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Möchtest du vom Druck des heutigen Lebens befreit werden?Erwachet! 1972 | 22. April
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ARMUT
„Die Hungersnöte, denen Millionen Menschen zum Opfer fallen werden — 1975 wird es wahrscheinlich soweit sein — können nicht mehr abgewandt werden. Schon jetzt verhungert langsam eine halbe Milliarde Menschen, und eine weitere Milliarde ist unterernährt“ (Prof. Paul R. Ehrlich, Februar 1970).
„Sehr wahrscheinlich steht die Welt kurz vor dem Ausbruch der größten Hungersnot der Geschichte. Diese Hungersnot wird ungeheure Ausmaße haben und Millionen, wenn nicht gar Milliarden Menschen werden darunter leiden“ (Too Many, Georg Borgstrom, 1969).
SOGAR IN REICHEN STAATEN GIBT ES ARMUT
„Schätzungsweise leiden von den 202 Millionen Einwohnern der Vereinigten Staaten 10 bis 12 Millionen Hunger“ (The Fight Against Hunger, C. M. Wilson, 1969).
„Heute gibt es in den Vereinigten Staaten immer noch mindestens 11 Millionen Wohnungen, die unter dem Standard liegen und die überbelegt sind. Das sind 16 Prozent des Gesamtbestandes an Wohnungen“ (Bericht der US-Kommission über Großstadtprobleme, Seite 9, 10).
„Das mag das erste offenkundige Symptom des Verfalls unserer Kultur sein“ (Kevin White, Oberbürgermeister von Boston, als er im April 1971 ein New Yorker Elendsviertel besichtigte).
DROGENMISSBRAUCH
In jedem Land
Die Weltgesundheitsorganisation gab bekannt, daß schätzungsweise über 200 Millionen Menschen in aller Welt regelmäßig Marihuana oder Haschisch genießen. Ein schwedischer Experte sagte über die Frage, ob sich die Drogenwelle eindämmen lasse: „Es stehen uns bestenfalls nur noch zehn Jahre zur Verfügung, in denen wir eine gesellschaftliche Katastrophe abwenden können; im schlimmsten Fall ist es vielleicht bereits zu spät.“
ANGEHÖRIGE ALLER VOLKSSCHICHTEN
Soldaten, Fabrikarbeiter und Büroangestellte, ja sogar Volksschüler nehmen Rauschmittel. Ein Exrauschgiftsüchtiger gestand: „Ich habe mich in Miami in Gesellschaft von Millionären gefixt [Rauschgift gespritzt] und in der Bowery [Viertel in New York mit billigen Vergnügungslokalen] in Gesellschaft verkommener Subjekte.“
Und viele Ärzte sehen im Mißbrauch „erlaubter Drogen“ — Stimulierungspillen, Schlaftabletten und Schlankheitspillen — eine fast ebenso große Gefahr; allein in den Vereinigten Staaten sind im Jahre 1970 zwei Milliarden Rezepte für solche Mittel ausgeschrieben worden.
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Ist es übertrieben, von einem Druck zu sprechen?Erwachet! 1972 | 22. April
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Ist es übertrieben, von einem Druck zu sprechen?
WERDEN die heutigen Probleme nicht etwas aufgebauscht?
„Doch, das werden sie“, mag der eine oder andere antworten. Solche Personen machen darauf aufmerksam, daß es zu allen Zeiten Verbrechen, Krieg, Armut und Unzufriedenheit wegen der Lebensbedingungen gegeben hat.
Ferner werfen sie Fragen auf wie: Wird nicht selbst in den Großstädten nur einer unter Tausenden ermordet oder vergewaltigt? Ist es nicht nur ein ganz geringer Prozentsatz der Bevölkerung, der dem Rauschgift verfallen ist? Können wir bestreiten, daß es heute dem Arbeiter in vielen Ländern, in denen Wohlstand herrscht, in materieller Hinsicht bessergeht denn je?
Wohl stimmt es, daß in einigen Ländern Krieg geführt wird, aber leben nicht die meisten Völker in Frieden? Und ist es nicht eine Tatsache, daß die Menschen, obschon eindringlich vor der Umweltverschmutzung gewarnt wird, nicht „wie die Fliegen wegsterben“, sondern munter weiterleben? „Selbst wenn wir auf das Essen von Schwertfischen verzichten müssen, weil sie zu hohe Quecksilberkonzentrationen aufweisen, gibt es noch genug anderes zu essen“, sagen sie.
Das stimmt alles.
Dennoch werden einige wichtige Faktoren übersehen. Welche?
Die Zahl der Personen, die von einem dieser vielen Probleme direkt betroffen oder sichtbar geschädigt werden, mag gering sein, dennoch bleibt die Tatsache bestehen, daß wir alle in dieser oder jener Weise davon betroffen werden.
Und die Wahrscheinlichkeit, daß wir unter denen sind, die direkt betroffen oder geschädigt werden, wird mit jedem Tag größer.
Wie sich die Belastungen bemerkbar machen
Man muß nicht unmittelbar in Gefahr schweben oder einer Gefahr gegenüberstehen, um eine schädigende Belastung zu verspüren. Nicht jeder wohnt in einer Gegend, in der Verbrecher ihr Unwesen treiben. Du kannst vielleicht auch abends auf die Straße gehen, ohne befürchten zu müssen, überfallen zu werden. Aber schon der Gedanke, daß die Zahl solcher Überfälle von Jahr zu Jahr steigt, mag bewirken, daß man aus Furcht abends nicht mehr gerne auf die Straße geht.
Ferner werden die Kosten, die die Kriminalität und ihre Bekämpfung verursachen (in den Vereinigten Staaten jährlich 60 000 000 000 Dollar), unweigerlich durch Preis- und Steuererhöhungen auf das Volk abgewälzt.
Drogensüchtige sind allmählich in allen sozialen Schichten zu finden. Aber obwohl die Zahl der Personen, die auf „harte Drogen“ umgestiegen sind, noch verhältnismäßig klein sein mag, ist es doch eine Tatsache, daß ein großer Teil der Weltbevölkerung allmählich eine „drogenorientierte Kultur“ entwickelt. Millionen Männer und Frauen greifen zu Tranquilizern, Schlaftabletten, Stimulierungstabletten und anderen „gefahrlosen“ sedativ wirkenden oder stimulierenden Mitteln. Je größer die Belastungen werden, desto größer die Versuchung, mehr und mehr zu solchen Mitteln zu greifen — oder sogar auf stärkere überzugehen.
Akademiker und Fabrikarbeiter
Du magst eine gut bezahlte Arbeit haben. Die Firma, bei der du angestellt bist, mag gut fundiert und krisenfest erscheinen. Aber immer mehr Personen in solchen Stellungen werden heute von einem Gefühl der Unsicherheit und der Angst geplagt. Warum?
Man beachte, wie es heute den Technikern
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