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  • Jetzt sind die Diebe auf etwas anderes aus
    Erwachet! 1979 | 22. Dezember
    • Jetzt sind die Diebe auf etwas anderes aus

      FRÜHER kamen sie zu Pferde, mit Gewehren und Sechsschüssern bewaffnet, und stahlen Vieh. Jetzt kommen sie mit Lieferwagen angefahren, sind mit Spaten ausgerüstet und stehlen Kakteen. Im Wilden Westen wurde ein auf frischer Tat ertappter Dieb gehängt. Die heutige Generation von Dieben wird nicht mehr so hart bestraft, obschon der Schaden, den sie anrichten, weit größer ist. Doch der Beweggrund dieser Diebe ist der gleiche: Geld!

      Die Kaktusdiebe suchen die Wüsten im Südwesten Amerikas heim, graben Kakteen aus und stopfen ihre Lieferwagen damit voll. Dann verkaufen sie sie an Baumschulen oder Privatleute. Diese Diebstähle nützen nur den Kaktusdieben etwas, vorausgesetzt, sie werden nicht erwischt. Und selbst wenn das passiert, reicht das Geld, das sie für eine einzige Pflanze bekommen, aus, um die Strafe zu bezahlen. Das Nachsehen hat vor allem der Käufer, denn der Kaktus, den er erworben hat, mag schon nach wenigen Monaten absterben. In der Wüste jedoch, wo die Kakteen mit ihren Wurzeln die kostbare Erde festhalten, fehlen diese Pflanzen. Außerdem wird durch das Ausgraben der Kakteen der Lebensraum der Tiere zerstört und die Gefahr heraufbeschworen, daß sie aussterben. Auch die Bevölkerung wird durch die Kakteendiebstähle geschädigt, denn die Wüsten büßen mit der Zeit ihre Schönheit als Feriengebiete ein. Die künftigen Generationen werden sich nicht mehr an den Hunderten von verschiedenen Pflanzen- und Tierarten erfreuen können, weil sie nicht mehr dasein werden.

      Gestohlen wird besonders der Saguaro, auch Riesenkaktus genannt, denn er bringt bis zu 1 000 US-Dollar ein. Man schätzt, daß die Hälfte aller Vogelarten der Sonora-Wüste von Arizona aussterben würde, wenn die Saguaros verschwinden würden. Käufer in New York, Europa und Japan zahlen für einen halben Meter hohe Pflanzen bestimmter Kaktusarten 60 US-Dollar und mehr. Der verpflanzte Kaktus mag monatelang gut und gesund aussehen, aber herausgerissen aus seinem natürlichen Lebensraum, wird er schon nach wenigen Jahren eingehen.

      Kakteen wachsen ganz langsam. Manche erreichen erst in hundert Jahren ihre volle Größe, doch in wenigen Minuten sind sie ausgegraben. Man kann gar nicht so viele Pflanzen neu setzen, wie gestohlen werden. Dazu kommt noch, daß viele in ihrer Freizeit mit dem Geländewagen und mit Motorrädern durch diese Gebiete donnern und die Pflanzen sowie die dünne Erdschicht beschädigen. Das alles bringt die Wüsten in Gefahr.

      In Arizona sind seit 1929 über 200 verschiedene Wüstenpflanzen gesetzlich geschützt. Aber da für den ganzen Staat nur fünf Leute eingesetzt sind, um Kaktusdieben das Handwerk zu legen, wird weiter gestohlen. Im Jahre 1977 wurden auch in Kalifornien Gesetze zum Schutz der Wüstenpflanzen erlassen, aber diese Gesetze haben wenig Wert, weil der Staat nur einen einzigen Ranger zur Bewachung der rund 40 000 Quadratkilometer großen Mohave-Wüste hat. Die Strafen gelten als hart: Die Geldstrafen können von 100 bis 1 000 US-Dollar betragen und die Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr Gefängnis. Doch nur einige Diebe werden erwischt, und der Kakteendiebstahl blüht und gedeiht.

      Die Umweltschützer und andere Bürger, denen die Zukunft der Wüste und ihrer Pflanzen und Tiere am Herzen liegt, machen sich nicht umsonst große Sorgen.

  • Känguruhratten
    Erwachet! 1979 | 22. Dezember
    • Känguruhratten

      DIE Känguruhratten im Gebiet von Morro Bay (Kalifornien) zählen jetzt zu den gefährdeten Tierarten. Sie leben in der Wüste, verschlafen die heiße Zeit in ihren kühlen Höhlen und gehen nachts auf Futtersuche. Sie packen ihre Backentaschen mit Samen voll und lagern sie in unterirdischen Kammern. Die trockenen Samen liefern ihnen das nötige Wasser: Wenn das Futter durch den Verdauungsprozeß chemisch aufgespalten wird, bildet sich Wasser, indem Wasserstoffatome an Sauerstoffatome gebunden werden. Sie können existieren, ohne zu trinken. Ihre Nieren sind in der Lage, das Wasser zurückzuhalten. Diese kleinen Eichhörnchen ähnlichen Nagetiere (mit Ratten haben sie überhaupt nichts zu tun) haben sehr lange Hinterbeine, mit denen sie fünf Meter in der Sekunde davonhüpfen können; bei einem Sprung durch die Luft erreichen sie eine Höhe, die dem Neunfachen ihrer Körperlänge entspricht. Aber diese faszinierenden Geschöpfe Gottes sterben im Gebiet von Morro Bay allmählich aus. Durch den menschlichen „Fortschritt“ wird ihr Lebensraum nach und nach zerstört.

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