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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1970
  • Zwischentitel
  • Schülerzeitung nicht unzüchtig
  • Zusammenbruch der Kirche vorhergesagt
  • Archäologische Beweise für die Zerstörung Jerusalems
  • Gemälde des jungen Mao im Vatikan
  • Tod durch Rauschgiftgenuß
  • Herzentfernung ohne Einwilligung
  • Zunehmende Gewalttat in den Schulen
  • Synthetische Herstellung eines Gehirnhormons
  • Durchführung des Gottesdienstes in der Kirche
  • Korruption bei Scotland Yard
  • Häufigste Freizeitbeschäftigung
  • Überreste der Arche Noah
Erwachet! 1970
g70 22. 3. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Schülerzeitung nicht unzüchtig

◆ Zwei Studenten und ein Oberschüler hatten vor acht Monaten mit ihrer Schülerzeitschrift Aufsehen erregt. Der Elternbeirat des Biberacher Gymnasiums, Geistliche und Politiker waren über das Titelbild dieser Zeitung, das eine Darstellung eines männlichen Geschlechtsteils war, entsetzt. Der Artikel selbst äußerte sich zu dem Thema „Sexualität und Gesellschaft“ und behandelte unter anderem die Masturbation. Jedoch kam das Jugendgericht nach einwöchiger Verhandlung zu der Ansicht, daß ein unzüchtiger und jugendgefährdender Charakter in der beanstandeten Ausgabe der Schülerzeitschrift nicht zu sehen sei, da die Verhandlung ergeben habe, daß die Angeklagten aus echter eigener Überzeugung ein gesellschaftliches Problem berührt und dargelegt hätten. Bei der Frage der Unzüchtigkeit, so erklärte das Gericht, sei eine nachhaltige Änderung der allgemeinen Anschauungen über die Toleranzgrenze und eine zunehmende Versachlichung der Anschauungen über den Sexualbereich zu berücksichtigen.

Zusammenbruch der Kirche vorhergesagt

◆ Zum Jahreswechsel sagte die Kirchenzeitschrift Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern auf ihrer Titelseite zu erwartende Höhepunkte in den „viel zitierten siebziger Jahren“ voraus. Nachdem die Befürchtung der Ärzte, daß neue Krankheitserscheinungen auftreten könnten, eine Bevölkerungsexplosion, neue Waffensysteme und Revolutionen und Rassenaufstände genannt wurden, schrieb man folgendes über den Zustand der Kirche: „Sehr schlechte Voraussagen werden der Kirche gemacht. Nicht nur ihre Organisation als Volkskirche wird zerbrechen. Das soll schon bis 1975 der Fall sein. Sie soll in dem kommenden Jahrzehnt ihren Bankrott erleben. ... Es gibt Veränderungen, die sich heute schon genau abzeichnen. Es gibt Entwicklungen, deren Zielrichtung heute schon erkennbar ist. Das gilt auch hinsichtlich der Voraussagen für die Kirche. Wenn nicht alles trügt, geht die Volkskirche zu Ende. Auch einen totalen Bankrott der Kirche zumindest in Deutschland halten wir für nicht ausgeschlossen. Sie braucht nur fortzufahren, sich immer weiter von ihrem wesentlichen Auftrag zu entfernen und ihre Botschaft zu verwässern, dann werden ihr im kommenden Jahrzehnt die Sterbeglocken geläutet werden.“

Archäologische Beweise für die Zerstörung Jerusalems

◆ Neben dem zwischen dem Forum Romanum und dem Kolosseum stehenden Titusbogen in Rom, der mit einem Relief geschmückt ist, das an die Zerstörung der Stadt Jerusalem im Jahre 70 u. Z. durch die Römer erinnert, gibt es jetzt einen neuen Beweis für dieses Ereignis. Man fand die Fundamente eines Hauses mit mehreren Räumen nahe des Berges, auf dem der Tempel stand, der von den Römern durch Feuer zerstört wurde. Jedoch steht heute an dieser Stelle die El-Aksa-Moschee.

In dem ausgegrabenen Fundament des Hauses erkannte man Rußspuren und Aschenreste und fand viele Scherben von Krügen und steinerne Maße und Gewichte sowie Münzen, die das Datum des Jahres 70 u. Z. tragen. Die Prophezeiungen, die Jesus über Jerusalem und seinen Tempel aussprach, haben sich erfüllt, wie man es neben der Geschichte auch durch die Archäologie nachweisen kann.

Gemälde des jungen Mao im Vatikan

◆ Gemäß einer Pressemeldung vom Dezember 1969 machten einige Journalisten eine interessante Feststellung im Presseraum des Vatikans: Nur wenige Meter von einem Porträt Papst Pauls VI. entfernt ist ein Gemälde des chinesischen Parteivorsitzenden Mao Tse-tung an der Wand befestigt. Es zeigt ihn in einem langen tunikaartigen Gewand. Anscheinend hat man im Vatikan vermutet, das Gemälde zeige das Bildnis eines Geistlichen. Danach befragt, antwortete der Sprecher des Vatikans, Monsignore Fausto Vallainc: „Was soll ich dazu sagen? Das Gemälde ist uns als Geschenk übersandt worden. Wir haben es aufgehängt. Das ist alles.“ Der Spender sei unbekannt. Was man mit dem Gemälde tun werde, sei noch nicht bekannt.

Tod durch Rauschgiftgenuß

◆ Nach Angaben der New Yorker Gesundheitsbehörde starben im letzten Jahr 900 New Yorker — sechsmal soviel wie vor zehn Jahren — an den Folgen des Rauschgiftgenusses. Unter diesen Toten war ein zwölfjähriger Junge, der schon mit 10 Jahren Alkoholiker und mit elf Jahren rauschgiftsüchtig war. Er wurde in der elterlichen Wohnung von seiner Mutter tot aufgefunden. Neben dem Toten lagen zwei leere Heroinpäckchen und eine Injektionsspritze. Von den Todesfällen entfielen mehr als 200 auf Jugendliche. Über 50 waren 16 Jahre oder jünger. Dr. Baden vom Gesundheitsamt hat mit den Freunden des mit 12 Jahren an Rauschgift Verstorbenen gesprochen, alle im Alter von zehn oder elf Jahren. „Sie wußten, daß er Heroin nahm. Sein Tod scheint sie nicht besonders beunruhigt zu haben. Sie wissen, daß dies zum Tod führen muß, aber das hindert sie nicht daran, Rauschgift zu nehmen. Heroin zu spritzen gilt als männlich, den Tod zu riskieren ist männlich. Das Verbotene lockt.“

Herzentfernung ohne Einwilligung

◆ Anzeige gegen eine Bonner Klinik hat ein schweizerischer Staatsbürger und Angestellter der amerikanischen Botschaft in Bonn erhoben, da ohne seine Einwilligung und ohne sein Wissen seiner Frau das Herz zu Untersuchungszwecken entfernt wurde. Er wurde erst von dem Bestattungsinstitut darauf aufmerksam gemacht, daß seine Frau eine große Operationsnarbe auf der Brust habe. Beim Pathologischen Institut wurde in Erfahrung gebracht, daß ein Arzt der Frau, die an einem akuten Herzversagen gestorben war, das abnorm große Herz entnommen habe. Angeblich habe man den Ehemann nicht erreichen können, um seine Einwilligung zu erhalten.

Zunehmende Gewalttat in den Schulen

◆ Gemäß einer Untersuchung vom April 1969, die in 110 Großstadt-Schulbezirken in den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde, haben Gewalttätigkeiten und Verbrechen in den vergangenen Jahren „in dramatischer Weise zugenommen“. Als Ursache für die Entwicklung weist der Bericht auf das Zusammenbrechen des häuslichen und kirchlichen Einflusses auf die Schüler hin. Die Untersuchungen ergaben, daß die Zahl der Morde in diesen Schulbezirken innerhalb von 4 Jahren um 11 auf 26 Fälle, die der Vergewaltigungen um 30 auf 81 und die Angriffe auf Lehrer von 25 auf 1 801 Fälle anstieg. Allein in einem Jahr kam es zu 1 508 Raubüberfällen, 14 012 Diebstählen und Betrügereien, 250 544 Fällen von Vandalismus, 854 Verstößen gegen Rauschgiftbestimmungen und 1 035 Fällen von Trunkenheit. Neben dem Bemühen um Disziplin seien viele Lehrer nur noch auf ihre eigene Sicherheit bedacht. Senator Thomas Dodd schilderte seine Beobachtung mit folgenden Worten: „Um sich selbst vor der ständigen Möglichkeit von Überfällen innerhalb und außerhalb der Klassenräume zu schützen, tragen Lehrer in East St. Louis in Illinois Waffen in der Schule.“

Auch in Berlin stehen die Lehrer hilflos vor einem neuen Problem: dem Vertrieb von Rauschgiftmitteln — von der Haschischzigarette über LSD bis zum Roh-Opium — in Schulen. Der Rauschgiftmißbrauch bei Schülern nimmt in erschreckendem Maße zu, weil es in Schulen kaum oder nur wenig Kontrollmöglichkeiten gibt. Die Kriminalpolizei macht die erschreckende Feststellung: Der Täterkreis wird immer jünger. Vierzehnjährige Süchtige sind keine Seltenheit mehr. Zu dieser Feststellung gelangte man, als ermittelt wurde daß im Jahre 1965 im Bundesgebiet Deutschland einschließlich West-Berlins bei 1 003 Rauschgiftdelikten 42 Täter unter 21 Jahren waren, während im Jahre 1968 bei 1 881 Delikten es 687 Jugendliche unter 21 Jahren waren.

Synthetische Herstellung eines Gehirnhormons

◆ Nach siebenjähriger Forschungsarbeit ist es einer Gruppe von Wissenschaftlern in Houston (USA) gelungen, zwei Milligramm des als T. R. F. bezeichneten Hormons aus Schafshirnen zu extrahieren. Nach einer klinischen Erprobung soll dieses Hormon nach Angabe des Leiters der Versuchsgruppe, Dr. Roger Guillemin, möglicherweise Anwendung bei Funktionsstörungen der Schilddrüse, bei Herzanfällen und zur Geburtenregelung finden. Jedoch ist dieses synthetisch hergestellte Hormon nur eines von vielen Hormonen, die in der als Hypothalamus bekannten Region des Zwischenhirns produziert werden. Der Hypothalamus wirkt als Koordinator des sympathischen und parasympathischen Nervensystems und steuert somit wichtige Lebensvorgänge. Das Schilddrüsenhormon, an dessen Bildung das T. R. F. einen Anteil hat, fördert den Stoffwechsel und das Wachstum und ist für den Körper ebenfalls unentbehrlich. Mit Hilfe des nun synthetisch hergestellten Hormons könnte man nach Ansicht Dr. Guillemins die Funktionsstörungen besser bekämpfen und bald eine praktische Möglichkeit haben, die Schilddrüsenfunktionen bei mißgebildeten Neugeborenen zu überprüfen. Auch verspricht man sich, Neues über die Struktur der Hirnanhangdrüse zu erfahren, die in funktionellem Zusammenhang mit dem Hypothalamus steht und die Reifung der Follikel im weiblichen Eierstock bewirkt.

Durchführung des Gottesdienstes in der Kirche

◆ Ernsthafte Gedanken macht sich der Züricher Kirchenrat über das Problem in Verbindung mit dem Gottesdienst. Man hat festgestellt, daß die Kirche „mit ihrem Gottesdienst und ihrer heutigen Verkündigung ein Angebot ohne Nachfrage“ sei, wie es eine Umfrage unter den Bürgern Basels ergab. Ein Züricher Landpfarrer erregte Aufsehen und machte Schlagzeilen, weil er seinen Beruf aufgab mit der Begründung, nicht mehr länger als Zeremonienmeister amten zu wollen von Bräuchen, die weithin inhaltleer geworden sind. Die Pfarrerschaft eines anderen Kantons zog die Konfirmation in Frage, und im Kanton Wallis stellte man den Eltern frei, ihre Kinder statt taufen „darbringen“ (segnen) zu lassen. In einer ostschweizerischen Gemeinde ist die Kirchengemeindeversammlung übereingekommen, keine „Christnacht-Feiern“ mehr durchzuführen.

Korruption bei Scotland Yard

◆ In ihrer Ausgabe vom 1. Dezember 1969 erschien ein Artikel in der Schwäbischen Zeitung, der sich auf einen Bericht der Times stützt und dem man folgende interessante Einzelheiten entnehmen konnte: „Auf Scotland Yard, Londons international hochangesehene City Polizei, fällt der düstere Schatten eines Korruptionsskandals. Kriminalbeamte der Behörde sind in den Verdacht geraten, Bestechungsgelder angenommen und mit der Unterwelt gemeinsame Sache gemacht zu haben. Die schockierenden Vorwürfe werden von der Times erhoben, die in detektivischer Kleinarbeit den Spuren gefolgt ist und Material gegen die drei Detektive sammelte ... Die Times behauptete in ihrer Enthüllungsstory, die Beamten hätten 1. Geld von einem Unterweltler angenommen ..., 2. Verbrechern gestattet, ungehindert ihrem Gewerbe nachzugehen, 3. Anzeigen gegen Kriminelle fallengelassen und 4. Verbrecher vor Gericht durch Vorlage nur ungenügender Anklagebeweise geschont.“

Häufigste Freizeitbeschäftigung

◆ Jeder zweite Bundesbürger füllt seine Freizeit gemäß einer Repräsentativerhebung des Divo-Instituts, Frankfurt, mit Lesen aus. Zu diesem Ergebnis kam man, als 1 814 Personen im Alter von 14 bis 70 Jahren gebeten wurden, durch Ankreuzen einer Liste über Freizeitbeschäftigungen anzugeben, wie sie ihre freie Zeit verwenden. Nach den „Lesern“ bilden die Personen, die ihre freie Zeit für Gartenarbeit benutzen, die zweitstärkste Gruppe. Danach wurde Tanzen oder andere Geselligkeiten genannt. Sechzehn Prozent widmen sich Bastelarbeiten oder Schallplattenhören. Zwölf Prozent verwenden ihre Freizeit gern für den Theater- und Konzertbesuch, und jeder zehnte Befragte bezeichnete Photographieren oder Filmen als seine liebste Freizeitbeschäftigung. Doch gibt es heute auch viele Menschen, die ihren Gottesdienst in ihrer Freizeit ausüben, indem sie Überbringer der guten Botschaft vom Königreich Gottes sind.

Überreste der Arche Noah

◆ Eine Gruppe von Wissenschaftlern und Entdeckern hat sich zur Aufgabe gesetzt, nach den Balken, die die Überreste der Arche Noah sein sollen, auf dem 5 165 Meter hohen Berg Ararat zu suchen. Der Präsident der „Search Foundation Inc.“, die ihren Sitz in Washington hat, berichtete in Los Angeles, daß man bereits einige Holzstücke, deren Alter man auf 4 000 Jahre schätzt, in Höhe von etwa 4 300 Metern gefunden habe. Auf dem Berg sei jedoch kein Baumbestand, und es handelte sich bei den gefundenen Holzstücken höchstwahrscheinlich um Eichenholz, aber innerhalb eines Umkreises von mehreren hundert Kilometern seien in jenem Gebiet keine Eichen zu finden. Die geplante Expedition wird im Frühjahr ihre Unternehmungen beginnen und versuchen, Methoden und Wege zu finden, um das 30 bis 140 Meter dicke Eis, das das vermutete Wrack bedeckt, wegzuschmelzen. Der französische Forscher Navara bemühte sich in der Vergangenheit ebenfalls, die Arche zu finden. Seit 1952 erforscht er den Berg, und zum erstenmal gelang es ihm im Jahre 1955, einen 1,5 m langen Balken von den insgesamt 50 Tonnen schweren Holzstücken zu trennen. Im letzten Jahr hat er in Verbindung mit einer weiteren Expedition andere Stücke gefunden. Der Direktor des „Arktischen Instituts von Nordamerika“ betonte die objektive Untersuchung dieser und der noch erhofften weiteren Holzstücke, um die Echtheit der Funde festzustellen. Er bemerkte: „Ich kann nicht erklären, wie Holz dieser Größe und dieses Alters in eine solche Höhe gelangen konnte. Was dort immer liegen mag, wird von großem archäologischen Interesse sein.“

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