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  • Wie der Drogenmißbrauch dich und deine Umgebung betrifft
    Erwachet! 1974 | 8. März
    • Wie der Drogenmißbrauch dich und deine Umgebung betrifft

      DU PERSÖNLICH magst keinen Drogenmißbrauch treiben. Aber so viele Personen tun es, daß auch du davon betroffen wirst.

      Drogensüchtige terrorisieren die Menschen auf den Straßen und in ihrer Wohnung. Laut Berichten begehen sie die Hälfte aller Verbrechen, die in den Großstadtgebieten der Vereinigten Staaten begangen werden. Daher haben viele Angst, nach Einbruch der Dunkelheit das Haus allein zu verlassen.

      Es wird berichtet, daß Rauschgiftsüchtige bei Ladendiebstählen jährlich Waren im Werte von über 2 000 000 000 Dollar stehlen; daher erhöhen die Geschäfte die Preise, um den Verlust auszugleichen. Der Drogenmißbrauch, den Angestellte treiben, kostet amerikanische Firmen jährlich Milliarden von Dollar; diese Kosten werden in Form höherer Preise an den Verbraucher weitergereicht. Und jährlich werden Hunderte von Millionen Dollar ausgegeben, um die Drogensucht zu bekämpfen — von den Steuern der Bürger.

      Aber man kann auch auf andere Weise betroffen werden. Ein Autofahrer, der „high“ ist, mag einen auf der Autobahn rammen. Oder vielleicht wird ein Glied deiner eigenen Familie ein Opfer des Drogenmißbrauchs und bereitet dir dadurch unsägliche Sorgen.

      Erschreckende Epidemie

      Der Drogenmißbrauch hat offensichtlich das Ausmaß einer Krise erreicht. „Die wirkliche Drogenszene betrifft Millionen von Amerikanern“, schrieb der wissenschaftliche Redakteur Alton Blakeslee, und schließe Erwachsene ein, „die Alkohol und Tabak, Schlaftabletten sowie Weck- und Beruhigungsmittel mißbrauchen, um durch den Tag zu kommen“.

      Besonders Jugendliche sind betroffen. Der Drogenmißbrauch sei in amerikanischen Schulen „zu einer äußerst tödlichen Epidemie“ geworden, berichtete das „House Select Committee on Crime“ (vom Repräsentantenhaus eingesetztes Komitee zur Untersuchung des Verbrechens) im Juni vergangenen Jahres. Das Komitee sagte:

      „Unsere Untersuchung hat ergeben, daß die Drogenkrise in unseren Schulen unsere schlimmsten Erwartungen bei weitem übertroffen hat ... Sie infiziert unsere Jugend und vergiftet unsere Schulen und läßt eine Spur der Verwüstung zurück.“

      „Nur Kinder, die besonders veranlagt sind und die genügend Selbstbeherrschung besitzen, sind in der Lage, die Verwicklung in irgendeine Form des Drogenmißbrauchs zu vermeiden“ (Los Angeles Times, 30. Juni 1973).

      Erschrocken über das Problem, erklärte Präsident Nixon: „Amerikas Feind Nr. 1 ist der Drogenmißbrauch.“ Der Direktor eines der Zentren zur Behandlung Süchtiger in New York, Dr. Mitchell S. Rosenthal, sagte: „Der Mißbrauch von Drogen ist pandemisch [eine weitverbreitete Epidemie], und keine Gesellschaftsschicht bleibt davon verschont.“

      Ist das wahr? Wie sieht es damit in deiner Umgebung aus?

      Deine Umgebung betroffen

      Wer in New York lebt, zweifelt wahrscheinlich kaum an der Größe des Drogenproblems. Man kann dort regelmäßig sehen, wie Drogensüchtige auf den Straßen herumtaumeln. Und Jugendliche können in der Schule beobachten, wie Drogen herumgereicht werden.

      Charles B. Rangel aus New York, Mitglied des amerikanischen Repräsentantenhauses, schrieb: „Das Heroin hat die Funktionsfähigkeit unseres Schulsystems zerstört. ... Drogen sind so leicht erhältlich wie Kaugummi, junge Mädchen ,schießen‘ im Umkleideraum, und Dreizehnjährige kaufen Rauschgift von fünfzehnjährigen Händlern.“ Doch wie sieht es in anderen Städten aus?

      Auch dort ist das Drogenproblem vorhanden. Nate Archibald, ein professioneller Baseballspieler, erklärte: „Drogen gibt es überall, nicht nur in New York. Ich sehe sie in jeder Stadt, in die wir kommen. Du siehst dich ein wenig um, und sie sind da.“ Hier folgen einige Berichte:

      ✔ Ein Unterausschuß des „House Commerce Committee“, der den organisierten Sport untersucht, sagte: „Mit wenigen Ausnahmen existiert der Drogengebrauch in verschiedenem Maße in allen Sportarten und auf allen Gebieten des sportlichen Wettbewerbs“ (Herald-Examiner, Los Angeles, 12. Mai 1973).

      ✔ „Die Kriegsmarine gab gestern bekannt, daß das Drogenproblem solche Ausmaße erreicht habe, daß es kein Kriegsschiff und keinen Marinestützpunkt ohne Drogenprobleme gebe, und ,viele davon sind größere Probleme‘“ (Union, San Diego, 21. Juli 1971).

      ✔ „Süchtige, die Gewohnheiten entwickelt haben, die sie oft 200 Dollar täglich kosten, haben eine Woge von Verbrechen, die mit dem Drogenmißbrauch in Verbindung stehen, hervorgerufen. Sachverständige schreiben dem stark zunehmenden Drogenmißbrauch 70 Prozent der bewaffneten Raubüberfälle in Detroit und 90 Prozent der Banküberfälle zu“ (Newsweek, 28. Februar 1972).

      ✔ „Der Drogenmißbrauch ist in Oklahoma City dramatisch angestiegen, ... und es besteht keine Aussicht auf eine Besserung der Lage“ (The Daily Oklahoman, 17. April 1971).

      ✔ „Eine vom Bundesstaat durchgeführte Umfrage über den Drogengebrauch unter Teenagern ergab, daß über 40 Prozent der Schüler in Massachusetts, die die neunte bis zwölfte Klasse besuchen, im vergangenen Jahr illegale Drogen genommen haben“ (Sunday Herald Traveler and Sunday Advertiser, Boston, 27. August 1972).

      ✔ Eine umfassende Umfrage unter mehr als 15 000 Schülern, die in Anchorage (Alaska) die siebte bis zwölfte Klasse besuchen, hat ergeben, daß über 41 Prozent der Schüler andere Drogen als Tabak und Alkohol zu sich genommen haben (Journal of the American Medical Association, 5. Februar 1973).

      ✔ „Drogenmißbrauchexperten in Südkalifornien berichten, daß 80 Prozent aller Oberschüler mit verbotenen Drogen experimentieren. Junge Leute werden oft schon in der fünften Klasse mit Drogen konfrontiert“ (Up-Look, Bd. 1, Nr. 1).

      Wohin man auch geht — nach Osten, Westen, Norden oder Süden —, findet man Drogen. Es gibt sie sogar in kleinen Städten. In Palm Springs (Kalifornien) zum Beispiel ist das Drogenproblem so schlimm, daß sich einige Eltern Gedanken machen, ob sie ihre Kinder überhaupt zur Schule schicken sollen. In Aspen und in Boulder (Colorado) werden Drogen in der Öffentlichkeit zwanglos gebraucht. In East Jordan (Michigan), Nashua (New Hampshire), Lansing (Illinois), ja überall, wohin man sieht, werden illegale Drogen genommen.

      Einige mögen zwar anderer Meinung sein, aber der unerlaubte Gebrauch von Drogen greift wahrscheinlich auch in ihrer Nachbarschaft um sich. Fred Hilligiest aus Houston (Texas), der seinen dreizehnjährigen Sohn eines Tages als vermißt melden mußte, stellte fest, daß dem so ist. „Ich hatte nicht die geringste Vorstellung, was hier vor sich geht“, sagte er, „und wie viele Kinder herumlungern, Drogen nehmen usw. Aber in den ersten drei Wochen, in denen wir nach David suchten, machte ich eine gute Schule mit.“

      „Ich dachte, daß vielleicht zehn Prozent der Jugendlichen, die so ein Leben führen, Drogen nehmen“, sagte Hilligiest. „Aber im Laufe der Zeit bekam ich den Eindruck, daß fast alle Jugendlichen damit zu tun hatten, vielleicht 80 Prozent.“ Es ist so, wie Archibald sagte: „Du siehst dich ein wenig um, und sie sind da.“

      Aber ist der Drogenmißbrauch nur in Amerika ein Problem? Wie steht es mit anderen Ländern?

      Weltweiter Drogenmißbrauch

      Kurt Waldheim, Generalsekretär der Vereinten Nationen, erklärte: „Der Drogenmißbrauch ... wächst und nimmt neue Formen an. In einigen Ländern hat er das Ausmaß eines nationalen Notstandes erreicht.“ Die Zeitschrift Medical Tribune vom 22. November 1972 trug die Schlagzeile: „DROGENGEBRAUCH UNTER KINDERN WELTWEIT ÜBLICH“.

      Der Drogenmißbrauch ist ein besonderes Problem in Großbritannien. Die in London erscheinende Zeitung Daily Mail erklärte: „Der illegale Drogengebrauch ist heute praktisch unkontrollierbar geworden.“ Dr. H. Dale Beckett, Vorsitzender der Britischen Vereinigung zur Suchtverhütung, sagte: „Wahrscheinlich gibt es im gesamten Vereinigten Königreich nicht eine Schule, in der nicht mit Drogen experimentiert wird.“

      Ähnlich ist die Situation in Australien. Zollminister D. L. Chipp erklärte: „Wenn Sie ein Kind haben, das in diesem Jahr Teenager wird, kann ich garantieren, daß ihm gefährliche Drogen oder Narkotika irgendeiner Art angeboten werden, bevor es 18 ist.“

      The Spectator, eine Zeitung in Ontario (Kanada), trug die Schlagzeile: „HEROINEPIDEMIE DROHT — ÖFFENTLICHE GESPRÄCHE ERWOGEN“. Weiter im Westen, in Britisch-Kolumbien, soll der illegale Heroinmarkt zu den zehn erfolgreichsten Industriezweigen jener Provinz gehören. Die Heroinabhängigkeit ist so weit verbreitet, daß der Oberbürgermeister von Vancouver sagte: „Um damit aufzuräumen, brauchten wir eine Armee.“

      Und so ist es in einem Land nach dem anderen. Wie eine riesige schmutzige Flutwelle haben Drogen die Welt überschwemmt.

      Doch wie kam es dazu? Warum der Drogenmißbrauch unter so vielen Menschen? Wie groß ist die Gefahr wirklich?

  • Warum sie sich Drogen zuwenden
    Erwachet! 1974 | 8. März
    • Warum sie sich Drogen zuwenden

      DIE Frage, weshalb sich jemand Drogen zuwendet, ist nicht einfach zu beantworten. Einige Experten vermuten, daß es für den Drogenmißbrauch so viele Gründe gibt wie Personen, die Drogen mißbrauchen. Und doch gibt es einen wesentlichen Grund für das Problem.

      Dieser Grund ist, daß Drogen so leicht erhältlich sind. Zum Beispiel werden allein in den Vereinigten Staaten jährlich über 476 Tonnen Barbiturate hergestellt. Der größte Teil davon wird von der amerikanischen Öffentlichkeit auf Verschreibung der Ärzte eingenommen. Dr. Mitchell S. Rosenthal sagte, daß im Jahre 1971 genügend stimmungsverändernde Drogen von Ärzten verschrieben worden seien, „um jeden Mann, jede Frau und jedes Kind [in den Vereinigten Staaten] einen ganzen Monat lang ,up‘ [durch Weckmittel], ,down‘ [durch Beruhigungsmittel] oder ,draußen‘ zu halten“.

      Aber sind diese „legitimen“, rezeptpflichtigen Drogen gefährlich? Sind sie ein bedeutender Faktor in der gegenwärtigen Krise des Drogenmißbrauchs?

      In der Medizin verwandte Drogen

      Barbiturathaltige Drogen sind Beruhigungsmittel, die von Ärzten gewöhnlich verschrieben werden, um den Schlaf herbeizuführen. Praktisch alle Barbiturate werden von legitimen pharmazeutischen Firmen hergestellt, aber ein großer Teil der Erzeugnisse gelangt in illegale Kanäle. Auf der Straße werden die Tabletten „Downers“ oder „Reds“ genannt. Die Probleme mit diesen Tabletten sind so groß geworden, daß Sachverständige das Jahr 1972 als „das Jahr des Downer“ bezeichnet haben.

      Die Abhängigkeit tritt manchmal ein, wenn diese Drogen regelmäßig zum Einschlafen eingenommen werden. Aber viele andere Personen mißbrauchen sie einfach, um einen „Kick“, ein besonderes Wohlgefühl, zu erhalten, und werden dann abhängig. Ungefähr eine Million Menschen in den Vereinigten Staaten sind barbituratabhängig. Abhängig ist jemand, der Drogen benötigt, um die quälenden Entzugserscheinungen zu vermeiden. Ein plötzlicher Entzug kann sich für einen Barbituratabhängigen so schlimm auswirken, daß er daran stirbt. Außerdem sterben in den Vereinigten Staaten jedes Jahr über 3 000 Personen an einer Überdosis von Barbituraten.

      Es gibt auch eine Flut von Stimulanzien (Weckmitteln), die als „Pep pills“ oder „Uppers“ bekannt sind. Am häufigsten werden Amphetamine gebraucht. Ärzte verschreiben sie oft, um den Appetit zu hemmen, Müdigkeit herabzusetzen oder Depressionen zu erleichtern. Man schätzt jedoch, daß die Hälfte aller legal hergestellten Amphetamine den Weg in illegale Kanäle findet. Auch diese Drogen sind gefährlich und haben schon viele Personen getötet oder ihr Leben ruiniert.

      Die „legitimen“ Drogen, die von Ärzten verschrieben werden, sind daher ein bedeutender Faktor in der Drogenkrise. Doch die Drogen, die am häufigsten Schlagzeilen machen, sind wahrscheinlich ein noch größeres Problem.

      Drogen ohne anerkannte medizinische Verwendung

      Heroin ist die gefährlichste von diesen. Neun bis elf Tonnen davon sollen jährlich in die Vereinigten Staaten geschmuggelt werden. Etwa 560 000 Amerikaner, zehnmal soviel wie Anfang der sechziger Jahre, sind heroinabhängig. Heroin ist wirklich eine tödliche Plage.

      In New York allein sterben jeden Tag durchschnittlich 4 Personen an den Folgen des Heroingenusses! Heroin kostet den Süchtigen 40 bis 50 Dollar pro Tag. Um sich dieses Geld zu beschaffen, stehlen Süchtige in New York jeden Tag Eigentum im Werte von durchschnittlich 3 000 000 Dollar! Kein Wunder, daß die Zeitschrift Newsweek berichtete: „New York ... wird vom Heroin getötet.“

      LSD (Lysergsäurediäthylamid) ist das wirkungsvollste der Dutzende von Halluzinogenen. In den vergangenen Jahren haben viele illegale Laboratorien begonnen, sie herzustellen. Daher ist der Preis einer LSD-Tablette trotz der starken Nachfrage auf ein Zehntel des Preises gesunken, der vor einigen Jahren bezahlt werden mußte. LSD verursacht zwar keine körperliche Abhängigkeit wie Heroin oder die Barbiturate, aber es löst bei denen, die es nehmen, unheimliche Wirkungen aus.

      Im wesentlichen verursacht die Droge eine Veränderung der Sinneseindrücke. Besonders das Sehvermögen wird verändert. Es kann zu Illusionen und Halluzinationen kommen, und das sogar noch Monate nach dem Einnehmen der letzten Dosis. Die Bilder, die man auf einem „schlechten Trip“ wahrnimmt, können schrecklich sein. Außerdem ist jemand, der unter LSD-Einfluß steht, sehr empfänglich für die Beeinflussung durch andere und für Umwelteinflüsse. So kann man in den Nachrichten häufig von erschreckenden Erlebnissen lesen. Zum Beispiel berichtete die Londoner Zeitung Daily Mail vom 26. April 1973, wie ein Schullehrer unter dem Einfluß von LSD versuchte,

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