das beschloß eine von Erzbischof Dom Helder Camara mit Unterstützung der katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“ und des ökumenischen „Internationalen Versöhnungsbundes“ nach Londonderry einberufene Konferenz führender Persönlichkeiten aus Europa, Afrika, Asien sowie Nord- und Südamerika. Auf dieser Konferenz soll die Gründung einer „Friedens-Presse-Agentur“ geprüft werden.
Bestechungen — ein internationales Problem
◆ Wie die Nürnberger Nachrichten meldeten, ist es zu einer weltweiten Praxis geworden, Bestechungsgelder zu zahlen, da es ohne solche Zahlungen keine Aufträge gibt. Der Bericht befaßt sich mit den Enthüllungen über Zahlungen von British Leyland, einem britischen Automobilkonzern, die aber in der britischen Geschäftswelt keine Überraschung ausgelöst haben, da solche Zahlungen in Exportgeschäften gang und gäbe sind. Sie seien zu einem reibungslosen Ablauf der Geschäfte geradezu erforderlich. Die Bereiche, in denen internationale Exportunternehmen noch ohne Schmiergelder auskommen könnten, würden ständig kleiner. „Provisionen“, besonders im Nahen Osten, so sagen britische Geschäftsleute, seien inzwischen ein integrierter Bestandteil von Geschäften. Neu sei lediglich der Umfang der Bestechungsgelder. Auch der Chef des italienischen Fiat-Konzerns gab unumwunden zu, daß sein Unternehmen ebenfalls im letzten Jahr rund vier Millionen Dollar an „unbestimmten Zahlungen“ geleistet habe. Ethisch seien derartige Praktiken zwar nicht sehr attraktiv, aber es gebe nun einmal Menschen, die korrupt seien.
Die ganze Bibel auf einem Dia
◆ Im bibel report wurde berichtet, daß beim Mikrofilm-Kongreß in
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