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  • Ist das Ende aller Krankheiten in Sicht?
    Erwachet! 1983 | 22. Dezember
    • Ist das Ende aller Krankheiten in Sicht?

      „ICH kenne kein medizinisches Problem, das wir nicht in naher Zukunft in den Griff bekommen könnten.“

      Das sagte ein führender Wissenschaftler, der am Sloan-Kettering-Institut für Krebsforschung in New York (USA) tätig ist. Kurz zuvor war ihm als erstem in der Welt eine Knochenmarkübertragung gelungen. Damit war der Weg zur Bekämpfung von meist tödlichen Blutkrankheiten wie Leukämie, Hämophilie, Sichelzellenanämie und Lymphogranulomatose erschlossen.

      War die Vision von einem Land, in dem kein Bewohner sagen wird: „Ich bin krank“, verfrüht? (Jesaja 33:24). Der Wissenschaftler Dr. Robert Good glaubte, daß auf dem Gebiet der Medizin eine Revolution bevorstünde. Das war im Jahre 1975. Aber nicht nur Dr. Good prophezeite das Ende aller Krankheiten.

      Zwei Jahre zuvor feierten die Experten der amerikanischen Seuchenkontrollzentren (CDC) einen Sieg. Man hatte eine erwartete Rötelnepidemie abwehren können. Die Gefahr, erklärte Dr. John Witte von den Kontrollzentren, sei abgewendet worden, weil man die Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren mit einem hochwirksamen neuen Stoff geimpft habe. Dadurch habe man eine 75- bis 80prozentige Immunität erreicht.

      In den Vereinigten Staaten kam es früher alle sechs bis neun Jahre zu einer Rötelnepidemie. Gestützt auf die Zahlen der Epidemie vom Jahre 1964, hat man errechnet, daß Hunderttausende von dieser Krankheit verschont geblieben sind. In den Jahren 1964 und 1965 hatte diese Krankheit in 50 000 Fällen tragische Folgen wie Geburtsfehler, Totgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche aufgrund medizinischer Indikation. Im Jahre 1970 wurden aber nur 77 Fälle von mißgebildeten Kindern gemeldet, deren Mutter während der Schwangerschaft mit dem Rötelnvirus infiziert worden war. Im Jahre 1971 waren es noch 68 Fälle und im Jahre 1972 sogar nur noch 33.

      „Die Epidemie, die nie ausbrach“, lautete eine Schlagzeile, mit der die Presse diesen Sieg bekanntmachte. Doch dann breitete sich plötzlich die Angst vor einer anderen Epidemie aus. Im Jahre 1976 drohte die „Schweinegrippe“ zur Epidemie zu werden. Die Presse verglich das neue Influenzavirus mit dem der spanischen Grippe, die 1918/19 nicht weniger als 21,6 Millionen Menschen den Tod brachte. US-Präsident und US-Kongreß gewährten schnellstens 135 Millionen Dollar für die Herstellung des Impfstoffes, mit dem die Amerikaner gratis immunisiert werden sollten. Es kam zu keiner Epidemie.

      Im gleichen Jahr hieß es, die Pocken — lange eine Geißel der Menschheit, die Entstellungen, Erblindung und Tod zur Folge hat — seien beinahe ausgerottet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, daß bis zum September nur noch sieben Pockenfälle aus abgelegenen Wüstendörfern in Äthiopien gemeldet worden seien. Wie die WHO schrieb, gab es neun Jahre zuvor noch 10 bis 15 Millionen Pockenkranke, und in 43 Ländern waren zwei Millionen an dieser Krankheit gestorben. Im Jahre 1980 konnte die WHO jedoch zuversichtlich melden: „Die Pocken sind ausgerottet!“

      Können auch andere „Killerkrankheiten“ besiegt werden?

      Im Jahre 1977 beschloß man in den Vereinigten Staaten, sieben ansteckenden Kinderkrankheiten den Kampf anzusagen. Alle Kinder sollten gegen diese Krankheiten immunisiert werden. In den darauffolgenden fünf Jahren wurden, wie die Seuchenkontrollzentren (CDC) berichteten, mindestens 90 Prozent der amerikanischen Kinder geimpft. Am 7. Mai 1982 meldeten die CDC einen nicht geringen Erfolg: Die Masernfälle waren um 77 Prozent zurückgegangen, die Mumpsfälle um 45 Prozent, die Poliofälle um 25 Prozent, die Rötelnfälle um 47 Prozent, die Starrkrampffälle um 37 Prozent; und die Zahl der Diphtherie- und der Keuchhustenfälle war so niedrig wie noch nie.

      Auf vielen Gebieten war die Medizin erfolgreich und belebte so die Hoffnung der leidenden Menschen: neue Antibiotika, Impfstoffe und Psychopharmaka; neue Methoden und Hilfsmittel — Ersatzteilchirurgie, Mikrochirurgie, Organtransplantationen. Die Fortschritte auf dem Gebiet der Medizin stellten ein längeres Leben und eine bessere Lebensqualität in Aussicht, und zwar in einem solchen Maße, wie man es sich noch vor wenigen Jahren nicht hätte träumen lassen.

      Im Jahre 1981 sagte Dr. T. Albert Farmer jr. von der Universität von Maryland: „Noch vor 20 Jahren betrug die Fünfjahresüberlebensrate für Kinder unter 15 Jahren, die an Leukämie erkrankt waren, weniger als 1 Prozent; heute können mehr als die Hälfte geheilt werden. Vor 15 Jahren galt das Chorionkarzinom des Eierstocks als absolut unheilbar; heute beträgt die Heilungsrate fast 100 Prozent.“

      Ferner sagte er: „Um die Mitte der 60er Jahre war die spinale Kinderlähmung sozusagen ausgerottet; wir führten die Psychopharmaka ein, die es möglich machen, daß eine sehr große Zahl von Patienten nicht hospitalisiert werden muß.“

      Der am Sloan-Kettering-Institut tätige Wissenschaftler scheint in vieler Hinsicht mit seiner Prophezeiung recht zu haben. Wie steht es aber mit den anderen großen „Killerkrankheiten“? Besteht Grund, Dr. Goods Überzeugung zu teilen, daß man „durch diese wissenschaftliche Revolution ... auch Krankheiten in den Griff bekommen wird wie Schlaganfälle, Herzerkrankungen und Krebs sowie Infektionskrankheiten und Geburtsgebrechen“?

      Ist der Sieg des Menschen über die Krankheiten endlich in Sicht?

  • Die Medizin steht vor schwierigen Aufgaben
    Erwachet! 1983 | 22. Dezember
    • Die Medizin steht vor schwierigen Aufgaben

      IN DEN 1970er Jahren gab der amerikanische Gesundheitsdienst mehr als 20 Milliarden Dollar für die Erforschung von Krankheiten frei, ein Drittel davon für die Erforschung von Geschwulstkrankheiten. Das Ergebnis? Im Jahre 1978 veröffentlichte die amerikanische Krebsgesellschaft eine düstere Warnung, indem sie darauf hinwies, daß in den vorangegangenen 25 Jahren die Zahl der Lungenkrebsfälle um etwa 200 Prozent zugenommen habe. Schuld daran soll hauptsächlich das Zigarettenrauchen sein. Das ist ein dramatisches Beispiel dafür, vor welch schwierigen Aufgaben die Medizin steht. Durch die Lebensgewohnheiten der Menschen kommen Probleme auf, die die Medizin überfordern.

      „Die Ursache ist nicht bekannt.“ Dieser Satz, mit dem viele der Berichte zum Schluß des 20-Milliarden-Kreuzzuges endeten, rückte eine weitere Schwierigkeit ins Rampenlicht, der sich die Medizin gegenübersieht. Multiple Sklerose, Muskeldystrophie, zerebrale Kinderlähmung, Mukoviszidose und sogar der Schnupfen haben ihr Geheimnis noch nicht preisgegeben. Im Kampf gegen gewisse Infektionskrankheiten hat man zwar im allgemeinen an Boden gewonnen, allerdings sind sogar auf diesem Gebiet durch zu häufigen Gebrauch oder durch Mißbrauch von Antibiotika neue Probleme entstanden.

      Nicht übersehen darf man außerdem die Probleme, die als Folge von Zwischenfällen bei der medizinischen Behandlung auftreten. Ein Beispiel ist die Serumhepatitis, die „zufolge der vermehrten Blutübertragungen in den Krankenhäusern stark zugenommen hat“, hieß es in der Zeitschrift U.S. News & World Report, „aber auch aufgrund des steigenden Drogenmißbrauchs auf den Straßen“.

      Ferner wurde in dem Artikel berichtet: „Die Geschlechtskrankheiten, die man bereits als besiegt betrachtete, feiern ein erschreckendes Comeback.“ Das wird auch von anderer Seite bestätigt. So gaben die CDC bekannt, daß die Syphilisfälle 1980 in den USA um 33,4 Prozent zugenommen haben. Gemäß einer Meldung der New York Times war der Tripper bisher die häufigste durch Bakterien verursachte Krankheit der Menschen. „Die Zahl der jährlichen Fälle in der ganzen Welt wird auf 100 Millionen geschätzt.“

      Die Fachzeitschrift The Journal of the American Medical Association berichtet aber nun, daß die Häufigkeit einer anderen Geschlechtskrankheit, die durch Mikroorganismen, Chlamydien genannt, verursacht wird und sehr schwierig zu diagnostizieren ist, „etwa 50 Prozent höher liegt als die des Trippers“. Außerdem verbreitet die Gefahr des Herpes genitalis — er gilt im Augenblick noch als unheilbar — unter der „swingenden“ Bevölkerungsgruppe Angst und Schrecken. Die Lebensgewohnheiten der Menschen stellen die Ärzte, die das Ziel anstreben, alle Krankheiten auszurotten, vor schwere Probleme.

      In anderen Gebieten der Erde

      In Westeuropa gibt es auf 500 Personen einen Arzt. Aber selbst da, wo die Situation ideal ist, geht der Traum der Wissenschaftler, alle Krankheiten auszurotten, zufolge der Lebensgewohnheiten der Bevölkerung nicht in Erfüllung. Wie steht es in Ländern, in denen die Leute so arm sind, daß sie nur selten zum Arzt gehen können? Dort haben die Wissenschaftler dennoch gewisse Erfolge zu verzeichnen. Zum Beispiel hat sich der Feldzug gegen die Pocken besonders in den ärmeren Ländern ausgewirkt.

      Die Zahl der Siege ist jedoch gering, und es kommt immer wieder zu Enttäuschungen. Wie die Weltgesundheitsorganisation berichtet, werden auf dem riesigen Kontinent Afrika, wo 80 Prozent der Bevölkerung auf dem Land wohnen und in zahlreichen Gebieten die politische Lage äußerst unstabil ist, leider viele Gesundheitsprogramme nur begonnen, aber nicht zu Ende geführt. Da es in Afrika auf 5 000 Einwohner nur einen Arzt gibt und Millionen fehlernährt, arm, unwissend und abergläubisch sind, vermögen auch die umfangreichsten internationalen Hilfsprogramme nicht, den größten Feind des Schwarzen Kontinents — Krankheit — abzuwehren.

      Rund 100 Millionen Afrikaner leiden an Malaria, und etwa ein Viertel der gesamten Bevölkerung dieses Kontinents hat die Schlafkrankheit. In einer einzigen Region sind 10 Millionen Menschen in Gefahr, sich die von Kriebelmücken übertragene Flußblindheit zuzuziehen. Mindestens 1,7 Millionen sind leprakrank, und viele weitere haben die Cholera. Die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren sowie Millionen in anderen Altersgruppen sterben an Polio, Zerebrospinalmeningitis, Tuberkulose, Beulenpest, Masern, Bilharziose und anderen Krankheiten.

      Die Ursachen lassen sich nicht erfolgreich bekämpfen

      Sowohl in entwickelten als auch in weniger entwickelten Ländern steht die Medizin vor Aufgaben, denen sie einfach nicht gewachsen ist. Die Ursachen liegen außerhalb des Laboratoriums. Es sind soziale, politische, wirtschaftliche und umweltbedingte Faktoren. Mit Tabletten oder chirurgischen Instrumenten können die Ärzte wenig tun, um die eigentlichen Ursachen vieler Krankheiten zu beseitigen.

      Zum Beispiel ist der Anthropologe R. D. McCracken von der Universität von Kalifornien der Überzeugung, daß die Kohlehydrate in Getreide, Kartoffeln und raffiniertem Zucker eine wichtige Rolle bei Zivilisationskrankheiten wie „Diabetes, Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Schizophrenie, Alkoholismus und vielleicht sogar bei einigen Krebsarten“ spielen. Am schlimmsten, meinte er, sei reiner oder fast reiner Zucker. Er erklärte: „Vor 200 Jahren betrug der Zuckerkonsum in England pro Kopf und Jahr etwa 3,4 Kilogramm, heute beträgt er 54 Kilogramm.“

      In einem Interview anläßlich einer Tagung der Amerikanischen Gesellschaft für Anthropologie hob McCracken hervor, in welch verheerendem Maße die Degenerationskrankheiten im Laufe der vergangenen rund hundert Jahre in den reichen Ländern grassierten. Interessanterweise wurde noch erwähnt, daß die Leute früher gesünder waren als heute.

      Krankheiten sind wie Landminen

      Potentielle Epidemien sind eine ständige Gefahr wie im Boden verborgene Minen. Sie brechen plötzlich aus, ein Land mag entwickelt sein oder nicht. Parasitäre Krankheiten zum Beispiel können in ein Land mit hohem Lebensstandard eindringen, weil es viele Leute gibt, auch Ärzte, die nicht glauben wollen, daß solche Krankheiten von Bedeutung sind, ja sogar bezweifeln, daß es sie gibt. Dr. Myron G. Schultz von der Zweigstelle für parasitäre Krankheiten der CDC führte die Malaria als eine Krankheit an, von der man annahm, daß es sie seit den 1940er Jahren in den Vereinigten Staaten nicht mehr gibt. Aber immer wieder flammt sie auf. „Unsere Bevölkerung ist gegen die Malaria nicht immun“, sagte Schultz warnend, „zudem gibt es bei uns die Mücken, die die Krankheit übertragen könnten.“

      Außerdem ist es zufolge des modernen Reiseverkehrs leicht möglich, daß aus irgendeinem Winkel der Erde Krankheitserreger in entwickelte Länder eingeschleppt werden, was zu einer Epidemie führen kann. Bei einem Symposium der Royal Society of Medicine sagte Professor Brian Maegraith von der Akademie für Tropenmedizin in Liverpool (England): „Heute kann sich jemand, der in Großbritannien wohnt, in Westafrika mit perniziöser Malaria anstecken und ... am gleichen Tag wieder zu Hause eintreffen.“

      „Wir bringen uns selbst um“

      Alles in allem gesehen, hat aber doch der Mensch die meisten Krankheiten selbst verschuldet. „Wir bringen uns selbst um“, erklärte der Herzspezialist und Sportarzt Dr. Kenneth Cooper. „Wir müßten nicht so früh sterben. Alle fünf hauptsächlichen Todesursachen könnten bis zu einem gewissen Grad ausgeschaltet werden.“

      Cooper, der die „aerobischen“ Körperübungen zur Ankurbelung des Sauerstoffumsatzes von Herz und Lunge entwickelte, sagte, die Zahl der Herzerkrankungen — Todesursache Nr. 1 — „könnte vermindert werden, wenn die Leute auf ihr Gewicht achten, vernünftig essen, sich körperlich betätigen und sich das Rauchen abgewöhnen würden“. Der Lungenkrebs — zweitwichtigste Todesursache — ist bei 88 Prozent der durch ihn verursachten Todesfälle eine Folge des Zigarettenrauchens. Verkehrsunfälle — drittwichtigste Todesursache — könnten drastisch reduziert werden (wie der US-Rat für Unfallverhütung schreibt), wenn sich jeder anschnallen würde. Die Leberzirrhose — viertwichtigste Todesursache — wird oft durch übermäßigen Alkoholgenuß verursacht. Und Schlaganfälle — fünftwichtigste Todesursache — stehen in Beziehung zu Fettleibigkeit bzw. Übergewicht. Dr. Cooper sagte: „Fünfzig Millionen Amerikaner haben zusammen eine Milliarde Pfund Übergewicht. Übergewicht kann aber Bluthochdruck zur Folge haben, der zu Schlaganfällen führen kann.“

      Bei wenigstens 25 Prozent der Krankenhauspatienten mit Magenleiden, Darmblutungen oder Schrumpfleber spielt der Alkoholmißbrauch eine Rolle. Trunkenheit am Steuer ist die Ursache für über die Hälfte der 50 000 Verkehrstoten, die es jedes Jahr in den Vereinigten Staaten gibt. Hunderttausende von Personen sind heroinsüchtig, ja Heroin ist eine wichtige Todesursache unter jungen New Yorkern. Mehr als eine Million Amerikaner sind schlaftablettensüchtig (gewöhnlich handelt es sich um Barbiturate). Jedes Jahr werden etwa acht Milliarden Weckmittel (Amphetamine) geschluckt. Fünfzig Millionen Amerikaner verrauchen jährlich 8 Milliarden Dollar. Das führt bei vielen zum Tod durch eine Herzerkrankung oder durch Lungenkrebs. Der Mißbrauch, den der Mensch mit seinem Körper treibt, kann somit als wichtigste Todesursache bezeichnet werden.

      Selbst wenn Arzt- und Krankenhauskosten kein Problem wären, wenn jedem ohne weiteres ein Arzt zur Verfügung stünde, wenn es keine Übervölkerung gäbe, keine Umweltverschmutzung und alle übrigen äußeren Krankheitsursachen wegfallen würden, bliebe also immer noch das, was ein Arzt „die Myriaden Wege, auf denen wir uns krank machen ... oder uns sogar töten“, nannte.

      Um wie viele Jahre könnte das Leben verlängert werden?

      Aber angenommen, die Menschen würden nichts tun, wodurch sie sich selbst schädigten. Ja, was wäre, wenn alle hauptsächlichen Todesursachen, für die der Mensch selbst verantwortlich ist, ausgeschaltet werden könnten? Wie lange würde der Mensch dann leben? Erreichten die Mediziner in diesem Fall ihr erträumtes Ziel?

      Der Zoologe James Giesel verneint die Frage. Das menschliche Leben könnte um einige wenige Jahre verlängert werden, aber wie er vermutet, würden dann andere Krankheiten mehr Opfer fordern. Die Widerstandskraft älterer Leute würde immer schwächer. „Sie würden zum Beispiel an Lungenentzündung oder an Influenza sterben“, meinte er. Warum? Weil man immer noch nicht weiß, warum der Mensch altert. Giesel folgerte: „Es besteht wenig Aussicht, daß wir in naher Zukunft länger leben werden oder daß der Alterungsprozeß später einsetzt.“

      Der Mensch bleibt nur gesund, wenn die geistigen Werte in seinem Leben eine überragende Rolle spielen. Das ist eine Tatsache, die vor fast 2 000 Jahren auch der Apostel Paulus anerkannte, als er an die im dekadenten Römischen Reich lebenden Christen schrieb: „Gottergebenheit ... ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Timotheus 4:8).

      Alter und Tod können erst besiegt werden, wenn „das Zelt Gottes ... bei den Menschen“ ist. Nur Jehova Gott kann „jede Träne von ihren Augen abwischen“, was er mit den ehrfurchteinflößenden Worten verheißen hat: „Der Tod wird nicht mehr sein“ (Offenbarung 21:3, 4).

      [Kasten auf Seite 9]

      HERPES GENITALIS

      Was dagegen getan werden kann und was nicht getan werden sollte

      WAS IST HERPES? Der Erreger von Herpes ist keine Bakterie, sondern ein Virus. Bei Herpes simplex Typ 1 entstehen gewöhnlich Bläschen um den Mund. Bei Herpes simplex Typ 2 entstehen Bläschen an den Geschlechtsorganen. In seltenen Fällen kommt Typ 1 im Bereich der Genitalien vor und Typ 2 am Mund.

      WIE IDENTIFIZIERT? Nur ein Arzt kann mit Hilfe von Labortests mit Sicherheit feststellen, ob es sich um Herpes genitalis handelt. Gelegentlich werden andere Krankheiten mit Herpes verwechselt.

      WIE ÜBERTRAGEN? Nach Auffassung der Ärzte wird das Virus nicht durch Berührung mit Toilettenbrillen oder Badewannen übertragen. Man infiziert sich nur durch Berührung mit infizierten Körperteilen. Den Bläschenausschlag im Gesicht kann man durch Berührung oder durch Küssen weitergeben, wenn die Viren noch aktiv sind. Herpes genitalis wird durch irgendwelche Berührung mit den Genitalien übertragen.

      WANN IST ER ANSTECKEND? Beide Typen so lange, bis die Bläschen ganz abgeheilt sind.

      GEFAHREN? Einige Gefahren sind: 1. Durch Berührung kann Herpes auf eine andere Körperstelle übertragen werden. Deshalb sollte man darauf achten, daß man, nachdem man eine infizierte Stelle berührt hat, eine andere, leicht infizierbare Körperstelle wie die Augen, die Nasenschleimhäute oder die Geschlechtsorgane nicht berührt. Werden die Augen infiziert, so kann sich eine schwere Augeninfektion (Keratitis herpetika) entwickeln. 2. Bei Schwangeren, die an genitalem Herpes leiden, ist die Gefahr, eine Fehlgeburt zu haben, größer als bei anderen. 3. Bei jenen Frauen ist es auch fünf- bis achtmal wahrscheinlicher, daß sie an Gebärmutterhalskrebs erkranken. 4. Für die Neugeborenen von an genitalem Herpes erkrankten Müttern besteht die Gefahr, ebenfalls infiziert zu werden, und mehr als die Hälfte der infizierten Säuglinge stirbt oder wird stark geschädigt.

      BEHANDLUNG? Die Ärzte haben kein Mittel, um Herpes genitalis zu behandeln und zu heilen; sie raten lediglich zu einigem, was eine gewisse Erleichterung verschafft und eine weitere Infektion verhindert. Spezialärzte empfehlen das Waschen mit Seife und Wasser oder die Anwendung anderer lindernder Mittel wie essigsaurer Tonerde oder Epsomer Bittersalz.

      WARNUNG: „Machen Sie keinen Versuch mit Mitteln, die nichts nützen, sondern nur schaden!“ Diese Warnung steht in einer vom amerikanischen Gesundheitsministerium herausgegebenen Broschüre. Zu den Mitteln, die unwirksam sind (einige davon vermutlich sogar schädlich), werden Impfstoffe gegen andere Krankheiten gezählt, Stimulanzien für die Immunisierung, Antivirusstoffe, Äther, Vitamine und Mineralien. Über die vielen Heilmittel, für die Reklame gemacht wird, sagte William Whittington vom VD-Institut der CDC: „Kein einziges davon hilft.“

      [Karte auf Seite 6]

      (Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

      In Afrika gibt es auf 5 000 Personen nur einen Arzt; in den Vereinigten Staaten dagegen gibt es einen auf 500

      [Bild auf Seite 5]

      In den vergangenen 25 Jahren hat die Zahl der Lungenkrebsfälle um fast 200 Prozent zugenommen. Schuld daran ist hauptsächlich das Zigarettenrauchen.

      [Bilder auf Seite 7]

      Ein Übermaß an raffiniertem Zucker kann deiner Gesundheit schaden

      Bei Verkehrsunfällen gäbe es viel weniger Verletzungen, wenn sich jeder anschnallen würde

      [Bild auf Seite 8]

      Die viertwichtigste Todesursache sind Lebererkrankungen, häufig verursacht durch übermäßigen Alkoholgenuß

  • Werden wir jemals frei von Krankheiten sein?
    Erwachet! 1983 | 22. Dezember
    • Werden wir jemals frei von Krankheiten sein?

      ZWEIFELLOS ist die Medizin trotz all ihrer Fortschritte noch weit davon entfernt, die menschliche Rasse von Krankheiten zu befreien. Bedeutet das, daß das Ende der Krankheiten nicht in Sicht ist? Keineswegs. Es bedeutet nur, daß wir uns anderswo umsehen müssen.

      Als Jesus auf der Erde war, zeigte er eine andere Lösung des Krankheitsproblems. Er war kein Arzt, aber der Bericht sagt: „Er nahm sie freundlich auf und begann zu ihnen über das Königreich Gottes zu sprechen, und er machte die gesund, die der Heilung bedurften“ (Lukas 9:11).

      Wodurch war es Jesus möglich, Menschen zu heilen? Durch Gottes Kraft. „Jehovas Kraft war für ihn da, um zu heilen“ (Lukas 5:17). Dieselbe Kraft gibt uns die Hoffnung, das Ende aller Krankheiten zu erleben.

      Wie wird es geschehen?

      Gott hat den Vorsatz gefaßt, eine neue geistige Regierung, „neue Himmel“, aber auch eine gereinigte Gesellschaft auf der Erde, „eine neue Erde“, zu schaffen (2. Petrus 3:13). Diese geistige Regierung ist das „Königreich Gottes“, von dem Jesus den Menschen erzählte. Es wird durch Gottes Kraft schließlich alle Krankheiten des Menschen heilen, so wie Jesus die Kranken seiner Tage heilte. „Kein Bewohner wird sprechen: ‚Ich bin krank.‘ Dem Volk, das in dem Lande wohnt, wird sein Vergehen verziehen sein“ (Jesaja 33:24).

      Wann und für wen?

      Wann wird das sein? Bald. Gegenwärtig müssen wir uns noch an die Medizin wenden, um Erleichterung von unseren Krankheiten zu erfahren. Doch Jesus äußerte eine Reihe von Prophezeiungen über Dinge, die die letzte Generation unserer alten, von Krankheiten heimgesuchten Gesellschaft kennzeichnen würden (Lukas 21:10, 11, 25, 26). All diese Prophezeiungen haben sich in unserem Jahrhundert erfüllt. Daher treffen heute auch folgende Worte zu: „Wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen“ (Lukas 21:31, 32).

      Wer wird diese von Krankheiten befreite Welt unter Gottes Königreich erleben? Diejenigen, die sich jetzt diesem Königreich unterstellen. Daher wird uns der Rat gegeben: „Da alle diese Dinge so aufgelöst werden, was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit, indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet, durch den die Himmel im Feuer aufgelöst werden und die Elemente vor Gluthitze zerschmelzen werden!“ (2. Petrus 3:11, 12).

      Was müssen wir in der Zwischenzeit tun, um die alte Ordnung überleben zu können, die von Krankheiten und anderen Problemen heimgesucht wird und sich ihrem Ende nähert? Jesus riet: „Gebt ... auf euch selbst acht, damit euer Herz niemals durch zuviel Essen und zuviel Trinken und Sorgen des Lebens beschwert werde und jener Tag plötzlich, in einem Augenblick, über euch komme wie eine Schlinge. Denn er wird über alle die kommen, die auf der ganzen Erdoberfläche wohnen. Bleibt also wach und fleht allezeit, damit es euch gelinge, all diesen Dingen, die geschehen sollen, zu entgehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen“ (Lukas 21:34-36).

      Für diejenigen, die ‘wach bleiben’, ist das Ende aller Krankheiten wirklich in Sicht.

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