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Wie man der Gefahr des Alkoholmißbrauchs entgegenwirken kannErwachet! 1978 | 8. April
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Die größte Hilfe
Es gibt jemand, der bewiesen hat, daß er besser helfen kann als irgend jemand anders. Er hat vielen geholfen, zu einer richtigen Denkweise und Herzenseinstellung zu kommen. Es ist der Höchste im ganzen Universum, Gott, der Allmächtige.
Jehova Gott ist der Schöpfer des Menschen. Er weiß am besten, wie der Mensch seine Probleme lösen kann, wie er mit dem, was ihn belastet, und mit seinen Emotionen am besten fertig wird. Wenn sich ein Mensch an ihn um Hilfe wendet, hat er Aussicht, die allerbeste Hilfe, die es gibt, zu erhalten.
Unter anderem erhält er Hilfe durch den vorzüglichen Rat, der in dem Buch zu finden ist, das Gott als Anleitung für die Menschen verfaßt hat: sein Wort, die Heilige Schrift. Die Bibel erklärt, warum es heute so viele Probleme gibt und wie sie Gott seiner Verheißung gemäß lösen wird. Die Bibel zeigt, daß Gott vorhat, der gegenwärtigen Welt, die soviel zu wünschen übrigläßt und in der die Not so groß ist, ein Ende zu machen. Anstelle der gegenwärtigen Weltordnung wird er eine gerechte neue Ordnung errichten. Die Erde wird ein Paradies werden, und all das Schlechte, was heute überall zu sehen ist, wird es dann nicht mehr geben (Luk. 23:43; Offb. 21:4, 5). Dadurch, daß man den Sinn des Lebens kennenlernt und erfährt, was die Zukunft bringen wird, wächst die innere Bereitschaft, seine Lebensgewohnheiten zu ändern.
Aus der Bibel geht hervor, daß Personen, die einst Trinker waren, mit dieser Gewohnheit brachen, als sie eine genaue Erkenntnis der Vorsätze Gottes erhielten. Sie erwähnt Trunkenbolde zusammen mit Hurern, Götzendienern, Dieben und anderen Missetätern und fügt dann hinzu: „Und doch waren das einige von euch. Aber ihr seid reingewaschen worden, aber ihr seid geheiligt worden, aber ihr seid gerechtgesprochen worden“ (1. Kor. 6:9-11).
Es besteht nicht der geringste Zweifel, daß man den Alkoholismus überwinden kann. Deshalb gibt die Bibel den Rat: „Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde des Einen, der sie geschaffen hat“ (Kol. 3:9, 10). Diese „genaue Erkenntnis“ des Wortes Gottes kann zu der inneren Bereitschaft führen, die erforderlich ist, um die Lebensgewohnheiten zu ändern.
Aber es gibt noch etwas. Wenn jemand aufrichtig wünscht, mit dem Trinken aufzuhören, kann er Gott darum bitten, ihn mit seiner Kraft zu unterstützen. Gottes heiliger Geist, seine wirksame Kraft, steht jedem, der darum bittet, zur Verfügung. Jesus Christus sagte: „Bittet unablässig, und es wird euch gegeben werden; sucht fortwährend, und ihr werdet finden; klopft unaufhörlich an, und es wird euch geöffnet werden. ... wieviel mehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“ (Luk. 11:1-13).
Ein Beispiel unter vielen ist ein Mann, der in einem südamerikanischen Land wohnt. Er war als Alkoholiker auf dem besten Weg, sein Leben zugrunde zu richten. Er war oft betrunken, verlor gute Arbeitsstellen, vergeudete sein Geld und brachte seine Familie an den Bettelstab. Häufig trank er tagelang hintereinander und landete schließlich im Gefängnis. Wiederholt bedrohte er auch seine Frau. Sie rächte sich auf verschiedene Weise, zum Beispiel drohte sie ihm, ihn zu verlassen und alle drei Kinder mitzunehmen.
Aber dann begann die Frau unter der Anleitung eines Zeugen Jehovas die Bibel zu studieren. Dabei lernte sie kennen, wie sich eine Frau ihrem Mann gegenüber, selbst wenn er Alkoholiker ist, verhalten sollte. Sie begann, ihn besser zu behandeln. Im Laufe der Zeit fiel ihm das auf, und er wollte wissen, wieso sie sich so zu ihrem Vorteil verändert hatte. Daher begann auch er, die Bibel zu studieren. Je mehr er lernte, desto schwächer wurde seine Sucht nach Alkohol.
Dann erklärte er sich zu einer Entziehungskur bereit. Aber er beendete die Kur nicht. Warum nicht? Er sagte, durch das, was er bisher gelernt habe, besitze er nun so viel Willenskraft, daß er mit Trinken aufhören könne. Und er hielt Wort. Er gab auch seinen bisherigen Freundeskreis auf und lehnte es ab, an ihren Trinkorgien teilzunehmen.
Das hatte zur Folge, daß sich seine ganzen Lebensverhältnisse besserten: Er führte ein glücklicheres Familienleben, hatte bessere Beziehungen zu seinen Mitmenschen, konnte seinen Arbeitsplatz behalten und schließlich mit seiner Familie in eine bessere Wohnung ziehen. Besonders interessant ist, was er über seinen Entschluß, mit Trinken aufzuhören, sagte: Nicht die medizinische Behandlung habe ihm geholfen, sondern das, was er aus der Bibel kennengelernt habe, ferner das Gebet, die Unterstützung seiner Frau und der Beistand von Freunden, die ihn in seinem Entschluß bestärkt hätten.
Das ist kein Einzelfall. Viele ähnliche Erfahrungen, die in verschiedenen Ländern der Welt gemacht worden sind, zeigen, daß der Alkoholismus besiegt werden kann.
Wenn jemand seine Abhängigkeit vom Alkohol überwunden hat, muß er sehr vorsichtig sein. Für die meisten ehemaligen Alkoholiker gilt es, den Rat zu beherzigen: Trinke keinen Tropfen Alkohol mehr! Fast alle Fachleute stimmen darin überein, daß es für einen ehemaligen Alkoholiker das beste sei, vollkommen abstinent zu leben. Ein verhältnismäßig geringer Prozentsatz ehemaliger Alkoholiker vermag die Kontrolle wieder so weit zu erlangen, daß sie mäßig trinken können, ohne von neuem dem Alkohol zu verfallen. Die meisten schaffen es nicht.
Während also Alkoholika einerseits den Menschen erfreuen können, sollten sie andererseits wie ein Sprengkörper behandelt werden: mit allergrößter Vorsicht! Denn eine „Explosion“ könnte schwere Folgen haben, sogar Menschenleben könnte dabei zerstört werden.
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„... noch viel zu lernen“Erwachet! 1978 | 8. April
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„... noch viel zu lernen“
◆ In der ganzen Welt haben Wissenschaftler darüber nachgedacht, wie es den Zugvögeln gelingt, den Weg auf ihren weiten Wanderungen zu finden. Manchmal scheinen sich die Vögel nach markanten Landmarken wie Küsten oder Gebirgsketten zu orientieren. Aber offensichtlich reicht diese Erklärung nicht aus, denn diese Vögel überfliegen gelegentlich breite Gewässer, oder sie fliegen nachts, wenn solche Landmarken nicht zu sehen sind. Wie finden sie dann den Weg?
In den 1950er Jahren hat ein deutscher Wissenschaftler durch Versuche gezeigt, daß sich gewisse Vögel nach der Sonne orientieren. Die Versuche bewiesen sogar, daß die Vögel eine innere Uhr haben, die es ihnen ermöglicht, die scheinbare Bewegung der Sonne am Himmel auszugleichen.
Die Vögel, die nachts ziehen, richten sich anscheinend nach dem Stand der Sterne. Es gibt Vögel, die einen Stern oder eine Gruppe von Sternen anpeilen und in einem bestimmten Winkel dazu fliegen. Auch diese Vögel können, wie die Vögel, die am Tag ziehen und sich nach der Sonne orientieren, durch ein inneres Zeitgefühl den Winkel, in dem sie im Verhältnis zu den Sternen fliegen, ständig anpassen. Andere Vögel benutzen anscheinend ein unveränderliches Sternmuster, ähnlich wie der Mensch mit Hilfe des Großen Bären den Polarstern ermittelt.
Über die wunderbare Fähigkeit der Vögel, sich auf diese Weise zu orientieren, schrieb Dr. Stephen Emlen, außerordentlicher Professor für Tierverhalten: „Viele weisen auf diese Studien hin und ziehen den Schluß, daß die Geheimnisse der Tierwanderung gelüftet seien. Das stimmt aber nicht. Die gegenwärtigen Theorien erklären nicht, warum ein Tier eine Richtung einer anderen vorzieht. Und neue Forschungsergebnisse lassen erkennen, daß die Sterne und die Sonne für einige Zugvögel nicht einmal notwendig sind.“ Es gibt zum Beispiel Vögel, die nachts bei bedecktem Himmel fliegen, ja sogar zwischen zwei Wolkendecken. Dr. Emlen fügte hinzu: „Dadurch wird nicht widerlegt, daß sich die Vögel nach den Himmelskörpern orientieren, aber es läßt erkennen, daß sie vielleicht noch etwas anderes als Orientierungshilfe benutzen. Was es ist, wissen wir nicht. Benutzen sie vielleicht den Wind als Orientierungshilfe oder das Magnetfeld der Erde? Die jüngsten Forschungen legen die Vermutung nahe, daß beides möglich ist. Vielleicht werden wir es eines Tages wissen. ... Es gibt immer noch viel zu lernen.“
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