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  • Ist Marihuana wirklich schädlich?
  • Erwachet! 1985
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Erwachet! 1985
g85 8. 7. S. 12-14

Junge Leute fragen sich:

Ist Marihuana wirklich schädlich?

„Alles nur Propaganda.“ So lautet Davids Kommentar zu den beunruhigenden Berichten, die er über Marihuana gelesen hat. Immerhin hat er Freunde, die diese Droge häufig nehmen und noch nicht daran gestorben sind. Soweit er weiß, ist keiner von ihnen an Lungenkrebs gestorben, keiner hat einen geistigen Schaden davongetragen oder seine Zeugungsfähigkeit verloren, weil er Marihuana raucht. Daher beschloß David, die Droge auch zu nehmen.

WIE David, so schalten viele Jugendliche ab, wenn sie etwas hören, was ihnen wie Anti-Pot-Propaganda vorkommt. Eine Umfrage brachte zutage, daß fast die Hälfte einer Gruppe von jugendlichen Marihuanarauchern die Droge nicht für schädlich hielt. Und wie steht es mit Versuchen, Jugendlichen vor dieser Droge angst zu machen? Im Journal of Drug Education wurde erklärt: „Anti-Drogen-Programme, mit denen man vor der Droge angst machen will, sind meistens relativ erfolglos.“

Es kommt noch hinzu, daß sich die Experten anscheinend nicht einigen können, ob Marihuana harmlos oder schädlich ist. In einem Artikel, der in der Zeitschrift Science erschien, hieß es: „Die Möglichkeit, daß Marihuana gefährlich ist, hat unter Wissenschaftlern zu einer bemerkenswerten Polarisierung geführt ... Der Durchschnittsmensch, der Anleitung wünscht, hat oft den dringenden Wunsch, zu wissen, wem er glauben kann.“

Warum gibt es aber so viele gegensätzliche Meinungen über Marihuana? Wollen diejenigen, die vor Marihuana warnen, jungen Leuten lediglich angst machen? Viele Jugendliche sind skeptisch. Ein 15jähriger sagte: „Ich denke, vieles wird nur gedruckt, um uns angst zu machen. Nichts, was ich gelesen habe, hat mich überzeugt.“ Natürlich sollte man nicht alles glauben, was man liest. In den Sprüchen wird gesagt: „Irgendein Unerfahrener glaubt jedem Wort.“ Und weiter heißt es: „Aber der Kluge achtet auf seine Schritte.“ Und ein anderer Bibeltext sagt: „Jeder Kluge wird mit Kenntnis handeln“ (Sprüche 14:15; 13:16). Du bist es dir schuldig, die Tatsachen über Marihuana kennenzulernen, damit du eine vernünftige Entscheidung treffen kannst. Wir wollen zunächst versuchen, zu verstehen, warum es so viele widersprüchliche Ansichten über dieses Thema gibt.

Warum so viele gegensätzliche Meinungen?

Das grundlegende Problem besteht darin, daß Marihuana äußerst schwierig zu analysieren ist. Es ist das reinste Chemikalienlager, da sein Rauch über 400 chemische Verbindungen enthält. Von diesen Chemikalien sind über 50 — die Cannabinole — nur in Marihuana enthalten. Allerdings ist, wie man annimmt, nur eine dieser Chemikalien — Δ9-Tetrahydrocannabinol — hauptsächlich für die rauschbildende Wirkung der Droge verantwortlich. Da aber Marihuana unter unterschiedlichen Bedingungen angebaut wird, ist seine Wirkung von Ballen zu Ballen verschieden. Das kann sich auf Untersuchungsergebnisse verheerend auswirken.a Erschwerend kommt noch hinzu, daß Marihuana im allgemeinen inhaliert und nicht injiziert wird. Es ist daher sehr schwierig, Versuchspersonen eine gezielte Dosis zu geben, es sei denn, man würde ihnen Δ9-Tetrahydrocannabinol injizieren. Dies wiederum gibt Wissenschaftlern keinen Aufschluß darüber, welche Wirkung diese Substanz auf Menschen hat, wenn sie zusammen mit den über 400 weiteren Chemikalien inhaliert wird.

Zwar müßte einem der gesunde Menschenverstand sagen, daß es ungesund ist, schädlichen Rauch einzuatmen, doch das zu beweisen, ist nicht leicht. Krebserzeugende Stoffe haben eine schleichende Wirkung. Daher dauerte es über 60 Jahre, bis Ärzte erkannten, daß Zigarettenrauch Krebs erzeugt. Zwar fallen Marihuanaraucher nicht augenblicklich tot um, doch das bedeutet noch lange nicht, daß die Droge harmlos ist. Es kann allerdings auch niemand mit Sicherheit behaupten, daß ein Marihuanaraucher eines Tages an Lungenkrebs erkranken wird. Es wird vielleicht Jahrzehnte dauern, bis man wirklich weiß, was die über 400 in Marihuana enthaltenen Chemikalien im menschlichen Körper anrichten.

Schädlich, bis das Gegenteil bewiesen ist

Kein Wunder also, daß es so viele widersprüchliche Meinungen über diese populäre Droge gibt! Jugendliche, die daraus schließen, sie hätten „grünes Licht“ fürs Marihuanarauchen, machen einen großen Fehler. In seinem Buch Marihuana Today (Marihuana heute) schreibt der Biologieprofessor George K. Russell: „Man ist unter Pharmakologen allgemein der Auffassung, man müsse bei einem Medikament voraussetzen, daß es schädlich ist, bis das Gegenteil bewiesen ist“ (Kursivschrift von uns).

Ärzte mußten Lehrgeld bezahlen. Sie haben gelernt, wie gefährlich es ist, bestimmte Medikamente als harmlos zu bezeichnen, ohne daß Jahre des Erforschens und des Testens vorausgegangen sind. In den 50er Jahren entwickelten Wissenschaftler ein Medikament, das als wirklich ungefährliches Schlafmittel von der Bevölkerung begeistert aufgenommen wurde. Hunderte von Schwangeren nahmen es ein. Dann kamen mißgebildete Babys zur Welt. Die Contergankatastrophe ist eine grausame Bestätigung dafür, daß es vernünftig ist, einen neuen Wirkstoff so lange als schädlich zu betrachten, bis das Gegenteil bewiesen ist.

Die Jamaika-Studie

Warum wird aber in angesehenen Veröffentlichungen der Genuß von Marihuana anscheinend verharmlost, wenn nicht gar gutgeheißen? In der Zeitschrift Psychology Today hieß es zum Beispiel: „Es gibt kaum einen eindeutigen Beweis dafür, daß ... [Marihuana] schädlich ist.“ Doch diese Schlußfolgerung stützt sich hauptsächlich auf eine Studie, die auf Jamaika durchgeführt wurde und über die die Presse ausführlich berichtete. In Psychology Today wurde die Studie als ein „Meisterwerk anthropologischer Forschung“ bezeichnet.

Auf den ersten Blick schien die Studie maßgeblich zu sein. Immerhin war sie vom US-Institut für Psychohygiene in Auftrag gegeben worden. Ein Team von Anthropologen ging nach Jamaika (wo Ganja, eine starke Form von Marihuana, seit Generationen geraucht wird) und wählte eine Gruppe von 30 starken Ganjarauchern und eine von 30 Nichtrauchern aus. Sie mußten sich einer Reihe von medizinischen Untersuchungen unterziehen. Das Ergebnis? Wie das Buch Marihuana Today berichtete, wurden „keine bedeutenden Unterschiede“ zwischen den Rauchern und den Nichtrauchern festgestellt. Die Seite der Marihuanabefürworter jubelte. „Endlich ist bewiesen, daß Marihuana harmlos ist“, schlußfolgerte man.

War die Jamaika-Studie aber wirklich ein „Meisterwerk anthropologischer Forschung“? Experten weisen auf einen schwerwiegenden Mangel der Studie hin: Nur Raucher, die sich einer guten Gesundheit erfreuten und „ihren Platz in der Gesellschaft hinreichend ausfüllten“, wurden für die Untersuchung herangezogen. Kein Wunder, daß zwischen den Rauchern und den Nichtrauchern „keine bedeutenden Unterschiede“ festgestellt wurden! Die Forscher hatten anscheinend Personen, die zufolge des Marihuanagenusses einen physischen oder geistigen Schaden davongetragen hatten, von der Untersuchung ausgeschlossen.b Auch hat man der Studie Nachlässigkeit im Labor und unzulängliche Untersuchungsverfahren vorgeworfen. Dr. Carlton Turner, eine Autorität auf dem Gebiet, sagte gemäß Berichten, daß die Studie trotz all des Aufhebens „nie in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht wurde. Sie hätte einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten können.“

Wahrscheinlich das schwerwiegendste Argument gegen die Jamaika-Studie kommt von Medizinern, die Ganjaraucher jahrelang beobachtet haben. Im Jahre 1972 zum Beispiel erhob Dr. John A. S. Hall, seit 1965 Vorsitzender der Abteilung für innere Medizin im Kingston Hospital (Jamaika), Einwände gegen die Behauptung, Marihuana sei harmlos. Wie er berichtete, sind Lungenerkrankungen und schwere geistige Störungen bei starken Ganjarauchern üblich.

„Ernste landesweite Besorgnis“

Trotz all der widersprüchlichen Ansichten haben Wissenschaftler einige bedenkliche Tatsachen über Marihuana kennengelernt. Unlängst beauftragte die US-Regierung das angesehene Institut für Medizin — eine „Gruppe von unabhängigen Wissenschaftlern, die ihren Standpunkt in dieser höchst umstrittenen Angelegenheit noch nicht abgesteckt haben“ — mit der Untersuchung dieser Sache. Der Expertenausschuß des Instituts studierte Tausende von Unterlagen und kam zu folgendem Schluß: „Die wissenschaftlichen Ergebnisse, die bisher veröffentlicht worden sind, zeigen, daß Marihuana weitreichende psychische und physische Auswirkungen hat, von denen einige zumindest unter bestimmten Bedingungen für die Gesundheit des Menschen schädlich sind. ... Unsere wichtigste Schlußfolgerung ist, daß das wenige, was wir mit Sicherheit über die Auswirkungen von Marihuana auf die Gesundheit des Menschen wissen — und auch alles, was wir mit gutem Grund befürchten —, Anlaß zu ernster landesweiter Besorgnis gibt“ (Kursivschrift von uns).

Wie sollten Christen über diese Angelegenheit denken? Die Bibel gebietet ihnen, Gewohnheiten zu meiden, die ‘das Fleisch beflecken’ (2. Korinther 7:1). Sie werden außerdem ermahnt, „Denkvermögen“ zu bewahren (Sprüche 3:21). Gibt es aber eindeutige Beweise dafür, daß Marihuana wirklich eine Gefahr für die geistige und die körperliche Gesundheit ist? In künftigen Artikeln wird diese Frage behandelt werden.

[Fußnoten]

a Wissenschaftler sagen, daß das heute in den Vereinigten Staaten erhältliche Marihuana fünfmal so stark ist (was den Anteil an Tetrahydrocannabinol betrifft) wie vor einigen wenigen Jahren. Daraus wird ersichtlich, warum frühere Tests mit Marihuana oft die Schlußfolgerung nahelegten, die Droge sei relativ harmlos.

b Die Auswahl von Versuchspersonen stellt Wissenschaftler vor ein weiteres Dilemma. Würde man kranke oder geistig gestörte Marihuanaraucher zur Untersuchung heranziehen, könnten Kritiker argumentieren, es gebe keinen Beweis dafür, daß Marihuana an ihrem Zustand schuld sei.

[Herausgestellter Text auf Seite 14]

In dem Bericht Marijuana and Health (Marihuana und Gesundheit) von dem Institut für Medizin (USA) heißt es: „Unsere wichtigste Schlußfolgerung ist, daß das wenige, was wir mit Sicherheit über die Auswirkungen von Marihuana auf die Gesundheit des Menschen wissen ..., Anlaß zu ernster landesweiter Besorgnis gibt.“

[Bild auf Seite 13]

Jugendliche mißtrauen der Behauptung, Marihuana sei schädlich, wenn sie beobachten, daß man es im Berufsleben raucht

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