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Die schrecklichen Brände in KalifornienErwachet! 1971 | 22. März
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durch die Schluchten wie durch einen Trichter in ein Tiefdruckgebiet über dem Pazifischen Ozean. Diese Winde, die hier unter der Bezeichnung „Santa Ana“ bekannt sind, vergrößern die Brandgefahr sehr. Die heftigsten Santa-Ana-Winde in der jüngsten Geschichte bewirkten diese Katastrophe. Die Winde waren für die Jahreszeit zu früh, sie waren ungewöhnlich heftig und fast ganz ohne Feuchtigkeit. Sie verwandelten Funken in eine Katastrophe für alles, was sich in der Richtung, in die der Wind wehte, befand.
„Feuerstürme“
Unter solchen Bedingungen entstehen fürchterliche „Feuerstürme“. Feuerwehrmänner sprechen von Temperaturen bis zu 1 100 ° Celsius. Die heiße Luft steigt so schnell empor, daß der Wind aus allen Richtungen angezogen wird. Wirbelnde Flammen schießen zwanzig bis dreißig Meter in die Höhe, und Funken steigen eineinhalb Kilometer hoch empor.
Brände in unzugänglichen Gebirgsgegenden sind nicht mehr unter Kontrolle zu halten, und dann verbreiten sie am Rande der bewohnten Gegenden Vernichtung. Doch die Menschen bleiben in Gefahrenzonen wohnen. Der Rand der Gebirge bietet ihnen bessere Luft, den Genuß einer hohen Lage, von der man einen Ausblick auf die Umgebung hat, oder die Möglichkeit, so nahe an einem Großstadtgebiet etwas vom „alten Westen“ zu empfinden.
Wenn man die Gewalt über einen solchen Brand verliert, reicht die Ausrüstung zur Feuerbekämpfung einfach nicht aus, um jedes Haus zu schützen. Die Feuerwehrmänner versuchen, den Brand von beiden Seiten her zu bezwingen und zu retten, was sie können.
Tausende von Männern kämpften tagelang. Die Eigentümer retteten ihre Häuser mit Gartenschläuchen, Eimern und Schaufeln. Höfe wurden besprengt. Man brachte Rasensprenger auf den Dächern an. Die Leute benutzten nasse Teppiche, um schwelende Feuer in der Nähe ihrer Gebäude auszuschlagen. Die Hauseigentümer hatten es mit Winden zu tun, die manchmal stark genug waren, einen Wagen ins Wanken zu bringen oder einen Mann umzuwerfen. Wenn ihr Kampf verloren war, sahen sie, wie ihre Häuser von neun Meter hohen Flammen verzehrt wurden.
Aus der Luft ging man mit Wasser und Chemikalien gegen das Feuer vor. Fünfundzwanzig Jahre alte Bombenflugzeuge vom Typ B-17 donnerten dreißig Meter über die Bergkämme hinweg und gossen Wasser herab. Ein Spezialflugzeug aus Kanada flog tief über dem nahegelegenen Pazifischen Ozean, pumpte durch Schlauchleitungen Wasser herauf und ließ dann alle sechs Minuten 6 540 Liter auf das Feuer herab.
Feuerwehrleute stellten mit Planierraupen Schneisen her und legten kontrollierbare Gegenfeuer an, um das Gestrüpp zu vernichten, in dem sich der Hauptbrand hätte weiter ausbreiten können. Das erste Ziel der Feuerwehrleute war, das Feuer „einzudämmen“.
Als sich die Winde legten, dämmten erschöpfte Feuerwehrleute alle Brände in Südkalifornien ein und löschten sie dann. Das neue Problem waren Überschwemmungen. Auf solchen großen Ablaufflächen, die ihres normalen Bodenbewuchses beraubt waren, konnten grauenvolle Schlammrutsche und Überschwemmungen entstehen. Man befürchtete, daß die Regenfälle im Winter ebensoviel Schaden anrichten könnten wie der Brand!
Nachbarliche Hilfe
Die Feuerwehrleute kämpften tapfer. Öffentliche Stellen wurden mit angebotener Hilfe überflutet. Es wurde mehr Unterstützung angeboten als überhaupt gebraucht werden konnte. Jedermann sprach von dem Beistand, den andere geleistet hatten. Ein Mann, dessen eigenes Haus soeben abgebrannt war, stand oben auf einem anderen gefährdeten Haus und half, es zu retten.
Die Aufseher zahlreicher Versammlungen der Zeugen Jehovas schauten nach, ob alle unterkommen konnten (etwa 85 Prozent der Versammlung Pine Valley mußten ihre Häuser räumen). Andere Versammlungen boten Unterbringungsmöglichkeiten an und beschafften materielle Hilfe, wenn diese benötigt wurde. Die Aufseher stellten oft fest, daß die Bibelstudienleiter in der Nachbarschaft bereits für die Räumung gesorgt hatten und unterwegs waren, um Häuser zu besprengen.
Lloyd Harding, der Aufseher einer der Versammlungen von Saugus, sagte: „Was uns unter anderem am meisten beeindruckte, war, daß unsere Brüder überall, wohin wir kamen, bereits persönlich gewesen waren und füreinander gesorgt hatten.“ Fünfunddreißig bis vierzig Glieder seiner Versammlung waren aus der bedrohten Hochebene gekommen und fanden im Haus eines Zeugen Jehovas Obdach.
Glen Chart war außerhalb. Er hatte keine Ahnung davon, daß sein Haus in Gefahr war. Als er zurückkehrte, sah er, daß der Berg hinter dem Haus in Flammen stand, und er nahm an, daß sein Haus abgebrannt war. Statt dessen waren dort zwanzig Personen. „Um unser Haus herum waren so viele Autos der Brüder“, sagte er, „daß wir in der Einfahrt von jemand anders parken mußten.“ Wichtige Gegenstände waren aus dem Haus herausgebracht worden, und seine Haustiere hatte man in Sicherheit gebracht. Man besprengte sein Haus und seinen Hof, und wie er sagte, „war alles in Ordnung“!
Das Haus von Jeanne Fuchs in Malibu brannte vollständig ab. Sie sagte: „Alle waren sehr nett. Man erwies einander viele Freundlichkeiten. Die Menschen haben sich wirklich Mühe gegeben zu helfen — Menschen aller Arten.“
Ein Mann fragte: „Warum können die Menschen nicht auch dann so sein, wenn es keine Katastrophe gibt?“
„Gott hat den Menschen mit dieser Art Mitgefühl erschaffen“, sagte später ein Zeuge Jehovas. „Der Mensch ist nicht ein selbstsüchtiges Produkt einer Evolution. Er ist kein Tier und trachtet nicht nur nach dem ,Überleben des Tüchtigsten‘. Die Menschen sind vielmehr Gottes Schöpfung, sie sind in seinem Bilde gemacht und bekunden immer noch Spuren seiner göttlichen Eigenschaften, Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe und Macht.“ Ungeachtet dessen, was die Menschen unternommen haben, um diese Eigenschaften zu unterdrücken, und wieviel die heutige Gesellschaft aufgrund von Konkurrenz und Materialismus getan hat, um sie zu hemmen, bleibt die Tatsache bestehen, daß diese wünschenswerten Eigenschaften immer noch vorhanden sind!
Atheisten, Agnostiker, Ungläubige und Menschen aller religiösen Bekenntnisse bekunden sie immer noch, wenn große Not ist.
Jehovas Zeugen sind glücklich, zu wissen, daß ein solches von Gott gegebenes Mitgefühl bald von allen Menschen geübt werden wird, wenn der Schöpfer der Menschheit das gegenwärtige selbstsüchtige System der Erde durch ein wahrhaft gerechtes ersetzt.
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Du kannst deine Stimme verbessernErwachet! 1971 | 22. März
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Du kannst deine Stimme verbessern
HÖREN dir andere zu, wenn du sprichst? Bekommen sie den richtigen Eindruck von dir? Wenn nicht, dann mag das an deiner Stimme liegen. Eine gute Stimme klingt voll, laut und kräftig. Sie flößt Vertrauen und Zuversicht ein. Sie fesselt die Aufmerksamkeit. Eine schlechte Stimme lenkt von dem Gesagten ab. Sie kann einen falschen Eindruck vermitteln.
Deine Stimme wird von deiner Persönlichkeit beeinflußt. Wenn Menschen dich sprechen hören, schlußfolgern sie, was für ein Mensch du bist. In manchen Fällen mögen die Schlußfolgerungen entscheiden, ob du eine Arbeitsstelle bekommst oder nicht. Es gibt
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