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Die erstaunlich konstruierten LebewesenDas Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung?
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Kapitel 11
Die erstaunlich konstruierten Lebewesen
1, 2. (a) Was zeigt, daß Wissenschaftler die Notwendigkeit eines Konstrukteurs erkennen? (b) Wann ändern sie jedoch ihre Meinung völlig?
WENN Anthropologen ein scharfes dreieckiges Stück Feuerstein finden, folgern sie, daß jemand diesen Stein bearbeitet haben muß, um ihn als Pfeilspitze zu verwenden. Unter Wissenschaftlern ist man sich einig, daß solche zweckdienlichen Gegenstände kein Zufallsprodukt sein können.
2 Geht es hingegen um Lebewesen, wird die gleiche Logik oft verworfen. Ein Konstrukteur wird nicht mehr als notwendig erachtet. Die einfachsten Einzeller — oder auch nur die DNS mit ihrem genetischen Code — weisen jedoch eine weit größere Komplexität auf als ein bearbeitetes Stück Feuerstein. Dennoch bestehen Evolutionisten darauf, daß sie von niemandem entworfen wurden, sondern durch eine Reihe von Zufallsereignissen entstanden sind.
3. Welche Notwendigkeit sah Darwin ein, und welche Erklärung hatte er dafür?
3 Darwin sah jedoch die Notwendigkeit einer gewissen gestaltenden Kraft ein und übertrug die Aufgabe der natürlichen Zuchtwahl. „Man kann ... sagen“, schrieb er, „die natürliche Zuchtwahl sei täglich und stündlich dabei, allüberall in der Welt die geringsten Veränderungen aufzuspüren und sie zu verwerfen, sobald sie schlecht sind, zu erhalten und zu vermehren, sobald sie gut sind.“1 Indes findet diese Ansicht heute immer weniger Anklang.
4. Welche Änderungen haben die Ansichten über die natürliche Auslese erfahren?
4 Stephen Gould berichtet, daß viele Evolutionisten der Gegenwart meinen, daß wesentliche Veränderungen „nicht der natürlichen Auslese unterworfen sein mögen, sondern sich aufs Geratewohl in den Populationen ausbreiten“.2 Gordon Taylor stimmt dem zu: „Die natürliche Auslese erklärt einen kleinen Teil von allem, was geschieht: Der große Rest bleibt ungeklärt.“3 Der Geologe David Raup sagt: „Eine gegenwärtig wichtige Alternative zur natürlichen Auslese hängt mit den Auswirkungen des reinen Zufalls zusammen.“4 Kommt aber durch reinen Zufall etwas zustande? Kann er komplexe Lebensstrukturen schaffen?
5. Was erkannte ein Evolutionist in bezug auf Konstruktion und ihren Urheber an?
5 Wie der Evolutionist Richard Lewontin zugab, sind Pflanzen und Tiere „gewöhnlich so gut angepaßt, als wären sie eigens für ihre Umwelt ‚konstruiert‘ worden“, weshalb einige Wissenschaftler sie „als die Hauptbeweise für einen überragenden Konstrukteur“ betrachten.5 Sehen wir uns einige dieser Beweise etwas näher an.
Kleinstlebewesen
6. Sind einzellige Organismen wirklich primitiv?
6 Beginnen wir mit den kleinsten Lebewesen: einzelligen Organismen. Wie ein Biologe schrieb, können tierische Einzeller „Nahrung einfangen, sie verdauen, die Abfälle beiseite schaffen, sich umherbewegen, Häuser bauen und sich ... geschlechtlicher Aktivität hingeben“, und das, obwohl sie „keine Gewebe, keine Organe, kein Herz und kein Gehirn aufweisen; sie haben wirklich alles, was wir haben“.6
7. Wie und zu welchem Zweck stellen Kieselalgen Kieselsäure her, und wie wichtig sind sie für das Leben im Meer?
7 Kieselalgen, einzellige Organismen, entziehen dem Meerwasser Silizium und Sauerstoff, stellen Kieselsäure her und bauen damit winzige „Pillenschachteln“, in denen sie ihr Chlorophyll aufbewahren. Ein Wissenschaftler betonte ihre wichtige Rolle wie folgt: „Diese grünen, in Schmuckkästchen verpackten Blättchen sind die Weidegründe für neun Zehntel aller Meereslebewesen.“ Das Öl, das Kieselalgen herstellen, macht einen großen Teil ihres Nährwertes aus, hilft ihnen aber auch, in der Nähe der Wasseroberfläche zu tänzeln, wo ihr Chlorophyll ein Sonnenbad nehmen kann.
8. Welche komplexen Formen nehmen Kieselalgen an?
8 Wie uns derselbe Wissenschaftler schildert, existieren diese wundervollen gläsernen Gehäuse in einer „verwirrenden Formenvielfalt — als Kreise, Quadrate, Dreiecke, Ovale, Rechtecke —, stets mit geometrischen Radierungen reich verziert. Das Filigranwerk ist so minuziös in das durchsichtige Glas eingeritzt, daß ein Menschenhaar nur dann in die Zwischenräume passen würde, wenn es vierhundertmal dünner wäre.“7
9. Wie komplex sind einige Gehäuse der Strahlentierchen aufgebaut?
9 Eine andere Gruppe einzelliger Meeresbewohner, Strahlentierchen genannt, „bauen gläserne Sonnen, bei denen von einer zentralen Kristallkugel lange dünne und durchscheinende Nadeln ausstrahlen. ... Aus gläsernen Verstrebungen werden Sechsecke zusammengebaut, so daß einfache geodätische Kuppeln ... entstehen.“ Über einen dieser winzigen „Baumeister“ heißt es: „Eine geodätische Kuppel genügt diesem Superarchitekten nicht; es müssen drei spitzenartig durchbrochene Glaskuppeln sein, die einander umschließen.“8 Mit Worten sind diese Wunder der Architektur nicht zu beschreiben — man muß sie gesehen haben.
10, 11. (a) Was sind Schwämme, und wie verhalten sich die einzelnen Zellen, wenn ein Schwamm vollständig aufgelöst wird? (b) Auf welche Frage hinsichtlich der Schwammskelette finden Evolutionisten keine Antwort, was wissen wir aber?
10 Schwämme bestehen aus Millionen von Zellen nur weniger verschiedener Arten. In einem Lehrbuch heißt es: „Die Zellen sind nicht in der Form von Geweben oder Organen organisiert, doch sie erkennen sich in gewisser Weise wieder, und so können sie sich verbinden und organisieren.“9 Drückt man einen Schwamm durch ein Gazesieb und löst ihn in die Millionen seiner einzelnen Zellen auf, so vereinigen sich diese erneut zu einem Schwamm. Die Schwämme fertigen sehr schöne Kieselsäureskelette an. Einer der erstaunlichsten Schwämme ist der Venusblumenkorb.
11 Über ihn sagt ein Wissenschaftler: „Wenn man ein so kompliziertes Gebilde aus Kieselsäurenadeln ... betrachtet, ist man verwirrt. Wie können Zellen, die annähernd selbständig und mikroskopisch klein sind, zusammenarbeiten, um eine Million glasartiger Nadeln abzusondern und ein so kompliziertes und schönes Gitterwerk zu erzeugen? Wir wissen es nicht.“10 Eines wissen wir aber mit Sicherheit: Der Zufall war hier wohl kaum am Werk.
Symbiosen
12. Was versteht man unter Symbiose, und welches sind einige Beispiele dafür?
12 Häufig ist zu beobachten, daß zwei Lebewesen anscheinend für ein Zusammenleben konstruiert sind. Derartige Partnerschaften sind Beispiele für die Symbiose (das Zusammenleben). Gewisse Feigen- und Wespenarten sind aufeinander angewiesen, um sich vermehren zu können. Termiten ernähren sich von Holz, sind aber bei dessen Verdauung von der Mithilfe einzelliger Geißeltierchen abhängig, die sich in ihrem Körper ansiedeln. Gleichermaßen könnten Rinder, Ziegen und Kamele die im Gras enthaltene Zellulose nicht ohne die Unterstützung von Bakterien und Protozoen, die in ihrem Innern leben, verdauen. In einer Zeitschrift wird berichtet: „Der Teil des Magens der Kuh, wo diese Verdauung stattfindet, hat ein Volumen von ungefähr 100 Litern — und in jedem Tropfen befinden sich zehn Milliarden Mikroorganismen.“11 Algen und Pilze tun sich zusammen und bilden Flechten. Erst dann können sie auf nacktem Felsen wachsen und damit beginnen, das Gestein in Erdreich zu verwandeln.
13. Welche Fragen entstehen angesichts der Partnerschaft zwischen Ameisen und Akazien?
13 Giftstacheltragende Ameisen bewohnen die hohlen Dornen mancher Akazienarten. Sie halten blätterfressende Insekten vom Baum fern und durchschneiden, ja zerstören Kletterpflanzen, die versuchen, am Baum hochzuranken. Als Gegenleistung sondert der Baum eine süßliche Flüssigkeit ab, die den Ameisen schmeckt. Auch wachsen am Baum kleine Scheinfrüchte, die ihnen als Nahrung dienen. Hat die Ameise zuerst den Baum beschützt, und hat der Baum sie dann mit Früchten belohnt? Oder erzeugte der Baum Früchte für die Ameise, und die Ameise bedankte sich nachträglich, indem sie ihn beschützte? Oder ereignete sich zufällig alles gleichzeitig?
14. Welcher besonderen Maßnahmen und Mechanismen bedienen sich die Blüten, um von Insekten bestäubt zu werden?
14 Insekten und Blüten arbeiten oft zusammen. Die Insekten bestäuben Blüten, deren Pollen und deren Nektar ihnen wiederum als Nahrung dienen. In einigen Blüten bilden sich zwei Pollenarten. Die eine dient zur Befruchtung, die andere ist unfruchtbar, aber Insekten, die die Blüte aufsuchen, ernähren sich davon. Viele Blüten sind speziell markiert und duften besonders, um den Insekten zu helfen, den Nektar zu finden. Sozusagen im Vorbeigehen bestäuben die Insekten die Blüte. Manche Blüten verfügen über Auslösemechanismen. Sobald die Insekten die Reizzone berühren, werden sie mit dem Pollen aus den Staubbeuteln gepudert.
15. Wie wird beim Pfeifenkraut die Fremdbestäubung sichergestellt, und welche Fragen entstehen dadurch?
15 Beim Pfeifenkraut ist zum Beispiel eine Selbstbestäubung ausgeschlossen, so daß Insekten den Pollen von einer anderen Blüte herbeischaffen müssen. Die Blüte der Pflanze ist in ein röhrenförmiges Blatt eingehüllt, das mit Wachs beschichtet ist. Insekten, die von dem Duft der Blüte angelockt werden, finden beim Landen auf dieser Rutschbahn keinen Halt und rutschen in einen Hohlraum am Boden der Blüte. Dort nehmen die reifen Narben den von den Insekten mitgebrachten Pollen auf, so daß eine Fremdbestäubung stattfindet. Haare und gewachste Seitenwände halten die Insekten noch drei Tage in der Blüte gefangen. Mittlerweile ist der eigene Pollen der Blüte herangereift und kann die Insekten einstauben. Erst jetzt erschlaffen die Haare, und die gebohnerte Rutschbahn senkt sich, bis sie waagerecht ist. Die Insekten spazieren hinaus, fliegen mit ihrem neugewonnenen Pollenvorrat zu einer anderen Pfeifenkrautblüte und bestäuben sie. Ihr dreitägiger Aufenthalt macht ihnen gar nichts aus, da sie sich an dem für sie gelagerten Nektar laben. Geschieht das Ganze durch Zufall? Oder ist es gut durchdacht?
16. Wie kommt es bei einigen Ragwurzarten und bei einer anderen Orchideenart zur Bestäubung?
16 Die Blütenblätter einiger Ragwurzarten (Orchideenart) sehen wie eine weibliche Wespe aus, komplett mit Augen, Fühlern und Flügeln. Die Blüte verbreitet sogar den Duft eines zur Paarung bereiten Weibchens. Das Männchen fliegt herbei, um sich zu paaren, bestäubt aber nur die Blüte. Eine andere Orchidee, und zwar aus der Gattung Coryanthes, enthält einen vergorenen Nektar, durch den die Biene auf ihren Beinen unsicher wird; sie gleitet in eine „Badewanne“, die mit Flüssigkeit gefüllt ist, und der einzige Ausweg für die Biene besteht darin, sich unter einem Stäbchen hindurchzuwinden, wobei sie mit Pollen eingestaubt wird.
Die „Fabriken“ der Natur
17. Wie wirken Blätter und Wurzeln bei der Ernährung der Pflanzen zusammen?
17 Die Pflanzen bilden direkt oder indirekt die Nahrungsgrundlage der Welt. Aber sie können ihre Aufgabe nur mit Hilfe winziger Wurzeln erfüllen. Millionen Würzelchen — die Spitze jeder Wurzel ist mit einer schützenden Haube versehen, die mit Öl eingefettet ist — bohren sich durch den Erdboden. Haarwurzeln, die sich oberhalb der öligen Wurzelhaube befinden, nehmen Wasser und Mineralien auf, was beides dann in den haarfeinen Leitgefäßen des Splintholzes zu den Blättern aufsteigt. Dort werden Zucker und Aminosäuren hergestellt, und diese Nährstoffe werden in alle Teile des Baumes gesandt, auch in die Wurzeln.
18. (a) Wie gelangt das Wasser von den Wurzeln in die Blätter, und was zeigt, daß dieses Transportsystem sehr leistungsfähig ist? (b) Was versteht man unter Transpiration, und welchen Beitrag leistet sie zum Wasserkreislauf?
18 Gewisse Merkmale dieses pflanzlichen Kreislaufsystems sind besonders bei Bäumen so erstaunlich, daß viele Wissenschaftler sie als beinahe unbegreiflich betrachten. Als erstes mag man sich fragen, wie das Wasser in eine Höhe von 60 bis 90 Metern transportiert wird. Zunächst wird es durch den Wurzeldruck weiterbefördert, aber im Stamm setzt ein anderer Mechanismus ein. Die Wassermoleküle werden durch Kohäsionskräfte zusammengehalten. Wenn das Wasser in den Blättern verdunstet, bewirkt die Kohäsion, daß winzige Wassersäulen wie Seile nach oben gezogen werden — Seile, die von den Wurzeln bis zu den Blättern reichen und sich mit einer Geschwindigkeit von sechzig Metern pro Stunde aufwärts bewegen können. Es heißt, daß durch dieses System Wasser in einem Baum drei Kilometer hoch aufsteigen könnte. Durch die Verdunstung von überschüssigem Wasser (Transpiration), das an den Blättern austritt, werden Milliarden Tonnen Wasser in die Luft zurückgeführt, um aufs neue als Regen zur Erde zu fallen — ein perfekt ausgeklügeltes System.
19. Welche lebenswichtige Aufgabe wird durch die Partnerschaft zwischen Wurzeln bestimmter Pflanzen und speziellen Bakterien erfüllt?
19 Das ist nicht alles. Um Aminosäuren herzustellen, benötigen die Blätter aus dem Erdboden Nitrate oder Nitrite. Beträchtliche Mengen gelangen durch Blitze und durch gewisse freilebende Bakterien in den Erdboden. Solche Stickstoffverbindungen werden ebenfalls in hinreichenden Mengen von Leguminosen wie Erbsen, Klee, Bohnen und Luzerne erzeugt. Spezielle Bakterien siedeln sich in ihren Wurzeln an. Die Wurzeln liefern den Bakterien Kohlehydrate, und die Bakterien binden den Stickstoff des Bodens und verwandeln ihn in verwendbare Nitrate und Nitrite. Sie erzeugen im Jahr etwa 200 Kilogramm je Hektar.
20. (a) Was wird durch die Photosynthese bewirkt, wo findet sie statt, und inwieweit wird der Prozeß verstanden? (b) Welche Ansicht über die Photosynthese äußerte ein Biologe? (c) Als was können die Pflanzen bezeichnet werden, wodurch zeichnen sie sich aus, und welche Fragen sind angebracht?
20 Damit nicht genug! Die Blätter der Pflanzen nehmen Licht von der Sonne, Kohlendioxyd aus der Luft sowie Wasser aus den Wurzeln auf und stellen daraus Traubenzucker her, wobei sie Sauerstoff abgeben. Dieser Prozeß wird Photosynthese genannt und findet in Bestandteilen der Pflanzenzelle statt, die man als Chloroplasten bezeichnet. Sie sind so klein, daß 300 000 davon auf dem Punkt am Ende dieses Satzes Platz hätten. Wissenschaftler verstehen den Prozeß nicht völlig. „An der Photosynthese sind rund siebzig verschiedene chemische Reaktionen beteiligt“, sagte ein Biologe. „Die Photosynthese ... ist wahrhaftig etwas Wunderbares.“12 Die Pflanzen sind die „Fabriken“ der Natur genannt worden — schöne, ruhige, saubere Sauerstoffproduktionsstätten, Wasserrückgewinnungsanlagen und Nahrungsmittelfabriken für die ganze Welt. Sind sie einfach durch Zufall ins Dasein gekommen? Kann man das wirklich glauben?
21, 22. (a) Mit welchen Worten sprachen sich zwei berühmte Wissenschaftler für Intelligenz in der Natur aus? (b) Wie wird in der Bibel in dieser Sache argumentiert?
21 Einigen der berühmtesten Wissenschaftlern der Welt fällt dies schwer. Sie erkennen, welche Intelligenz sich in der Natur verbirgt. Obwohl der Physiker und Nobelpreisträger Robert A. Millikan für die Evolution eintrat, sagte er auf einem Treffen der American Physical Society: „Es gibt eine Gottheit, die unser Geschick formt ... Eine rein materialistische Philosophie ist in meinen Augen der Gipfel des Unverstandes. In allen Zeitaltern haben weise Menschen stets genügend gesehen, um wenigstens Ehrfurcht zu haben.“ In seinem Vortrag zitierte er Albert Einstein, der einmal sagte, daß er versuche, „demütig danach zu trachten, wenigstens einen winzigen Teil der in der Natur zum Ausdruck kommenden intelligenten Macht zu erfassen“.13
22 Unsere Umwelt zeugt durch ihre endlose Vielfalt und erstaunliche Kompliziertheit von einer höheren Intelligenz. Dieser Schlußfolgerung wird auch in der Bibel Ausdruck verliehen, wo Gestaltung einem Schöpfer zugeschrieben wird: „Denn seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind“ (Römer 1:20).
23. Welche von Vernunft zeugende Schlußfolgerung bringt der Psalmist zum Ausdruck?
23 Angesichts einer solchen Vielzahl an Beweisen für eine Planung überall unter den Lebewesen ist es einfach „unentschuldbar“, alles dem Zufall zuzuschreiben. Es ist daher passend, wenn der Psalmist einem intelligenten Schöpfer die Ehre gibt: „Wie viele sind deiner Werke, o Jehova! Sie alle hast du in Weisheit gemacht. Die Erde ist voll deiner Erzeugnisse. Was dieses Meer betrifft, so groß und weit, dort gibt es sich Regendes ohne Zahl, lebende Geschöpfe, kleine wie auch große“ (Psalm 104:24, 25).
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Ist der Mensch der Erfinder?Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung?
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Kapitel 12
Ist der Mensch der Erfinder?
1. Was sagte ein Biologe über die Menschen als Erfinder?
„ICH habe den Verdacht“, sagte ein Biologe, „daß wir nicht die Neuerer sind, für die wir uns halten; wir sind bloß die Wiederholer.“1 Oftmals haben Erfinder nur nachgeahmt, was Pflanzen oder Tiere schon seit Tausenden von Jahren tun. Lebewesen als Vorbilder zu nehmen ist so verbreitet, daß man eigens einen Namen dafür geprägt hat — Bionik.
2. Welchen Vergleich zog ein anderer Wissenschaftler zwischen dem Stand der von Menschen entwickelten Technik und der Natur?
2 Wie ein anderer Wissenschaftler sagte, sind praktisch „alle wesentlichen Gebiete der Physik ... zum Vorteil des Lebens erschlossen und technisch genutzt worden ..., bevor der menschliche Geist ihre Funktion verstehen und beherrschen lernte“. Er fügte hinzu: „Auf vielen Gebieten hinkt die Technik noch weit hinter der Natur zurück.“2
3. Welche Fragen sollten bei der Betrachtung von Beispielen aus dem Bereich der Bionik im Sinn behalten werden?
3 Läßt eine Betrachtung der komplexen Fähigkeiten der Lebewesen, die der Mensch nachzuahmen versucht, den Schluß zu, allein der Zufall sei dafür verantwortlich, und das nicht nur bei einem, sondern bei einer Vielzahl nicht miteinander verwandter Lebewesen? Lehrt uns die Erfahrung nicht, daß komplizierte Konstruktionen nur das Werk eines hervorragenden Konstrukteurs sein können? Wäre es wirklich denkbar, daß der Zufall allein etwas schaffen könnte, was später nur von begabten Menschen kopiert werden kann? Behalte diese Fragen im Sinn, während du die folgenden Beispiele betrachtest:
4. (a) Wie kühlen Termiten ihre Nester? (b) Auf welche Frage kennen Wissenschaftler keine Antwort?
4 KLIMAANLAGEN. Dank der modernen Technik sind heute viele Häuser klimatisiert. Termiten klimatisieren ihre Bauten jedoch schon von jeher. Ihr Nest befindet sich im Zentrum eines großen Hügels. Von dort steigt die warme Luft auf und gelangt in ein System von Luftkanälen, das in der Nähe der Oberfläche liegt. Die porösen Außenwände nehmen die verbrauchte Luft auf und geben sie nach außen ab, frische, kühle Luft dringt ein und sinkt in eine Luftkammer am Boden des Hügels. Von hier aus strömt sie weiter ins Nest. Einige Hügel haben in Bodenhöhe Luftlöcher, so daß die Luft bei heißem Wetter durch die Verdunstungskälte der aufsteigenden Bodenfeuchtigkeit gekühlt wird. Wie ist die Tätigkeit Millionen blinder Arbeiter geregelt, damit sie solch raffiniert konstruierte Bauwerke errichten können? Der Biologe Lewis Thomas antwortet: „Die offenkundige Tatsache, daß sie eine Art kollektive Intelligenz vorzuweisen haben, ist ein Geheimnis.“3
5—8. Was haben Flugzeugkonstrukteure von den Flügeln der Vögel gelernt?
5 FLUGZEUGE. Bei der Konstruktion von Flugzeugflügeln hat es sich im Laufe der Jahre als nützlich erwiesen, die Flügel von Vögeln zu studieren. Dadurch, daß die Schwingen der Vögel gewölbt sind, wird der nötige Auftrieb zur Überwindung der Schwerkraft erzeugt. Sind die Flügel zu weit nach oben gerichtet, besteht die Gefahr abzusacken. Um ihr entgegenwirken zu können, hat der Vogel an der Vorderkante seiner Flügel Federreihen, die sich wie Landeklappen eines Flugzeugs plötzlich aufrichten, wenn sich die Neigung des Flügels erhöht (1, 2). Diese Klappen verhindern, daß der Hauptluftstrom von der Flügeloberfläche abreißt, und erhalten so den Auftrieb aufrecht.
6 Zur Ausstattung der Vögel gehört eine weitere Besonderheit: der Afterflügel (3), ein kleines Federbüschel, das sie wie einen Daumen abspreizen können, wodurch sie Wirbelströmungen beherrschen und einem „Absacken“ vorbeugen.
7 An den äußeren Enden der Flügel von Vögeln und Flugzeugen bilden sich Wirbel, die einen aerodynamischen Widerstand hervorrufen. Dieser wird von Vögeln auf zwei verschiedene Arten herabgesetzt. Einige, wie zum Beispiel Segler und Albatrosse, haben lange, aber schmale Flügel mit kurzen Spitzen. Durch diese Konstruktion wird die Wirbelbildung größtenteils vermieden. Manche Greifvögel, darunter Bussarde und Geier, haben breite Flügel, die heftige Wirbel hervorrufen würden; das wird aber verhindert, wenn die Vögel ihre Schwungfedern am Ende der Schwingen wie Finger auseinanderspreizen. Dadurch sind die Enden nicht mehr stumpf, sondern erhalten mehrere schmale Spitzen, die die Bildung von Wirbeln und den Luftwiderstand vermindern (4).
8 Flugzeugkonstrukteure haben viele dieser Merkmale übernommen. Die Wölbung der Tragflächen bewirkt den Auftrieb. Verschiedene Klappen und vorspringende Teile dienen zum Regulieren der Luftströmungen oder als Bremsvorrichtungen. Bei einigen kleineren Flugzeugen wird der Luftwiderstand, der an den Enden der Tragflächen entsteht, durch ebene Platten vermindert, die im rechten Winkel zur Flügeloberfläche angebracht sind. Die Flügel der Flugzeuge bleiben jedoch immer noch hinter den technisch wundervoll konstruierten Flügeln der Vögel zurück.
9. Welche Tiere und Pflanzen gebrauchten schon vor dem Menschen Frostschutzmittel, und wie wirksam sind diese?
9 FROSTSCHUTZ. Der Mensch verwendet in den Kühlsystemen der Automobile als Frostschutzmittel Glykol. Doch auch gewisse mikroskopisch kleine Pflanzen, die in antarktischen Binnenseen leben, schützen sich vor dem Gefrieren, indem sie das chemisch ähnliche Glyzerin verwenden. Glyzerin ist auch in Insekten zu finden, die bei Temperaturen von minus 20 Grad Celsius noch lebensfähig sind. Manche Fische stellen ihr Frostschutzmittel selbst her und sind dadurch in der Lage, in den eisigen Gewässern der Antarktis zu leben. Einige Baumarten überstehen Temperaturen von 40 Grad Kälte, denn sie enthalten „sehr reines Wasser, das frei von Staub- oder Schmutzteilchen ist, die dem Eis als Kristallisationskeime dienen könnten“.4
10. Auf welche Weise beschaffen sich gewisse Wasserkäfer Unterwasseratmungsgeräte, und wie benutzen sie sie?
10 UNTERWASSERATMUNG. Taucher können mit Hilfe von Preßlufttanks eine Stunde unter Wasser bleiben. Gewisse Wasserkäfer lösen das Problem auf einfachere Weise und bleiben sogar noch länger unter Wasser. Sie schnappen sich eine Luftblase und tauchen unter. Die Luftblase funktioniert wie eine Lunge. Sie nimmt das ausgeatmete Kohlendioxyd des Käfers auf und gibt es an das Wasser ab; der im Wasser gelöste Sauerstoff geht in die Luftblase über und steht dem Käfer dann zur Verfügung.
11. Wie verbreitet sind in der Natur biologische Uhren, und welches sind einige Beispiele?
11 UHREN. Lange bevor der Mensch die Zeit an Sonnenuhren ablas, waren Pflanzen und Tiere mit genau gehenden Uhren ausgestattet. Bei Ebbe kommen mikroskopisch kleine Pflanzen, Kieselalgen genannt, an die Oberfläche des nassen Strandes. Wenn die Flut kommt, tauchen sie wieder im Sand unter. Im Labor, wo die Gezeiten fehlen, werden sie durch ihre innere Uhr dazu veranlaßt, weiterhin im Rhythmus der Gezeiten im Sand auf- und abzusteigen. Die Winkerkrabben nehmen bei Ebbe eine dunklere Farbe an und kriechen aus ihrem Unterschlupf heraus; bei Flut verblaßt ihre Farbe, und sie ziehen sich in ihre Behausungen zurück. Im Labor, fern vom Ozean, halten sie sich immer noch an die Gezeiten, indem sie entsprechend den Zeiten für Ebbe und Flut dunkel oder hell werden. Vögel können sich an der Sonne und den Gestirnen orientieren. Da diese aber ihre Stellung verändern, müssen Vögel über innere Uhren verfügen, um die Veränderungen ausgleichen zu können (Jeremia 8:7). Von mikroskopisch kleinen Pflanzen bis hin zum Menschen — überall ticken Millionen innere Uhren.
12. Wann gebrauchte man erstmals primitive Kompasse, aber inwiefern waren Kompasse schon lange vorher im Gebrauch?
12 KOMPASSE. Etwa im 13. Jahrhundert u. Z. verwandte man erstmals einen noch primitiven Kompaß — eine magnetische Nadel, die in einer Schale mit Wasser schwamm. Allerdings war das nichts Neues. Gewisse Bakterien enthalten in Ketten angeordnete Magnetitteilchen, die gerade die richtige Größe haben, um als Kompaß wirken zu können. Dieser hilft ihnen, Gebiete mit günstigen Lebensbedingungen aufzusuchen. Magnetit ist auch in vielen anderen Lebewesen nachgewiesen worden, zum Beispiel in Vögeln, Bienen, Schmetterlingen, Delphinen und Weichtieren. Experimente haben gezeigt, daß sich Brieftauben bei ihrer Heimkehr am Erdmagnetfeld orientieren können. Heute wird allgemein anerkannt, daß Zugvögel ihren Kurs unter anderem mit Hilfe eines in ihrem Kopf befindlichen Magnetkompasses finden.
13. (a) Wieso können Mangroven in Salzwasser gedeihen? (b) Welchen Tieren schadet es nicht, Meerwasser zu sich zu nehmen, und warum nicht?
13 ENTSALZUNG. Menschen haben riesige Anlagen zur Entsalzung von Meerwasser gebaut. Die Wurzeln der Mangrovenbäume saugen Meerwasser auf, filtern es aber durch Membranen, die das Salz zurückhalten. Bei einer Mangrovenart der Gattung Avicennie befinden sich an der Unterseite der Blätter Drüsen, die das überschüssige Salz ausscheiden. Seevögel, wie zum Beispiel Möwen, Pelikane, Kormorane, Albatrosse und Sturmvögel, trinken Meerwasser und scheiden das überschüssige Salz, das in ihr Blut gelangt, mit Hilfe von Drüsen an ihrem Kopf aus. Pinguine, Meeresschildkröten und Meerechsen nehmen ebenfalls Salzwasser zu sich und scheiden das überflüssige Salz aus.
14. Welches sind einige Tiere, die Elektrizität erzeugen?
14 ELEKTRIZITÄT. Etwa fünfhundert Arten elektrischer Fische sind mit Batterien ausgestattet. Der in Afrika beheimatete Elektrische Wels kann eine Spannung von 350 Volt erzeugen. Der im Nordatlantik lebende Zitterrochen teilt Stromschläge von 50 Ampere und 60 Volt aus. Bei Stromschlägen des in Südamerika lebenden Zitteraals sind schon Spannungen von 886 Volt gemessen worden. „Man kennt elf verschiedene Familien von Fischen, die Arten mit elektrischen Organen besitzen“, sagte ein Chemiker.5
15. Welche landwirtschaftlichen Tätigkeiten verrichten einige Tiere?
15 LANDWIRTSCHAFT. Seit Jahrtausenden betreiben die Menschen Ackerbau und züchten Vieh. Jedoch schon viel früher betätigten sich die Blattschneiderameisen als Gärtner. In Kompost, den sie aus Blättern und ihrem Kot herstellen, züchten sie zu Nahrungszwecken Pilze. Gewisse Ameisen halten Blattläuse wie Vieh, melken ihren zuckersüßen Honigtau und bauen sogar Ställe, die zum Schutz der Läuse dienen. Ernteameisen speichern Samenkörner in unterirdischen Speichern (Sprüche 6:6-8). Ein Käfer beschneidet Mimosenbäume. Pfeifhasen und Murmeltiere schneiden, trocknen und speichern Heu.
16. (a) Auf welche Weise brüten Meeresschildkröten, einige Vögel und Alligatoren ihre Eier aus? (b) Warum ist die Arbeit des Thermometerhahns so schwierig, und wie bewältigt er sie?
16 BRUTAPPARATE. Der Mensch stellt zwar Brutapparate zum Ausbrüten von Eiern her, doch er ist erst sehr spät darauf gekommen. Meeresschildkröten und manche Vögel legen ihre Eier zum Ausbrüten in den warmen Sand. Andere Vögel überlassen ihre Eier der warmen Vulkanasche. Manchmal bedecken Alligatoren ihre Eier mit verfaulendem Laub, um Wärme zu erzeugen. Doch der Meister auf diesem Gebiet ist der Thermometerhahn. Er gräbt eine tiefe Grube, füllt sie mit Blättern und ähnlichem und errichtet darüber einen Sandhügel. Dieser wird durch die Gärung der Blätter erwärmt, und die Thermometerhenne legt sechs Monate lang wöchentlich ein Ei hinein. Die ganze Zeit überprüft der Hahn die Temperatur im Hügel, indem er seinen Schnabel wiederholt hineinsteckt. Ob es friert oder sehr heiß ist, er hält seinen Brutofen auf 33 Grad Celsius, indem er Sand hinzu- oder wegscharrt.
17. Wie erzeugen der Krake und der Kalmar ihren Düsenantrieb, und welche anderen Tiere verwenden ebenfalls einen solchen Antrieb?
17 DÜSENANTRIEB. Reist man heute mit einem Flugzeug, so hat es wahrscheinlich einen Düsenantrieb. Viele Tiere bewegen sich ebenfalls mit Hilfe eines Düsenantriebs fort, und das seit Jahrtausenden. Der Krake und der Kalmar zum Beispiel saugen eine spezielle Kammer voll Wasser, stoßen es dann mit Hilfe kräftiger Muskeln aus und schießen gleichzeitig nach vorn. Einen Düsenantrieb verwenden ferner Kammuscheln, Quallen, Libellenlarven, das Perlboot und sogar einige Arten von Meeresplankton.
18. Welches sind einige der Pflanzen und Tiere, die Licht erzeugen, und in welcher Hinsicht ist ihr Licht wirtschaftlicher als von Menschen entwickelte Lichtquellen?
18 BELEUCHTUNG. Thomas Edison wird die Erfindung der Glühlampe zugeschrieben. Sie ist nicht besonders wirtschaftlich, da sie Energie in Form von Wärme verliert. Die Lampen, die die Leuchtkäfer ein- und ausschalten, arbeiten wirtschaftlicher. Sie erzeugen kaltes Licht, so daß kein Wärmeverlust auftreten kann. Zahlreiche Arten von Schwämmen, Pilzen, Bakterien und Würmern leuchten sogar sehr hell. Einer dieser Würmer sieht mit seinen zwei roten „Kopflichtern“ und seinen elf weiß oder blaßgrünlich leuchtenden „Fenstern“ an jeder Körperseite wie ein beleuchteter Miniatureisenbahnzug aus, weshalb man ihn Eisenbahnwurm nennt. Viele Fischarten leuchten: Seeteufel, Laternenfische, Viperfische und Leuchtheringe, um nur einige zu nennen. In der Brandung des Meeres leuchten und funkeln Millionen von Mikroorganismen.
19. Wer stellte Papier her, lange bevor der Mensch es tat, und auf welche Weise isoliert einer dieser „Papierfabrikanten“ sein Haus?
19 PAPIER. Die Ägypter stellten es vor Tausenden von Jahren her. Dennoch waren ihnen die Wespen, Faltenwespen und Hornissen weit voraus. Diese geflügelten Arbeiter zerkauen verwittertes Holz und erzeugen so ein graues Papier für den Bau ihrer Nester. Hornissen hängen ihre großen runden Nester an Bäumen auf. Die Außenwand besteht aus vielen Schichten widerstandsfähigen Papiers, die durch luftgefüllte Hohlräume voneinander getrennt sind. Dadurch ist das Nest gegen Hitze und Kälte genauso wirksam geschützt, als hätte es eine 40 Zentimeter dicke Ziegelwand.
20. Wie bewegt sich eine Bakterienart fort, und zu welcher Schlußfolgerung wurden Wissenschaftler dadurch veranlaßt?
20 ROTATIONSMOTOR. Mikroskopisch kleine Bakterien verfügten schon Tausende von Jahren eher als der Mensch über Rotationsmotoren. Eine Bakterienart hat haarähnliche Fortsätze, die miteinander zu einer steifen, korkenzieherähnlichen Spirale verdrillt sind. Diesen „Korkenzieher“ dreht sie wie eine Schiffsschraube, und so bewegt sie sich vorwärts. Sie kann sogar die Drehrichtung ihres Motors ändern. Wie sie das macht, hat man noch nicht völlig herausgefunden. In einem Bericht wird angegeben, daß die Bakterie, bezogen auf ihre Körpergröße, Geschwindigkeiten entwickelt, die bis zu fünfzig Stundenkilometern entsprechen, und gesagt, daß „in Wirklichkeit die Natur das Rad erfunden hat“.6 Ein Forscher kam zu folgendem Schluß: „Damit ist wohl eine der unwirklichsten Vorstellungen in der Biologie wahr geworden: Die lebende Natur hat tatsächlich einen Rotationsmotor mit Kupplung, rotierender Achse, Lager und rotierender Kraftübertragung hervorgebracht.“7
21. Wie bedienen sich verschiedene Tiere, die nicht miteinander verwandt sind, eines Sonarsystems?
21 SONARSYSTEME. Das Sonarsystem der Fledermäuse und Delphine ist den Nachbildungen, die Menschen davon gemacht haben, weit überlegen. In einem verdunkelten Raum, in dem dünne Drähte kreuz und quer gespannt sind, fliegen Fledermäuse umher, ohne jemals die Drähte zu berühren. Die von den Fledermäusen ausgesandten Ultraschallsignale werden an Gegenständen reflektiert und kehren zu den Fledermäusen zurück, die dann mit Hilfe dieser Echos die Hindernisse umfliegen. Tümmler und Wale bedienen sich im Wasser des gleichen Systems. Die Fettschwalme manövrieren mit Echolotpeilung, wenn sie ihre Schlafplätze in dunklen Höhlen aufsuchen oder verlassen, indem sie fortlaufend schrille klickartige Rufe ausstoßen.
22. In welcher Form wenden mehrere nicht miteinander verwandte Tiere das Prinzip der Höhenregulierung mittels Ballast an, wie das auch bei Unterseebooten der Fall ist?
22 UNTERSEEBOOTE. Es gab schon viele Unterseeboote, bevor der Mensch sie erfand. Mikroskopisch kleine Strahlentierchen regulieren ihr spezifisches Gewicht mit Hilfe von Öltröpfchen in ihrem Protoplasma und steigen dadurch im Meer auf und ab. Fische verändern ihren Auftrieb, indem sie Gas aus ihrer Schwimmblase abgeben oder in sie aufnehmen. Das Gehäuse des Nautilus ist mit Kammern oder Schwimmtanks ausgestattet. Er verändert seine Tauchtiefe, indem er das Verhältnis von Wasser und Gas in diesen Tanks verändert. Der Schulp (die kalkige innere Rückenschale) des Tintenfisches enthält zahlreiche Hohlräume. Dieses krakenähnliche Geschöpf verändert den Auftrieb, indem es aus dem Skelett Wasser heraussaugt und in die Hohlräume Gas eindringen läßt. Somit erfüllen die Hohlräume im Schulp eine ähnliche Funktion wie die Wassertanks in Unterseebooten.
23. Welche Tiere sind mit Organen ausgestattet, mit denen sie Temperaturen messen können, und welche Genauigkeit erreichen sie?
23 THERMOMETER. Die Entwicklung von Thermometern geht bis ins 17. Jahrhundert zurück, allerdings sind sie primitiv im Vergleich zu denen in der Natur. Eine Stechmücke kann mit ihren Fühlern noch Temperaturunterschiede von 1/500 Grad Celsius wahrnehmen. Die Klapperschlange hat an den Seiten ihres Kopfes Vertiefungen mit Sinneszellen, womit sie Temperaturänderungen von 1/1000 Grad Celsius wahrnehmen kann. Die Abgottschlange reagiert innerhalb von 35 Millisekunden auf eine Temperaturänderung vom Bruchteil eines Grades. Das Thermometerhuhn und das Buschhuhn können mit ihrem Schnabel Temperaturen auf ein halbes Grad Celsius genau messen.
24. An welchen Ausspruch werden wir durch diese Beispiele erinnert?
24 Wenn man beobachtet, was der Mensch alles von den Tieren übernimmt, so ruft dies die Erinnerung an eine Empfehlung wach, die in der Bibel gegeben wird: „Doch frage nur das Vieh, es wird dich lehren; des Himmels Vögel werden es dir künden. Was auf der Erde kriecht, wird dich belehren! Erzählen werden’s dir des Meeres Fische“ (Hiob 12:7, 8, Jerusalemer Bibel).
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