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  • Wird immer geraucht werden?
    Erwachet! 1981 | 8. Juni
    • Überhaupt nicht! So sagte zum Beispiel ein leitender Beamter des US-Tabakinstituts: „Wir haben nicht die Absicht, die Hände in den Schoß zu legen und zuzuschauen, wie unsere Industrie vernichtet wird.“ Deshalb wandte die Zigarettenindustrie in einem der letzten Jahre 875 Millionen Dollar für die Werbung auf. Das ist mehr, als für die Werbung irgendeines anderen in den USA verkauften Produktes ausgegeben wurde. In Wirklichkeit sank der Zigarettenverbrauch in den USA nur von 617 Milliarden auf 615 Milliarden. Das ist ein Rückgang von weniger als einem drittel Prozent.

      Doch die Zigarettenindustrie wächst weiter, da sie in den Ländern der dritten Welt neue Märkte erschließt. In einem der letzten Jahre steigerten die USA ihren Tabakexport um mehr als 20 Prozent! Im Jahre 1978 wurden in der ganzen Welt 100 Milliarden mehr Zigaretten produziert als im Jahre 1977.

      Um zu verhindern, daß das Rauchen aus der Mode kommt, hat die Tabakindustrie noch einen anderen Markt aufgespürt: die Jugend. Der Psychologe Dr. Ronald Shor erklärte: „Die Jugendlichen wollen sich mit der Erwachsenenrolle identifizieren und suchen einen Weg, um ein glückliches und normales Leben wie Erwachsene zu führen, ohne ihren jugendlichen Geist aufgeben zu müssen. Das aber wird, wie die [Zigaretten-]Reklamen sagen, dadurch erreicht, daß man raucht.“

      In den USA gibt es gegenwärtig 6 Millionen jugendliche Raucher. In anderen Ländern ist der Prozentsatz anscheinend noch höher, wie aus der Zeitschrift World Health hervorgeht: „In Belgien rauchen 50 Prozent der 15jährigen. In der Bundesrepublik Deutschland sind 36 Prozent der 10- bis 12jährigen bereits regelmäßige Raucher.“

      Aber warum wird ein Produkt, von dem man weiß, daß es furchtbare Krankheiten zur Folge hat, nicht verboten? Warum darf marktschreierisch dafür geworben werden, und warum darf es so hingestellt werden, als würde es einem guttun? Warum gibt es immer noch Millionen Raucher, obschon die Gefährlichkeit des Rauchens eindeutig erwiesen ist?

  • Warum soviel geraucht wird
    Erwachet! 1981 | 8. Juni
    • 2. Teil

      Warum soviel geraucht wird

      OBWOHL eindringlich vor den gesundheitlichen Gefahren des Rauchens gewarnt wird und Antiraucherkampagnen gestartet worden sind, wird immer noch sehr viel geraucht, ja, manche Leute rauchen jetzt mehr als früher.

      In den Jahren von 1965 bis 1978 stieg in den Vereinigten Staaten die Zahl der gerauchten Zigaretten um fast 90 Milliardena, doch die Zahl der Raucher blieb mehr oder weniger unverändert. Warum raucht der einzelne mehr?

      Nikotin- und Teergehalt

      Ein Grund dafür ist anscheinend der geringere Nikotin und Teergehalt mancher Zigaretten. Nikotin, ein wichtiger Bestandteil des Tabakrauches, ist eine giftige Droge, die als Insektenvertilgungsmittel Anwendung findet. Teer ist ein weiterer Inhaltsstoff des Tabakrauches, auch „der klebrige Rückstand des Tabakrauches“ genannt. Da Nikotin und Teer gesundheitsschädigend sind, haben die Tabakfirmen Zigaretten mit einem geringeren Anteil dieser beiden Stoffe herausgebracht. Mit welchem Ergebnis?

      Eine Folge davon ist die Tendenz zu vermehrtem Rauchen. „Bei Vorversuchen“, berichtete die Zeitschrift Medical World News, „rauchten sieben starke Raucher im Durchschnitt 25 % Zigaretten mehr am Tag, als sie auf eine nikotinarme Sorte umgestiegen waren.“ Dr. Stanley Schachter, der die Versuche leitete, kam deshalb zu dem Schluß, daß „der Feldzug zugunsten nikotinarmer Zigaretten ein Fehlschlag“ sei.

      Warum werden von den nikotin- und teerarmen Zigaretten mehr geraucht? Um die Sucht des Rauchers nach Nikotin zu befriedigen — damit er die Nikotinmenge erhält, an die er gewöhnt ist. Das Nikotin gelangt, wenige Sekunden nachdem der Raucher den Rauch eingezogen hat, in das Gehirn. Jeder Zug stellt nach Dr. Michael A. H. Russells Worten eine Dosis Nikotin dar. In seinem Buch Drug Metabolism Reviews (1978) schreibt er, daß man das mit einer Heroinspritze vergleichen könne.

      Ein Heroinsüchtiger mag es mehrere Stunden ohne Heroin aushalten. Nach dem Abrauchen einer Zigarette dauert es etwa 20 bis 30 Minuten, bis das Nikotin vom Gehirn aus in andere Organe gelangt ist. Das entspricht ungefähr der Zeitspanne, die ein starker Raucher verstreichen läßt, bis er sich wieder eine „Nikotinspritze“ gibt.

      Ist es denn fair, das Verlangen nach einer Zigarette mit dem Verlangen nach Heroin zu vergleichen? Macht Nikotin wirklich süchtig?

      Ist das Rauchen eine Sucht?

      Allgemein wird behauptet, man rauche, um sich zu entspannen, um Streß abzubauen und um sich zu beruhigen. Versuche haben aber gezeigt, daß der Raucher nicht raucht, um sich zu entspannen, sondern weil er dadurch das Auftreten unangenehmer Entzugserscheinungen verhindern kann.

      Diese Tatsache wurde festgestellt, als man Nichtraucher und Raucher Streßsituationen aussetzte. Wenn Raucher schwere Zigaretten rauchten, bewältigten sie diese Situationen besser, als wenn sie nikotinarme Zigaretten oder gar nicht rauchten. Aber es erging ihnen weder besser noch schlechter als Nichtrauchern in der gleichen Situation. Dazu schrieb Dr. Schachter: „Das Rauchen macht einen Raucher Stressoren gegenüber nicht weniger reizbar oder anfällig.“ Er fügte jedoch hinzu: „Wenn er nicht oder nur nikotinarme Zigaretten raucht, wird er reizbarer.“

      Der Heroinsüchtige braucht das Heroin, um der Reizbarkeit und anderen Symptomen vorzubeugen; aus ähnlichen Gründen braucht der Raucher sein Nikotin.

      Fachleute betrachten das Zigarettenrauchen jetzt als eine Sucht. Wie es in dem Bericht Rauchen oder Gesundheit vom Königlich-Britischen Ärztekollegium heißt, ist es „eine Art Drogenabhängigkeit, die sich zwar von der Abhängigkeit von anderen Suchtdrogen unterscheidet, aber nicht weniger stark ist“. Abschließend wird darin gesagt: „Die meisten Raucher können

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