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Satansverehrung inmitten der Christenheit?Erwachet! 1971 | 22. August
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Satansverehrung inmitten der Christenheit?
IN DER Christenheit gibt es heute viele, die entweder die Erkennbarkeit übersinnlicher Dinge, besonders Gottes, leugnen, sogenannte Agnostiker, oder die sogar die Existenz Gottes leugnen. Warum ist die Zahl der Agnostiker und Gottesleugner so groß? Nun, viele Menschen stößt die Heuchelei, die sie in den Kirchen beobachten, ab, während andere gegen das „Establishment“ sind, in dem die Kirchen eine wichtige Rolle spielen.
Dennoch fällt es den meisten Menschen, sogar den Atheisten, schwer, zu glauben, daß es in der Christenheit Personen gibt, die ganz offen Satan, den Teufel, verehren. Doch das gibt es.
Die Satanisten haben inmitten der Christenheit „Kirchen“, ferner haben sie eine „Bibel“, Geistliche und einen Kult.
In der „Bibel der Satanisten“, verfaßt von dem Begründer der Kirche des Satans in San Francisco, soll, wie die Zeitung Miami Herald schrieb, u. a. folgendes stehen: „Der Mensch ist ein Lebewesen, das sich selbst dienen muß. Die sogenannten sieben Todsünden sind Tugenden, weil sie zur Befriedigung des Körpers und der Seele führen.“
„Diese Religion ist eine Religion des Fleisches, nicht des Geistes“, sagte der „Oberpriester“ einer Sekte der Satanisten.
Die Satansverehrung ahmt zu einem großen Teil den Wodukult und ähnliche Kulte nach, die in Afrika und Südamerika populär sind. Diese Kulte sind im allgemeinen verbunden mit Zauberei oder Hexerei, was mit Satan und auch mit anderen Geistern, den Dämonen, zu tun hat. (1. Kor. 10:20) Die Satanisten sind in viele verschiedene „Splittergruppen“ aufgeteilt. Doch alle diese Sekten haben eines gemeinsam: Alle frönen der Sinnenlust.
Spiritistischer Kult — ein ‘Werk des Fleisches’
Man versteht ohne weiteres, warum manch einer vom Satanskult, der der Befriedigung der Sinnenlust soviel Aufmerksamkeit schenkt, angelockt wird. Doch die Frage mag sich erheben: Wenn Satan, der Teufel, und seine Dämonen Geistpersonen sind, also keine Personen aus Fleisch und Blut, warum ist dann der Sinnengenuß ein besonderes Merkmal des Satanskultes?
Man darf nicht vergessen, daß die Dämonen einst gerechte Engel, „Söhne Gottes“ waren, die sich verderbten und sinnliche Genüsse begehrten und auch solchen Genüssen frönten. Wie?
Vor der Sintflut verließen diese Engel ihren Aufenthaltsort im Himmel und ihre Dienststellung, die sie bei Jehova Gott innehatten. Sie verkörperten sich als Männer und heirateten hübsche Frauen. Für Geistgeschöpfe, die, wie Jesus sagte, nicht heiraten, war das widernatürlich, pervers. Obwohl sie sich zur Zeit der Sintflut entkörperten und an ihren geistigen Aufenthaltsort zurückkehrten, entzog Gott ihnen seine Gunst und erniedrigte sie, ließ sie aber am Leben, bis die bestimmte Zeit für ihre Vernichtung kommen würde. In der Zeit, in der Jesus Christus auf der Erde wirkte, bekundeten die Dämonen ihre Perversität, indem sie Menschen beherrschten oder sich ihrer bemächtigten. — 1. Mose 6:1, 2; Mark. 1:32-34; Luk. 8:26-34; Jud. 6, 7; 2. Petr. 2:4.
Wie war es möglich, daß Engel, intelligente Geschöpfe, sich so verderbten und so entarteten? Das zu begreifen ist nicht schwer, denn wir beobachten, daß intelligente Menschen nicht nur unerlaubten Geschlechtsverkehr pflegen, sondern sich auch pervers geschlechtlich betätigen, indem sie der Homosexualität und sogar der Sodomie frönen. — 3. Mose 18:22, 23.
Mit Recht bezeichnet die Bibel das Ausüben von Spiritismus als ein ‘Werk des Fleisches’. (Gal. 5:19, 20) Man ist daher nicht überrascht, wenn man in einem Bericht über einen dieser Kulte liest, die sogenannte „Schwarze Messe“ werde in Form einer „Lustmesse“ zelebriert, dabei dürfe der Priester mit der nackten Frau, deren Leib als Altar diene, den Geschlechtsakt vollziehen; seinem Beispiel würden dann alle männlichen Glieder der Gemeinde folgen, und anschließend dürfte sich die ganze Gemeinde, Männer und Frauen, an einer Sexorgie beteiligen.
In erster Linie gegen Gott
Äußerungen von Satanistenführern zeigen, daß sie darauf aus sind, Dinge zu tun, die im höchsten Grade schockierend sind, um die Anbetung Gottes zu verhöhnen. Dadurch führen sie natürlich den Willen Satans und der Dämonen aus. Diese müssen eine hämische Freude haben, zu sehen, wie sich Gottes intelligente Geschöpfe auf diese Weise entwürdigen. Doch wer sich diesem „Kult“ verschreibt, begibt sich in Gefahr.
Die Satanisten übertreten nicht nur in empörender Weise die Gebote der Bibel, des Wortes Gottes, sondern durch ihr perverses Verhalten handeln sie auch entgegen ihrer eigenen menschlichen Natur und ihrem Gewissen. (Röm. 2:14, 15) Auch verletzen sie die sittliche Norm der Gesellschaft, in der sie leben.
In der Bibel werden Personen, die so handeln, insbesondere aber die, die früher angeblich Gott gedient haben (viele Satanisten haben einmal einer Religionsgemeinschaft der Christenheit angehört), wie folgt beschrieben:
„Obwohl sie Gott kannten, verherrlichten sie ihn nicht als Gott, noch dankten sie ihm, sondern sie wurden hohlköpfig in ihren Überlegungen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Wiewohl sie behaupteten, sie seien weise, wurden sie töricht und verwandelten die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes in etwas gleich dem Bilde des verweslichen Menschen und von Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren. Daher überließ sie Gott entsprechend den Begierden ihrer Herzen der Unreinheit, damit ihre Leiber untereinander entehrt würden, ja jene, die die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und eher der Schöpfung Verehrung und heiligen Dienst darbrachten als dem Schöpfer ... Deshalb überließ sie Gott schändlichen sexuellen Gelüsten ..., indem sie unzüchtige Dinge trieben und an sich selbst die volle Vergeltung empfingen, die ihnen für ihre Verirrung gebührte. Und da sie es nicht billigten, sich in genauer Erkenntnis an Gott zu halten, überließ Gott sie einem mißbilligten Geisteszustand, so daß sie Dinge taten, die sich nicht geziemen.“ — Röm. 1:21-28.
Eine tödliche Gefahr
Es ist für jeden von uns unweise, ja eine tödliche Gefahr, sich dem Einfluß der Dämonen auszusetzen, selbst wenn es nur aus Neugierde ist. Man riskiert, in die Gefahr zu kommen, der Sinnenlust zu frönen und sich dadurch zu beflecken. Aber noch schlimmer ist, daß man bewußt Umgang pflegt mit Personen, die Jehova, den wahren Gott, den Schöpfer und universellen Souverän, verhöhnen. In der Bibel finden wir die ausdrückliche Warnung, daß Gottes Zorn gegen jeden entbrennen wird, der sich an solchen Werken der Finsternis beteiligt. — Eph. 5:3-7.
Gott rottete die Kanaaniter, die im Verheißenen Land wohnten, aus, weil sie solche verabscheuungswürdigen Dinge trieben, und er sagte zu den Israeliten: „Ihr sollt nicht anderen Göttern nachgehen, ... denn ein eifernder Gott ist Jehova, dein Gott, in deiner Mitte: damit nicht der Zorn Jehovas, deines Gottes, wider dich entbrenne, und er dich vertilge vom Erdboden hinweg.“ (5. Mose 6:14, 15; 3. Mose 18:24, 25) Warum sollte man Gott, den Allmächtigen, in dieser Weise reizen? — 1. Kor. 10:22.
Andererseits mag jemand, ohne Satanist zu sein, Satan verehren, und zwar unwissentlich, weil er die Bibel nicht erforscht und daher nicht aufgeklärt ist. Wie ist das möglich?
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Kann man unwissentlich Satan verehren?Erwachet! 1971 | 22. August
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Kann man unwissentlich Satan verehren?
GIBT es außer den wenigen „Satanisten“, die Satan, den Teufel, offen verehren, Personen, die das tun, ohne es zuzugeben oder gar ohne es zu wissen?
Wenn wir uns der Bibel zuwenden, stellen wir schnell fest, daß die Gefahr, das zu tun, groß ist. Die Bibel sagt: „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ und: „Der Gott dieses Systems der Dinge [hat] den Sinn der Ungläubigen verblendet.“ (1. Joh. 5:19; 2. Kor. 4:4) Sie sagt auch, daß die Täuschung zu den wichtigsten Waffen Satans gehört. — 1. Tim. 2:14; Offb. 12:9.
Da Satan in der Bibel als „der Gott dieses Systems der Dinge“ beschrieben wird, muß er logischerweise einen überragenden Einfluß auf die politischen, kommerziellen und sozialen Angelegenheiten dieser Welt ausüben. In Verbindung mit seinem Versuch, gegen Gott zu kämpfen, muß er somit gewisse einflußreiche Personen beherrschen, sonst wäre es ihm unmöglich, fortgesetzt die Wahrheit sowie die Bemühungen, die Menschen über Gottes Vorhaben aufzuklären, in organisierter Weise zu bekämpfen.
Wäre es in Satans Interesse, zu bewirken, daß jeder, den er beherrscht, entweder so ausschweifend lebt, daß er zu einem viehischen Menschen herabsinkt oder daß er unter dem Einfluß der Dämonen geistesgestört wird? Offensichtlich nicht. Schließlich haben viele Personen eine Abneigung gegen solch extremes Verhalten. Es wäre dem Vorhaben Satans auch nicht gedient, wenn alle Menschen, die ihn verehren, das zugeben würden oder wenn sie sich dessen bewußt wären. Da der Teufel mit Täuschung arbeitet, ist es ihm gewiß viel lieber, wenn intelligente und fähige Personen, obschon sie seinen Geist der Selbstsucht haben, doch mindestens den Anschein erwecken, anständige, grundsatztreue Menschen zu sein. Warum? Weil es solchen Personen leichter gelingt, andere, die mit ihnen Berührung haben, zu beeinflussen oder ihr Handeln zu bestimmen.
Wie kommt ein Mensch, der im Glauben lebt, Gott zu dienen, unter Satans Gewalt und fängt an, Satan zu verehren?
Der Geist der Unabhängigkeit
Ein Mensch mag religiös sein. Dennoch mag er die Bibel als „veraltet“ betrachten oder sie sogar ignorieren. Er mag die biblischen Normen ablehnen und selbst bestimmen, was gut und böse ist.
Ein Beispiel für diese Einstellung liefert das Argument eines „militanten Homosexuellen“, dessen Ausführungen in der New York Times veröffentlicht wurden. Er schrieb: „Was ,moralisch‘ und ,unmoralisch‘ ist, hängt jeweils ganz von der Zeit und dem Ort ab sowie von dem, was für die Mehrheit notwendig ist. So haben zum Beispiel verschiedene Gesellschaften und Zeitepochen antisemitische und Antineger-Programme als moralisch bezeichnet, andere dagegen haben sie verurteilt.“
Natürlich kann sogar ein Mörder sich als moralisch bezeichnen. Aber das Argument dieses „militanten Homosexuellen“ bringt lediglich den Geist der Selbstbestimmung zum Ausdruck, von dem bereits die Rede war. Er verwirft das Gesetz Gottes, das die Homosexualität verbietet. (1. Kor. 6:9, 10; 3. Mose 18:22) Dieses Argument beweist keineswegs, daß es richtig ist, wenn man in solchen Dingen selbst bestimmen will, sondern es veranschaulicht lediglich, warum ein einzelner oder gar eine ganze Gesellschaft nicht befähigt ist, die Normen zu bestimmen, nach denen der Mensch leben sollte.
Wer kann denn das bestimmen? Nur Gott, denn nur er kennt die menschliche Natur und die menschlichen Bedürfnisse ganz genau. Er allein ist qualifiziert, seinen Geschöpfen zu sagen, wie sie sich benehmen sollten.
Heute nimmt der Geist der Selbstbestimmung immer mehr überhand, und Splittergruppen sowie einzelne fordern uneingeschränkte Freiheit. Diese Personen mögen nicht wissen, daß dieser Geist auch Adam und Eva veranlaßt hatte, sich gegen Gott aufzulehnen, und daß dieser Geist bewirkt hatte, daß sie sich Gott entfremdeten und den Tod über das Menschengeschlecht brachten. Die Sünde, die sie begingen, indem sie die Frucht aßen, die Gott verboten hatte, mag geringfügig erscheinen. An sich war sie geringfügig, doch ihre Bedeutung und ihre Folgen waren gewaltig.
In dieser Verbindung beachte man, was die Jerusalemer Bibel in ihrer Fußnote zu 1. Mose 2:17 über den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen schreibt, dessen Früchte das Menschenpaar nicht essen durfte:
„Diese Erkenntnis ist ein Vorrecht, das Gott sich vorbehält und das der Mensch durch die Sünde an sich reißen wird ... Sie ist also weder Allwissenheit, die der gefallene Mensch nicht besitzt, noch sittliches Unterscheidungsvermögen, das bereits der schuldlose Mensch hatte und das Gott seinem vernunftbegabten Geschöpf nicht verweigern kann. Sondern die Fähigkeit, selbst zu entscheiden, was gut und was böse ist, und entsprechend zu handeln, also eine Beanspruchung sittlicher Autonomie, durch die der Mensch seine Geschöpflichkeit ablehnt. Die erste Sünde war ein Empören gegen die herrscherliche Hoheit Gottes ...“
Wem folgten Adam und Eva, als sie sich gegen die herrscherliche Hoheit Gottes empörten, und wem dienten sie? Wen betrachteten sie tatsächlich als weise und als denjenigen, der würdiger sei, daß man ihm gehorche, als Gott, und wen beteten sie daher an? War es nicht Satan, der Teufel, der Eva täuschte und zu ihrer üblen Tat verleitete? — Joh. 8:44; 2. Kor. 11:3.
Ein Mensch, der völlig unabhängig sein möchte und deshalb eigene Normen aufstellt, weigert sich in Wirklichkeit, anzuerkennen, daß er vom Schöpfer erschaffen worden ist. Doch die Tatsache bleibt bestehen, daß dieser Mensch ebenfalls vielem unterworfen ist, so auch den physikalischen Gesetzen und den Sittengesetzen. Versucht er, diese Gesetze zu ignorieren, so kommt er schnell in Konflikt mit Naturkräften, was Krankheit oder Unglück zur Folge hat. Oder er verletzt dadurch die Rechte anderer, und das wird ihn in Schwierigkeiten bringen.
Menschliche Weisheit verherrlicht
Es ist demnach ein Irrtum, zu denken, daß nur die kleinen Gruppen, die im Namen Satans wilde, ausschweifende Kulthandlungen ausführen, Satan verehren. Die Satanisten sagen, ihre Religion sei eine „Religion des Fleisches“. Manche andere Personen mögen nicht fleischlichen Lüsten frönen wie sie. Aber für sie mag es nur ihren eigenen Willen geben, d. h., sie verherrlichen ihre eigene Denkweise. Oder sie mögen ihr Vertrauen auf die Weisheit anderer Personen setzen und sich danach ausrichten, ohne sich um den Willen Gottes und um seine in der Bibel dargelegten Normen zu kümmern. Wer so handelt, macht sich oder die menschliche Weisheit zu einem Gott. Er leugnet, wenn auch vielleicht unbewußt, daß Gott die höchste Herrschaftsgewalt über ihn hat, und mag sich als nützlicheres Werkzeug des Teufels erweisen als jemand, der ihn offen verehrt.
In Römer 6:16 wird deutlich gesagt: „Wißt ihr nicht, daß ihr, wenn ihr euch fortgesetzt jemandem als Sklaven darstellt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid, weil ihr ihm gehorcht, entweder der Sünde, die zum Tode führt, oder des Gehorsams, der zur Gerechtigkeit führt?“ Wer das Wort Gottes verachtet, tut den Willen des Teufels, des Feindes Gottes, er mag fleischlichen Lüsten frönen oder nicht.
Welches sind einige der Gefahren für den, der sein Vertrauen auf die menschliche Weisheit setzt? Wer z. B. nicht beachtet, daß die Bibel sagt, Gott werde durch sein Königreich jegliche Ungerechtigkeit beseitigen, mag verleitet werden, sich einer Gruppe anzuschließen, die für „Gleichberechtigung“ kämpft, oder er mag in politische Auseinandersetzungen verwickelt werden oder in andere ähnliche Dinge, die menschlichen Überlegungen entspringen. Oder da er das Gebot der Bibel, seinen Nächsten zu lieben, für unanwendbar hält, mag er nach der Devise handeln „Jeder ist sich selbst der Nächste“ und sich einer völlig selbstsüchtigen, materialistischen Lebensweise verschreiben.
Wenn man sich in solche Dinge verwickelt, kommt man von Gott weg und wird daran gehindert, die gute Botschaft von Gottes Königreich anzunehmen. — Jak. 4:4.
Die Abstammungslehre oder Evolutionstheorie ist eine menschliche Anschauung, die in der Bibel keine Stütze findet. Jemand mag sich diese Anschauung in aller Aufrichtigkeit zu eigen machen. Aber er sollte sich fragen: Wohin führt sie mich? Diese Theorie kommt ohne einen intelligenten Schöpfer aus und verneint demzufolge, daß der Mensch verpflichtet ist, nach den gerechten Normen Gottes zu leben. Durch eine solche Auffassung gerät man in Widerspruch zu Gott.
Wo die Religionsgemeinschaften der Christenheit stehen
Das bisher Dargelegte zeigt, daß man einer der vielen Religionsgemeinschaften der Christenheit angehören und den Anspruch erheben kann, Gott anzubeten und ein Nachfolger Jesu Christi zu sein, und dennoch, ohne es zu wissen, den Teufel verehren und ihm dienen mag. Auf diese Tatsache wies der Redakteur der Spalte für Kirche und Religion der Zeitung Miami Herald in einem Artikel, der in der Ausgabe vom 11. Juli 1970 erschien, wie folgt hin:
„Einige Leser, die zu dem [in einer früheren Ausgabe veröffentlichten] Bericht über die Kirche Satans Stellung nahmen, äußerten ihr Entsetzen über die Einstellung der Anhänger dieser Kirche zur sexuellen Betätigung und darüber, wie diese Einstellung zum Ausdruck gebracht wurde. Doch in den vergangenen drei Monaten haben traditionelle Religionsgemeinschaften der Christenheit wie die Vereinigte Presbyterianische Kirche, die Lutherische Kirche in Amerika und die Vereinigte Kirche Christi Berichte veröffentlicht, in denen der außereheliche Geschlechtsverkehr und homosexuelle Handlungen mehr oder weniger gutgeheißen wurden.
Zwei dieser Denominationen geben gemeinsam eine Zeitschrift für die Mitarbeiter der kirchlichen Jugendpflege heraus, und eine der neuesten Ausgaben brachte einen anschaulichen Bericht von einer ,Petting-Party‘, in dem diese Veranstaltung gutgeheißen wurde, weil sie eine gesunde Einstellung gegenüber der sexuellen Entwicklung der Jugendlichen zum Ausdruck bringe.
... Fast alle Denominationen haben begonnen, mit großem Nachdruck zu predigen, daß die Menschen sich des Lebens nur richtig erfreuen könnten, wenn sie ausreichend ernährt und gekleidet seien, wenn sie ein angemessenes Obdach hätten und gesund seien [doch die Geistigkeit und die Unterweisung der Menschen im Worte Gottes läßt man völlig unbeachtet].
Es gibt Personen, die diese Einstellung als ein Eindringen der Verehrung Satans betrachten, da gemäß der Bibel der Satanisten ,das Lebewesen Mensch die Gottheit der Satanisten ist‘ und das Ziel ihrer Religion darin besteht, den Menschen durch die Befriedigung all seiner sinnlichen Lüste glücklich zu machen.“
Diese Tatsachen veranlaßten den Verfasser, die Schlußfolgerung zu ziehen: „Vielleicht sind wir viel größere Heiden, als wir es uns eingestehen wollen!“
Echte Freiheit findet man nur, wenn man Gott dient.
Wenn wir wirklich Gott dienen möchten, müssen wir an seine Verheißung darüber, wie er es den Menschen ermöglichen wird, in Frieden zu leben, Gesundheit zu erlangen und Freude am Leben zu finden, glauben, wir müssen auch erkennen, daß das, was der weise Prediger sagte, auf das gegenwärtige System der Dinge zutrifft, in dem wir leben. Er erklärte: „Das Krumme kann nicht gerade werden.“ (Pred. 1:15) Ja, das gegenwärtige System der Dinge ist zu sehr mit Selbstsucht durchsetzt, als daß man es verbessern könnte oder als daß es zu retten wäre. Man denke nur an die wachsenden Probleme wie Verbrechen, Armut, Umweltverschmutzung und Drogensucht.
Wer die Wahrheit des Wortes Gottes annimmt, erkennt daher, daß nur die von Gott kommende Weisheit den Menschen richtig leiten kann und nicht die „irdische, animalische“, die von den Dämonen beeinflußt wird und daher „dämonisch“ ist. (Jak. 3:15, 16) Er erwartet, daß das messianische Königreich Gottes Satan und alle, die seinen Geist haben, vernichten wird. Er erwartet vertrauensvoll, daß die Angelegenheiten der Menschen durch dieses Königreich in Ordnung gebracht werden.
Der Apostel Paulus wies auf die Zeit hin, da „die Schöpfung selbst auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“. (Röm. 8:21) Unabhängigkeit von Gott führt nicht zu wahrer Freiheit oder wahrem Glück. Sind es denn nicht Eigenschaften wie „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“, die das Leben wirklich lebenswert machen? Gegen diese Eigenschaften gibt es, wie der Apostel sagt, „kein Gesetz“. Sie sind eine Frucht des Geistes Gottes, und man kann sie ohne Einschränkung pflegen. Das ist wahre Freiheit, und dieser Freiheit kann man sich schon jetzt erfreuen. — Gal. 5:22, 23.
Ist das nicht die Freiheit, nach der sich dein Herz sehnt? Wenn wir jetzt aus dem Worte Gottes lernen und uns bemühen, das Gelernte unter der Leitung des Geistes Gottes anzuwenden, haben wir die Aussicht, in Gottes neuer Ordnung zu leben, wo diese vorzüglichen Eigenschaften vorherrschend sein werden. Wir haben die Aussicht, „zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ zu gelangen. Gibt es eine größere Ehre und größere Freiheit als die, Kinder des Schöpfers und des Herrn des Universums zu sein? — Ps. 19:7-11.
Besteht indessen auch noch, nachdem man das Wort Gottes ganzherzig als Richtschnur für das Leben angenommen hat, die Gefahr, daß man dem Widersacher Gottes wieder willfährig wird?
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Laß dich von Satan nicht überlisten!Erwachet! 1971 | 22. August
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Laß dich von Satan nicht überlisten!
WER das wahre Christentum angenommen hat, ist „von der Gewalt der Finsternis befreit“ worden. (Kol. 1:13) Wer der Herrscher der Finsternis ist, geht aus Epheser 2:2 hervor. Dort sagt der Apostel Paulus, daß die Glieder der Versammlung in Ephesus, ehe sie Christen geworden seien, „gemäß dem System der Dinge dieser Welt, gemäß dem Herrscher der Gewalt der Luft, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist“, gewandelt seien.
In seinem Rat, den der Apostel diesen Christen gibt, erwähnt er den Namen dieses mächtigen Herrschers. Paulus schreibt: „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt.“ — Eph. 6:11, 12.
Der Christ muß daher äußerst wachsam, er muß äußerst vorsichtig sein. Er mag viele der göttlichen Forderungen erfüllen, doch wenn er nur einmal in seiner Wachsamkeit nachläßt, mag er plötzlich und unabsichtlich Satan wieder willfährig werden. Der Apostel Petrus ermahnte die Christen: „Bleibt besonnen, seid wachsam. Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen. — 1. Petr. 5:8.
Einige Glieder der Versammlung von Ephesus waren offensichtlich nicht wachsam genug gewesen. Sie waren von der Wahrheit abgewichen. Paulus schrieb an Timotheus, er solle solche Christen unterweisen und ihnen helfen, damit „sie wieder zur Besinnung kommen mögen, aus der Schlinge des Teufels heraus“. (2. Tim. 2:24-26) Gewöhnlich steckt man nicht absichtlich den Kopf in eine Schlinge. Eine Schlinge wird so gelegt, daß man sie nicht sieht. Plötzlich hat sich das ahnungslose Opfer darin gefangen und kann sich ohne fremde Hilfe nicht mehr daraus befreien. So ist es mit den Schlingen, die Satan legt, die Opfer geraten hinein, ohne es zu merken. Oder, was noch schlimmer ist, jemand mag sich in der Schlinge Satans gefangen haben, ohne sich dessen bewußt zu sein. Er mag unabsichtlich den Zwecken Satans dienen, weil er durch Täuschung zu dem Glauben veranlaßt worden ist, er handle richtig.
Einige der Schlingen Satans
Ein Beispiel finden wir im Leben des Apostels Petrus. Jesus hatte seinen Jüngern gesagt, daß er von den jüdischen Religionsführern vieles leiden müßte und daß er von ihnen getötet würde. Diesen Weg hatte ihm sein Vater vorgezeichnet. Jesus wußte, daß er sich versündigen würde, wenn er sich mit dem Gedanken trüge, dem Opfertod auszuweichen. Aber Petrus nahm Jesus, zweifellos in bester Absicht, beiseite und sagte zu ihm: „Sei gütig mit dir selbst, Herr; dieses Geschick wird dir bestimmt nicht widerfahren.“ Jesus wandte sich von Petrus ab und sagte zu ihm: „Tritt hinter mich, Satan! Du bist für mich eine Ursache des Strauchelns, weil du nicht Gottes Gedanken denkst, sondern die der Menschen.“ — Matth. 16:21-23
Petrus war in eine Schlinge Satans geraten und war unabsichtlich für Jesus zu einem „Satan“ oder „Widerstandleistenden“ geworden. Sein Fall führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, daß wir auf Gottes Wort achten, daß wir eine genaue Erkenntnis dieses Wortes haben und daß wir nicht menschlichen Empfindungen, Gefühlen oder Überlegungen folgen, sondern dem Worte Gottes.
Auch das, was die Bibel Ehepaaren über das Leisten der Ehepflicht sagt, enthält eine Warnung: „Entzieht es einander nicht, außer mit gegenseitiger Einwilligung für eine bestimmte Zeit, damit ihr dem Gebet Zeit widmen und wieder zusammenkommen könnt, so daß der Satan euch nicht wegen eures Mangels an Selbstbeherrschung beständig versuche.“ (1. Kor. 7:5) Selbst wer Gott in besonderer Weise dient, muß in dieser Hinsicht ausgeglichen und vernünftig sein. Zum Beispiel könnte es sonst einem Ehepaar passieren, daß der Teufel den einen der beiden Ehepartner oder gar beide zufolge von Leidenschaft zu unrechten Gedanken oder Handlungen gegenüber jemandem vom anderen Geschlecht verleitet. — Matth. 5:28; 1. Kor. 6:9, 18
Schlingen für die Versammlung
Die Korinther Versammlung des ersten Jahrhunderts ist ein Beispiel dafür, wie eine ganze Versammlung, insbesondere die Glieder, die die Aufsicht haben, wachsam sein muß, damit Satan sie nicht überlistet. Ein Glied dieser Versammlung hatte sich in sittlicher Hinsicht schwer vergangen. Doch die Versammlung tat das Böse nicht aus ihrer Mitte hinaus, sondern geriet in eine Schlinge Satans, indem sie aufgeblasen wurde, anstatt wegen dieses Falles traurig zu sein. Der Apostel Paulus wies die Versammlung an, diesen bösen Menschen aus der Versammlung hinauszutun. — 1. Kor. 5:1-5, 13.
Nachdem diesem Mann eine Zeitlang die Gemeinschaft entzogen gewesen war, bereute er und kehrte um. Jetzt riet Paulus der Versammlung dringend, diesem Mann zu vergeben und ihn wiederaufzunehmen, „damit wir nicht vom Satan überlistet werden, denn seine Anschläge [seine Schliche, Jerusalemer Bibel] sind uns nicht unbekannt“. Ja, die Christen dürfen niemals vergessen, wie Satan vorgeht. Zuerst war die Versammlung lax gewesen, nicht darauf bedacht, ihre Reinheit zu bewahren. Aber dann bestand die Gefahr, daß sie ins andere Extrem fiel und dem Mann, der aufrichtig bereute, nicht vergab, sondern sich ihm gegenüber hart und gefühllos zeigte. Das wäre dem Teufel auch recht gewesen, denn auch das hätte sie die Gunst Gottes gekostet. — 2. Kor. 2:5-11; Matth. 6:14, 15; Jak. 2:13.
Unrechte Wünsche und Stolz
Unrechte Wünsche können eine heimtückische Schlinge Satans sein. Ein Beispiel dafür ist Judas Iskariot. Als der Herr Jesus Christus ihn auserwählte, um ein Apostel zu werden, erfüllte er die Voraussetzungen für dieses Amt. Aber Judas wurde habsüchtig oder gierig. Er begann von dem Geld zu stehlen, mit dem Christus und seine Apostel ihre Auslagen deckten. Nachdem er in diese Schlinge geraten war, vermochte Satan ihn immer mehr zu beeinflussen, so daß er schließlich ein so böses Herz entwickelte, daß er den Herrn verriet. Er verlor alles und wurde „der Sohn der Vernichtung“. — Joh. 12:3-6; 13:18-27; 17:12; 18:2-5.
Auch der Stolz gehört zu den mächtigsten Waffen Satans. Durch Stolz kann sogar ein gerechter Mensch zu Fall kommen, und was noch schlimmer ist, er kann dadurch auch anderen Probleme bereiten. Der Apostel Paulus anerkannte, daß der Stolz eine Waffe Satans ist, deshalb schrieb er ausdrücklich, daß kein Neubekehrter das Amt eines Aufsehers in der Christenversammlung erhalten sollte, „damit er nicht vor Stolz aufgeblasen werde [weil er zu schnell ein so wichtiges und verantwortungsvolles Amt erhalten hat] und dem Urteil verfalle, das über den Teufel gefällt ist“. — 1. Tim. 3:2, 6.
Mit eiserner Entschlossenheit ist der Teufel bemüht, den Namen Gottes zu schmähen. Da der Wandel einer Person, die eine Versammlung leitet, auf die ganze Versammlung und auf Jehova Gott zurückfällt, muß es jemand sein, der „ein vortreffliches Zeugnis von Außenstehenden“ hat. Es sollte ein Mann sein, der durch sein moralisches Verhalten, sein Geschäftsgebaren, sein Familienleben, sein Verhalten seinen Mitmenschen gegenüber, durch seine Gastfreundschaft und seine Herzensgüte beweist, daß er ein wahrer Christ ist. Sonst mag er, wenn er ein solches Amt erhält, „in Schmach und in eine Schlinge des Teufels“ geraten. — 1. Tim. 3:7.
Wenn ein Mann, dem Außenstehende mit Recht vorwerfen könnten, unrecht zu handeln, in der Christenversammlung ein Amt als Hirte und Lehrer erhalten würde, gäbe das den Gegnern Anlaß zur Beschimpfung. (Vergleiche 1. Timotheus 5:14, 15.) Satan würde frohlocken, wenn es ihm gelänge, jemand mit dieser Schlinge zu fangen und so Schmach auf Jehova zu bringen.
Personen, die Jehova Gott dienen, sollten daher die vollständige Waffenrüstung Gottes anziehen. „Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung hineinkommt.“ Sie sollten auch fortfahren „mit jeder Art von Gebet“, das heißt mit Flehen, mit Dankgebeten und mit Bittgebeten. Sie sollten auch wach bleiben „mit aller Beharrlichkeit und mit Flehen für alle Heiligen“. Sie sollten sich auf Jehova und auf seinen regierenden König Jesus Christus stützen. Wenn sie sich aufrichtig umeinander kümmern, vermeiden sie irgendwelche Extreme und verhindern, daß unrechte Wünsche aufkommen. Wahre Christen müssen das fortgesetzt tun, denn sie wissen, daß Satan es hauptsächlich auf sie abgesehen hat, weil sie den Namen Jehovas tragen. Sie wissen, wie er vorgeht, und müssen wachsam sein, damit sie von Satan, dem größten Feind Gottes und der Menschen, nicht überlistet werden. — Mark. 14:38; Eph. 6:11, 13, 18; Luk. 22:31; Offb. 12:9, 17.
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