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Mit der babylonischen Religion brechenDer Wachtturm 1965 | 15. September
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diskutieren konnten. Sie bereiteten sich gut vor und kannten die schriftgemäßen Gründe, um sich von der Kirche abzuwenden.
Der Besuch des methodistischen Pastors bewirkte, daß die Familie noch mehr in ihrem Wunsch gestärkt wurde, sich von der babylonischen Religion zu befreien. Der Geistliche konnte nichts zur Verteidigung vorbringen. Als der Punkt zur Sprache kam, daß die Kirche eine soziale Einrichtung geworden war, stimmte er zu und erkannte an, daß das Versagen bei der Geistlichkeit zu suchen sei. Der Geistliche meinte, daß die Familie gut täte, die Bibel zu studieren; er sagte, daß die Methodisten und Jehovas Zeugen sehr viel gemeinsam hätten. Sie versicherten ihm jedoch, daß es sich nicht so verhält, und sie führten ihm die babylonischen Lehren vor Augen, die von der Kirche, aber nicht von Jehovas Zeugen oder von der Bibel gelehrt werden.
Herr C., der als Mitglied der Kirche an der Echtheit der Bibel Zweifel gehabt hatte, erzählte nun dem Geistlichen, daß er an Gottes Wort glaube und daß sich die Bibel nicht widerspräche. ‚Oh‘, antwortete der Geistliche, ‚sie widerspricht sich aber doch.‘ Auf diese Weise brachte der Geistliche seinen Unglauben an die Wahrhaftigkeit der Bibel offen zum Ausdruck und überzeugte die Familie nur noch mehr, daß ihre Handlungsweise, der Kirche den Rücken zu kehren, um so richtiger war. Der Geistliche hatte sich kaum vorgestellt, daß er durch das Versagen, seinen Glauben zu verteidigen und für die Bibel als Gottes sicheres Wort der Wahrheit einzutreten, ihnen nur geholfen hatte, die richtigen Dinge jetzt noch mehr zu tun als in all den Jahren, in denen er als ihr Pastor in Babylon der Großen gedient hatte. Als der Geistliche die Familie an jenem Abend verließ, ging er niedergeschlagen nach Hause, weil er zwei Stützen seiner Kirche verloren hatte. Befreit von der babylonischen Religion, wurden Herr und Frau C. als Symbol ihrer Hingabe an Jehova Gott kürzlich bei einer Kreisversammlung getauft.“
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1965 | 15. September
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Fragen von Lesern
● Ziemt es sich für einen Christen, aus Liebhaberei Zauberkunststücke vorzuführen?
Es mag sein, daß der Betreffende Kunststücke vorführt, die mit Zauberei oder Dämonismus nichts zu tun haben. Es handelt sich dabei vielleicht lediglich um Taschenspielertricks oder um Kunstgriffe, die mit Sinnestäuschung verbunden sind. Führt jemand solche Kunststücke lediglich vor, um seine Fingerfertigkeit zu beweisen, ohne den Eindruck erwecken zu wollen, zaubern zu können, wäre gegen eine solche Art Unterhaltung nichts einzuwenden. Dennoch sollte sich ein Christ gut überlegen, ob er sich mit solchen Dingen abgeben sollte. Man mag mit der Vorführung von harmlosen Tricks beginnen, schließlich aber bewußt oder unbewußt dazu übergehen, sich als Zauberer aufzuspielen. Man mag durch Tricks versuchen, magische Handlungen — wie Levitationen (Hebung von Gegenständen), das geheimnisvolle Rücken von Gegenständen, ektoplasmische Materialisationen usw. —, die von Dämonen ausgeführt werden, nachzuahmen. Dadurch könnte man mit den bösen Geistermächten in Berührung kommen, weil man Dinge betreibt, die in Wirklichkeit von Dämonen ausgeübt werden.
Wie gefährlich das ist, zeigt das Erlebnis einer Londonerin, das Nandor Fodor in dem Buch The Haunted Mind beschreibt. Diese Frau hatte eine besondere Vorliebe für Zauberei und Hypnotismus und besaß viele Zauberbücher. Der Bericht lautet:
„Ich hatte einen Jungen bei mir wohnen, der ein gutes Medium war. Ich zog einen Zauberkreis, setzte ihn hinein und ließ ihn in einen hypnotischen Schlaf fallen. Dann befahl ich ihm, den Teufel heraufzubringen! Der Junge begann sich zu winden und schrie. Er hatte Angst ... Bei den ersten fünf Sitzungen ereignete sich nichts. Doch bei der sechsten geschah etwas, was mich wahnsinnig erschreckte. In dem Zauberkreis erschien ein Licht. Aus einem leuchtenden Dunst starrten mich zwei Augen, so groß wie Eier, mit einem fürchterlichen, durchdringenden Blick an. Es war ein grauenhafter Anblick. Ich fragte mit heiserer Stimme, was das sei. Der Junge antwortete mit völlig veränderter Stimme: ‚Das Böse, das du heraufbeschworen hast, spricht zu dir.‘ ... Ich war so entsetzt, daß ich schrie: ‚Geh zurück und komm nie wieder! Ich will nichts mit dir zu tun haben!‘ Das Licht verschwand mit einem zischenden Geräusch, und alles war wieder normal. Ich war kreidebleich und fühlte mich danach einige Tage völlig kraftlos. Dem Jungen erging es genauso. Vier- oder fünfmal überkam ihn das Gefühl, jemand wolle ihn überwältigen.“
Magische Handlungen auszuführen ist — selbst wenn man sie nur nachahmt — sehr gefährlich. Man lädt dadurch die Dämonen ein, tatsächlich eine Erscheinung zu erzeugen. Das bestätigt das Erlebnis eines Mannes, der bei Seancen spiritistische Erscheinungen vortäuschte, dann aber schließlich feststellte, daß er auch Erscheinungen erzeugen konnte, die sonst nur durch Medien erzeugt werden. — Clock Without Hands.
Manche Leute, die Tricks vorführen, versuchen den Eindruck zu erwecken, sie könnten übernatürliche Dinge tun oder zaubern. Dadurch setzen sie sich der Gefahr aus, mit den Dämonen in Schwierigkeiten zu geraten. Bestimmt möchte kein Christ behaupten, übernatürliche Kräfte zu besitzen, oder den Eindruck erwecken, die magischen Künste der Babylonier zu betreiben, die Gott verurteilte. (5. Mose 18:10, 14) Ein Christ sollte auch stets daran denken, daß Personen, die ihn kennen und wissen, daß er ein Diener Gottes ist, solche Handlungen vielleicht nicht gutheißen, ja, daß er manche dadurch sogar zum Straucheln veranlassen könnte. Christen werden also erkennen, daß es nicht von Vorteil ist, aus Liebhaberei sogenannte Zaubertricks vorzuführen. — Phil. 1:10; 1. Kor. 6:12.
● Warum gebrauchte Jesus bei seiner Äußerung über die Auferstehung (Joh. 5:28, 29) die Vergangenheitsform, wenn doch die Auferstandenen nach den Taten gerichtet werden, die sie nach ihrer Auferstehung von den Toten verüben? — H. M., Papua, Neuguinea.
Die erwähnten Verse lauten: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, jene, die Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübt haben, zu einer Auferstehung des Gerichts.“
Jesus drückte sich offenbar so aus, um dadurch „alle“ einzubeziehen, „die in den Gedächtnisgrüften sind“.
Alle, die zu himmlischem Leben auferweckt werden, um mit Christus vereint zu sein, werden aufgrund der Werke gerichtet, die sie im jetzigen Leben tun. (2. Kor. 5:10) Bei ihrer Auferstehung zu geistigem Leben wird ihnen Unsterblichkeit zuteil. (1. Kor. 15:53; Röm. 6:5) Sie werden zu der Zeit nicht gerichtet, sondern werden ermächtigt, mit Christus als Richter zu amten. (Offb. 20:4) Ihre Auferstehung ist eine „Auferstehung des Lebens“, und das „Gute“, auf das in ihrem Fall hingewiesen wird, bezieht sich auf das Gute, das sie vor ihrem Tod getan haben.
Wie steht es aber mit denen, „die in den Gedächtnisgrüften sind“, aber zu irdischem Leben auferweckt werden? Wird unmittelbar nach ihrer Auferstehung entschieden, ob ihre Auferstehung eine „Auferstehung des Lebens“ oder eine „Auferstehung des Gerichts [der Verurteilung]“ ist? (Man vergleiche Johannes 5:24 mit Vers 29.) Was würde es nützen, wenn Gott die Millionen Menschen, die in ihrem früheren Leben Schlechtes verübt haben, von den Toten auferwecken würde, nur um ihnen zu sagen, daß sie schlecht seien, und sie dann hinzurichten? Die Bibel läßt erkennen, daß die Toten, die der Hades herausgeben wird, „als einzelne gerichtet“ werden „gemäß ihren Taten“, die sie nach ihrer Auferstehung verüben werden. (Offb. 20:13) Durch die Auferstehung erhalten sie die Gelegenheit zu leben.
Nach Hebräer 9:27, 28 schrieb der Apostel Paulus, daß es zufolge der Sünde Adams den „Menschen aufbehalten ist, ein für allemal zu sterben, doch danach ein Gericht“, das durch das Loskaufsopfer Jesu Christi möglich geworden ist und den Menschen die Gelegenheit „zu ihrer Rettung“ bietet. Denen, die früher schon Gutes getan haben, wird es bestimmt leichter fallen, weiterhin Gutes zu tun, und wenn sie bis zur Schlußprüfung, die der Tausendjahrherrschaft Christi folgt, unablässig Gutes tun, wird es sich zeigen, daß ihre Auferstehung eine „Auferstehung des Lebens“ war. Alle, die früher Schlechtes verübt haben, werden die Gelegenheit erhalten, ihre Lebensweise zu ändern und Rettung zu erlangen; nutzen sie diese Gelegenheit nicht aus, so wird es sich spätestens am Ende der erwähnten Schlußprüfung zeigen, daß ihre Auferstehung eine „Auferstehung zum Gericht [zur Verurteilung]“ war.
Was nun, wenn Jesus sich anders ausgedrückt hätte, das heißt, wenn er deutlich gesagt hätte, jeder einzelne werde nach den Taten gerichtet, die er nach seiner Auferstehung vollbringe? Dann hätte er alle außer acht gelassen, die wie er himmlisches Leben erlangen. Statt also eine Einschränkung zu machen bezog er in seinen Worten „alle, die in den Gedächtnisgrüften sind“, ein. Er wies zuerst auf die Auferstehung als auf ein einziges allgemeines Geschehen hin, überging dann offenbar die dazwischenliegenden Einzelheiten, betrachtete die Sache von einem künftigen Gesichtspunkt aus, nämlich so, als ob das, was die Auferstandenen während der tausend Jahre getan haben, bereits gerichtlich beurteilt wäre, und sprach dann davon, wie es sein wird, wenn endgültig entschieden ist, wozu sie auferstanden sind, nämlich „jene, die Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübt haben, zu einer Auferstehung des Gerichts“.
● Aus Judas 7 geht hervor, daß Sodom und Gomorra dadurch, daß „sie die richterliche Strafe ewigen Feuers erleiden“, „ein warnendes Beispiel“ geworden sind. Heißt das nicht, daß die Bewohner dieser Städte nicht auferstehen werden? — A. C., USA.
Liest man diesen Vers, ohne das zu berücksichtigen, was die Bibel an anderen Stellen hierüber sagt, könnte man zu dieser Schlußfolgerung kommen. Andere Bibeltexte lassen jedoch weitere Tatsachen erkennen, die wir nicht außer acht lassen dürfen, wenn wir zu einem vernünftigen Schluß kommen wollen.
In Matthäus 11:23 steht zum Beispiel geschrieben: „Wenn die Machttaten, die in dir [Kapernaum] geschehen sind, in Sodom geschehen wären, es wäre bis heute geblieben.“ Das heißt offensichtlich nicht, daß die gleichen Menschen, die zur Zeit der Zerstörung Sodoms
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