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Vergnügungen statt Gott — Warum?Der Wachtturm 1983 | 1. Oktober
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Ausübung der Religion oder das, was davon übriggeblieben ist, hat man auf ein paar besondere Anlässe im Leben wie Hochzeiten und Begräbnisse beschränkt, bei denen man Frömmigkeit immer noch für unerläßlich hält. Die von der Welt gebotene Zerstreuung ist an die Stelle des Glaubenseifers getreten.
Die zunehmende Verweltlichung, die bei Leuten zu beobachten ist, die sich für gottgläubig ausgeben, entspricht genau dem, was der Apostel Paulus im Sinn hatte, als er von Menschen sprach, „die mehr Vergnügungen lieben als Gott“. Und er führte diese Personen als eine Warnung und ein Kennzeichen dafür an, daß die „letzten Tage“ angebrochen sind, in denen „kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird“ (2. Timotheus 3:1, 2, 4). Die Tatsache, daß heute viele, wie Paulus vorhersagte, „die Vergnügungen an die Stelle Gottes setzen“, ist einer der vielen Beweise dafür, daß wir in den letzten Tagen leben (The New English Bible).
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„Eine Form der Gottergebenheit“Der Wachtturm 1983 | 1. Oktober
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„Eine Form der Gottergebenheit“
ANGESICHTS der nachlassenden Unterstützung versuchen die Kirchen verzweifelt, ihre Anhängerschaft aufzurütteln oder wiederzubeleben. Doch häufig wird die Situation durch die von ihnen angewandten Methoden nur noch verschlimmert. Die Kirchen machen sich die Vergnügungsliebe zunutze. Inwiefern? Betrachten wir einige Beispiele dafür, was sie unternehmen, um Leute anzulocken, die sich zurückgezogen haben:
„In den USA gibt es heute 3 000 Clown-Gottesdienstgruppen, die große Pappnasen aufsetzen und mehrfarbige Anzüge tragen, um Gott zu dienen“, berichtet die Zeitschrift Time. Truppen, die sich „Narren für Christus“ oder „Heilige Narren“ nennen, tanzen, jonglieren, mimen, treten in der Kirche mit Fahrrädern auf, verteilen Popcorn und werfen Konfetti und Ballons in die Gemeinde. Zum Programm eines Kongresses der kanadischen Vereinigung für pastorale Schulung in Saskatoon (Kanada) gehörte auch ein Kurs in „christlichem Clownspiel“ als ein Mittel, Leute anzusprechen.
„‚Errege ihre Aufmerksamkeit‘ — Evangelist erreicht es mit Karate“. So lautete der Titel eines Zeitungsartikels, der die „Show-Predigten“ eines reisenden Baptistenpredigers schilderte. „Die Leute wollen, wenn sie kommen, keinen Prediger hören, der ihnen eine Predigt hält und sagt, was sie falsch machen“, erklärte er. „Aber sie werden kommen und einem Karate-Experten zusehen.“ Wie der Prediger sagte, bleiben die meisten Leute nach der Show auch noch zur Predigt da. „Dann und wann geht einmal einer weg“, fügte er hinzu. „Aber nicht allzuoft.“
Unter der Schlagzeile „Kirchen locken Pfarrkinder durch Magie“ wird im Wall Street Journal ein Pastor aus Indiana (USA) zitiert, der sagte: „Wenn ein Magier die Kanzel betritt, erscheinen Leute zum Gottesdienst, die monatelang nicht dagewesen sind.“ Die nicht konfessionsgebundene Gemeinschaft christlicher Magier schätzt, daß es in den USA über tausend Geistliche gibt, die als Magier auftreten. Sie fördert Seminare, die jeden Sommer stattfinden und in denen neue Tricks gelehrt werden.
„Entkleidungskünstlerin auf der Kanzel“. Mit diesen Worten berichtete eine Zeitung über die Vorgänge in einer Kirche der Unitarier in Dallas (USA). Diese Kirche gab in ihren
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