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  • Intelligente Planung oder Zufall?
    Erwachet! 1978 | 8. Oktober
    • Intelligente Planung oder Zufall?

      SIND die Lebewesen um uns herum das Produkt intelligenter Planung, oder ist alles das Ergebnis reinen Zufalls? Es gibt zwei Gedankenrichtungen zu dieser Frage.

      Die Befürworter der Zufallstheorie, die an das Wirken blinder Kräfte glauben, sind der Ansicht, das Leben sei durch die zufällige Kombination einer Unzahl von Ereignissen ins Dasein gekommen. Das bedeutet, daß sich genau die richtigen chemischen Substanzen in der richtigen Menge gebildet haben müssen, und zwar unter genau den richtigen Voraussetzungen, was Temperatur, Feuchtigkeit und andere Faktoren betrifft, die alle eine erforderliche Zeitspanne vorhanden gewesen sein müssen. Außerdem müssen sich diese zufälligen Ereignisse endlose Male ständig wiederholt haben, damit das Leben auf der Erde beginnen und erhalten bleiben konnte.

      Diejenigen, die an eine Planung glauben, sind der Auffassung, das Leben verrate eine bewußte Zweckmäßigkeit. Jede Lebensform ist eine wichtige Einheit in dem Gesamtmuster, und all diese Lebensformen sind wechselseitig voneinander abhängig. Die Vielzahl der Lebewesen, die Instinkte, die sie besitzen, und die Mechanismen und Vorrichtungen, die die Tiere haben, um nach Nahrung zu jagen und um ihre Art zu erhalten, zeugen von einer Intelligenz, die nicht ihre eigene ist — von einer Intelligenz, die tatsächlich über allem steht, was der intelligente Mensch bisher ersinnen und konstruieren konnte.

      Diejenigen, die an eine zufällige Existenz des Lebens glauben, geben zu, daß die Wahrscheinlichkeit, die gegen einen solchen Zufall spricht, gewaltig groß ist. Doch sie wenden ein, daß jede Kombination möglich sei, wenn man nur genügend Zeit einräume.

      Es ist jedoch schwer, mit Hilfe der Zufallstheorie zu erklären, weshalb wahllose Veränderungen nicht heute in großer Fülle zu beobachten sind. Ein Wissenschaftler geht bei seinen Forschungen schrittweise vor. Er stützt jeden Schritt auf vorherige Experimente oder auf die Nachforschungen anderer Wissenschaftler. Er geht auch nach dem vor, was er über die Naturgesetze weiß. Zum Beispiel glaubt er nicht, daß unter den gleichen Bedingungen chemische Verbindungen heute anders reagieren als gestern. Er hat also gewissermaßen Glauben an das, was er als die Gesetze der Chemie bezeichnet. Dieser Glaube widerspricht der Theorie vom Zufall oder vom Wirken blinder Kräfte.

      Unter den Lebensformen auf der Erde — sowohl den pflanzlichen als auch den tierischen — herrscht eine erstaunliche Komplexität. Und wenn man die Vorkehrungen für den Fortbestand des Lebens betrachtet — die große Vielfalt von Methoden, die alle bis ins kleinste aufeinander abgestimmt sind und vollkommen funktionieren —, hat man noch mehr Grund zum Staunen.

      Weshalb ist es sich jeder selbst schuldig, das Beweismaterial zu der Frage zu prüfen, ob das Leben durch intelligente Planung oder durch Zufall ins Dasein gekommen ist? Nun, das Lebensmuster eines Menschen und seine Beziehungen zu seinen Mitmenschen werden entscheidend von seiner Ansicht über den Ursprung des Lebens beeinflußt. Es ist daher gut, mit einer endgültigen Stellungnahme zu warten, bis man zumindest einen kleinen Teil aus der Fülle des Beweismaterials sorgfältig abgewogen hat. Auf diese Weise gelangt man schließlich zur Wahrheit, und nur sie befriedigt den forschenden Verstand. In den nächsten beiden Artikeln werden einige der Tatsachen dargelegt, aus denen der Leser seine eigenen Schlußfolgerungen ziehen kann.

  • Beweise aus dem Pflanzenreich
    Erwachet! 1978 | 8. Oktober
    • Beweise aus dem Pflanzenreich

      DAS Pflanzenreich ist die größte „Fabrik“ der Erde. Es produziert nach vorsichtigen Schätzungen jährlich 150 Milliarden Tonnen Kohlenhydrate (Zuckerverbindungen). Das ist 200mal soviel wie die Weltproduktion an Stahl und Zement. Pflanzen sind die Nahrungsquelle für jedes Tier und jeden Menschen auf der Erde — und zwar eine äußerst ergiebige. Neben dem Energiespender Zucker liefern die Pflanzen auch Vitamine, Mineralien, Arzneien und das Rohmaterial für Kleider, Häuser, Papier, Färbemittel, Farben und für eine erstaunliche Vielzahl weiterer Dinge, die dem Menschen nützen.

      Wir sollten sehr froh sein, daß die Pflanzen in ihrer großen Vielfalt schon vor dem Menschen auf der Erde existierten, denn sie sind eine wesentliche Voraussetzung für alles tierische und menschliche Leben. Gemäß der Bibel sind die Pflanzen vor den Tieren ins Dasein gekommen und hat der Schöpfer eine Absicht damit verfolgt, als er zuerst den Pflanzenwuchs erschuf. Nachdem Gott den ersten Mann und die erste Frau erschaffen hatte, sagte er: „Hier habe ich euch alle samentragenden Pflanzen gegeben, die es auf der Oberfläche der ganzen Erde gibt, und jeden Baum, an dem es samentragende Baumfrucht gibt. Euch diene es als Speise. Und jedem wildlebenden Tier der Erde und jedem fliegenden Geschöpf der Himmel und allem, was sich auf der Erde regt, in welchem Leben als eine Seele ist, habe ich alle grünen Pflanzen zur Speise gegeben“ (1. Mose 1:29, 30).

      Die Rolle der Photosynthese

      Zum Pflanzenreich gehört das Phytoplankton des Meeres, das für die Ernährung der Fische und anderer Meerestiere grundlegend ist. Die Vegetation, von den Gräsern bis zu den Bäumen, ist die Grundlage der „Nahrungskette“ auf dem Land. Das ist so, weil kein Tier seine Nahrung selbst herstellen kann. Doch die Pflanzen tun dies. Mit Hilfe des komplizierten Vorgangs der Photosynthese, der vom Menschen noch nicht völlig verstanden und nachgeahmt werden kann, wandeln die Pflanzen Kohlendioxyd, Wasser und Sonnenenergie in Kohlenhydrate und Sauerstoff um. Mit Hilfe der Sonnenenergie nutzt die Pflanze auch Mineralien aus dem Erdboden, um Fett, Eiweiß, Stärke, Vitamine und andere Produkte herzustellen, von denen sich die Tierwelt ernährt. Tiere und Menschen atmen Sauerstoff ein, der den „Brennstoff“ für die Umwandlung der Kohlenhydrate in Wasser und chemische Energie liefert, durch die andere Pflanzenprodukte vom Körper assimiliert werden können.

      Die Vermehrung und Ausbreitung der Pflanzen

      Damit die Pflanzen ihre unerläßliche Aufgabe als Grundlage allen tierischen Lebens erfüllen können, müssen sie oder ihre Früchte gegessen werden. Folglich müssen die Pflanzen eine Möglichkeit zur Vermehrung haben, damit sie als Nahrungsquelle bestehenbleiben. Sie müssen absterben, verwesen und ersetzt werden und so ihre Art regelmäßig und für immer fortpflanzen. Können wir in dieser Einrichtung Planung erkennen? Wenn ja, so kann dies nicht reiner Zufall sein.

      Beachte die Methoden, deren sich die Vegetation bedient, um für ihre Ausbreitung zu sorgen. Die Pflanzen produzieren im allgemeinen reichlich Samen. Das ist sehr wichtig, denn Tonnen von Samen werden von Insekten, Vögeln, anderen Tieren und von Menschen als Nahrung verwendet. Würde eine Pflanze nur einen Samen oder ein paar hervorbringen, so würden diese gefressen, und die Pflanzenart würde aussterben. Auch fallen Samenkörner auf viele verschiedene Arten von Boden, und einige kommen nie zum Keimen. Ungünstige Wetterbedingungen, Pilze und andere Faktoren mögen viele Samenkörner daran hindern aufzugehen. Aus diesem Grund muß die Samenproduktion sehr großzügig sein. Es stimmt daher nicht, daß, wie einige sagen, die Natur verschwenderisch ist. Statt dessen ist sie fruchtbar, und hinter dieser Großzügigkeit scheint Planung zu stecken. Es ist notwendig, daß die Pflanzen Hunderte, ja Tausende von Samen hervorbringen. Einige Bäume bringen Millionen Samen pro Hektar hervor. Bestimmt können wir nicht sagen, daß eine solch großzügige Samenproduktion keinem Zweck dient. Und setzt ein Zweck nicht Ursache und Planung voraus?

      Die Samen müssen auch eine starke Keimkraft haben, denn einige haben strenge Wintermonate, Dürren oder lange Perioden ungünstiger Bedingungen zu überdauern. Die meisten Samen haben eine bemerkenswerte Keimkraft; einige haben eine Lebensfähigkeit von 90 Prozent. Ein Samen kann völlig trocken sein; sein Leben ist dann unterbrochen, und doch kann er in diesem leblosen Zustand extremen Temperaturen standhalten, in vielen Fällen weit unter dem Gefrierpunkt oder nahezu bis zum Siedepunkt des Wassers (allerdings nicht im Wasser). Selbst nach vielen Jahren werden die Samen zum Leben kommen, wenn man sie in Wasser oder in feuchte Erde legt. Eine indische Lotospflanze keimte und blühte noch, nachdem der Samen 2 000 Jahre lang geschlummert hatte, und Ableger und Samen wurden an botanische Institute in aller Welt verschickt.

      Bestimmt können wir nicht sagen, daß Pflanzen selbst die Notwendigkeit erkennen, für die Erhaltung ihrer Art zu sorgen. Welch ein gewaltiger Zufall — wenn es Zufall ist —, daß alle Pflanzen diese Vorrichtung besitzen! Könnten „blinde“, zufällige Kräfte in gleicher Weise zum Nutzen allen Lebens auf der Erde wirken?

      Wenn wir die Keimung oder die Vermehrung von Pflanzen untersuchen, finden wir weitere komplizierte Vorgänge, ohne die der Samen niemals wachsen könnte. Einer davon ist die Versorgung des Samens mit einem eigenen anfänglichen Nahrungsvorrat. Jeder Samen ist mit Kohlenhydraten und anderen Substanzen ausgerüstet, die es ihm beim Keimen ermöglichen, die Zeit zu überstehen, in der die Wurzeln und Blätter wachsen, bis er auf normalem Weg zur Reife heranwachsen kann.

      Dann gibt es eine große Vielfalt von Fortpflanzungsformen, so daß jede Pflanzenart in ihrer Umwelt gemäß ihrer eigenen Natur am Leben bleiben kann. Einige Pflanzen können geteilt werden, so daß es zwei oder mehrere Wurzelsysteme gibt, von denen jedes zu einer gesunden Pflanze heranwachsen kann. Bei anderen Pflanzen kann ein abgeschnittener Teil gedeihen, wenn er in den Boden gesteckt wird. Aus der Schnittstelle wachsen dann neue Wurzeln. Die Blätter einiger Pflanzen entwickeln Wurzeln an den Schnittstellen im Blatt. Andere, wie die Kartoffel, vermehren sich durch Knollen; wieder andere Pflanzen wachsen aus Zwiebeln.

      Bei der Samenverbreitung kann man Schönheit und „wissenschaftlichen“ Einfallsreichtum beobachten. Bäume und andere Pflanzen können sich gewöhnlich nicht von der Stelle bewegen, und daher muß ihr Samen ausgestreut werden, wenn sie über einen weiteren Raum verbreitet werden sollen. Die dabei angewandten Mittel sind verschiedenartig und äußerst wirkungsvoll. Der Ahornsamen hat Flügel; daher kann er vom Wind weite Strecken getragen werden. Ähnlich verhält es sich mit dem Löwenzahn, dessen Samen mittels einer fallschirmartigen Vorrichtung vom Wind verbreitet werden. Das Rührmichnichtan streut seine feinen Samenkörner durch eine explosive Entladung aus. Die Spitzklette und andere Samen werden im Fell von Tieren an andere Orte getragen. Einige Beeren und Früchte werden von Tieren gefressen. Ihre Samen werden aber nicht verdaut, sondern durch die Ausscheidungen der Tiere verbreitet.

      Sehr einfallsreich ist die Methode der Aussaat bei der Kokosnuß, durch die ihre Art an entferntere Strände, sogar nach anderen Inseln und Kontinenten transportiert wird. Wir könnten denken, die Kokospalme wachse am Strand oder in der Nähe des Strandes, weil sie Seewasser benötige, doch das ist nicht der Fall. In Wirklichkeit benötigt sie Süßwasser. Ihre Wurzeln sind daher verhältnismäßig kurz; sie sind gerade lang genug, um das Süßwasser zu erreichen, das leichter ist als Seewasser und daher in Küstenregionen über dem Seewasser liegt. Zur Verbreitung des Samens eignet sich jedoch die Küste am besten, da Kokosnüsse weite Strecken treiben können. Welcher Zufall ließ die Kokospalme diese einzigartige Vorrichtung haben? Ist es vernünftig, zu glauben, daß eine Art Wissen vorhanden war, das diese ungewöhnliche Kombination von Umständen lenkte?

      Bestäubungsmethoden

      In Verbindung mit der Bestäubung blühender Pflanzen müßte man sich fragen: Welche „blinden“ Kräfte haben bewirkt, daß einige Pflanzen getrenntgeschlechtlich sind, so daß die weibliche Pflanze vom Pollen der männlichen Pflanze befruchtet werden muß? Und wie hat dann der blinde Zufall für einen Pollenträger gesorgt, besonders wenn dieser Träger manchmal noch komplexer ist als die Pflanze selbst?

      Zwar wird der Pollen einiger Pflanzen durch den Wind verbreitet, doch viele Pflanzen müssen die Hilfe von Insekten in Anspruch nehmen. Das bedeutet, daß die Pflanzen Nahrung bieten müssen, die die Insekten mögen, und daß sie irgendeine Möglichkeit haben müssen, Insekten zur Nahrung zu locken. Zu diesem Zweck strömen die Pflanzen einen Duft aus, der dem Insekt angenehm ist. In einigen Fällen scheinen auch leuchtende Farben die Lockwirkung auszuüben. In der männlichen Blüte muß dann das Staubgefäß, das den Pollen enthält, in der Nähe der Nahrung sein, damit das Insekt daran vorbeistreift und etwas von dem Pollen in seinen Haaren haftenbleibt. In der weiblichen Blüte muß sich der Stempel in der richtigen Lage befinden, damit er den Pollen aufnehmen kann, wenn das Insekt einen Besuch abstattet. Denke nur, wie verwickelt das alles ist! Alles muß genau stimmen — der Aufbau der Blüten, ihr Duft und die Nektarproduktion. Und selbst das würde nichts nützen, wenn nicht der Instinkt und das Verhalten des Insekts sowie sein Bedürfnis nach einer bestimmten Nahrung, die nur die Pflanzen seiner Wahl liefern können, ganz genau auf diesen Kreislauf abgestimmt wären.

      Obwohl die Bestäubung in diesem Fall von so vielen verschiedenen Faktoren abhängt, zeugt doch die große Fruchtbarkeit der Pflanzen von der Wirksamkeit dieser Methode. Und dieser Vorgang wird im Laufe von Jahrtausenden milliardenmal gleichförmig wiederholt. Könnte der Zufall all diese Voraussetzungen schaffen und sie dann genau wiederholen, ohne daß im Laufe der Jahrhunderte nachteilige Veränderungen einträten?

      Die „größte Fabrik der Erde“

      Aufgrund der Nahrung, die die Pflanzen herstellen, sind sie der reichste Energiespeicher der Erde. Die Energie erhalten sie von der Sonne, der Quelle fast aller auf der Erde verwendeten Energie. Doch beachte, wie weit sich dieser Energiespeicher erstreckt. Eugene I. Rabinowitch schreibt in seinem Buch Photosynthesis and Related Products (Die Photosynthese und ihre Produkte, Band 1, Interscience Publishers Incorporated):

      „Die Reduktion von Kohlendioxyd durch grüne Pflanzen ist der größte einzelne chemische Prozeß auf der Erde. Um deutlicher zu machen, was eine Produktion von 1011 Tonnen pro Jahr bedeutet, können wir sie mit der Gesamtproduktion der chemischen und der Bergbauindustrie vergleichen, die sich in der Größenordnung von 109 Tonnen jährlich bewegt. Neunzig Prozent dieser Produktion sind Kohle und Erdöl, das heißt Produkte, die auf die Photosynthese früherer Zeiten zurückgehen. Ähnlich eindrucksvoll ist der Vergleich der jährlich von den Pflanzen gespeicherten Energie mit der aus anderen Quellen stammenden Energie. Die durch Photosynthese umgewandelte Energie ist etwa hundertmal größer als die Verbrennungswärme aller auf der Erde in der gleichen Zeit geförderten Kohle und zehntausendmal größer als die auf der ganzen Erde genutzte Energie fallenden Wassers.“

      Der Nutzen des Pflanzenreiches gibt Anlaß zum Nachdenken

      Zusammenfassend können wir folgendes sagen: Wir dürfen über die Ereignisse, die stattgefunden haben, sehr glücklich sein. Der logische und forschende Verstand muß nun entscheiden, ob all diese Vorgänge Zufall sind oder das Ergebnis der schöpferischen Tätigkeit einer höheren Intelligenz. Der Umstand, daß die Pflanzen früher ins Dasein kamen als die Tiere, ist gewiß von entscheidender Bedeutung. War dies Absicht oder reiner Zufall? Jemand könnte einwenden, die Pflanzen hätten ja vor den Tieren ins Dasein kommen müssen, da tierisches Leben ohne pflanzliches Leben überhaupt nicht existieren könne. Doch bei näherer Untersuchung stellt man fest, daß Pflanzen sehr komplex und nicht etwa einfach sind, ja daß sie weit von einem „urzeitlichen“ Molekül entfernt sind. Außerdem unterscheiden sich die Pflanzen wesentlich von den Tieren, und es gibt keine Erklärung dafür, wie sich eine von ihnen irgendwie auch nur zu dem primitivsten Tier entwickelt haben könnte.

      Eine Tatsache, die dagegenspricht, daß der blinde Zufall den Fortbestand des Lebens auf der Erde sichern kann, liegt in der Fähigkeit der Pflanzen, Kohlendioxyd aus der Atmosphäre aufzunehmen. Mit Sicherheit konnte der Zufall oder blinde Kräfte nicht vorhersehen, daß in der Umwelt drastische Änderungen eintreten würden, und Vorsorge dafür treffen. Aber ein Schöpfer, der am Fortbestand des Lebens auf der Erde interessiert ist, konnte dies tun. Und diese Vorsorge wurde offensichtlich getroffen, als zum erstenmal Pflanzen ins Dasein kamen. Wieso? Beachte folgendes Beispiel:

      Seit Beginn der „industriellen Revolution“ besteht die Befürchtung, daß die Produktion von Kohlendioxyd durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe das Leben auf der Erde gefährden, wenn nicht gar unmöglich machen würde. Doch neuere Untersuchungen haben ein erfreulicheres Bild ergeben. Die Zeitschrift Science News berichtete in ihrer Ausgabe vom 19. April 1975 über die Entdeckungen des Geologen Fred T. MacKenzie von der Northwestern University. Darin hieß es:

      „Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wird Kohlendioxyd frei. Wenn man weiß, wieviel Brennstoff jährlich verbrannt wird, kann man die voraussichtliche Menge an freiwerdendem Kohlendioxyd ausrechnen und ermitteln, wieviel sich in der Atmosphäre befinden müßte. Bei diesen Berechnungen ergibt sich aber ein interessantes Problem. Ein Vergleich des tatsächlichen mit dem erwarteten CO2-Gehalt hat ergeben, daß das meiste davon ,fehlt‘.

      ... Das fehlende CO2 wird von Pflanzen absorbiert. Die Biomasse der Vegetation hat seit dem Ende des 19. Jahrhunderts möglicherweise um 10 Prozent zugenommen, als die CO2-Ausscheidung mit zunehmender Verwendung fossiler Brennstoffe größer wurde.

      Wie MacKenzie schreibt, ist die Aufnahme von CO2 zusammen mit verfügbaren Nährstoffen in die Pflanzen möglicherweise ein globaler Rückkopplungsmechanismus, der dazu beiträgt, ein Ungleichgewicht in der Atmosphäre zu verhindern.“

      Dem könnte hinzugefügt werden, daß das Meer ein gewaltiger Kohlendioxydspeicher ist. Je nach Notwendigkeit absorbiert es Kohlendioxyd oder läßt es frei. Somit ist es der Tierwelt unter anderem durch die Anpassungsfähigkeit der Photosynthese möglich zu überleben.

      Wer kann dogmatisch behaupten, daß es keinen Schöpfer gibt, der schon bei der Erschaffung der Erde und des Lebens darauf für Sicherheitsvorkehrungen sorgte, mit deren Hilfe auftretende Schwierigkeiten gelöst werden können?

      Des weiteren ist es logisch und sicher auch unbedingt erforderlich, daß es eine Vorkehrung zur Nutzung der Sonnenenergie gibt. Diesen Zweck erfüllen die Pflanzen zu unserem Nutzen. Welch eine Zusammenarbeit! Aus 150 Millionen Kilometer Entfernung liefert die Sonne genau die richtige Strahlung in der richtigen Menge! Auch ist es gut, daß die Pflanzen nicht mit den Tieren und den Menschen um die Nahrung wetteifern, sondern statt dessen Nahrung geben. Das Pflanzenreich ist vom Menschen nicht abhängig. Zum größten Teil sorgt es für sein eigenes Wachstum, unabhängig von den Tieren. Sogar der Mensch kann nur wenig tun, um zu helfen — das Wachstum erfolgt automatisch und wird noch nicht einmal ganz verstanden. Ist es vorstellbar, daß blinder Zufall oder blinde Kräfte etwas so fein aufeinander Abgestimmtes, etwas so Kompliziertes und Wirkungsvolles hervorbringen könnten, während intelligente Menschen diese Vorgänge zwar studieren können, aber trotzdem nicht verstehen, wie alles funktioniert?

      [Diagramm auf Seite 8]

      (Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

      Photosynthese vereinfacht

      Sonne

      Aufspaltung der Wassermoleküle

      Sauerstoff an die Atmosphäre

      Wasserstoff und energiereiche Verbindungen

      Kohlendioxyd aus der Atmosphäre

      Wasserstoff und Kohlenstoff bilden Glucose

      energiereiche Glucose, das Grundnahrungsmolekül

      [Bild auf Seite 6]

      Pflanzen verbreiten ihren Samen auf vielerlei Weise; der Löwenzahn streut ihn mit Hilfe von fallschirmartigen Vorrichtungen aus.

      [Bild auf Seite 9]

      Welche blinden Kräfte könnten bewirken, daß einige Pflanzen zur Bestäubung die Hilfe von Insekten benötigen, und dann die Insekten hervorbringen, die den erforderlichen Pollen transportieren?

  • Beweise aus dem Tierreich
    Erwachet! 1978 | 8. Oktober
    • Beweise aus dem Tierreich

      EINER der kennzeichnenden Unterschiede zwischen Tieren und Pflanzen besteht darin, daß Pflanzen sich nicht fortbewegen können. Deshalb muß bei ihnen eine Anpassungsfähigkeit vorhanden sein, damit sie mit Veränderungen und mit für sie nachteiligen Faktoren in ihrer Umgebung fertig werden. Außerdem müssen sie ihre Nahrung aus anorganischen Stoffen aufbauen.

      Die Tiere jedoch sind gewöhnlich frei beweglich. Sie können ihre Nahrung nicht selbst aufbauen, sondern müssen sie sich durch Suchen und Fangen beschaffen. Unter den Tieren sind verschiedene Methoden der Nahrungsbeschaffung und der Fortpflanzung zur Erhaltung der Art üblich. Und jede Art hat ihre eigenen Methoden, doch jede erreicht damit ihr Ziel.

      Die Tiere besitzen Einrichtungen und wenden Methoden an, die einen Vergleich mit all dem, was der Mensch sich ausgedacht hat, um zu jagen, sich zu schützen usw., sehr gut aushalten. Es ist dem Menschen sogar gelungen, das Flugzeug, optische Geräte, Schiffe und andere „moderne Errungenschaften“ zu verbessern, indem er die Prinzipien, die er bei seinem Studium der Strukturen, Formen und Bewegungen in der Tierwelt kennenlernte, angewandt hat. Die Tiere verfügen nicht über die Intelligenz, die erforderlich ist, um solche Dinge auszudenken, und ganz bestimmt können sie ihren eigenen Körper nicht beeinflussen, so daß solche Einrichtungen entstehen oder sich entwickeln. Woher stammt die Intelligenz, die in alldem zum Ausdruck kommt?

      Verhältnis zwischen Nachkommenzahl und der Gefahr des Aussterbens

      Man hat festgestellt, daß die Weibchen bei den eierlegenden Tieren je nach der Gefährdung der Eier oder der Jungtiere eine größere oder geringere Zahl Eier legen. Eine einzige Auster kann beispielsweise auf einmal etwa 50 Millionen Eier abgeben. Diese schmecken sozusagen allen Meerestieren. Und sie erhalten auch die Gelegenheit, Millionen davon zu verspeisen, denn die Eier und die daraus schlüpfenden Larven schwimmen mehrere Tage im Wasser, bevor sich die winzigen Jungtiere an einem Untergrund festheften, wo sie sich weiterentwickeln. Obschon Millionen von Eiern und Larven gefressen werden, überleben immer noch genug Jungtiere, so daß die Austernbevölkerung nicht ausstirbt. Die Auster besitzt aber bestimmt nicht die Fähigkeit, zu wissen, was mit ihren Eiern geschieht. Auch viele andere Meerestiere, die ebenfalls nicht die Möglichkeit haben, ihre Eier zu schützen, können auf einmal eine sehr große Zahl abgeben, wenn auch nicht so viele wie die Auster.

      Anders ist es beim Steinadler. Er legt auf einmal nur ein bis vier Eier, und der in Nordamerika heimische Weißkopfseeadler nur ein bis drei. Diese Vögel horsten in den Nischen steiler, unzugänglicher Felswände, und da sie sehr geschickte Flieger sind und starke Fänge haben, können sie ihr Nest gut verteidigen. Deshalb ist es nicht erforderlich, daß sie viele Eier auf einmal legen.

      Wie sich diese unterschiedliche Vermehrung der verschiedenen Tierarten auf die gesamte Tierwelt auswirkt, geht aus dem Werk Encyclopædia Britannicaa hervor:

      „Im großen und ganzen nehmen die meisten Tierpopulationen weder auffallend zu noch auffallend ab, und bei diesen Populationen ... entspricht die Geburten- oder Fortpflanzungsrate der Sterberate der Eier, der Jungtiere und der erwachsenen Tiere.“

      Verfechter der Evolution vertreten die Auffassung, daß ein Evolutionsmechanismus für das Gleichgewicht zwischen der Geburtenrate und der Sterberate sorgt und so einer Übervölkerung steuert. Andere versuchen diese Tatsache mit der natürlichen Zuchtwahl zu erklären. Doch wenn man an all die damit verbundenen Faktoren denkt — Klima, Fortpflanzung, Nahrungsangebot usw. —, ist es dann vernünftig anzunehmen, daß blinde Kräfte diese äußerst komplizierte Situation so erfolgreich beurteilen und steuern könnten?

      Ein Beispiel dafür, was alles erforderlich ist, damit das komplizierte ökologische Gleichgewicht erhalten bleibt, ist die Seeschildkröte, die im Jahr ungefähr 100 Eier legt. Das Weibchen kommt in der Dunkelheit an Land und gräbt eine röhrenförmige Grube in den Sand. In diese setzt es die Eier ab und deckt sie sorgfältig zu. Danach kümmert es sich nicht mehr um sein Gelege. Wenn die Schlüpfzeit kommt, wird die junge Schildkröte von dem Drang gepackt, die Schale zu durchbrechen. Zu diesem Zweck besitzt sie eine sogenannte Eischwiele (eine scharfe, hornige Verdickung an der Spitze ihres Oberkiefers, die später abfällt). Dann wühlt sie sich durch den Sand zur Erdoberfläche empor und macht sich so schnell wie möglich auf, das Meer zu erreichen. Auf dem Weg ist sie in großer Gefahr, Feinden, insbesondere Vögeln, zum Opfer zu fallen. Die Schildkröte weiß das nicht, dennoch klettert sie über alle Hindernisse hinweg, und wenn man sie aufhebt und in die entgegengesetzte Richtung dreht, macht sie sofort wieder kehrt und strebt ihrem natürlichen Element, dem Meer, zu, wo sie sicherer ist. Aber selbst dort lauern Gefahren, und manch eine junge Schildkröte wird von einem Fisch gefressen. Die Schildkröten dienen somit Vögeln und Fischen als Nahrung, aber es überleben dennoch genügend, um die Schildkröten vor dem Aussterben zu bewahren.

      Könnte man es dem blinden Zufall zuschreiben, daß jede Schildkröte so unbeirrbar und entschlossen dem Meer zustrebt? Woher weiß die junge Schildkröte, daß sie die Eischale durchbrechen und sich aus der Eikammer heraus- und zur Erdoberfläche durcharbeiten muß? Hat sich die Eischwiele, mit der sie die Eischale durchstoßen kann, rein zufällig entwickelt? Bei der Fortpflanzung der Schildkröte muß jede Einzelheit stimmen — von dem Augenblick an, da sich das Schildkrötenweibchen im Dunkeln an Land begibt und die Eier so vergräbt, daß sie vor den meisten Räubern geschützt sind, bis die ausgeschlüpften Jungen das Meer erreichen. Würde ein Glied in der Kette fehlen, würden die Schildkröten in kurzer Zeit aussterben.

      Schutzmaßnahmen

      Die Kassiken (sie gehören zur Familie der Stärlinge) in Mittelamerika wenden eine Methode an, um ihre Jungen zu schützen, auf die vielleicht nur ein ganz gewitzter Mensch kommen würde. Tigerkatzen, Leguane und andere Tiere könnten ohne weiteres die Nester dieser Vögel plündern, obschon sie hoch in den Baumkronen hängen. Aber diese Vögel vereiteln die Absicht ihrer Feinde, indem sie sich in den Schutz von Verbündeten begeben, ohne diese zu fragen. Sie bringen ihre Hängenester — manchmal 50 oder mehr — an dem Zweig eines hohen Baumes an, wo Wespen ein großes Nest gebaut haben. Die Wespen scheinen sich an den Vogelnestern oder an dem Treiben der Vögel nicht zu stören, aber wehe dem Eindringling, der es auf die Nester abgesehen hat!

      Die Raupe des westafrikanischen Nachtfalters hat gefährliche Parasiten zu Feinden. Diese Parasiten bohren den Kokon an und legen die Eier in den Leib der Raupe. Wenn die Raupe ausgewachsen ist, wird sie von den Larven des Parasiten verzehrt. Nachdem sich die Larven durch die Kokonwand gebohrt haben, spinnen sie winzige bläschenförmige Kokons. Um nun den Eindruck zu erwecken, sie diene bereits als „Wirt“, erzeugt die Raupe, wenn sie ihren Kokon spinnt, einige bläschenförmige Gebilde, die sie außen anheftet. Diese Tarnbemühungen sind oft von Erfolg gekrönt, indem die feindlichen Parasiten ferngehalten werden. Wie könnte blinder Zufall den Instinkt dieser Raupe steuern und ihrem Organismus die Fähigkeit verleihen, sich auf solch kluge Weise zu tarnen?

      Jagdausrüstung

      Der in Mittelamerika beheimatete Vieraugenfisch Anableps dowei ernährt sich mit Vorliebe von Leckerbissen, die auf der Wasseroberfläche schwimmen. Deshalb muß er etwas, was auf dem Wasser schwimmt, sowie seine Feinde, die unter Wasser schwimmen, gleichzeitig sehen können. Hätte er Augen mit nur einem Brennpunkt, wäre ihm das unmöglich. Doch das Vierauge besitzt Augen mit zwei verschiedenen Brennpunkten. Mit Hilfe von zwei Pupillen kann es durch den oberen, dünneren Teil der Augenlinse Objekte über Wasser und durch den unteren, dickeren Teil Objekte unter Wasser sehen. Diese oval gebaute Linse wird dem Umstand gerecht, daß sich das Licht in der Luft und im Wasser verschieden schnell fortbewegt. Das Vierauge muß, um die oberen Pupillen feucht zu halten, alle paar Minuten den Kopf unter Wasser tauchen.

      Auch der Schützenfisch ist dazu in der Lage, das Problem der Lichtbrechung im Wasser hervorragend zu bewältigen. Fast jeder weiß, daß ein Gegenstand im Wasser dem Betrachter außerhalb des Wassers näher erscheint, als er in Wirklichkeit ist, oder daß eine Stange, wenn man sie ins Wasser hält, aussieht, als hätte sie einen Knick. Wollte man mit einem Pfeil oder einer Feuerwaffe auf einen kleinen Gegenstand im Wasser schießen, so müßte man eine ziemlich komplizierte Berechnung anstellen, um das Ziel zu treffen. Der Schützenfisch hat dieses Problem im umgedrehten Sinn. Wenn er ein Insekt an einem herabhängenden Zweig sieht, hebt er den Kopf oder nur das Maul aus dem Wasser und schießt plötzlich Wassertropfen dicht unter das Insekt, so daß dieses von der Unterlage gerissen wird und ins Wasser fällt. Um das zu erreichen, muß er, während er zur Wasseroberfläche kommt, das Ziel anvisieren und dabei die Lichtbrechung im Wasser berücksichtigen. Ist diese in den Schützenfisch eingebaute Fähigkeit, blitzschnell mathematische Berechnungen anzustellen, der Beweis für eine intelligente Planung, oder hat sich ein aus vielen Faktoren bestehendes kompliziertes Muster rein zufällig in einem der ersten Schützenfische entwickelt und sich dann von einer Generation auf die andere vererbt?

      Aerodynamik bei den Vögeln

      Die beim Vogelflug angewandten aerodynamischen Prinzipien sind genau studiert worden. Jede Vogelart ist entsprechend ihrer Aufgabe, die sie in der ökologischen Ordnung zu erfüllen hat, ausgestattet. Die Küstenseeschwalbe fliegt auf ihrer Wanderung 16 000 Kilometer weit. Solche Zugvögel verfügen über Flügel, die sich für hohe Geschwindigkeiten bestens eignen. Andere Vögel haben Flügel, die sich für den schnellen Start eignen, die die Vorwärtsbewegung begünstigen, wobei jede Handschwinge in Propellerform gedreht wird. Ferner gibt es Vögel, deren Flügel sich vorzüglich für das stundenlange Segeln oder Gleiten hoch in der Luft eignen. Der Niederschlag erfolgt mit flach aneinandergeschlossenen Federn, um auf größtmöglichen Widerstand zu stoßen. Beim Aufschlag hingegen öffnen sich die Handschwingen wie eine Jalousie und ermöglichen dadurch einen leichten Luftdurchgang. Weit gefingerte Flügelspitzen gleichen die Wirbelbildung aus, so daß ein maximaler Auftrieb möglich ist. Der Mensch hat dieses Prinzip beim Bau von Flugzeugflügeln angewandt.

      Der Kolibri besitzt Flügel, die in einigem den Flügeln anderer Vögel gleichen, doch dieses Vögelchen kann wie ein Hubschrauber in der Luft „stillstehen“. Während aber beim Hubschrauber die Drehflügel umlaufen, schlagen beim Kolibri die Flügel schnell nach hinten und nach vorn, wobei er 60 bis 70 Schläge in der Sekunde macht. Jeder Flügel dreht sich im Schultergelenk, so daß die Spitze beim Vorwärtsschlag nach vorne zeigt, sich um fast 180 Grad dreht und dann beim Rückwärtsschlag rückwärts zeigt. Die Flügel beschreiben eigentlich eine horizontal liegende Acht. Mit jedem Schlag wird Auftrieb, aber kein Vortrieb erzeugt. So kann das Vögelchen im Rüttelflug in der Luft auf der Stelle vor einer Blüte „stehen“, um Nektar daraus zu trinken.

      Ein Wunder der Wärmeregulierung

      Das Thermometerhuhn, das die trockenen Malleebuschgebiete Inneraustraliens bewohnt, vollbringt eine Leistung, die dem Menschen ohne Einsatz moderner ausgeklügelter Geräte sozusagen unmöglich wäre: Es baut einen Brutofen auf eine ganz besondere Art.

      In diesem trockenen Buschgebiet gibt es manchmal an einem Tag Temperaturschwankungen von über 40 Grad. Während des Winters vergräbt der Thermometerhahn in einer etwa zwei Meter breiten und ein Meter tiefen Grube Blätter, die er aus einem Umkreis von rund 40 Metern zusammenholt. Die von den leichten Winterregen feuchten Blätter bedeckt er mit einer etwa 60 Zentimeter hohen Sandschicht. Die so vergrabenen Blätter zersetzen sich, wobei Wärme erzeugt wird. In eine ausgescharrte Grube in der Mitte des Hügels legt dann das Weibchen die Eierb.

      H. J. Frith, der das Verhalten des Thermometerhuhns erforschte, schrieb in der Zeitschrift Scientific American (August 1959, S. 54—58):

      „Im Frühjahr muß der Thermometerhahn die Gärungswärme, die die Eier erreicht, herabsetzen. Er kommt jeden Tag in der Morgendämmerung zum Bruthaufen, gräbt ihn rasch auf und leitet eine bestimmte Menge Wärme ab, dann füllt er das Loch mit kühlem Sand wieder auf.

      Im Sommer scheint die Sonne sehr heiß, und von der Oberfläche des Bruthaufens gelangt viel Wärme in die Brutkammer. Außerdem entwickelt das sich zersetzende Laub immer noch etwas Wärme, wenn auch nicht mehr viel. Deshalb könnten die Eier zuviel Wärme abbekommen, und der Vogel muß etwas tun, um die Temperatur zu senken. Den Gärungsvorgang kann er nicht verlangsamen, aber er kann die Wärmemenge verringern, die von der Sonne stammt. Täglich bringt er mehr Erde auf den Gipfel seines Hügels. Dieser wächst und wächst, und die Eier sind eine Zeitlang besser gegen die Sonnenwärme geschützt. Nach einiger Zeit kann der Vogel den Bruthügel offenbar nicht mehr höher machen, und sehr viel Wärme gelangt von der Oberfläche in die Eikammer. Der Thermometerhahn besucht jetzt den Hügel ungefähr jede Woche einmal in der Morgenfrühe, scharrt den Sand von der Eikammer weg und verstreut ihn, so daß er von der Morgenluft gekühlt wird. Dann sammelt er ihn wieder und bedeckt damit die Eikammer. Das ist harte Arbeit, aber dadurch verhindert er wirkungsvoll, daß die Eier überhitzt werden. So hält er die Temperatur in der Eikammer auf 33 Grad Celsius.

      Im Herbst hat der Vogel das umgekehrte Problem: sinkende Temperatur im Bruthügel. Es entwickelt sich nun keine Gärungswärme mehr, und auch die Sonne scheint nicht mehr so warm. Der Vogel paßt seine Tätigkeit den gegebenen Bedingungen an. Während er vorher früh, häufig vor Tagesanbruch, die Grube aufgegraben und den Sand gekühlt hat, kommt er jetzt täglich gegen 10 Uhr, wenn die Sonne auf den Hügel scheint. Er scharrt fast den ganzen Sand weg und breitet ihn aus, so daß der Bruthaufen einem flachen Teller gleicht und die Eier nur noch wenige Zentimeter unter der Oberfläche liegen. Diese dünne Sandschicht wird von der Mittagssonne etwas erwärmt, doch nicht genug, damit die Nacht hindurch in der Eikammer die richtige Temperatur herrscht. Der ,Teller‘ muß mit dem erwärmten Sand wieder aufgefüllt werden. Zur wärmsten Zeit des Tages ,wendet‘ der Vogel den Sand, den er von dem Hügel entfernt hat, so daß aller Sand von der Sonne erwärmt wird. Danach bedeckt er die Eikammer wieder schichtweise damit. Mit dieser Arbeit ist er gegen 16 Uhr, wenn die Sonne zu sinken beginnt, fertig.“

      Dieser Forscher machte Versuche, indem er ein Heizelement, das an einen 240-Volt-Generator angeschlossen war, in den Bruthaufen steckte und es ein- und ausschaltete. Der Thermometerhahn erhielt dadurch mehr Arbeit, doch es gelang ihm, die Temperatur bei 33 Grad Celsius zu halten.

      Weiß dieser Vogel durch Zufall, daß für das Ausbrüten der Eier unbedingt eine Temperatur von 33 Grad Celsius notwendig ist? Und im übrigen, warum sollte sich der Vogel überhaupt fortpflanzen wollen? Daß das Thermometerhuhn bis heute in der Lage war, sich ununterbrochen fortzupflanzen, grenzt schon fast an ein Wunder, denn wenn das Küken ausschlüpft und sich durch den Hügel emporarbeitet, sind die Eltern nicht zur Stelle, um ihm zu helfen, sondern es ist sich vollständig selbst überlassen. Dabei hat der Thermometerhahn in der größten Sonnenhitze schwere Arbeit geleistet, um die Eier auszubrüten, als wäre die Erhaltung seiner Art für das ökologische Gleichgewicht von Wichtigkeit — was sie auch zweifellos ist.

      Verhalten, das von Planung zeugt

      Es gibt Tausende von weiteren Verhaltenseigentümlichkeiten unter den Tieren, die durchaus verständlich sind, wenn man voraussetzt, daß sie das Werk eines meisterhaften Schöpfers sind, jedoch Tausende von Mutmaßungen erfordern, wenn man sie dem Zufall zuschreibt. Wieso hat zum Beispiel der Biber einen Schwanz, der sich so ausgezeichnet für seine „Maurer“arbeit eignet, Zähne, mit denen er Bäume fällen kann, und den Trieb, zuerst einen Damm zu bauen und erst dann eine sichere, bequeme Wohnung mit Nahrungsspeichern? Wie kommt es, daß die Dämme, die er baut, für andere Tiere der Umgebung nützlich, ja sogar notwendig sind? Es darf wohl kaum behauptet werden, daß der Biber absichtlich zum Nutzen anderer Tiere tätig ist.

      Wie kommt es, daß die in Mittelasien heimische Kammzehenspringmaus ihren Bau so anlegt, daß die Öffnung am Tag meist schnell mit Sand verschüttet wird, und daß sie ihn außerdem mit mehreren Notausgängen versieht? Was veranlaßt die Takahe, einen flugunfähigen Vogel Neuseelands, mehrere Nester mit je zwei Ausgängen zu bauen, so daß sie von Nest zu Nest schlüpfen kann? Sogar ein Mensch, der versucht, Verfolgern zu entfliehen, mag nicht daran denken, sich im voraus für einen solchen Fall auf diese Weise zu wappnen. Es gilt auch zu beachten, daß die Tiere dieses Verhalten nicht von ihren Eltern lernen, wenn auch in einigen Fällen die Eltern den Jungen einiges beibringen, zum Beispiel, vorsichtig zu sein und wie sie zu jagen und sich zu verteidigen. Auch deutet absolut nichts darauf hin, daß die Tiere so wie die Menschen auf dem Wissen oder den Entdeckungen der Vorfahren aufbauen, um Fortschritte zu machen. Doch jedes Tier zeigt ein Verhaltensmuster, das unerläßlich ist für die Erhaltung seiner Art.

      Die Artentrennung bezeugt Planung

      Manch ein Leser wird vielleicht nicht wissen, daß Charles Darwin nicht an eine Entwicklung im absoluten Sinne glaubte. In den Bemerkungen, mit denen er sein Werk Die Entstehung der Arten abschloß, schrieb er: „Es ist wahrlich etwas Erhabenes um die Auffassung, daß der Schöpfer den Keim alles Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder gar nur einer einzigen Form eingehaucht hat“ (Übersetzung von Carl W. Neumann, S. 678).

      Es gibt aber keinen Beweis dafür, daß sich die heutige Vielzahl ganz unterschiedlicher Tier„arten“ aus einer Form oder aus mehreren ursprünglich geschaffenen Formen entwickelt hat. Allerdings gibt es innerhalb der „Arten“, die sich nicht mehr fruchtbar kreuzen lassen, viele Abarten oder Varietäten. H. W. Chatfield schrieb in seinem Buch A Scientist in Search of God (Ein Wissenschaftler sucht nach Gott):

      „Ein unkontrollierter Paarungsinstinkt würde sich für die Tiere katastrophal auswirken. Doch wie sonst könnte die Tierwelt auf ihrem tugendhaften und verantwortungsbewußten Weg gelenkt werden, wenn nicht durch den weisen Eingriff einer steuernden Kraft, die auf eine uns noch unverständliche Weise eine Sperre geschaffen hat, um die Ordnung in der Schöpfung aufrechtzuerhalten? Diese Kraft hat die Tiere in männliche und weibliche Individuen differenziert, die durch die geschlechtliche Anziehung zusammenfinden, um ihre Art zu erhalten, hat aber dieser Anziehung weise Grenzen gesetzt, um eine Fehlsteuerung zu verhindern.

      Es mag behauptet werden, daß die ungefähr 800 000 Tierarten das Ergebnis früherer Kreuzungen sind. Das mag stimmen oder nicht, doch die Tatsache bleibt bestehen, daß wir heute diese Arten deutlich voneinander unterscheiden können. Wenn sich die Tiere im Laufe der Jahrmillionen — mit denen Zoologen und Evolutionisten gewöhnlich jonglieren — wahllos gekreuzt hätten, müßte es ein glücklicher Zufall sein, wenn man noch eine einzige Art erkennen könnte. Überraschenderweise können wir die Tiere nach dieser langen Zeit in deutlich voneinander getrennte und ohne weiteres zu erkennende Arten aufteilen“ (S. 138, 139).

      Auf die Frage, woher das Leben auf der Erde stammt, gibt die Bibel die klare Antwort, daß ein meisterhafter Schöpfer es geschaffen hat. Es ist also kein Zufallsprodukt. Wir lesen: „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden sie erschaffen“ (Offb. 4:11).

      Die Fortpflanzung bei den verschiedenen Arten wird von einem Gesetz gesteuert, und wir wissen, daß Gesetze nicht zufällig entstehen, sondern das Werk eines Gesetzgebers sind. Das Gesetz lautet, daß die Pflanzen und die Tiere sich „nach ihrer Art“ vermehren sollen. Worauf deuten die Tatsachen hin: daß das Leben auf der Erde durch Zufall oder durch intelligente Planung entstanden ist? (1. Mose 1:11, 12, 21, 24, 25).

      [Fußnoten]

      a Ausgabe 1976, Macropædia, Band 14, S. 827.

      b Die Thermometerhenne beginnt mit der Eiablage Mitte September und legt etwa alle vier bis acht Tage ein Ei. Im Februar oder Anfang März hört sie damit auf. Die Brutzeit dauert sieben Wochen; in bestimmten Zeitabständen schlüpfen die Küken aus und wühlen sich zur Oberfläche des Bruthügels durch — die reinste „Fließbandproduktion“!

      [Bild auf Seite 12]

      Der Vieraugenfisch („Anableps dowei“) ist mit zwei Doppelaugen ausgestattet, mit denen er sowohl auf der Wasseroberfläche schwimmende Nahrung als auch unter Wasser schwimmende Feinde erkennen kann.

      [Bild auf Seite 13]

      Wie schafft es der Schützenfisch, den Brechungsindex des Wassers auszugleichen, so daß es keinen Fehltreffer gibt?

      [Bild auf Seite 15]

      Woher „weiß“ das Thermometerhuhn so viel über Wärmekontrolle?

  • Welchen Platz nimmt der Mensch ein?
    Erwachet! 1978 | 8. Oktober
    • Welchen Platz nimmt der Mensch ein?

      WENN wir uns nun von den Wundern und den komplizierten Gegebenheiten unter den Tieren abwenden und den Menschen betrachten, stellen wir noch größere Wunder fest, denn der menschliche Körper, besonders das menschliche Gehirn, ist wesentlich komplizierter. Tatsächlich ist die Kluft zwischen der Tierwelt und der Menschenwelt viel größer als die zwischen Insekten und Affen.

      Worin besteht diese Kluft? In der unterschiedlichen körperlichen, seelischen und geistigen Beschaffenheit. Menschen aller Stämme und Nationen haben das Verlangen, jemand oder etwas zu verehren oder anzubeten. Nicht einmal die gottlosesten Regierungen konnten dieses Verlangen ausrotten. Die Geschichte zeigt, daß Menschen immer in irgendeiner Form einem Gott ergeben waren. Selbst Personen, die sich als gottlos bezeichnen, mögen den Staat, das Geld, das Vergnügen, einen Helden, einen Sportler oder einen Film- oder Schlagerstar verehren, oder sie mögen sich selbst als „Götter“ aufspielen.

      Die geistige Kapazität des Menschen

      Der Grund ist, daß der Mensch als einziges Lebewesen auf der Erde die Fähigkeit hat, geistige Dinge zu erfassen und zu verstehen, und daher auch ein Moralempfinden hat, das Tiere nicht besitzen. Vom Menschen kann man wirklich sagen, daß er eine angeborene geistige Kapazität besitzt und daß er das Bedürfnis hat, diese Kapazität zu nutzen. Er schätzt Kunst, Schönheit und gute Eigenschaften. Mit Gottes Hilfe kann er die „Frucht des Geistes“ hervorbringen, die sich durch Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde und Selbstbeherrschung auszeichnet (Gal. 5:22, 23).

      Absicht, Denkfähigkeit, Todesbewußtsein

      Die Bibel erklärt die Überlegenheit des Menschen, indem sie sagt, der Mensch sei ‘in Gottes Bild und Gleichnis’ erschaffen worden (1. Mose 1:26, 27). Er kann einige der Eigenschaften Gottes widerspiegeln. Bevor Adam sündigte, war er vollkommen „Gottes Bild und Herrlichkeit“ (1. Kor. 11:7). Das bedeutet nicht, daß er in bezug auf sein Aussehen oder seine Gestalt im Bilde Gottes erschaffen war, sondern daß er die begehrenswerten Eigenschaften Liebe, Denkfähigkeit, Weisheit, Mitgefühl und Barmherzigkeit hatte. Er besaß diese und andere Eigenschaften Gottes in einem Maß, das dem Platz entsprach, den er in Gottes Schöpfung einnahm, sowie den Pflichten, die er zu erfüllen hatte.

      Auch verfolgen Menschen mit dem, was sie tun, eine Absicht. Tiere dagegen handeln rein instinktiv. Sie dienen zwar einem Zweck, aber nicht aufgrund ihres eigenen Verstandes. Entweder handeln sie instinktiv, oder sie reagieren aufgrund einer erworbenen Erfahrung, um ein unmittelbares Ziel zu erreichen. Nimm zum Beispiel die Beschreibung der Bibel über das Verhalten des Straußenweibchens:

      „Sie überläßt ihre Eier der Erde selbst,

      Und im Staub hält sie sie warm,

      Und sie vergißt, daß ein Fuß sie zerdrücken

      Oder auch ein wildes Tier des Feldes auf sie treten kann.

      Sie behandelt ihre Söhne tatsächlich hart, als gehörten sie nicht ihr —

      Vergeblich ist ihre Mühe. denn sie ist unerschrocken,

      Denn Gott hat sie Weisheit vergessen lassen,

      Und er hat ihr keinen Anteil an Verstand gegeben“

      (Hiob 39:14-17).

      In dem Buch Tiere sind ganz anders (1952) — eine Untersuchung der „Grenze zwischen Tier- und Menschenwelt“ — schreibt Hans Bauer:

      „Im Gegensatz zum Menschen ergründet kein Tier das Warum seiner Handlung. Es tut, wenn man es frei walten läßt, eben das, und gar nichts anderes, was ihm gefällt und was ihm Behagen schafft. In aller Regel ist ihm freilich angenehm, was ihm je nach seiner Veranlagung nützlich ist. Und nützlich ist ihm in sehr vielen Fällen die Herstellung eines Gemeinschaftslebens [wie im Fall der Termiten, der Ameisen, der Bienen, der Vögel usw.]“ (S. 193).

      Das soll nicht heißen, daß Tiere keine Gefühle haben. In dem oben zitierten Buch heißt es auf Seite 19:

      „Wir haben allen Grund, den Tieren zuzugestehen, daß sie wie wir Menschen Furcht, Haß, Zuneigung, Ekel, Heimweh, Heimatliebe, Wut, Schrecken, den Geselligkeits- und Nachahmungstrieb kennen, daß sie Lust und Kummer, Freude und Niedergeschlagenheit empfinden.“

      Doch diese Gefühlsregungen sind im allgemeinen nur vorübergehend und sind nicht im Verstand begründet. Zum Beispiel kann es vorkommen, daß ein Hund zu seinem Herrn hält und für ihn kämpft, selbst wenn dieser ihn sehr schlecht behandelt und ihn grausame und böse Dinge tun läßt.

      Nur Menschen haben eine Vorstellung von der Zukunft und planen für die Zukunft. Sie können in die Ewigkeit, in die Unendlichkeit, blicken. Die Bibel sagt über Gottes Gabe für die Menschen: „Auch die unabsehbare Zeit hat er in ihr Herz gelegt“ (Pred. 3:11). Tiere dagegen leben nur für den Augenblick oder für die unmittelbare Befriedigung ihrer Begierden. Der Mensch baut für die Zukunft. Er macht von den Erkenntnissen und Entdeckungen der Vergangenheit Gebrauch, um seine Zukunft zu planen, und die meisten Menschen würden ihre Pläne gern bis in alle Ewigkeit verfolgen. Die Menschen fürchten sich vor dem Ende ihres Lebens. Sie wissen, wie das Leben ausgeht: Zuerst kommt der Vorgang des Alterns bis zum Tod, und dann muß man seine lieben Angehörigen zurücklassen und kann seine Pläne nicht mehr verwirklichen. Alle Freude hört auf, und bald wird man vergessen sein. Die Tiere sind in dieser Hinsicht jedoch „unerschrocken“, wie es in der Bibel in bezug auf den Strauß gesagt wird.

      Der Mensch erschaffen, um ewig zu leben und über die Tiere zu herrschen

      Der Grund für diesen gewaltigen Unterschied besteht darin, daß der Mensch nicht erschaffen wurde, um zu sterben, sondern um für immer auf der Erde zu leben. Erst durch die Sünde wurde der Tod eingeführt (Röm. 5:12; 6:23). Durch die Sünde des Menschen wurden Sünde und Tod indes nicht in die Tierwelt eingeführt. Tiere wissen nicht, was Sünde ist, und sie haben auch kein Gewissen, das sie anleitet oder verurteilt. Durch die sündige Handlungsweise von Menschen sind viele Tiere getötet worden; einige Arten sind sogar ganz ausgerottet worden. Doch geologische Entdeckungen beweisen, daß Tiere, schon lange bevor der Mensch ins Dasein kam, lebten und starben. Offensichtlich hatten sie schon immer eine begrenzte Lebensspanne. Ob sie daher sterben und verwesen oder von anderen Tieren gefressen werden — für sie ist der Tod etwas Natürliches. Sie haben zwar einen Instinkt, der sie vor Gefahren warnt — dadurch wird das Überleben der Arten gesichert —, doch die Tiere sind sich dessen nicht bewußt.

      Am Anfang wurde dem Menschen die Herrschaft über die Tiere übertragen (1. Mose 1:28). Das geschah wegen seiner großen geistigen Überlegenheit. Er hat diese Herrschaft oft auf grausame, zerstörerische Weise ausgeübt, dennoch ist er ihr unangefochtener Herr. Gott sicherte Noah nach der Flut zu: „Furcht vor euch und Schrecken vor euch wird weiterhin auf jedem lebenden Geschöpf der Erde und auf jedem fliegenden Geschöpf der Himmel sein, auf allem, was sich auf dem Erdboden regt, und auf allen Fischen des Meeres. In eure Hand sind sie jetzt gegeben“ (1. Mose 9:2).

      In Übereinstimmung mit dieser Äußerung fürchten die Tiere den Menschen. Sogar wilde Tiere, die als gefährlich betrachtet werden, tun gewöhnlich alles, um den Menschen zu meiden. Nur selten suchen Tiere nach dem Menschen, um ihn anzugreifen. Gewöhnlich geschieht dies nur, wenn ein Tier in die Enge getrieben wird und sich gezwungen fühlt anzugreifen. Im ursprünglichen, vollkommenen Zustand waren die Tiere Freunde des Menschen, und sie wurden bestimmt zu seinem Nutzen erschaffen. Nur ein geringer Prozentsatz der Tiere kann heute als schädlich angesehen werden, und gewöhnlich ist die Ursache dafür, daß der Mensch sie schlecht behandelt hat oder daß er verschwenderische Gewohnheiten hat und die Umwelt verschmutzt.

      Welchen Platz nimmt der Mensch somit auf der Erde ein? Ihm ist die Herrschaft über das Tier- und das Pflanzenreich übertragen worden. Die gesamte komplexe Welt der Tiere und der Pflanzen existiert für ihn. Schon die pflanzliche und die tierische Schöpfung verherrlichen Gott, doch der Mensch kann aufgrund der ihm verliehenen Natur Gott weit mehr verherrlichen, wenn er ein gutes Verhältnis zu ihm herstellt. Als Antwort auf die eingangs gestellte Frage müssen wir sagen: Nein, das Leben hier auf der Erde ist nicht das Produkt reinen Zufalls. Die wunderbare Anordnung der Lebewesen in all ihren wechselseitig abhängigen Formen und besonders das Meisterwerk der irdischen Schöpfung — der Mensch selbst — zeugen von der Herrlichkeit des größten Planers und Erbauers: GOTT.

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