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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1953
w53 1. 5. S. 259-261

Die Lauterkeit der Welt im Schwinden

IN AMERIKA wie auch andernorts in der Welt ist in der öffentlichen Presse täglich von Bestechung und Anklagen auf Korruption und von Skandal aller Arten in Regierungskreisen die Rede gewesen. Viele Leute scheinen dieser Lage völlig gleichgültig gegenüberzustehen. Sie erkennen kaum, daß unsere Generation der größten Krise aller Zeiten ins Antlitz schaut. Allerdings hat es schon in vergangenen Zeiten korrupte Menschen und Herrscher gegeben, aber heute ist die Lage noch viel schlimmer geworden. Unsere Generation könnte etikettiert werden mit: Mangel an Lauterkeit im öffentlichen Leben, Zusammenbruch der Moral, das Zwielicht der Ehre. Auf allen Stufen der Regierungsbehörden, von oben bis hinab zum geringsten Beamten, scheint sich ein empörender Mangel an Lauterkeit bemerkbar zu machen. Harry S. Truman, der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, war von Männern umgeben, die mit korrupten Leuten auf freundschaftlichem Fuße standen. Glieder seines Kabinetts rückten beinahe in den Bereich des Scheinwerferlichts, das die Korruption bloßstellen sollte. Kongreßleute kamen wegen Gesetzesübertretung ins Gefängnis.

2 Wir können die Sache von oben bis unten verfolgen. Im Gerichtswesen haben sich während unserer Generation Männer befunden, die nicht Personen von Lauterkeit waren. Wir finden die Korruption in Bundesbüros, in Verwaltungen von Staaten und Gemeinden. Die Polizei und Feuerwehrmänner [USA.] lassen sich unverfroren bestechen, erpressen Geschäftsleute und lassen alle Arten von Spielen und Lastern geschehen. Das Übeltun floriert. Steuereinnehmer nehmen von gewissen Leuten das an, was sie „Geschenke“ nennen, und häufen so ein beträchtliches Vermögen an. Einwanderungs-Inspektoren machen Einwanderer, die in die Vereinigten Staaten kommen, zu ihren Opfern. Ja, Männer im Amt, stehen sie hoch oder niedrig, wo immer man sie findet, legen den Amtseid ab, wodurch sie sich verpflichten, ihren Regierungen gegenüber loyal zu sein, den Gesetzen des Landes zu gehorchen und sie zu stützen, doch manche tun dies unaufrichtig, unter Vorbehalt. Einer der einträglichsten Artikel, die in Washington käuflich sind, ist „Einfluß“, d. h. eine im öffentlichen Amte stehende Persönlichkeit zu kennen. Auf diese Weise suchen Leute, die nicht ehrlich und gerade sind, ihre Verfehlungen zuzudecken und ohne Bestrafung auszugehen. Auch die Stellen, die dazu eingerichtet worden sind, die Ordnung aufrechtzuerhalten und Unrechttun zu verhindern, erweisen sich als von fragwürdiger Lauterkeit. Das hochgelobte FBI, das Justizdepartement, ja der Polizist auf seiner Runde — über sie alle stellen sich die Menschen prüfende Fragen.

3 In der Times, New York, vom 3. März 1952 erschien folgende Meldung: „Abgeordneter Kenneth B. Keating, Republikaner von New York, enthüllte heute, daß Untersuchungsbeamte des [Repräsentanten-] Hauses Fälle aufdeckten, wo das Justizdepartement Strafanklagen, die gegen ‚einflußreiche oder politisch mächtige Persönlichkeiten‘ vorgebracht wurden, ‚reingewaschen‘ hat. Es gibt einige Fälle, so sagte er, ‚wo Anträge auf gerichtliche Verfolgung durchgegangen sind, die Sache aber tatsächlich reingewaschen wurde, oder wo lächerliche Vergleiche mit einflußreichen oder politisch mächtigen Persönlichkeiten gemacht‘ wurden. Andere Fälle, so fügte er bei, sind nicht richtig weiterverfolgt worden, Fälle, ‚wo Personen der Justizverwaltung Nebeneinkommen aus Quellen erhielten, die sie an der Erfüllung ihrer Pflicht hindern sollten.‘“

4 Ein ähnlicher Bericht erschien in der Herald Tribune, New York, vom 20. Juli 1952: „Abgeordneter Kenneth B. Keating … sagte heute abend, daß man auf der Jagd nach der Korruption im [Repräsentanten-] Hause bald neue ‚Verbindungen‘ zwischen Demokraten-Führern und der Erledigung von Fällen durch das Justizdepartement aufdecken werde. Er sagte in einem Interview auch voraus, daß weitere Spitzen-Beamte des Justizdepartements ihre Posten aufgeben oder in naher Zukunft entlassen werden … Generalstaatsanwalt J. Howard McGrath, drei Hilfsstaatsanwälte und ein halbes Dutzend andere Beamte haben ihre Ämter quittiert oder sind hinausgetan worden, seitdem das Komitee mit seinen Nachforschungen begann … Abgeordneter Keating sagte, er glaube, daß es ‚eine bestimmte Verbindung gebe zwischen den politischen Beiträgen und dem Versagen der gerichtlichen Verfolgung‘.“

5 Als Kommentar zur Entlassung von Newbold Morris, dem von der Regierung ernannten Untersuchungsbeamten für Korruption, und zur Amtsenthebung des Generalstaatsanwaltes, J. Howard McGrath, sagte The Nation vom 12. April 1952 unter anderem: „Es sollte auch keine dauernd über die Beobachtung der Gesetze wachende Amtsstelle wie das FBI die Aufgabe zugewiesen erhalten, in irgendeinem Zweig der Regierung nach Korruption zu fahnden. Das FBI ist für die Bewilligung seiner Ausgaben vom Kongreß abhängig; außerdem ist es denkbar, daß Korruption selbst in diesem Büro zu finden wäre, abgesehen vom Departement, zu dem es gehört. Wahrscheinlich in diesem Gedanken wurde Morris von Truman als unabhängig Untersuchender ernannt. Aber der Präsident hatte nicht mit J. Edgar Hoover gerechnet. Es ist nun klar, daß Hoover von Anfang an wollte, daß sein FBI an jedweder Untersuchung teilnehme, aber gleichzeitig selbst gegen jede Untersuchung immun sei.“

6 The Nation geht dann weiter und zeigt, wie es kam, daß J. Edgar Hoover, das Haupt des FBI, der dafür sorgte, daß der Untersuchung in Sachen Korruption in Amtsstellen der Regierung „der Riegel vorgeschoben“ wurde, von drei Senatoren Hilfe erhielt.

7 So verkaufen die Politiker weiterhin Ämter, nehmen Geschenke und Gunstbezeugungen von Leuten entgegen, die mit der Regierung Geschäfte machen, und verhausieren ihren Einfluß zu hohen Preisen. Sie scheinen die dominierende Idee zu haben, daß irgend etwas ganz in Ordnung sei, solange man es tun könne, ohne gefaßt zu werden. Dieser empörende Mangel an Lauterkeit ist nicht auf die Vereinigten Staaten beschränkt. Er ist in jedem Teil der Welt vorhanden. In Lateinamerika oder im Mittleren Osten, in Europa oder im Fernen Osten, wo immer du hingehst, wirst du Leute finden, die bereit sind, auf Bestechung einzugehen, mit Korruption zu tun zu haben und um irgendeinen Preis Lügen zu sagen und Einfluß zu verkaufen. Viele, die solches tun, ohne gefaßt zu werden, werden oft als große Männer betrachtet. Andrerseits gab es einen Mann, der nicht wußte, was Lauterkeit ist, einen Adolf Hitler, der seine Verträge der Freundschaft und gegenseitiger Hilfe brach, der log, wenn er sagte, er greife seine Nachbarländer nicht an. Vielleicht wäre er als ein Meister-Stratege und Diplomat begrüßt worden, wenn er seine Schlachten gewonnen hätte, aber er war einer, der gefaßt wurde. Es ist allzu schade, daß nur so wenige gefaßt werden.

8 Existiert dieser empörende Mangel an Lauterkeit nur unter jenen, welche die Regierungen und die herrschenden Körperschaften bilden? Betrug, Unehrlichkeit, Diebstahl, Begehrlichkeit, Mord — alle diese Dinge füllen die Blätter der Tageszeitungen. Auch die Studentenschaft der Schulen, die kommende Generation, ist dem sittlichen Verfall, der die Welt betroffen hat, nicht entgangen. Sportler nehmen Geld entgegen, um beim Spiel eine gewisse Seite verlieren zu lassen. Noch schlimmer als dies ist die geistige Haltung der Studenten, die in den Prüfungen im Klassenzimmer mogeln. In der Militärakademie der Vereinigten Staaten, dem Ausbildungsplatz der Männer, die mit der Verteidigung der Vereinigten Staaten betraut werden, wurden anläßlich der Examen neunzig Kadetten beim Mogeln ertappt.

9 Wenden wir uns den höheren Schulen, dem Jungvolk der Nation, zu. In der Times, New York, vom 9. April 1952, erschien ein Bericht über eine Versammlung in Stamford, Connecticut, von etwa hundert Studenten der höheren Schulen von Stamford und Greenwich. Er lautet: „Solange es in der Regierung Verderbtheit und Betrug gibt, sieht der Durchschnittsstudent an der höheren Schule nicht ein, warum er nicht dasselbe tun sollte, so berichteten hier Mitglieder des Studenten­ausschusses heute. Die Studenten stimmten darin überein, daß 80 Prozent oft mogeln, 10 Prozent ‚so oft sie können‘ und 10 Prozent selten oder gar nicht. Ein Student sagte, daß Erhebungen, die ganze Nation betreffend, ergeben hatten, daß nur 1 Prozent gar nicht mogle.“

10 Ja, in allen Lebensschichten, von den hohen Politikern bis hinunter zu den Kindern in den Schulen, hat sich die Lebensführung der Seite der Nützlichkeit zugewandt, das heißt, man tut eher das, was einem profitabel zu sein verspricht, als was recht ist. Weil Amerika zur Stellung der Welt-Führerschaft aufgestiegen ist, finden wir, daß viele kleinere Nationen der Welt zu Amerika um Führung aufblicken. Was aber sehen sie? Wenn sie, um Erfolg zu erlangen, Amerika nachahmen wollen, so finden sie, daß Amerika den äußeren Schein des Christentums aufzugeben scheint und gleich dem alten Rom dem sittlichen Verfall entgegengeht, der zum Verderben führt.

11 Einer der führenden Geistlichen von New York sagte kürzlich: „Wenn wir nicht einen vorzüglicheren Schlag Bürger bekommen, gehen wir einem Zusammenbruch entgegen. In erster Linie brauchen wir: Lauterkeit — Männer … deren moralisches Empfinden gesund ist.“

12 Die Kirchen von Amerika, welche ziemlichen Einfluß auf das Volk ausüben, behaupten, für die Aufrechterhaltung der Sitten des Volkes verantwortlich zu sein, indem sie ihm die Grundsätze Gottes und der Gerechtigkeit beibringen. Durch das Programm aber, dem sie gefolgt sind und das sie gerade jetzt verfolgen, werden keine wahren Christen hervorgebracht. Dies zu sagen mag als stark erscheinen, doch wurde dies kürzlich von dem Präsidenten des National Lutheran Council vor einer Ratsversammlung in Atlantic City, New Jersey, zugegeben. Er sagte: „Enthüllungen von ‚Betrug und Unehrlichkeit‘ im amerikanischen Leben sind Anzeichen davon, daß die Kirche in ihrer Aufgabe, die Nation christlich zu machen, versagt hat.“ — Herald Tribune, New York, 30. Januar 1952.

13 Die Menschen verfehlen, gegeneinander lauter zu sein; sie verfehlen, ihrer Regierung gegenüber lauter zu sein; sie verfehlen, ihr Wort zu halten, ja, sie verfehlen, ihre Lauterkeit dem allmächtigen Gott gegenüber zu bewahren. Dann fragen wir: Sollten wir unter diesen niederdrückenden Verhältnissen und in diesen bösen Tagen erwarten, daß die Menschen ihre Lauterkeit bewahren und die Wahrheit sagen? Der Einfluß zum Unrechttun ist so mächtig. Die Herrscher des Volkes haben ein solch schlechtes Beispiel gegeben. Die Sensations­presse und die Vergnügungswelt tragen ebenfalls zum moralischen Zusammenbruch bei. In der Tat werden heutzutage ehrliche Menschen, Menschen, die kein Geschenk für Unrechttun annehmen, von vielen als Toren angesehen. Diese scheinen zu denken, jedermann sollte alles, was er nur kann, für sich erlangen, ungeachtet, wie er es erwerbe. Sie sagen: ‚Du bist ein Narr, wenn du nicht etwas aus der Sache herausholst oder nicht den „Rahm“ durch Bestechung abschöpfst.‘ Eine Anzahl Menschen erleiden sogar große Verfolgung, nur weil sie das tun, was recht ist.

14 Nun, ist es möglich, daß Menschen in Lauterkeit vor Gott leben? Welche Zukunft gibt es für die Jugend unserer Tage, die nach Gerechtigkeit trachtet? Gibt es irgendeine Hoffnung, daß Gerechtigkeit triumphieren kann?

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