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  • Von Käse und Butter zu harten Drogen
    Erwachet! 1978 | 8. März
    • gemacht. Polizei und Zoll fangen immer größere Mengen von Drogen ab.

      Ein anderer Grund, warum das Drogenproblem in den Niederlanden größer ist als in den Nachbarländern, liegt darin, daß der Rauschmittelhandel hier schon seit längerer Zeit vor sich geht. Wieso? In den 1930er Jahren kamen arme chinesische Seeleute hierher und gaben ihren Beruf auf, um an Land für ihre hungrigen Familien, die zu Hause geblieben waren, Geld zu verdienen. Diese Männer gaben für Essen und Trinken pro Tag nur einige „Pfennige“ aus. Sie schliefen dicht zusammengedrängt in den ärmsten Vierteln der großen Städte. Durch den wirtschaftlichen Auftrieb nach dem Zweiten Weltkrieg wendete sich ihr Los zum Besseren. Dank Sparsamkeit und harter Arbeit konnten viele dieser ehemaligen Seeleute ein chinesisches Restaurant eröffnen. Doch eine beträchtliche Anzahl dieser Chinesen waren Opiumraucher und blieben es auch. Da die große chinesische Kolonie fast den ganzen Bedarf für ihre Restaurants und Läden aus Hongkong bezog, befand sich in den Schiffsladungen hier und da auch ein kleines Päckchen Opium.

      Einige Zeit später tauchten auf dem schwarzen Markt auch Heroin und andere harte Drogen auf. Bis vor ungefähr vier oder fünf Jahren war der Polizei oder dem Zoll noch nie Heroin in die Hände gefallen. Jetzt dagegen sind es Hunderte von Kilos, und diese Menge scheint nur die Spitze eines riesigen Eisbergs zu sein. Ein großer Teil des Opiums und Heroins stammt aus dem Gebiet, das als das „Goldene Dreieck“ — Birma, Laos und Nordthailand — bekannt ist. Das Opium wird mit Fischerbooten aus dem „Goldenen Dreieck“ nach Hongkong, Singapur und seit einiger Zeit auch nach Bangkok geschmuggelt. Die mächtigen Verbrechersyndikate, die den Rauschmittelhandel kontrollieren, haben sich in großen Seehäfen eingenistet, und ihnen ist jedes erdenkliche Mittel recht, um die Drogen in den reichen Westen einzuschleusen. Ein Kilo Rohopium kostet beim Erzeuger ungefähr 53 Dollar, doch die Drogenabhängigen bezahlen insgesamt ungefähr 235 300 Dollar für ein Kilo Heroin. (Mittels eines ziemlich einfachen chemischen Verfahrens kann man aus 10 Kilo Rohopium ein Kilo Heroin herstellen.)

      Ein großer Teil des Heroins aus dem „Goldenen Dreieck“ wanderte nach Vietnam, als ungefähr 800 000 amerikanische Soldaten dort stationiert waren. Einige von ihnen waren bereits Drogenkonsumenten, und Krankheit, Existenzangst sowie die Belastungen des Dschungelkrieges sorgten dafür, daß noch weitere Drogenabhängige dazukamen. In Europa, besonders in den Niederlanden, tauchte das große Drogenproblem auf, nachdem die Vereinigten Staaten ihre Truppen aus Vietnam abgezogen hatten. Wieso? Weil die chinesischen Syndikate in Hongkong und Bangkok ihren Absatzmarkt in Vietnam eingebüßt hatten und alles Erdenkliche unternahmen, um sich in Europa einen neuen aufzubauen. Zu diesem Zweck machten sie ausgiebig Gebrauch von ihren Verbindungen mit kriminellen Elementen unter den Chinesen in den Niederlanden.

      Das Drogenproblem wirkte sich in den Niederlanden verheerend aus. Vor nur zehn Jahren kannte man in diesem Land so gut wie keine Verbrechen. Jetzt dagegen wird die Bevölkerung der Niederlande von einer Welle der Jugendkriminalität, des Diebstahls und des Mordes heimgesucht. Wenn jemand auf offener Straße beraubt oder vergewaltigt wird, unternimmt fast niemand Anstrengungen, ihm zu Hilfe zu kommen. Als in Amsterdam an einem Wochenende in 7 000 Autos eingebrochen wurde, konnte die überlastete Polizei kaum mehr tun, als den Betroffenen Formulare zum Ausfüllen zu geben. Um in Amsterdam der Welle des Terrors und des Raubes Einhalt zu gebieten, hat die niederländische Regierung eine Zeitlang mit den Straßenbahnen Militärpolizisten mitfahren lassen.

      Die große Zunahme der Verbrechen steht also in direktem Zusammenhang mit den Drogen. „Dealer“ und Kunden treffen sich in Vierteln und Unterkünften, wo auch andere Verbrechen an der Tagesordnung sind — Prostitution, Glücksspiel, Diebstahl und Hehlerei. Ein Drogenabhängiger braucht am Tag vielleicht ein halbes Gramm Heroin, das ihn bis zu 118 Dollar kosten kann. Offensichtlich kann man an soviel Geld niemals auf ehrliche Weise herankommen. Folglich verfallen die Abhängigen dem Drogenhandel, der Prostitution und dem Diebstahl; sie schrecken wirklich vor keinem Verbrechen zurück, das ihnen materiellen Gewinn einbringen kann. Damit sie ihre Gewohnheit aufrechterhalten können, müssen sie enorme Mengen stehlen, da sie ungefähr nur ein Zehntel des Wertes der gestohlenen Waren bekommen. Der Drogenkonsum hat sich also zu einer einzigen großen Flut von Verbrechen ausgebreitet.

      Die Polizei kann nichts Wirksames gegen die bestehende Situation unternehmen, wenn sie nicht durch neue Kräfte verstärkt wird. Das ist der Grund, warum einige sagen, daß es besser wäre, man würde alle Drogenabhängigen kostenlos mit Heroin versorgen, da sie hoffen, dadurch würden die Verbrechen ein Ende nehmen, die auf den Drogenkonsum zurückzuführen sind.

      Das Drogenproblem in den Niederlanden hat zweifellos enorme Ausmaße erreicht. Man kann aber einzelnen Personen helfen. Wie? In den Niederlanden und in anderen Teilen der Welt konnte Drogenabhängigen durch ein Studium der Bibel mit Jehovas Zeugen geholfen werden, mit ihrer Gewohnheit zu brechen. Diese ehemaligen Drogenabhängigen sind heute rechtschaffene Glieder der menschlichen Gesellschaft. Gewiß könnte die Anwendung biblischer Ratschläge noch vielen anderen helfen.

  • Wenn man sich nicht an die Bibel hält
    Erwachet! 1978 | 8. März
    • Wenn man sich nicht an die Bibel hält

      Personen, die sich zum Christentum bekennen, bringen große Schmach auf den Namen Gottes, wenn sie sich nicht an sein Wort halten. Ein Häuptling in einem westafrikanischen Land erklärte: „Ihr Christen [Angehörige der Christenheit] tut mehr Böses als meine heidnischen Untertanen hier. Die Bibel ist gut. Ihr lest sie und wißt, daß euer Gott Blutvergießen mißbilligt. Aber was sehen wir? Ihr Christen führt am häufigsten Krieg. Ich habe gesehen, daß Christen sich in die Politik einmischen. Euer Jesus hat sich aber von der Politik ferngehalten. Betrügt ihr euch nicht selbst, wenn ihr Christen sein wollt, euch aber nicht um die Gebote eures Anführers kümmert? Geht zurück und lehrt eure eigenen Leute, anders zu handeln. Ich glaube nicht, daß ein einziger Christ nach dem, was Jesus sagte, handelt ... mit einer Ausnahme — die Kinder die von der Schule gewiesen worden sind, weil sie die Landesfahne nicht gegrüßt haben. Ich bin überzeugt, daß sie echte Jünger Jesu sind.“

      Wer waren diese christlichen Kinder, die es aus Gewissensgründen ablehnten, den Staat vergöttern und in ihm den Quell alles Guten zu sehen? Es waren Zeugen Jehovas.

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