Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Wie der Drogenmißbrauch dich und deine Umgebung betrifft
    Erwachet! 1974 | 8. März
    • Wie der Drogenmißbrauch dich und deine Umgebung betrifft

      DU PERSÖNLICH magst keinen Drogenmißbrauch treiben. Aber so viele Personen tun es, daß auch du davon betroffen wirst.

      Drogensüchtige terrorisieren die Menschen auf den Straßen und in ihrer Wohnung. Laut Berichten begehen sie die Hälfte aller Verbrechen, die in den Großstadtgebieten der Vereinigten Staaten begangen werden. Daher haben viele Angst, nach Einbruch der Dunkelheit das Haus allein zu verlassen.

      Es wird berichtet, daß Rauschgiftsüchtige bei Ladendiebstählen jährlich Waren im Werte von über 2 000 000 000 Dollar stehlen; daher erhöhen die Geschäfte die Preise, um den Verlust auszugleichen. Der Drogenmißbrauch, den Angestellte treiben, kostet amerikanische Firmen jährlich Milliarden von Dollar; diese Kosten werden in Form höherer Preise an den Verbraucher weitergereicht. Und jährlich werden Hunderte von Millionen Dollar ausgegeben, um die Drogensucht zu bekämpfen — von den Steuern der Bürger.

      Aber man kann auch auf andere Weise betroffen werden. Ein Autofahrer, der „high“ ist, mag einen auf der Autobahn rammen. Oder vielleicht wird ein Glied deiner eigenen Familie ein Opfer des Drogenmißbrauchs und bereitet dir dadurch unsägliche Sorgen.

      Erschreckende Epidemie

      Der Drogenmißbrauch hat offensichtlich das Ausmaß einer Krise erreicht. „Die wirkliche Drogenszene betrifft Millionen von Amerikanern“, schrieb der wissenschaftliche Redakteur Alton Blakeslee, und schließe Erwachsene ein, „die Alkohol und Tabak, Schlaftabletten sowie Weck- und Beruhigungsmittel mißbrauchen, um durch den Tag zu kommen“.

      Besonders Jugendliche sind betroffen. Der Drogenmißbrauch sei in amerikanischen Schulen „zu einer äußerst tödlichen Epidemie“ geworden, berichtete das „House Select Committee on Crime“ (vom Repräsentantenhaus eingesetztes Komitee zur Untersuchung des Verbrechens) im Juni vergangenen Jahres. Das Komitee sagte:

      „Unsere Untersuchung hat ergeben, daß die Drogenkrise in unseren Schulen unsere schlimmsten Erwartungen bei weitem übertroffen hat ... Sie infiziert unsere Jugend und vergiftet unsere Schulen und läßt eine Spur der Verwüstung zurück.“

      „Nur Kinder, die besonders veranlagt sind und die genügend Selbstbeherrschung besitzen, sind in der Lage, die Verwicklung in irgendeine Form des Drogenmißbrauchs zu vermeiden“ (Los Angeles Times, 30. Juni 1973).

      Erschrocken über das Problem, erklärte Präsident Nixon: „Amerikas Feind Nr. 1 ist der Drogenmißbrauch.“ Der Direktor eines der Zentren zur Behandlung Süchtiger in New York, Dr. Mitchell S. Rosenthal, sagte: „Der Mißbrauch von Drogen ist pandemisch [eine weitverbreitete Epidemie], und keine Gesellschaftsschicht bleibt davon verschont.“

      Ist das wahr? Wie sieht es damit in deiner Umgebung aus?

      Deine Umgebung betroffen

      Wer in New York lebt, zweifelt wahrscheinlich kaum an der Größe des Drogenproblems. Man kann dort regelmäßig sehen, wie Drogensüchtige auf den Straßen herumtaumeln. Und Jugendliche können in der Schule beobachten, wie Drogen herumgereicht werden.

      Charles B. Rangel aus New York, Mitglied des amerikanischen Repräsentantenhauses, schrieb: „Das Heroin hat die Funktionsfähigkeit unseres Schulsystems zerstört. ... Drogen sind so leicht erhältlich wie Kaugummi, junge Mädchen ,schießen‘ im Umkleideraum, und Dreizehnjährige kaufen Rauschgift von fünfzehnjährigen Händlern.“ Doch wie sieht es in anderen Städten aus?

      Auch dort ist das Drogenproblem vorhanden. Nate Archibald, ein professioneller Baseballspieler, erklärte: „Drogen gibt es überall, nicht nur in New York. Ich sehe sie in jeder Stadt, in die wir kommen. Du siehst dich ein wenig um, und sie sind da.“ Hier folgen einige Berichte:

      ✔ Ein Unterausschuß des „House Commerce Committee“, der den organisierten Sport untersucht, sagte: „Mit wenigen Ausnahmen existiert der Drogengebrauch in verschiedenem Maße in allen Sportarten und auf allen Gebieten des sportlichen Wettbewerbs“ (Herald-Examiner, Los Angeles, 12. Mai 1973).

      ✔ „Die Kriegsmarine gab gestern bekannt, daß das Drogenproblem solche Ausmaße erreicht habe, daß es kein Kriegsschiff und keinen Marinestützpunkt ohne Drogenprobleme gebe, und ,viele davon sind größere Probleme‘“ (Union, San Diego, 21. Juli 1971).

      ✔ „Süchtige, die Gewohnheiten entwickelt haben, die sie oft 200 Dollar täglich kosten, haben eine Woge von Verbrechen, die mit dem Drogenmißbrauch in Verbindung stehen, hervorgerufen. Sachverständige schreiben dem stark zunehmenden Drogenmißbrauch 70 Prozent der bewaffneten Raubüberfälle in Detroit und 90 Prozent der Banküberfälle zu“ (Newsweek, 28. Februar 1972).

      ✔ „Der Drogenmißbrauch ist in Oklahoma City dramatisch angestiegen, ... und es besteht keine Aussicht auf eine Besserung der Lage“ (The Daily Oklahoman, 17. April 1971).

      ✔ „Eine vom Bundesstaat durchgeführte Umfrage über den Drogengebrauch unter Teenagern ergab, daß über 40 Prozent der Schüler in Massachusetts, die die neunte bis zwölfte Klasse besuchen, im vergangenen Jahr illegale Drogen genommen haben“ (Sunday Herald Traveler and Sunday Advertiser, Boston, 27. August 1972).

      ✔ Eine umfassende Umfrage unter mehr als 15 000 Schülern, die in Anchorage (Alaska) die siebte bis zwölfte Klasse besuchen, hat ergeben, daß über 41 Prozent der Schüler andere Drogen als Tabak und Alkohol zu sich genommen haben (Journal of the American Medical Association, 5. Februar 1973).

      ✔ „Drogenmißbrauchexperten in Südkalifornien berichten, daß 80 Prozent aller Oberschüler mit verbotenen Drogen experimentieren. Junge Leute werden oft schon in der fünften Klasse mit Drogen konfrontiert“ (Up-Look, Bd. 1, Nr. 1).

      Wohin man auch geht — nach Osten, Westen, Norden oder Süden —, findet man Drogen. Es gibt sie sogar in kleinen Städten. In Palm Springs (Kalifornien) zum Beispiel ist das Drogenproblem so schlimm, daß sich einige Eltern Gedanken machen, ob sie ihre Kinder überhaupt zur Schule schicken sollen. In Aspen und in Boulder (Colorado) werden Drogen in der Öffentlichkeit zwanglos gebraucht. In East Jordan (Michigan), Nashua (New Hampshire), Lansing (Illinois), ja überall, wohin man sieht, werden illegale Drogen genommen.

      Einige mögen zwar anderer Meinung sein, aber der unerlaubte Gebrauch von Drogen greift wahrscheinlich auch in ihrer Nachbarschaft um sich. Fred Hilligiest aus Houston (Texas), der seinen dreizehnjährigen Sohn eines Tages als vermißt melden mußte, stellte fest, daß dem so ist. „Ich hatte nicht die geringste Vorstellung, was hier vor sich geht“, sagte er, „und wie viele Kinder herumlungern, Drogen nehmen usw. Aber in den ersten drei Wochen, in denen wir nach David suchten, machte ich eine gute Schule mit.“

      „Ich dachte, daß vielleicht zehn Prozent der Jugendlichen, die so ein Leben führen, Drogen nehmen“, sagte Hilligiest. „Aber im Laufe der Zeit bekam ich den Eindruck, daß fast alle Jugendlichen damit zu tun hatten, vielleicht 80 Prozent.“ Es ist so, wie Archibald sagte: „Du siehst dich ein wenig um, und sie sind da.“

      Aber ist der Drogenmißbrauch nur in Amerika ein Problem? Wie steht es mit anderen Ländern?

      Weltweiter Drogenmißbrauch

      Kurt Waldheim, Generalsekretär der Vereinten Nationen, erklärte: „Der Drogenmißbrauch ... wächst und nimmt neue Formen an. In einigen Ländern hat er das Ausmaß eines nationalen Notstandes erreicht.“ Die Zeitschrift Medical Tribune vom 22. November 1972 trug die Schlagzeile: „DROGENGEBRAUCH UNTER KINDERN WELTWEIT ÜBLICH“.

      Der Drogenmißbrauch ist ein besonderes Problem in Großbritannien. Die in London erscheinende Zeitung Daily Mail erklärte: „Der illegale Drogengebrauch ist heute praktisch unkontrollierbar geworden.“ Dr. H. Dale Beckett, Vorsitzender der Britischen Vereinigung zur Suchtverhütung, sagte: „Wahrscheinlich gibt es im gesamten Vereinigten Königreich nicht eine Schule, in der nicht mit Drogen experimentiert wird.“

      Ähnlich ist die Situation in Australien. Zollminister D. L. Chipp erklärte: „Wenn Sie ein Kind haben, das in diesem Jahr Teenager wird, kann ich garantieren, daß ihm gefährliche Drogen oder Narkotika irgendeiner Art angeboten werden, bevor es 18 ist.“

      The Spectator, eine Zeitung in Ontario (Kanada), trug die Schlagzeile: „HEROINEPIDEMIE DROHT — ÖFFENTLICHE GESPRÄCHE ERWOGEN“. Weiter im Westen, in Britisch-Kolumbien, soll der illegale Heroinmarkt zu den zehn erfolgreichsten Industriezweigen jener Provinz gehören. Die Heroinabhängigkeit ist so weit verbreitet, daß der Oberbürgermeister von Vancouver sagte: „Um damit aufzuräumen, brauchten wir eine Armee.“

      Und so ist es in einem Land nach dem anderen. Wie eine riesige schmutzige Flutwelle haben Drogen die Welt überschwemmt.

      Doch wie kam es dazu? Warum der Drogenmißbrauch unter so vielen Menschen? Wie groß ist die Gefahr wirklich?

  • Warum sie sich Drogen zuwenden
    Erwachet! 1974 | 8. März
    • Warum sie sich Drogen zuwenden

      DIE Frage, weshalb sich jemand Drogen zuwendet, ist nicht einfach zu beantworten. Einige Experten vermuten, daß es für den Drogenmißbrauch so viele Gründe gibt wie Personen, die Drogen mißbrauchen. Und doch gibt es einen wesentlichen Grund für das Problem.

      Dieser Grund ist, daß Drogen so leicht erhältlich sind. Zum Beispiel werden allein in den Vereinigten Staaten jährlich über 476 Tonnen Barbiturate hergestellt. Der größte Teil davon wird von der amerikanischen Öffentlichkeit auf Verschreibung der Ärzte eingenommen. Dr. Mitchell S. Rosenthal sagte, daß im Jahre 1971 genügend stimmungsverändernde Drogen von Ärzten verschrieben worden seien, „um jeden Mann, jede Frau und jedes Kind [in den Vereinigten Staaten] einen ganzen Monat lang ,up‘ [durch Weckmittel], ,down‘ [durch Beruhigungsmittel] oder ,draußen‘ zu halten“.

      Aber sind diese „legitimen“, rezeptpflichtigen Drogen gefährlich? Sind sie ein bedeutender Faktor in der gegenwärtigen Krise des Drogenmißbrauchs?

      In der Medizin verwandte Drogen

      Barbiturathaltige Drogen sind Beruhigungsmittel, die von Ärzten gewöhnlich verschrieben werden, um den Schlaf herbeizuführen. Praktisch alle Barbiturate werden von legitimen pharmazeutischen Firmen hergestellt, aber ein großer Teil der Erzeugnisse gelangt in illegale Kanäle. Auf der Straße werden die Tabletten „Downers“ oder „Reds“ genannt. Die Probleme mit diesen Tabletten sind so groß geworden, daß Sachverständige das Jahr 1972 als „das Jahr des Downer“ bezeichnet haben.

      Die Abhängigkeit tritt manchmal ein, wenn diese Drogen regelmäßig zum Einschlafen eingenommen werden. Aber viele andere Personen mißbrauchen sie einfach, um einen „Kick“, ein besonderes Wohlgefühl, zu erhalten, und werden dann abhängig. Ungefähr eine Million Menschen in den Vereinigten Staaten sind barbituratabhängig. Abhängig ist jemand, der Drogen benötigt, um die quälenden Entzugserscheinungen zu vermeiden. Ein plötzlicher Entzug kann sich für einen Barbituratabhängigen so schlimm auswirken, daß er daran stirbt. Außerdem sterben in den Vereinigten Staaten jedes Jahr über 3 000 Personen an einer Überdosis von Barbituraten.

      Es gibt auch eine Flut von Stimulanzien (Weckmitteln), die als „Pep pills“ oder „Uppers“ bekannt sind. Am häufigsten werden Amphetamine gebraucht. Ärzte verschreiben sie oft, um den Appetit zu hemmen, Müdigkeit herabzusetzen oder Depressionen zu erleichtern. Man schätzt jedoch, daß die Hälfte aller legal hergestellten Amphetamine den Weg in illegale Kanäle findet. Auch diese Drogen sind gefährlich und haben schon viele Personen getötet oder ihr Leben ruiniert.

      Die „legitimen“ Drogen, die von Ärzten verschrieben werden, sind daher ein bedeutender Faktor in der Drogenkrise. Doch die Drogen, die am häufigsten Schlagzeilen machen, sind wahrscheinlich ein noch größeres Problem.

      Drogen ohne anerkannte medizinische Verwendung

      Heroin ist die gefährlichste von diesen. Neun bis elf Tonnen davon sollen jährlich in die Vereinigten Staaten geschmuggelt werden. Etwa 560 000 Amerikaner, zehnmal soviel wie Anfang der sechziger Jahre, sind heroinabhängig. Heroin ist wirklich eine tödliche Plage.

      In New York allein sterben jeden Tag durchschnittlich 4 Personen an den Folgen des Heroingenusses! Heroin kostet den Süchtigen 40 bis 50 Dollar pro Tag. Um sich dieses Geld zu beschaffen, stehlen Süchtige in New York jeden Tag Eigentum im Werte von durchschnittlich 3 000 000 Dollar! Kein Wunder, daß die Zeitschrift Newsweek berichtete: „New York ... wird vom Heroin getötet.“

      LSD (Lysergsäurediäthylamid) ist das wirkungsvollste der Dutzende von Halluzinogenen. In den vergangenen Jahren haben viele illegale Laboratorien begonnen, sie herzustellen. Daher ist der Preis einer LSD-Tablette trotz der starken Nachfrage auf ein Zehntel des Preises gesunken, der vor einigen Jahren bezahlt werden mußte. LSD verursacht zwar keine körperliche Abhängigkeit wie Heroin oder die Barbiturate, aber es löst bei denen, die es nehmen, unheimliche Wirkungen aus.

      Im wesentlichen verursacht die Droge eine Veränderung der Sinneseindrücke. Besonders das Sehvermögen wird verändert. Es kann zu Illusionen und Halluzinationen kommen, und das sogar noch Monate nach dem Einnehmen der letzten Dosis. Die Bilder, die man auf einem „schlechten Trip“ wahrnimmt, können schrecklich sein. Außerdem ist jemand, der unter LSD-Einfluß steht, sehr empfänglich für die Beeinflussung durch andere und für Umwelteinflüsse. So kann man in den Nachrichten häufig von erschreckenden Erlebnissen lesen. Zum Beispiel berichtete die Londoner Zeitung Daily Mail vom 26. April 1973, wie ein Schullehrer unter dem Einfluß von LSD versuchte, auf der Themse zu laufen, und langsam unter Wasser verschwand, ohne um sein Leben zu kämpfen.

      Marihuana trägt dazu bei, daß das Ausmaß der Drogenkrise weiter wächst. Obwohl Marihuana ungesetzlich ist, schätzt man, daß 24 000 000 Amerikaner diese Droge genommen haben, und möglicherweise 8 000 000 tun dies regelmäßig. Die Auswirkungen von Marihuana sind milder als die von LSD, obwohl es auch Sinnesstörungen hervorruft. Jemandem, der Marihuana raucht, mögen fünf Minuten wie eine Stunde erscheinen. Töne und Farben können intensiver empfunden werden. Nachteilige Auswirkungen, die gewohnheitsmäßige Marihuanaraucher erleben können, sind ein taumelnder Gang, Händezittern, Denkstörungen und Wahrnehmungsstörungen.

      Ist das Einatmen des Rauches für den Körper schädlich? Interessanterweise hieß es kürzlich in einem Brief, den Mediziner des Ärzte- und Chirurgencolleges der Columbia-Universität in New York schrieben: „Marihuanarauch erzeugt Krebs in Gewebekulturen der menschlichen Lunge.“ Dr. Morton A. Stenchever, Vorsitzender eines Forschungsteams der Universität von Utah, kam zu dem Schluß: „[Marihuana] mag eine viel gefährlichere Droge sein, als wir bisher geglaubt haben.“

      Doch trotz des Schadens, den Drogen anrichten, sind sie weiterhin im Gebrauch. Warum? Warum wenden sich ihnen jedes Jahr Millionen weitere Menschen zu?

      Eine drogenbesessene Gesellschaft

      Viele Sachverständige machen dafür die Drogenbesessenheit der heutigen Gesellschaft verantwortlich. Ein Arzt erklärte: „Jeder, der Werbesendungen hört oder Arzneimittelanzeigen liest, weiß, daß er sich beruhigen, munter werden, einschlafen, Gewicht verlieren und alle möglichen Schmerzen und Gefühle des Unwohlseins erleichtern kann, wenn er die eine oder andere Pille nimmt.“ Oft werden für fast jedes Symptom Drogen verschrieben.

      Dr. Matthew Dumont, Direktor des vom Gesundheitsministerium des Staates Massachusetts eingesetzten Instituts zur Heilung Drogenabhängiger, erklärte: „Wenn es heute irgendeine einzelne Ursache für das Drogenproblem in Amerika gibt, dann ist es meine Bruderschaft — die Ärzte. ... Ärzte schreiben jedes Jahr Rezepte für 13 Milliarden Tabletten Amphetamine und Barbiturate aus.“ Das vom Repräsentantenhaus eingesetzte Komitee zur Untersuchung des Verbrechens hatte den gleichen Eindruck und stellte fest: „Die Schuld [für das Drogenproblem] liegt direkt bei unseren Arzneimittelherstellern, Arzneimittelgroß- und -einzelhändlern sowie bei den Ärzten.“

      Aber diese Personen tragen nicht allein die Schuld. Auch die erwachsenen Käufer sind verantwortlich. Sie sollten einsehen, daß Drogen oder Arzneimittel Gifte sind, und sie daher nur dann einnehmen, wenn der mögliche Nutzen, den sie bringen, größer ist als der Schaden, den sie anrichten können.a Doch wenn Erwachsene jedesmal, wenn sie ein Problem haben oder unter inneren Spannungen leiden, oder sogar zum Vergnügen Drogen nehmen, warum sollten Jugendliche sie dann meiden? Ist es überraschend, daß Jugendliche dann argumentieren: „Wenn Erwachsene Tabak genießen, sich betrinken und Tabletten nehmen, warum sollte ich mich dann nicht amüsieren und Marihuana rauchen oder ,Downers‘ [Beruhigungsmittel] nehmen?“?

      Durch verschiedene Untersuchungen ist nachgewiesen worden, daß Eltern durch ihren Drogengebrauch dazu beitragen, daß sich Kinder Drogen zuwenden. Zum Beispiel bezeichneten Experten nach einer umfangreichen Untersuchung in Kanada den Drogenmißbrauch als ein „erlerntes Verhalten“. „Jugendliche folgen in ihrem Drogengebrauch dem Beispiel ihrer Eltern“, erklärten Psychiater der Torontoer Stiftung zur Erforschung der Drogenabhängigkeit. Wenn du nicht möchtest, daß deine Kinder Drogen mißbrauchen, dann solltest du bestimmt nicht rauchen, Alkohol mißbrauchen oder unnötig Tabletten einnehmen.

      Aber es ist mehr erforderlich als nur das gute Beispiel der Erwachsenen. Auch der richtige Umgang außerhalb des Hauses spielt eine wichtige Rolle. Eine von der Vereinigung „Friends of Psychiatric Research“ (Freunde der psychiatrischen Forschung) durchgeführte Untersuchung ergab, daß 84 von 100 Süchtigen von ihren „Freunden“ mit Drogen bekannt gemacht worden waren. Wenn jungen Leuten Drogen angeboten werden, greifen viele aus Neugier zu. Zunächst mögen sie die Wirkung als angenehm empfinden. Aber dann werden sie abhängig, und bald befinden sie sich in schrecklichen Schwierigkeiten.

      Doch es gibt noch weitere Gründe, warum sich viele Personen Drogen zuwenden. Es ist nicht nur der Grund, daß sie so leicht erhältlich sind und daß wir in einer drogenorientierten Gesellschaft leben. Worin bestehen diese anderen Gründe?

      Unbefriedigendes, hoffnungsloses Leben

      Dr. James E. Anderson, ein Experte auf dem Gebiet des Drogenproblems, wies auf eine grundlegende Ursache hin, indem er erklärte: „Die Verwendung von Drogen ist in Wirklichkeit ein Zeichen dafür, daß im Leben einer Person ein Vakuum eingetreten ist.“ Eine ähnliche Beobachtung machte Dr. Matthew Dumont, der sagte: „Wir müssen uns darüber Gedanken machen, was im Leben der jungen Leute fehlt, die sie nehmen.“

      Sehr oft liegt das Problem in der Familie. Das ergab eine Umfrage unter Lehrern, Verwaltungsbeamten und Anwälten in Dade County (Florida). Und Dr. L. James Grold, Professor der Medizin an der Universität von Südkalifornien, erklärte: „Ich habe fast unterschiedslos festgestellt, daß das Hauptproblem im Zuhause zu suchen ist.“ Er sagte: „Der Teenager fängt oft an, mit Drogen aus dem Medizinschrank der Familie zu experimentieren, um den Spannungen und den Enttäuschungen zu entgehen, die in der Familie herrschen.“ Aber wie kommt es zu Schwierigkeiten in der Familie?

      Oft sind Väter völlig damit beschäftigt, sich in der Welt durchzusetzen. Mütter mögen sich vernachlässigt vorkommen und werden hinsichtlich ihrer Ziele oder ihrer Rolle im Leben unsicher. Man spricht nur wenig miteinander. Und es gibt nur wenig Kameradschaft oder echte Rücksichtnahme. So kommt es, daß die Kinder enttäuscht, unzufrieden oder einfach gelangweilt sind, obwohl sie in materieller Hinsicht mit allem versorgt sein mögen. Es werden dann Drogen genommen, um die Leere auszufüllen — in dem Verlangen nach Vergnügen und nach „Kicks“ — oder nur, um seelische Schmerzen zu lindern.

      Manchmal benutzen Jugendliche den Drogenmißbrauch als Mittel, um sich an ihren Eltern zu rächen. Der Sohn einer berühmten Filmschauspielerin erklärte den Grund dafür, weshalb er Drogen nehme: „Ich wollte meine Mutter schockieren — ihr direkt zwischen die Augen schlagen. Ich wollte ihre Aufmerksamkeit haben, selbst wenn es schmerzte. Ich litt Schmerzen, und ich wollte, daß auch sie Schmerzen litt.“

      Aber es sind nicht nur Probleme familiärer Art, die Jugendliche veranlassen, sich Drogen zuzuwenden. Viele Jugendliche haben das Empfinden, daß das gesamte System auseinanderbricht. Sie sehen den Krieg, die politischen Morde, die Habgier, die Heuchelei und überall das verzweifelte Streben nach materiellen Dingen. Sie fühlen sich davon abgestoßen. So kommt es, daß sie „ausflippen“, sich von dieser Art des bürgerlichen Lebens absondern. Ihre Einstellung ist oft: „Laßt uns essen, trinken und fröhlich sein, denn morgen schon können wir sterben.“ So wenden sie sich einem ausschweifenden Leben und Drogen zu, um „Kicks“ und Nervenkitzel zu erleben.

      Wie kann denn das Problem gelöst werden?

      Kann das Problem durch Aufklärung gelöst werden?

      In vielen Schulen sind Aufklärungsprogramme über Drogen eingeführt worden, aber ohne wirklichen Erfolg. Tatsächlich haben diese Programme oft die Neugier geweckt, und so kam es, daß sich Jugendliche Drogen zugewandt haben, um zu sehen, welche Wirkung sie tatsächlich haben. Dr. Helen Nowlis, ein Pionier auf dem Gebiet der Aufklärung über Drogen, veranschaulichte das Versagen derartiger Programme. Während sie eine Zigarette ausdrückte, sagte sie: „Sie können mich als Beispiel nehmen. Ich weiß, was das Rauchen anrichten kann. Und doch rauche ich.“

      Es ist also mehr erforderlich als Aufklärungsprogramme, die lediglich zeigen, welchen Schaden Drogen anrichten können. Aber wie kann man jungen Menschen genügend starke Beweggründe vermitteln, damit sie nicht anfangen, Drogen zu nehmen, und damit diejenigen, die schon abhängig sind, davon freikommen können?

      Ein Leitartikel in der kanadischen Zeitung The Spectator wies auf eine Lösung hin. Darin wurde der weitverbreitete Gebrauch von Marihuana kommentiert, und es hieß dann: „Die Menschheit hat schon immer nach etwas gesucht, was die Sinne anregt. Dagegen ist das Gesetz machtlos; die einzige wirksame Waffe ist die Religion, und der allgemein traurige Zustand, in dem sich die Religion in unserer Gesellschaft befindet, bedarf keines Kommentars.“

      Warum hat die Religion schmählich darin versagt, das Drogenproblem zu überwinden? Ein Hauptgrund ist, daß sie die Lebensart, die Philosophie und die Ziele dieses Systems gebilligt hat, also gerade die Dinge, die die Jugend als leer und sinnlos verworfen hat. Doch es gibt eine Lösung für das Drogenproblem! Die Grundlage dafür ist eine Erziehung, die jemanden veranlaßt, seine Lebenseinstellung vollkommen zu ändern und völlig andere Ziele anzustreben als heute üblich sind.

      Viele junge Drogenabhängige haben ihr Problem gelöst, und sie finden jetzt im Leben echte Befriedigung. Sie sind für ihre Mitmenschen ein Gewinn geworden, und sie helfen anderen, ebenfalls ein sinnvolles Leben zu finden. Wir wollen einen von ihnen erzählen lassen, wie er in die Tiefen der Drogenabhängigkeit gesunken war, aber dann einen Weg fand, um das Drogenproblem erfolgreich zu überwinden.

      [Fußnote]

      a In dem Buch Drogen und Arzneien, Life — Wunder der Wissenschaft, von Time-Life veröffentlicht, heißt es auf Seite 9: „Jede Arznei kann ein Gift sein, und jedes Gift zugleich Arznei. ... Im weitesten Sinne ist jeder chemische Stoff, der eine Veränderung in der Funktion oder der Struktur von lebendem Gewebe hervorrufen kann, eine Droge oder ein Gift.“

  • Wie ich die Drogensucht überwand
    Erwachet! 1974 | 8. März
    • Wie ich die Drogensucht überwand

      EINE Schlagzeile auf der ersten Seite der in Youngstown (Ohio) erscheinenden Zeitung Vindicator vom 6. Dezember 1968 lautete: „LIBERTY-POLIZEI SCHNAPPT 18JÄHRIGEN LSD-HÄNDLER“.

      Ich bin dieser Jugendliche. Das Gericht verurteilte mich zu zehn Monaten Haft im Bezirksgefängnis in Trumbull. Nach dreißig Tagen jedoch war ich wieder draußen, und bald verkaufte ich wieder Drogen. Ich benötigte das Geld, um meine eigene Drogensucht zu befriedigen, und ich nahm alle Arten von Drogen, besonders LSD.

      Ich mußte jedoch einen weiten Weg gehen, um so tief zu sinken, wie einen die Heroinabhängigkeit oft sinken läßt. Insgesamt war ich mehr als zwei dutzendmal im Gefängnis; dreimal wurde ich in eine Nervenklinik eingewiesen. Mehr als einmal lag ich nackt in einer Gummizelle eingeschlossen und erlebte die quälenden Entzugserscheinungen. Das letzte Mal wurde ich in einem kritischen Zustand aus der Zelle geholt und in ein Krankenhaus eingewiesen; ich erhielt sogar die Sterbesakramente. Aber ich kam durch und wurde wegen Einbruchdiebstahls verurteilt und schließlich in die Landesstrafanstalt des Staates Ohio in Mansfield gebracht.

      Das alles liegt jetzt hinter mir. Ich habe den Drogenmißbrauch überwunden. Vor über dreieinhalb Jahren habe ich zum letzten Mal Drogen angerührt, und ich bin sicher, daß ich es nie wieder tun werde. Denn ich habe ein wirkliches Gegenmittel gegen den Drogenmißbrauch gefunden.

      Bevor ich darüber berichte, möchte ich jedoch kurz meine frühe Jugend beschreiben. Das wird vielleicht einige Hinweise dafür liefern, welche Umstände oft dazu führen, daß jemand beginnt, Drogen zu mißbrauchen. Falls du feststellen solltest, daß sich in deiner Familie solche Verhältnisse entwickeln, dann kannst du Schritte unternehmen, um alles in Ordnung zu bringen, bevor es zu spät ist.

      Von Kindheit an verzogen

      Meine Eltern ließen sich 1951 scheiden, als ich gerade acht Monate alt war. Es folgte ein Kampf, und seltsamerweise wurde meinem Vater das Sorgerecht zugesprochen. Es wurde eingerichtet, daß ich meine Mutter jede Woche einen Tag lang sehen konnte. Als sie wieder heiratete, ging der Kampf weiter, und jede Seite versuchte, mich mit materiellen Dingen für sich zu gewinnen. Auf diese Weise wurde ich völlig verzogen.

      Dann gab es meine Mutter auf, zu versuchen, meine Zuneigung zu „erkaufen“. Sie hatte angefangen, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Bald hörte sie auf, mit Töpfen und Pfannen um sich zu werfen, zu rauchen und andere schlechte Gewohnheiten zu pflegen. Wenn ich sie besuchte, nahmen sie und mein Stiefvater mich zu Zusammenkünften mit, in denen die Bibel studiert wurde. Wenn ich nach Hause zurückkam, erzählte ich meinem Vater, was ich gelernt hatte. Aber ihm gefiel das nicht. Seine Verwandten redeten ihm ein: „Du solltest ihn von seiner Mutter wegnehmen. Jehovas Zeugen verdrehen die Bibel — sie sind verrückt!“

      So unternahm man vereinte Anstrengungen, um mich gegen meine Mutter aufzuhetzen. Ich wurde mit teuren Geschenken gelockt, und mein Vater erlaubte mir, alles zu tun, was mir gefiel. Als dann meine Mutter eines Tages kam, um mich abzuholen, sagte ich ihr: „Mutti, ich möchte dich nicht wiedersehen.“ Sie wandte sich an meinen Vater und sagte: „John, du hast ihn dazu gebracht, das zu sagen, nicht wahr?“ Ich war damals neun Jahre alt, und es vergingen viele Jahre, bis ich Mutter wiedersah.

      Vater heiratete im August 1960 wieder. Ich war wirklich verzogen, und ich machte ihm und meiner Stiefmutter das Leben schwer. Doch ich bin nie verhauen oder ernsthaft in Zucht genommen worden. Mit sieben hatte ich heimlich angefangen zu rauchen, und als ich zehn oder elf war, betrank ich mich sogar. Außerdem schnüffelte ich Leim und experimentierte mit Marihuana. Dadurch, daß ich undiszipliniert aufwuchs und schon früh mit dem Drogenmißbrauch begann, wurde mein Denken verdreht.

      Als ich ungefähr dreizehn war, erteilte mir ein Mädchen eine Abfuhr, und so goß ich Benzin auf die Einfahrt zum Haus seiner Eltern, zündete ein Streichholz an und beschädigte die Garage. Vater bezahlte 800 Dollar Strafe und Entschädigung. Um diese Zeit wurde ich auch bei einem Ladendiebstahl erwischt. Aber das war erst der Anfang der Schwierigkeiten.

      Unsittlichkeit und Gefängnis

      Als ich die zweite Klasse der Liberty High School besuchte, wurde ich eines Tages mit einer Freundin in der Mädchentoilette in einer peinlichen Situation erwischt. Ich wurde für zwei Wochen aus der Schule ausgesperrt. In jenem Sommer verbrannte ich im Hof aus Protest meine ordentliche, konservative Kleidung. Meine Stiefmutter und mein Vater waren wütend und trieben mich in meinem Zimmer in die Enge. Ich griff nach einer Tränengaspistole, schoß auf meinen Vater und kletterte eilig aus dem Fenster. Die Polizei wurde gerufen, und der Polizist Fred Faustino holte mich vom Dach herunter und stellte mich unter Arrest. Das war meine erste Gefängnishaft.

      Später in jenem Jahr erwischte uns der Vater meiner Freundin nach der Schule im Bett. Wir mußten alle in der Liberty-Polizeiwache erscheinen. Aber schon am nächsten Tag war ich wieder mit ihr in ihrem Haus zusammen. Ich hatte so gut wie keine Achtung vor der Obrigkeit und kümmerte mich nicht um das, was andere zu mir sagten. Als zwei Wochen später der Onkel des Mädchens versuchte einzugreifen, plante ich mit einem jungen Freund, ihn zu ermorden, aber der Plan scheiterte.

      Ich war ein langhaariger Rebell geworden, ein richtiger Unruhstifter. Und dennoch suchte ich nach etwas, nach einem Halt, nach irgendeiner Zukunft. Ich wollte jemand sein und wollte Aufmerksamkeit haben. Ich glaubte, die Ehe könnte mir helfen. Unsere Eltern sprachen über diese Möglichkeit, aber sie meinten, wir seien noch zu jung und seien nur vernarrt.

      Daher schmiedeten wir Pläne auszureißen, was wir auch im Februar 1967 taten, und wir reisten mit 420 Dollar, die wir gestohlen hatten, in Richtung Westen. Unsere Reise wurde plötzlich unterbrochen, als man uns in Los Angeles aufgriff und uns nach Ohio zurückflog. Die Polizei wartete schon, legte mir Handschellen an und brachte mich in das Bezirksgefängnis in Trumbull, wo ich zwei Wochen zubrachte.

      Nun wollte mich keine Schule in der Umgebung mehr aufnehmen. Nur durch inständiges Bitten gelang es meinem Vater zu erreichen, daß ich in der katholischen John F. Kennedy High School im nahe gelegenen Warren aufgenommen wurde, wo ich die dritte Klasse besuchte. Während ich dort war, wurde ich immer tiefer in den Drogenmißbrauch verwickelt. In jenem Sommer wurde ich verhaftet, weil ich in mehrere Wohnungen eingebrochen war.

      Mein letztes Schuljahr war eine Katastrophe. Als ich kürzlich mit dem Direktor, Frank Lehnerd, die Schulunterlagen durchsah, stellten wir fest, daß ich fünfundsiebzig Tage gefehlt hatte. Im Februar 1968 versteckte ich meine Freundin drei Tage lang in meinem Zimmer, weil ich dachte, wir könnten unsere Eltern auf diese Weise unter Druck setzen, uns heiraten zu lassen. Doch alles, was ich bekam, waren drei Monate in einer Erziehungsanstalt in Columbus (Ohio). Ich wurde rechtzeitig entlassen, um an der Abschlußprüfung teilzunehmen, bestand sie und hatte damit die High School absolviert.

      Bei der ersten Gelegenheit forderte ich meine Freundin auf, wieder von zu Hause fortzugehen, eine Packung Aspirintabletten zu schlucken und einen Selbstmordversuch vorzutäuschen. Ich dachte, das würde unsere Eltern bestimmt überzeugen, daß wir uns liebten. Sie schleppte sich mühsam nach Hause und brach Blut. Schließlich wurde sie gegen mich aufgehetzt, als ihre Mutter sagte: „Er liebt dich nicht; du bist nur sein Spielzeug. Er möchte dich nur unter die Erde bringen.“ Ich war nie wieder mit diesem Mädchen zusammen, aber dieser tragische Vorfall ließ mich noch tiefer in die Entartung sinken, wozu auch mein vermehrter Drogengenuß beitrug.

      Ich werde drogenabhängig

      Ich war damals noch nicht wirklich drogenabhängig, aber ich nahm sehr häufig Drogen und handelte auch damit. Ich fuhr sogar nach New York, um mir Drogen zu beschaffen. Schließlich wurde ich durch die vereinten Anstrengungen der Polizei geschnappt. Ich hatte einem Kriminalpolizisten in Zivil Drogen verkauft und wurde mit dem gekennzeichneten Geld, das ich bei mir trug, überführt. Das war der Fall, als die Schlagzeilen über meine Verhaftung berichteten. Aber mein Vater nahm einen guten Rechtsanwalt, und am 15. Januar 1969 kam ich wieder aus dem Gefängnis.

      Bald handelte ich erneut mit Drogen und kam dadurch zu viel Geld. Aber ich brauchte das Geld, denn ich hatte angefangen, Heroin zu „schießen“, das heißt es mit Hilfe einer Spritze direkt in die Vene zu injizieren. Einige Monate lang gab ich täglich 40 bis 50 Dollar für Drogen aus. Vater versuchte, mir zu helfen. Er beschaffte mir Arbeitsstellen, aber ich blieb immer nur ein paar Wochen. Ich war so abhängig, daß ich die Drogen sogar am Arbeitsplatz „schoß“.

      Das war nicht schwierig. Ich nahm die Drogen in meinem Ring mit zur Arbeit. Dann ging ich zur Toilette und injizierte mir die Drogen mit einer Spritze direkt in die Vene. Aber um sicher zu sein, daß nichts verlorenging, zog ich wieder zurück, füllte die Spritze mit Blut und schoß wieder — und das machte ich ungefähr zehnmal hintereinander.

      Dann war ich weg. Ich bekam einen „rush“ — es war, als ob man mich plötzlich aus einem Haus gestürzt hätte. Darauf fühlte ich mich völlig kraftlos — sogar die Haare auf dem Kopf fühlten sich kraftlos an. Das einzige Ziel eines Süchtigen ist, diesen Zustand so oft wie möglich herbeizuführen.

      Manchmal machte ich mir „Speedball“, das heißt, ich schoß eine Mischung aus „Speed“ (Methedrin) und Heroin — einen „Upper“ und einen „Downer“. Der Körper weiß dann nicht, was er tun soll — entspannen oder beschleunigen —; er ist einfach in Aufruhr.

      Bei LSD ist die Wirkung ganz anders. Wenn ich im LSD-Rausch war, glaubte ich, ich könnte alles tun, ja ich könnte sogar Gott sein und mein eigenes Schicksal lenken. Joe Schovoni, mein Rechtsanwalt, erzählte mir kürzlich, daß ich ihn wirklich in Schrecken versetzte, als ich ihm einmal unter dem Einfluß von LSD sagte, ich könne ein Baby aus einer schwangeren Frau holen. Es ist schrecklich, was man unter dem Einfluß von Drogen denkt und tut. Insgesamt nahm ich über 200 LSD-Tabletten.

      Über ein Jahr lang lebte ich nur für „Kicks“, „schoß“ Drogen, lebte mit Mädchen zusammen und versuchte, der Polizei zu entgehen. Ich lebte an einem schmutzigen Ort nach dem anderen, ging „von Rattenloch zu Rattenloch“, wie mein Vater treffend sagte. Die Polizei klagte mich sogar an, die Wohnung meines Vaters ausgeraubt zu haben. Meine „Kumpel“ stahlen ihm Besitz im Werte von mehreren tausend Dollar. Im August 1969 brachen wir zu dem berüchtigten Woodstock-Festival auf, wo ich verschiedene Vitamintabletten als LSD verkaufte und eine Menge Geld verdiente. Ich kann mich noch erinnern, daß ich das Gerüst, das der Bühne am nächsten stand, hinaufstieg, um die Darsteller und die Zuschauer gut sehen zu können, und dabei dachte, daß jeder von einer mysteriösen Kraft angezogen zu sein schien.

      Als ich dann nicht viel später nach Hause zurückkehrte, begann ich zu ernten, was ich gesät hatte. Ich hatte den absoluten Tiefstand erreicht, und ich überlebte nur mit Mühe.

      Ein knappes Entrinnen

      Es war am 5. September 1969. Ich war wirklich im „Manque“ und benötigte ganz dringend Drogen. Daher brach ich in eine Apotheke in der kleinen Stadt Vienna ein, die in der Nähe von Youngstown liegt. Ich durchsuchte das Geschäft und steckte mir einige Mittel ein. Doch dann hörte ich Sirenen! Als ich sah, wie ich von Polizisten mit gezogenen Waffen umstellt war, brach ich zusammen, lief auf sie zu und schrie: „Tötet mich! Tötet mich!“

      Ich wurde wegen Einbruchs angeklagt. Die Kaution wurde auf 5 000 Dollar festgesetzt. Dann wurde ich in das mir schon vertraute Bezirksgefängnis eingeliefert. Ich war dort schon so oft gewesen, daß man tatsächlich meinen Namen über eine der Zellen geschrieben hatte! Man zog mir die Kleider aus und warf mich in die winzige Gummizelle, die so klein war, daß ich mich noch nicht einmal der Länge nach ausstrecken konnte. Dort begann ich, die Entziehung durchzumachen. Kürzlich zeigte Harold Post, der Gefängniswärter, einem Freund und mir die Zelle und sagte: „Ich dachte, Sie würden dort einfach liegenbleiben und sterben. Ich wollte mit Ihnen nichts zu tun haben.“

      Ich kann ihm keine Vorwürfe machen. Ich war vollständig verkommen. Ich wälzte mich wie ein Tier in meinem eigenen Urin und Kot, kletterte die Wände hoch und schlug gegen die Kunststoffwände. Post erinnert sich: „Er flehte mich an, ich meine, er flehte mich richtig an, er lag auf den Knien und bettelte. Aber er nahm nicht die Medikamente, die ihm angeboten wurden.“

      Sheriff Richard Barnett war damals auch dabei, und als ich ihn Anfang des vergangenen Jahres besuchte, erinnerte er sich, wie kritisch mein Zustand geworden war: „Sie wollten keine Tablette einnehmen — Sie benahmen sich wie wild —, Sie spuckten sie einfach aus. Daher wurden Ihnen Zäpfchen verschrieben, und ich mußte sie Ihnen einführen.“ Als jedoch keine Besserung eintrat, wurde ich in das Woodside-Receiving-Hospital, eine Nervenklinik in Youngstown, gebracht.

      Um vier Uhr früh erhielt mein Vater einen Anruf von einer Krankenschwester. Sie sagte: „Ihr Sohn ist krank, er braucht Ihre Hilfe ... Er liegt im Sterben.“ Vater setzte sich sogleich mit Dr. Bert Firestone in Verbindung und ließ mich in das St.-Elisabeth-Krankenhaus überführen. Dort befand ich mich tagelang in einem kritischen Zustand. Dr. Firestone versicherte meinem Vater, daß man alles tue, um mich zu retten, aber er könne nicht versprechen, daß ich überleben würde. In den Aufzeichnungen des Krankenhauses ist zu lesen: „Dieser Patient wurde aufgenommen ... wegen schwerer Entziehungssymptome aufgrund des Gebrauchs von Narkotika.“

      Vater zahlte eine Kaution von 5 000 Dollar, und nach drei Wochen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Aber diese Erfahrung veranlaßte mich nicht, mich zu ändern, obwohl ich es meinem Vater immer wieder versprach. Ich trug immer noch langes Haar und nahm bald wieder alle Arten von Drogen. Man mag sich vielleicht wundern, warum jemand immer wieder zu Drogen zurückkehrt, selbst wenn er so schreckliche Erfahrungen gemacht hat wie Heroinentzug oder schlechte LSD-„Trips“.

      Nun, als es mir allmählich besserging, begann ich wieder an Mädchen zu denken, an „Kicks“ und an all meine Freunde — Hippies, Leute, die die „freie Liebe“ praktizierten —, außerdem an Motorräder und an das bewegte Leben. Die laute Musik, die ich hörte, appellierte weiterhin an meine niederen Instinkte. Dann folgerte ich in meinem Herzen: „Ach, so schlecht wäre es doch gar nicht, es wieder zu tun.“ Doch meine letzten LSD-„Trips“ wirkten sich immer schlimmer aus. Schließlich wandte ich mich in meiner Verzweiflung an meine Mutter und schloß damit eine Kluft, die viele Jahre bestanden hatte. Mein Stiefvater, ein Ältester in der Versammlung der Zeugen Jehovas, sorgte dafür, daß jemand an meinem Wohnort mit mir die Bibel studierte.

      Ein steiniger Weg der Besserung

      Im März 1970 hatte ich mein erstes Bibelstudium mit einem Zeugen Jehovas. Ich besuchte auch den Königreichssaal in Girard. Ich trug eine schwarze, unten weit ausladende lederne Hose und eine runde Großmutterbrille und hatte langes Haar. Ich wollte beweisen, daß Jehovas Zeugen genauso waren wie alle anderen, genauso heuchlerisch. Aber ich war beeindruckt. Sie bekundeten echtes Interesse an mir, und alle gaben mir auf meine Fragen die gleichen Antworten. Doch mein Herz wurde nicht wirklich berührt, denn noch in der gleichen Nacht ging ich zu meinen alten Hippie-Schlupfwinkeln und „schoß“ wieder Heroin.

      Während ich jedoch fortfuhr, ab und zu zu studieren, erkannte ich, daß das, was die Bibel lehrt, die Wahrheit ist. Und doch konnte ich die Drogen und mein unmoralisches Leben nicht aufgeben, zumindest tat ich es nicht. Dann hatte ich am letzten Wochenende im April einen schrecklichen LSD-„Trip“. Ich „sah“, wie meine Begleiterin auf dem Autositz neben mir „verweste“. Diese Erfahrung war so schmutzig und schrecklich, daß ich sie nicht beschreiben kann. Ich dachte, das sei das Ende — ich würde bestimmt Selbstmord begehen. Aber ich wandte mich an Jehova Gott und gebrauchte dabei seinen Namen und flehte ihn an, er möge mir helfen.

      Obwohl es drei Uhr in der Nacht war, rief ich den Zeugen an, mit dem ich studierte, und er versicherte mir, Jehova würde mir helfen, wenn ich diesmal ernsthaft beschließen würde, mich zu ändern. Ich gelobte, daß ich nie wieder Drogen nehmen würde, und ich habe es seither auch nie mehr getan. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht aufwache und meinem Schöpfer dafür danke, daß er mir geholfen hat, diese Erfahrungen zu überleben.

      In der darauffolgenden Woche fand mein Prozeß wegen des Einbruchs in die Apotheke statt. Da die öffentliche Meinung wegen meiner wiederholten Verbrechen gegen mich war, schickte mich der Richter in die Landesstrafanstalt Ohio für ein Vergehen, das mir eine fünfzehnjährige Haft hätte einbringen können. Ein paar Tage später trat ich meine Haft an. Das war wirklich ein Segen für mich. Warum?

      Weil ich nun Zeit hatte, nachzudenken und zu studieren. Ich analysierte mein Leben und erkannte, wie fruchtlos und verderblich es gewesen war. Ich flehte Jehova an, mir zu vergeben, und sagte ihm, daß ich von ganzem Herzen seinen Willen tun möchte. Ich vertiefte mich mit Hilfe der Publikationen der Zeugen Jehovas völlig in ein Studium der Bibel. Ende Juni wurde ich aufgrund der Bemühungen meines Vaters entlassen. Etwa zwei Wochen später, am 10. Juli 1970, symbolisierte ich meine Hingabe an Jehova Gott durch die Wassertaufe.

      Ich helfe anderen

      Nun begann ich, meine früheren engen Gefährten aufzusuchen, doch nicht, um mit ihnen Drogen zu nehmen, sondern um ihnen zu erklären, warum ich mich geändert hatte und wie mir dies gelungen war. Ich fühlte mich dazu verpflichtet, weil ich so viele von ihnen verleitet hatte, Drogen zu nehmen, und sie meine ersten Kunden gewesen waren. Ich habe, glaube ich, mindestens dreihundert ehemalige Freunde aufgesucht, und ich habe das Empfinden, daß einige eines Tages die biblischen Wahrheiten, die wir besprochen haben, annehmen werden.

      Eine der ersten Personen, mit denen ich die Bibel studierte, war einer meiner Hauptkunden. Ich hatte ihm beigebracht, wie man Heroin injiziert, hatte seinen Arm gehalten und ihm den ersten Schuß gesetzt. Seine Familie war so davon beeindruckt, wie ich mich verändert hatte, daß sie ebenfalls am Studium teilnahm. Er wandelte jedoch in meinen alten Fußstapfen weiter. Bis jetzt sind mindestens sechs meiner früheren Gefährten aus Gründen, die mit ihrem Drogengenuß zusammenhängen, gestorben. Aber ein anderer ehemaliger Gefährte ging auf meine Bemühungen ein. Wir trafen uns auf ganz ungewöhnliche Weise wieder.

      Ich war im Predigtdienst von Haus zu Haus tätig und ging gerade von einem Haus weg, als ein langhaariger Bursche die Einfahrt herauflief. Unmittelbar, nachdem ich mich vorgestellt hatte, fragte er: „Wie war Ihr Name?“ Als ich ihn wiederholte, sagte er: „Nein, das ist unmöglich, Sie sind jedenfalls nicht der aus der Murray-Hill-Straße!“ Er kam mir bekannt vor, aber ich wußte nicht, wo ich ihn „unterbringen“ sollte, bis er mir seinen Namen sagte. Natürlich! Wir hatten zusammen geplant, den Onkel meiner Freundin zu ermorden. Aber er wollte mir nicht glauben, wer ich war, bis ich meine Brieftasche herauszog und ihm meinen Personalausweis zeigte. Mein Äußeres hatte sich vollständig geändert.

      Ich fing schließlich an, mit ihm zu studieren. Seine Wertschätzung für die Bibel nahm zu, er hörte auf, Drogen zu nehmen, und ließ sich Anfang 1972 taufen. In jenem Sommer erzählten wir unsere Erfahrungen auf dem Bezirkskongreß der Zeugen Jehovas im Three Rivers Stadium in Pittsburgh. Wir hatten auch die Gelegenheit, vor Schülern über das Drogenproblem zu sprechen und darzulegen, weshalb sie Drogen meiden sollten. Jugendliche, die wußten, daß ich früher mit Drogen zu tun hatte, hatten ihre Lehrer gebeten, uns einzuladen, Vorträge zu halten.

      Im November 1972 sprachen wir zum Beispiel zu sechs Klassen an der Mahoning County Joint Vocational School. Insgesamt waren über 600 Schüler anwesend. Sie waren sehr aufmerksam und nahmen über hundert Bücher und ungefähr hundert Zeitschriften entgegen, in denen der Glaube und die Hoffnung näher erläutert wurden, die es uns ermöglicht hatten, den Drogenmißbrauch zu überwinden. Am 5. Dezember 1972 erhielt ich einen Briefumschlag mit fünf Dutzend Briefen von diesen Schülern. In diesen Briefen brachten sie ihre Wertschätzung zum Ausdruck, doch die meisten konnten nicht glauben, daß wir wirklich so tief in die Drogenabhängigkeit geraten waren. Niemand könne eine solch große Änderung vornehmen, meinten sie.

      Die Änderung dokumentiert

      Das ist eine übliche Meinung. Zum Beispiel versicherte Charles O’Toole, der Hauptsicherheitsbeamte des Schulbezirks Seattle: „Von Drogen gibt es keine Rückkehr [Heilung].“ Auch der Vorsitzende der Abteilung für Narkotika in Youngstown, William A. Friednamer, sagte mir, daß er in all den Jahren, in denen er mit Drogen zu tun gehabt habe, nie erlebt habe, daß ein Heroinsüchtiger länger als drei bis vier Monate keine Droge mehr angerührt hätte. „Aber nun sind Sie da“, fügte er fast ungläubig hinzu.

      Daher ist es verständlich, daß viele skeptisch sind, wenn sie meinen Bericht darüber lesen, wie ich die Drogenabhängigkeit überwand. Aus diesem Grund habe ich Anfang vergangenen Jahres Dutzende von Personen aufgesucht, die mit mir als Drogenabhängigem zu tun hatten, darunter Polizeibeamte, Bewährungshelfer, Gefängniswärter, Richter, Rechtsanwälte, Psychologen, Psychiater und Ärzte. Ich erzählte ihnen, warum ich zu ihnen gekommen sei, und bat sie um ihre Meinung.

      Die meisten konnten einfach nicht glauben, daß ich die gleiche Person war. Sie alle kannten natürlich meinen Namen — der war berüchtigt. Aber ich mußte manchmal meinen Personalausweis vorzeigen, um zu beweisen, daß ich wirklich die gleiche Person war. Fast alle wollten wissen: „Wie lange nehmen Sie keine Drogen mehr? Wie ist das möglich? Warum haben Sie sich geändert?“ Ich war dankbar für die Gelegenheit, ihnen dies zu erklären.

      Die wahre Lösung

      Denny Corodo ist einer der Polizeibeamten, die ich besuchte. Er war dabei, als ich bei meinem Einbruch in die Apotheke verhaftet wurde. Er ist inzwischen Polizeihauptmann geworden und hat es sich zur Aufgabe gemacht, in höheren Schulen und vor verschiedenen Gruppen Vorträge über Drogen und das Drogenproblem zu halten. „Sie haben sich wirklich geändert! Ich kann es kaum glauben!“ sagte er immer wieder, während wir über die Vergangenheit sprachen. „Irgend etwas muß mit Ihnen geschehen sein, etwas, was Sie geistig betroffen hat, irgendeine Erkenntnis.“

      Ich sagte ihm, er habe recht, ich hätte erkannt, daß ich meinem Schöpfer gegenüber verantwortlich sei. Und diese Erkenntnis habe nicht nur meinen Sinn erreicht; sie sei in mein Herz gedrungen. Der Wunsch, Gott zu dienen, habe aus meinem Herzen alle Unmoral, Drogen und dergleichen Dinge ausgerottet und mir den richtigen Beweggrund und die Kraft vermittelt, das zu tun, was recht sei.

      Am 1. März 1973 hatte ich eine Verabredung mit Dr. Firestone, dem Arzt am St.-Elisabeth-Krankenhaus, der mich während der Entziehung behandelt hatte. Als ich in sein Zimmer eintrat, rief er aus: „Ich kann einfach nicht glauben, daß Sie es sind!“ Dann fragte er, ob er andere Ärzte herbeirufen dürfe, die mit meinem Fall vertraut seien. Auch sie waren darüber erstaunt, wie ich mich verändert hatte. „Wie sind Sie aus diesem Schlamassel herausgekommen?“ wollten sie wissen.

      Ich erklärte ihnen, daß ich erkannt hatte, daß ich nicht mein eigenes Geschick bestimmen konnte. Zu oft war ich in eine Sackgasse geraten. Ich hatte nach meinen eigenen Maßstäben gelebt; ich hatte geglaubt, ich sei Gott und könne meine eigenen Regeln aufstellen und tun, was mir beliebte — dem Vergnügen nachjagen. Doch dann, sagte ich, hätte ich durch ein Bibelstudium eine gesunde Gottesfurcht erlangt. Ich hätte auch gesehen, daß es eine Gruppe von Menschen gäbe, die wirklich so lebte, wie es die Bibel lehre, und daß diese Menschen Jehovas Zeugen seien.

      „Was ist an Jehovas Zeugen so besonders, wenn man sie mit anderen Religionen vergleicht?“ wurde ich gefragt. Ich erklärte, daß ich durch ein Bibelstudium mit Jehovas Zeugen Gottes großartiges Vorhaben für die Menschheit erkennen konnte, zum Beispiel, in welchem Zustand sich die Toten befinden, daß es eine sichere Hoffnung auf die Auferstehung gibt und wie die Erde unter der Herrschaft des Königreiches Gottes zu einem Paradies gemacht wird. Ich erklärte, daß der Glaube und die Zuversicht hinsichtlich dieser Dinge es mir ermöglicht hatten, den Drogenmißbrauch zu überwinden.

      Ich erzählte den Ärzten, daß ich auch andere Religionen untersucht hätte, sogar den Buddhismus, und daß ich als Katholik erzogen worden sei. Aber in all diesen Religionen gibt es einfach nichts Greifbares — keine Überzeugung, keine wirkliche Hoffnung und keinen Glauben an den Schöpfer, Jehova Gott. Aus diesem Grund ist es ihnen nicht gelungen, jungen Leuten die notwendigen Beweggründe zu vermitteln, um sich von Drogen zu befreien.

      Ich diene nun bereits seit fast drei Jahren als Vollzeitpionierprediger der Zeugen Jehovas. Und ich habe festgestellt, daß ich nicht der einzige bin, der in seinem Leben eine solch große Änderung vorgenommen hat. Ich habe viele echte Freunde kennengelernt, die, nachdem sie mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert und ihren Schöpfer schätzengelernt hatten, die Drogenabhängigkeit überwunden haben. Wenn diese es tun konnten, dann kannst auch du es tun, falls du Drogen mißbrauchst. Die Ausübung der wahren Religion ist wirklich das richtige Mittel, um das Drogenproblem zu überwinden. (Eingesandt.)

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen