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  • Ausbreitung des Königreichswerkes in Dänemark
    Der Wachtturm 1984 | 15. Juni
    • Ausbreitung des Königreichswerkes in Dänemark

      IM Jahre 1891 besuchte der Präsident der Watch Tower Society, C. T. Russell, Dänemark und fand ideale Verhältnisse für die Verbreitung der biblischen Botschaft über Gottes Königreich vor. Daher wurde 1894 ein amerikanischer Bibelforscher dänischer Abstammung dorthin gesandt. Von 1897 an wurden Artikel aus dem Wachtturm in einer kleinen Zeitschrift gedruckt, und seit 1900 erscheint Der Wachtturm in Dänisch. In den 93 Jahren seit dem Besuch C. T. Russells hat sich das Werk des Predigens der guten Botschaft ausgedehnt, so daß es in diesem Land nun ungefähr 14 000 Verkündiger des Königreiches Gottes gibt.

      Im Jahre 1957 baute die Gesellschaft ein Zweigbüro in Virum, nördlich von Kopenhagen. Es konnte 40 Personen beherbergen, und darin gab es auch eine Fabrik. Damals begann man in Dänemark, die Zeitschriften selbst zu drucken. Aber 1978 war das Bethel viel zu klein geworden. Man machte Pläne für den Bau neuer und größerer Gebäude auf einem Grundstück in Holbæk, einer kleinen Stadt, ungefähr 65 Kilometer westlich von Kopenhagen. Die neuen Gebäude würden eine Grundfläche von 13 944 Quadratmetern einnehmen. Und wer würde sie bauen? Sie sollten ausschließlich von Jehovas Zeugen errichtet werden. Als ein wohlmeinender Beamter vom Vermessungsamt davon hörte, fragte er besorgt, ob die Zeugen den Plan nicht lieber fallenlassen sollten. Er erfuhr, daß die Vorbereitungen weitergehen würden.

      Als die Zeit kam zu beginnen, wußte man, daß die Zeugen alle benötigten Fachkräfte aus ihren eigenen Reihen stellen konnten. Architekten, Ingenieure, Vermessungsingenieure, Techniker, Zeichner, Aufseher, Baumeister, Vorarbeiter, Facharbeiter, Hilfskräfte, Fahrer, Maschinenführer, Büroangestellte, Einkäufer, Buchhalter und Köche sowie weitere willige Männer und Frauen — sie alle taten sich zusammen. Es war eine buntgemischte Truppe, aber alle hatten eines gemeinsam: Liebe zu ihrem Gott und seinem Werk.

      Durchschnittlich waren pro Tag 200 dieser willigen Arbeiter tätig. Sie bauten 100 Wochen lang, Sonn- und Feiertage eingeschlossen. Die Bauarbeiten wurden im strengsten Winter dieses Jahrhunderts fortgeführt, wobei die Temperatur in einigen Wochen auf 10 bis 19 °C unter dem Gefrierpunkt sank, und in einer Nacht wurden sogar -30 °C erreicht. Mit der Unterstützung von Wochenendhelfern erbrachte man jede Woche eine Leistung, die dem Bau eines 140 Quadratmeter großen Königreichssaals oder eines Einfamilienhauses entsprach. Die Gebäude waren am 20. Mai 1983 fertig.

      Tag der offenen Tür

      Am 19. Mai 1983 wurden städtische Beamte, Nachbarn und Geschäftsleute auf dem Grundstück empfangen. Der Bürgermeister führte eine Abordnung von städtischen Beamten an. Insgesamt 125 Personen folgten der Einladung. Dies bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, ihnen den Zweck des Baus zu erläutern und zu erklären, daß Jehovas Zeugen das Projekt durch freiwillige Spenden und Darlehen von Mitgläubigen aus Dänemark, Schweden und den Niederlanden finanziert hatten.

      Während der Besichtigung äußerten sich die Experten von der Bauaufsicht der Stadt über die hervorragende Auswahl an Material und die Qualitätsarbeit — etwas, was man heutzutage kaum noch findet. Der freundliche, wohlmeinende Beamte vom Vermessungsamt, der anfänglich Zweifel gehegt hatte, gab lächelnd zu: „Wissen Sie, damals wußte ich nicht, welch eine Organisation Sie haben.“ Die Gäste nahmen Erfrischungen zu sich, und zum Abschluß bekam jeder ein Paket mit den neuesten Veröffentlichungen der Gesellschaft.

      Zur selben Zeit war auch für die Allgemeinheit Tag der offenen Tür. Fünfundsiebzig Personen folgten der Einladung und wurden durch die Gebäude geführt. So wurde zur Ehre Jehovas ein gutes Zeugnis gegeben.

      Höhepunkte der Einweihung

      Der 21. Mai 1983 war der Tag der Einweihung. Außer der Bautruppe und den Bethelmitarbeitern war die örtliche Versammlung der Zeugen Jehovas eingeladen sowie 90 „Oldtimer“ der Zeugen, stellvertretend für die 240 Versammlungen in Dänemark, Grönland und auf den Färöern. So konnte man bei der Einweihung insgesamt fast 700 glückliche Anwesende zählen. Bruder Daniel Sydlik von der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas kam aus Brooklyn (New York), um die Einweihungsansprache zu halten.

      In seinem Vortrag verwies Bruder Sydlik mehrmals auf 2. Samuel 24:21-24, wo wir lesen, wie König David einem Mann antwortete, der ihm kostenlos ein Stück Land sowie Holz und Tiere für ein Opfer geben wollte. „Nein, sondern ich werde es bestimmt um einen Kaufpreis von dir kaufen“, sagte David. „Und ich werde Jehova, meinem Gott, nicht ohne Kosten Brandschlachtopfer opfern.“ „Kein Opfer ohne ein Opfer“ war der Kern seiner Ansprache. Die Zuhörerschaft fühlte sich durch diesen Gedanken sehr ermutigt. Das Bauprogramm hatte alle etwas gekostet — Geld, harte Arbeit oder beides. Es hatte bedeutet, Zeit zu opfern, die man sonst zu Hause oder bei der weltlichen Arbeit verbracht hätte, den Beruf aufzugeben oder ein Geschäft zu verkaufen (was einige Brüder taten) und während der vielen Monate der Bautätigkeit Unannehmlichkeiten auf sich zu nehmen.

      Nun wünschten die Brüder, Jehova die Gebäude zu übergeben. Sie sollten vom Zeitpunkt der Einweihung an Jehova gehören und für den heiligen Dienst vorbehalten sein. Daher verneigten sich alle Anwesenden im Gebet und übergaben dem großen Gott Jehova freudig und von ganzem Herzen die Frucht ihrer Arbeit.

      Am Abend nahmen die Delegierten zusammen ein Mahl ein und erfreuten sich an Vorträgen und an Musik. Darauf machten sie sich wie die Israeliten bei der Einweihung des Tempels Salomos auf den Heimweg, „erfreut und frohen Herzens wegen all des Guten, das Jehova ... vollbracht hatte“ (1. Könige 8:66).

      Die neuen Zweiggebäude werden sich bestimmt für die Brüder als segensreich erweisen und werden bei der ständigen Ausbreitung des Königreichswerkes in Dänemark eine große Hilfe sein.

      [Bilder auf Seite 28]

      Die Bibliothek des Bethels

      Die Druckerei

      [Bild auf Seite 29]

      Die Einweihungsansprache ermunterte zu einem Geist der Selbstaufopferung

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1984 | 15. Juni
    • Fragen von Lesern

      ◼ Meine Freundin hatte eine Fehlgeburt. Als Frau fühle ich mit ihr. Wäre es aber richtig, ihr durch die Hoffnung auf eine Auferstehung Mut zuzusprechen?

      Gewiß kann man viel Gutes tun, wenn man in einem solchen Fall Trost vermittelt und liebevolle christliche Hilfe bietet. Die Bibel liefert jedoch keine Grundlage dafür, die Auferstehung eines Embryos zu erwarten. Man beachte bitte den Grund.

      Wenn eine Frau empfängt, existiert nur e i n e Zelle, ein befruchtetes Ei. Dann beginnt die Zellteilung — ein Prozeß, der normalerweise neun Monate andauert —, und die befruchtete Eizelle nistet sich in der Gebärmutter ein, der Embryo entwickelt sich, und schließlich wird ein Kind geboren. Eine Fehlgeburt verkürzt diesen natürlichen Ablauf und beendet das Leben des Kindes, das sich zu entwickeln begonnen hat und zu einem eigenständigen Menschen herangewachsen wäre. Eine Abtreibung stünde im Widerspruch zur Heiligkeit des Lebens und zu Gottes Gebot, das Mord verbietet (2. Mose 20:13; 21:22, 23; 4. Mose 35:16-18; 1. Petrus 4:15).

      Unser Lebengeber weiß von einem in der Gebärmutter heranwachsenden Leben. Das geht aus den Worten der Bibel über den Embryo hervor, den Isais Frau trug und der nach seiner Entwicklung und Geburt den Namen David erhielt (Psalm 139:13-16; vergleiche Hiob 31:15). Wie steht es nun mit der Möglichkeit einer Auferstehung im Falle einer Fehlgeburt oder einer Totgeburt?

      Die Bibel spricht davon, daß ein Fetus oder ein Embryo sterben kann. Die Folge ist ein spontaner Abort oder eine Fehlgeburt oder eine Totgeburt (1. Mose 31:38; 2. Mose 23:26; 2. Könige 2:19-21; Hiob 21:10; Psalm 58:8; 144:14).

      Hiob erwähnte verschiedene Möglichkeiten, wie es zu einer Fehlgeburt kommen kann, und dachte, irgendeine davon sei für ihn besser gewesen als die Leiden, die er durchmachte. Er sagte, er hätte eine „versteckte Fehlgeburt“ sein können, jemand, der „nicht ins Dasein gekommen [ist], Kindern gleich, die das Licht nicht gesehen haben“ (Hiob 3:16). Dabei kann er an eine Frau gedacht haben, die eine Fehlgeburt hatte, bevor sie merkte, daß sie schwanger war, und als der Embryo noch nicht lebensfähig war. In dem Buch „The Body Machine“ ist zu lesen: „Viele Ova [befruchtete Eizellen], ja sogar die meisten entwickeln sich nicht normal. Etwa 10 Prozent nisten sich nicht ein, und von denen wiederum, die sich einnisten, geht die Hälfte durch einen spontanen Abort ab, gewöhnlich ohne daß es die Mutter merkt.“

      Hiob sagte auch, er wäre ‘von Ungemach verschont worden, wenn die Pforten des Leibes seiner Mutter verschlossen worden wären’. Er wäre dem Leiden entgangen, wenn er ‘vom Mutterschoß weggestorben’ oder „im Leib der Mutter“ gestorben wäre (Hiob 3:10, 11, „Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift“; „Die Bibel in heutigem Deutsch“). Ursachen dafür könnten schwerwiegende Schädigungen im Embryo oder Fetus sein oder Abnormalitäten in den Zeugungsorganen der Mutter, ein Vitamin-, Hormon- oder Sauerstoffmangel oder eine Krankheit der Mutter.

      Hiob meinte in seiner Qual, eine dieser Möglichkeiten wäre für ihn besser gewesen. Doch seine Mutter hätte es genauso traurig gestimmt wie heutige Frauen, die aufgrund der ererbten Unvollkommenheit eine Fehlgeburt oder eine Totgeburt haben. Als Hiob von diesen Möglichkeiten sprach, wollte er nicht sagen, er würde sowieso wieder auferstehen. Der Nutzen, den er sah, bestand darin, daß ihm Ungemach erspart geblieben wäre.

      Hiob sprach noch von einer weiteren Möglichkeit: „Warum starb ich dann vom Mutterschoß nicht weg?“ (Hiob 3:11). Welche Zukunftsaussichten hätte Hiob gehabt, wenn er — wie es manchmal geschieht — geboren worden wäre und bald danach gestorben wäre, vielleicht noch bevor er hätte gestillt werden können? Von seinen Zukunftsaussichten sprach er in

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