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1. Samuel betont die Wichtigkeit des GehorsamsDer Wachtturm 1978 | 1. Juli
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Zunächst erweist sich Saul als ein fähiger König. Er vereinigt die Streitkräfte Israels und besiegt die Ammoniter, die den Männern von Jabesch, deren Stadt sie belagert haben, eine sadistische Behandlung angedroht hatten. Zu dieser Zeit hält Samuel sozusagen seine Abschiedsansprache. Er erinnert sein Volk daran, wie gerecht und ehrlich er Israel alle Tage seines Lebens gerichtet hat, und fordert es wiederholt auf, Jehova zu fürchten und ihm treu zu dienen (1. Sam. 11:1 bis 12:25).
Danach begeht König Saul einen Fehler nach dem anderen, indem er Gottes Gebote nicht befolgt. Es tritt eine Notlage ein, als ein großes Philisterheer anzugreifen droht. Saul wird gesagt, er solle auf Samuel warten, der Opfer darbringen und dadurch Jehovas Hilfe erflehen werde. Weil sich Samuel verspätet und anscheinend eine Notlage besteht, mißachtet Saul vermessenerweise den Befehl zu warten und bringt Brandschlachtopfer und Gemeinschafts-Schlachtopfer dar. Gleich danach erscheint Samuel. Jehova verwirft Saul als König wegen seiner anmaßenden Ungeduld: „Weil du nicht gehalten hast, was Jehova dir geboten hat“ (1. Sam. 13:1-23).
Erneut begeht Saul einen schweren Fehler, indem er dem Gebot Jehovas, die Amalekiter vollständig auszurotten, nicht gehorcht. Jahrhunderte zuvor hatten die Amalekiter Israels Nachzügler, die auf ihrem Marsch durch die Wildnis erschöpft und ermattet waren, heimtückisch angegriffen (5. Mose 25:17-19). Weil Saul zusammen mit dem Volk das Auserlesenste der Herden sowie Agag, den König der Amalekiter, verschont hat, erklärt ihm Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer ... Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“ Danach sieht Samuel Saul nicht mehr, obgleich er sehr um ihn trauert (1. Sam. 15:1-35).
Kurze Zeit darauf sendet Jehova Samuel zum Hause Jesses, um dessen jüngsten Sohn, David, als nächsten König zu salben. Nun verläßt Jehovas Geist Saul, und dieser wird von Depressionen geplagt. Als ausgezeichneter Harfenist wird David ausgewählt, um König Saul vorzuspielen, was ihm Erleichterung verschafft. Dann erfahren wir, wie David den großtuerischen Philisterriesen Goliath mit einer Schleuder und nur einem Stein niederstreckt. Durch seinen Glauben und seinen Eifer für Jehovas Namen gewinnt er die Zuneigung Jonathans, des Sohnes Sauls, und ‘Jonathan beginnt David zu lieben wie seine eigene Seele’ (1. Sam. 18:1). Obwohl deutlich wird, daß nicht Jonathan, sondern David der nächste König Israels ist, bleibt Jonathan Davids treuer Freund und steht selbst unter Einsatz seines Lebens auf Davids Seite.
David ist nun in der Schlacht so erfolgreich, daß die Frauen Israels singen: „Saul hat seine Tausende niedergeschlagen und David seine Zehntausende.“ Das erfüllt Saul mit einer Eifersucht, die in seinem Innern zu einer verzehrenden Leidenschaft wird; der Versuch, sich Davids zu entledigen, steht bei ihm nun obenan. In der Zeit, in der Saul David wie ein wildes Tier jagt, bietet sich David zweimal die Gelegenheit, Saul zu töten, doch er weigert sich, ‘Jehovas Gesalbten anzurühren’ (1. Sam. 18:1 bis 24:22; 26:1-25).
Dem flüchtenden David schließen sich weitere Israeliten an, die unzufrieden sind, und sie gelten als eine Bande Geächteter. Doch sie dienen den Bauern und ihren Herden als Schutz vor Räubern. Deswegen erbittet David von Nabal, einem wohlhabenden Besitzer von Schafherden, eine Belohnung. Nabal weist Davids Bitte frech zurück, worauf David ihm eine schlimme Strafe schwört. Doch nachdem Nabals Frau erfahren hat, was geschehen ist, und das Schlimmste befürchtet, handelt sie, um David mit großzügigen Geschenken zu besänftigen. Als Nabal plötzlich stirbt, bittet David sie, seine Frau zu werden, eine Bitte, der sie gern nachkommt (1. Sam. 25:1-42).
Als sich die Philister wieder zum Angriff sammeln, sucht König Saul vergeblich die Führung Jehovas. Jehovas Geist ist von ihm gewichen. Sauls Gebete bleiben unbeantwortet, und selbst die Priester haben für ihn kein einziges Wort von Jehova. In seiner Verzweiflung wendet er sich an ein Geistermedium. Die Frau hat nur eine schlechte Nachricht für ihn. In Sauls letzter Schlacht erleidet Israel eine schreckliche Niederlage, sein Sohn Jonathan kommt ums Leben, und Saul selbst begeht, nachdem er tödlich verwundet worden ist, Selbstmord (1. Sam. 28:1 bis 31:13).
Das Buch Samuel gehört wirklich zu dem, was vorzeiten zu unserer „Unterweisung“ geschrieben worden ist. Es ist ‘nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit wir völlig tauglich seien, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk’. Insbesondere betont es die Wichtigkeit des Gehorsams und die tragischen Folgen des Ungehorsams (Röm. 15:4; 2. Tim. 3:16, 17).
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Der „große König“ züchtigt einen menschlichen KönigDer Wachtturm 1978 | 1. Juli
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Der „große König“ züchtigt einen menschlichen König
WER ist der „große König“? Niemand anders als Jehova, der Gott des Himmels (Matth. 5:35). Und wer ist der menschliche König, den er züchtigt? König David! Den Bericht darüber, wie der große König den König David züchtigt, finden wir in 2. Samuel. Dieses Buch behandelt ungefähr 40 Jahre des Lebens Davids, von der Zeit, als ihn sein Stamm zum König macht, bis kurz bevor er seinen Sohn Salomo als König über ganz Israel ausrufen läßta.
Der Bericht über Davids Königsherrschaft zeigt tatsächlich, daß er ständig von Jehova, seinem Gott, in Zucht genommen wurde. Aber David reagierte darauf stets richtig, ganz gleich, ob diese Zucht in mündlicher Unterweisung bestand oder in einer strengen Maßnahme wegen gewisser Fehler oder Sünden, die er begangen hatte. (Vergleiche Hebräer 12:5, 11.)
Zu Beginn zeigt das Buch 2. Samuel, wie David den Tod des Königs Saul und Jonathans, seines engen, treuen Freundes, betrauert. Danach befragt David Jehova, wohin er gehen solle, und Jehova weist ihn an, sich nach der judäischen Stadt Hebron zu begeben. David gehorcht und wird zum König über den Stamm Juda gesalbt. Doch Abner, der Oberste des Heeres Israels, läßt Isch-Boscheth, den Sohn Sauls, zum König über die übrigen Stämme Israels ausrufen. Das führt zu einem Bürgerkrieg, der mehrere Jahre dauert, bis Abner sich David zuwendet und ihm die Untertanentreue der übrigen Stämme Israels vermittelt. Nach siebeneinhalbjähriger Herrschaft über Juda wird David nun zum König über alle 12 Stämme Israels gesalbt. David nimmt sogleich Jerusalem ein, das immer noch von den Jebusitern bewohnt ist, und macht es zu seiner Hauptstadt (2. Sam. 1:1 bis 5:10).
David fragt Jehova ständig, wie er vorgehen soll, und ist in seinen Kriegen gegen die Philister wiederholt erfolgreich. Er wünscht, daß die heilige Bundeslade, das Symbol der Gegenwart Gottes, nach Jerusalem gebracht wird. Doch er wird gezüchtigt, weil er nicht auf die von Gott angeordnete Weise vorgeht; Gott bringt einen
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