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Sein Gebet wurde erhörtDer Wachtturm 1979 | 1. Juni
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SEINE GESCHICHTE
„Aufgrund unerfreulicher Umstände in unserer Familie hatte ich eine schwere Kindheit. Schon sehr früh suchte ich als junger Mensch nach einem Gott, der mir in meiner Situation helfen könnte. Meine Mutter war den Überlieferungen der katholischen Kirche verhaftet. Damit ich gehorsam war, führte sie mir vor Augen, daß Gott Menschen, die nicht gehorsam seien, ins Fegefeuer und in die Hölle sende. Instinktiv suchte ich nach einem Gott, der seinen Kindern gegenüber Liebe zeigte. Auch im Religionsunterricht in der Schule wurde Gott als streng, ungeduldig, gefühllos und unzugänglich dargestellt. Mir wurde klar, daß ich mich nicht nach einem solchen Gott sehnte. In meinen Augen war das nur ein Gott für die Priester. Ich ging immer weniger zur Kirche.
Als ich 19 Jahre alt war, überfiel mich eine Krankheit, an der ich mehr als zwei Jahre litt. Meine innere Leere sowie die vielen unbeantworteten Fragen nach dem Warum brachten mich ständig aus dem Gleichgewicht. Nun begann ich, nach einem unbekannten Gott zu suchen, der mir etwas Herzensfrieden geben konnte. Ich interessierte mich für Parapsychologie und studierte die Technik der Hypnose und der Autosuggestion. Mit Hilfe einer einfachen Methode versetzte ich mich in Trance, und einige Male schien ich in die Zukunft sehen zu können, doch als ich Selbsthypnose anwandte, um wirklich Hilfe zu finden, wurde ich völlig enttäuscht. Ich experimentierte auch mit Joga und dem Pendel.
Im Jahre 1973 kam ich dann zum erstenmal mit Jehovas Zeugen in Berührung und abonnierte den Wachtturm. Doch ich verstand nichts. Ich las die ersten Ausgaben und gab dann auf.
Zwischendurch las ich das Manifest der kommunistischen Partei von Marx und Engels und dann Das Leben des Mao Tse-tung sowie mehrere Bücher über Evolution. Doch weder der Spiritismus noch die kommunistische Ideologie und schon gar nicht die Evolutionstheorie vermittelten mir Herzensfrieden und die Gotteserkenntnis, die ich suchte.
Auf der Suche nach einem Ausweg hielt ich eines Abends auf meinem Zimmer Rückschau auf mein Leben. Bei diesem Rückblick kamen mir all die negativen Erfahrungen, die Ängste und Alpträume der Vergangenheit in den Sinn. Meine Ohnmacht, eine Lösung zu finden, trat mir so deutlich vor Augen, daß ich nur noch den Wunsch hatte zu sterben. Es war mir klar, daß ich an einem kritischen Punkt angelangt war. Ich tat das einzige, was mir in den Sinn kam. Ich betete: ,O unbekannter Gott, es muß dich geben, und du mußt ein Gott der Liebe sein, hilf mir! Ich kann einfach nicht mehr. Hilf mir, die Wahrheit zu finden.‘
Wenige Tage später sprachen ein junger Mann und eine junge Frau bei mir vor. Ich erkannte sofort, daß es Zeugen Jehovas waren, und stellte ihnen viele Fragen über den katholischen Glauben und die Bibel. Sie verabredeten einen weiteren Besuch. Die Freundlichkeit dieser beiden jungen Leute und das, was sie über die Bibel wußten, überraschte mich sehr. Mir war klar, daß ihr Besuch die Antwort auf mein Gebet war, und ich faßte den Entschluß, alles, was sie sagten, mit der Bibel zu vergleichen. Wenn mir Jehovas Zeugen wirklich die Wahrheit brachten, nach der ich mich gesehnt und nach der ich so mühsam gesucht hatte, dann wollte ich im Einklang damit leben. Ich erkannte auch, daß einige Änderungen erforderlich waren, damit ich mehr Zeit für das Studium des Wortes Gottes fand. Ich gab daher mein Vorstudium für den Besuch der Universität auf.
Nachdem ich an meiner Lebensweise verschiedenes geändert hatte, begann für mich eine Zeit unsäglicher seelischer Qual. Ich konnte nicht schlafen. In meinem Sinn verspürte ich einen unglaublichen Widerstand, was um so schrecklicher für mich war, als ich mir den Grund dafür nicht erklären konnte. Ich mußte buchstäblich in den nahe gelegenen Wald fliehen, um in meiner seelischen Not etwas Erleichterung zu finden.
Dann kehrten die quälenden Alpträume zurück, Alpträume, die so wirklichkeitsnah und erschreckend waren, daß ich mich hätte durchbohren und mir hätte die Haare ausraufen können. Um nicht wahnsinnig zu werden, begann ich zu beten und den Namen Jehovas anzurufen. Mich überkam ein Gefühl der Ruhe, und die schrecklichen, abstoßenden Halluzinationen gingen zurück. Nun wußte ich, was mit mir los war: Ich mußte dafür bezahlen, daß ich Spiritismus getrieben hatte. Satan, der Herrscher dieses Systems der Dinge, setzte seine Waffen ein. Der Zeuge Jehovas, der mit mir die Bibel studierte, gab mir den Rat, alles zu vernichten, was mit Spiritismus zu tun hatte. Ich tat es. Dennoch hörten die Alpträume und der seelische Druck nicht sofort auf, aber es wurde nach einigen Wochen erträglicher.
Jetzt besuche ich jede Woche die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas im Königreichssaal, obwohl ich hin und zurück 120 Kilometer zurückzulegen habe. Ich bin so glücklich, daß ich Jehova und seine wunderbaren Vorsätze in Verbindung mit der Erde und der Menschheit kennengelernt habe.“
Dieser junge Mann ist heute ein getaufter Zeuge Jehovas.
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Eine Stadt, die von Jehova beschützt wurdeDer Wachtturm 1979 | 1. Juni
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Eine Stadt, die von Jehova beschützt wurde
WENN wir bemüht sind, Gott gewissenhaft zu dienen und sein Wort zu befolgen, werden wir auch schwierige Glaubensprüfungen bestehen. Und wenn wir den Glauben bewahren und zu Gott aufblicken, können wir auf die Verheißung bauen: „Der Engel Jehovas lagert sich rings um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie“ (Ps. 34:7).
Andererseits werden wir keinen Erfolg haben, wenn wir uns auf unsere eigenen Fähigkeiten oder auf Menschen verlassen, ungeachtet, wie hart wir arbeiten mögen. König Salomo brachte diese Tatsache in den Psalmen mit den Worten zum Ausdruck: „Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, so ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat“ (Ps. 127:1). Ein Beispiel
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