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Treuen Hirten zum ewigen Leben folgenDer Wachtturm 1968 | 15. Januar
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zu einem glücklichen Leben im Dienste Jehovas erweckt worden und haben die herrliche Aussicht erhalten, nach der Vernichtung des gegenwärtigen Systems in der Schlacht von Harmagedon unter dem Königreich ewig zu leben. Dieses Einsammlungswerk ist seit dem Jahre 1942 noch intensiver durchgeführt worden. Gemäß unvollständigen Berichten predigten in jenem kritischen Jahr des Zweiten Weltkrieges über 106 000 Personen die gute Botschaft. Dank der liebevollen Leitung des regierenden Königs und den unermüdlichen Anstrengungen seines „treuen und verständigen Sklaven“, der „großen Volksmenge“ und der eingesetzten „Hirten“ hat die Zunahme weiter angehalten, so daß sich 1967, also fünfundzwanzig Jahre später, 1 150 000 Personen am Verkündigen der Königreichsbotschaft beteiligten.
CHRISTLICHE MASSSTÄBE FÜR DEN WANDEL
18, 19. Inwiefern sind die Maßstäbe für den christlichen Wandel strenger geworden?
18 Je strenger theokratisch die Organisation wurde, desto mehr wurde auch darauf geachtet, daß ihre Glieder den biblischen Anforderungen für den Wandel entsprachen. Die christlichen Maßstäbe sind vom neuzeitlichen „treuen und verständigen Sklaven“ stets anerkannt worden, und ihre Beachtung ist der Versammlung zu allen Zeiten als etwas für Christen Notwendiges vor Augen geführt worden. Schon im Jahre 1904 schrieb der erste Präsident der Watch Tower Society in seinem Buch Die Neue Schöpfung, wie gemäß der Bibel gegen Übeltäter vorgegangen werden sollte, nämlich daß die Versammlung „sich von ihm zurückziehen, die brüderlichen Beziehungen zu ihm abbrechen“, sollte.b Diese strenge Art von Ausschluß oder Gemeinschaftsentzug wurde in den Versammlungen jedoch selten angewandt. Erst im Jahre 1952 wurden die Versammlungen angewiesen, diese Maßnahme zu ergreifen.c Von da an konnten die einzelnen Christen ihren Wandel nicht mehr als eine rein persönliche Sache betrachten. Paulus schrieb in Verbindung mit einem Gemeinschaftsentzug, der in der Versammlung des ersten Jahrhunderts vorgenommen werden mußte, an die Korinther Versammlung: „Wißt ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert?“ (1. Kor. 5:1-6) Personen, die an den Gewohnheiten der Nationen festhielten, durften nicht mehr in die Versammlung aufgenommen werden, und diejenigen, die wieder zu diesen Gewohnheiten zurückkehrten, durften nicht darin bleiben.
19 Daraus können wir ersehen, daß die neuzeitliche theokratische Organisation der Hirten der Herde Gottes nur im Interesse des Königreiches handelt und nur auf das Wohl der „Schafe“ Gottes bedacht ist. Diese Hirten „wachen beständig über eure Seelen“, denn sie wissen, daß sie „Rechenschaft ablegen werden“. Wenn sie sich ihrer Verpflichtungen gegenüber dem Königreich richtig entledigen wollen, müssen sie dafür sorgen, daß keiner „vermißt“ wird. Das setzt voraus, daß sie die „Schafe“ lehren: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und ... [Gottes] Gerechtigkeit zu suchen.“ — Matth. 6:33.
20, 21. Wie können wir in schwierigen Situationen die richtige Unterwürfigkeit beweisen?
20 Wenn du alles von diesem theokratischen Gesichtspunkt aus betrachtest, wirst du stets mit der Organisation Schritt halten können, du wirst ihr nie vorauseilen noch gefährlich weit zurückbleiben. Du wirst kritischen Situationen begegnen. Laß dich nicht von ihnen überwältigen. Harre auf Jehova, und vertraue auf ihn. (Ps. 37:34; 27:14) Du magst sogar gelegentlich getadelt werden müssen. Nimm einen solchen Tadel nicht übel, du würdest sonst beweisen, daß du dich zu wichtig nimmst und den Zweck des Tadels nicht erkannt hast. Du solltest dir aber auch nicht einreden, die Organisation könne dich nicht gebrauchen, und gleich entmutigt sein, wenn du auf einen Fehler aufmerksam gemacht wirst. Denke vielmehr an die Worte: „Mein Sohn, achte die Zucht von Jehova nicht gering, noch ermatte, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst; denn wen Jehova liebt, den nimmt er in Zucht; ja er geißelt einen jeden, den er als Sohn aufnimmt.“ — Hebr. 12:5, 6.
21 Vielleicht gehörst du aber zu denen, die sehr schnell vorankommen. Dann hüte dich davor, übergewissenhaft zu werden, denn das könnte dir zum Fallstrick werden. Denke nicht, andere in der Versammlung seien langsam und rückständig. Du könntest sonst sogar über die Organisation ungeduldig werden. Nimm dir statt dessen ein Beispiel an Moses, der Jehova anflehte, er möge doch seine theokratische Vorbildnation am Leben erhalten, als einige in der Organisation treulos geworden waren und gegen Jehova gesündigt und dadurch seinen Zorn über die ganze Versammlung heraufbeschworen hatten. (2. Mose 32:1-14) Du solltest auch nicht erwarten, daß dir ständig gesagt wird, wie du die dir übertragenen theokratischen Aufgaben erfüllen solltest. Sei bereit, Verantwortung zu übernehmen, und suche Mittel und Wege, um die Königreichsinteressen in Harmonie mit dem jeweiligen Programm, das der „treue und verständige Sklave“ aufgestellt hat, zu fördern.
22. Warum sollten wir also treu zu Jehovas sichtbarer Organisation halten?
22 Die Bibel spornt uns in jeder Hinsicht dazu an, die theokratische Organisation nicht aus den Augen zu verlieren, sie in jeder Hinsicht anzuerkennen und treu zu ihr zu halten. Das Tempo, mit dem die theokratische Tätigkeit durchgeführt wird, nimmt weiter zu. Was Jehova von seinen treuen Dienern auf der Erde vor Harmagedon noch alles getan haben möchte, wird er zu seiner Zeit offenbaren. Nur wer sich eng an seine sichtbare theokratische Organisation hält, wird es erfahren. Nachdem du nun Gottes sichtbare Organisation und seine gerechten Anforderungen, die er durch seinen Kanal bekanntgemacht hat, kennengelernt hast, solltest du dich nie mehr von dieser Organisation abwenden. Folge den treuen Hirten Jehovas, damit „ebenso wie die Sünde als König mit dem Tode geherrscht hat, so auch die unverdiente Güte als König herrsche durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn“. — Röm. 5:21.
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Der Wettlauf um den Preis des LebensDer Wachtturm 1968 | 15. Januar
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Der Wettlauf um den Preis des Lebens
VON OTTO MÄKELÄ ERZÄHLT
ES WAR im Frühherbst 1919. Ich hatte meinen Platz hinter der Startlinie für einen 3000-Meter-Lauf eingenommen. Ich dachte nicht daran, den Lauf zu gewinnen oder einen Preis zu erhalten, denn ich glaubte, meine Mitläufer seien besser als ich. Als das Startsignal gegeben worden war, blieb ich hinter den anderen zurück. Es ließ sich sehr leicht laufen, und als wir zwei Kilometer zurückgelegt hatten, ohne das Tempo zu erhöhen, beschloß ich, näher an die Spitzengruppen heranzukommen, um zu sehen, was vorn geschah. Ich erreichte die erste Gruppe, aber auch sie setzte den Lauf im gleichen langsamen
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