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Als Sklaven unseres Loskäufers standhaltenDer Wachtturm 1966 | 1. Juni
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Dann gibt es auch Feinde der Wahrheit und des Königreiches Gottes, die uns durch Spott oder Drohungen zu ihren Sklaven machen möchten, damit wir nicht als Sklaven unseres Loskäufers standhalten. Wir dürfen uns aber nicht durch Furcht davon abhalten lassen, den Menschen die gute Botschaft von Haus zu Haus, auf den Straßen oder bei jeder anderen Gelegenheit zu predigen. Sollten wir je versucht sein, uns vor Menschen zu fürchten, so sollten wir uns daran erinnern, daß Jesus sagte, wir sollten Gott mehr fürchten als Menschen. — Matth. 10:28.
Wir müssen als Sklaven unseres Loskäufers auch denen gegenüber standhalten, die uns durch Irrlehren oder einen schlechten Wandel verführen möchten. Wie in den Tagen des Apostels Paulus und des Jüngers Judas versuchen auch heute selbstsüchtige, ehrgeizige Personen, sich in die Organisation Gottes einzuschleichen und aus den Arglosen einen persönlichen Nutzen zu ziehen. Vor solchen Personen müssen wir uns ebenfalls hüten! — Jud. 3, 4.
Damit wir den Bemühungen aller, die uns zu ihren Sklaven machen möchten, als Sklaven unseres Loskäufers standhalten können, müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, die uns Jehova Gott bietet, um uns zu helfen, im Glauben stark zu werden, und zu denen das Gebet, das persönliche Studium und der Besuch der Zusammenkünfte gehören. Ganz besonders wird uns aber der Predigtdienst stärken und uns helfen, als Sklaven unseres Loskäufers, Jesu Christi, unseres Erlösers, standzuhalten. Nützen wir darum im Juni jede Gelegenheit in dieser Hinsicht aus, um mit gerechtigkeitsliebenden Menschen, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, Bibelstudien zu beginnen!
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Heidnische Feiertage im Kalender der ChristenheitDer Wachtturm 1966 | 1. Juni
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Heidnische Feiertage im Kalender der Christenheit
DIE ersten Christen waren bemüht, sich von heidnischen Bräuchen fernzuhalten. „Gewiß“, magst du sagen, „aber das tut meine Kirche auch.“
Tut sie das jedoch wirklich?
Du magst überrascht sein zu erfahren, wie viele religiöse Feste nicht aus dem wahren Christentum, sondern aus dem Heidentum stammen. Sehr aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang das, was Louis Réau, der ein Mitglied des berühmten Institut de France war und den Lehrstuhl für mittelalterliche Kunst an der Sorbonne, der führenden Universität Frankreichs, innehatte, vor einigen Jahren schrieb:
„Obwohl die Theologen den heidnischen Ursprung christlicher Feste nur ungern zugeben, erkennen doch die meisten von ihnen an, daß der Ursprung mehrerer christlicher Feste und die Erklärung dafür im Ackerkult und in den Begräbnisriten der [heidnischen] Römer zu finden ist.“a
Denkende Menschen fragen sich jedoch, ob dadurch das Christentum nicht heidnisch geworden sei. Betrachte zum Beispiel einige der bekannten Feiertage im Kalender der Christenheit, und vergleiche die Glaubensansichten und Bräuche deiner Kirche mit denen der ersten Christen.
GEDÄCHTNISTAG DER TOTEN, OSTERN, WEIHNACHTEN
Wegen des weitverbreiteten Glaubens an die der Menschenseele innewohnende Unsterblichkeit hat die Christenheit verschiedene Tage zum Gedächtnis der Toten übernommen. Réau schreibt zum Beispiel: „Der Allerheiligentag, der Anfang November gefeiert wird, ist ein durch die Kirche christianisiertes heidnisches Fest zum Gedächtnis der Toten.“b
Und wie verhält es sich mit dem Allerseelentag, dem 2. November, an dem durch Gebete und Almosen den Toten im Fegefeuer beigestanden werden soll? Auch er ist aus dem heidnischen Brauchtum übernommen worden. Ein maßgebendes Nachschlagewerk sagt hierüber: „Der Allerseelentag ist im wesentlichen eine Anpassung an die fast in der ganzen Welt verbreitete Sitte, einen Teil des Jahres (gewöhnlich den letzten Teil) den Toten zu widmen. Die Babylonier begingen ein monatliches Allerseelenfest, bei dem die Priester Opfer darbrachten.“c Auch die Griechen und Römer feierten Feste zum Gedächtnis der Toten, die auf das babylonische Heidentum zurückgingen.
Und wie verhält es sich mit der Fastenzeit, die die Anglikaner und die griechischen und römischen Katholiken beobachten, um sich auf Ostern vorzubereiten? In einem Nachschlagewerk über heidnische Kulte heißt es: „Das vierzigtägige vorösterliche Fasten wurde von den Verehrern der babylonischen Göttin entlehnt.“d
Es sollte uns daher nicht überraschen, daß das Osterfest nicht aufgrund eines Gebotes Jesu Christi oder seiner Apostel in den Kalender der Christenheit aufgenommen wurde, sondern aus dem heidnischen Brauchtum stammt. Alexander Hislop, ein Geistlicher, schrieb:
„Was bedeutet der Ausdruck Ostern überhaupt? Er ist kein christlicher Name. Man erkennt seinen chaldäischen Ursprung auf den ersten Blick. Ostern ist nichts anderes als Astarte ..., die Himmelskönigin, deren Name, wie ihn die Bewohner von Ninive aussprachen, offensichtlich der gleiche war wie der in diesem Land [England] heute allgemein gebräuchliche. Dieser Name, den Layard auf assyrischen Denkmälern fand, ist Ischtar. Die Verehrung des Bel und der Astarte drang sehr früh nach Britannien ... Das ist die Geschichte des Osterfestes. Das allgemeine Brauchtum, das heute mit diesem Fest verbunden ist, bestätigt dessen babylonischen Ursprung zur Genüge. Die warmen Kreuzbrötchen am Karfreitag und die gefärbten Eier am Pascha oder Ostersonntag waren bei den chaldäischen Riten genauso zu finden wie heute.“e
Da das Osterfest demnach ebenfalls heidnischen Ursprungs ist, magst du dich mit Recht fragen, wie es sich denn mit Weihnachten, einem weiteren wichtigen Feiertag der Christenheit, verhalte. Eine Prüfung verschiedener maßgebender Nachschlagewerke wird dir zeigen, daß dieses Fest unter den ersten Christen unbekannt war. Im fünften Jahrhundert ordnete die römisch-katholische Kirche jedoch an, daß an dem Tag, an dem im Mithraskult die Geburt der Sonne gefeiert wurde und an dem die Saturnalien, ein römisches Fest zu Ehren des Gottes Saturn, endeten, ein Fest zum Gedächtnis der Geburt Jesu gefeiert werden sollte. Die heidnische Festzeit, während der man sich belustigte und Geschenke austauschte, war das Vorbild für viele Weihnachtsbräuche.f Die Protestanten lehnten darum sowohl Weihnachten als auch Ostern unmittelbar nach der Reformation eine Zeitlang ab;g doch nach und nach begannen auch sie die heidnischen Lustbarkeiten mitzumachen.
Kirchenführer mögen zwar nur ungern zugeben, daß die vielen Feiertage im Kalender der Christenheit heidnischen Ursprungs sind; es ist jedoch eine Tatsache, daß sie auf das Heidentum zurückgehen, und die Beweise dafür sind in Wörterbüchern und Nachschlagewerken zu finden, die fast in jeder öffentlichen Bücherei eingesehen werden können. Die Christenheit hat sich nicht die treuen Christen der ersten beiden Jahrhunderte zum Beispiel genommen.
DIE ERSTEN CHRISTEN LEHNTEN HEIDNISCHE FESTE AB
Es stimmt, daß vom zweiten bis vierten Jahrhundert, besonders nach der Zeit Konstantins, die Namenchristen nach und nach immer mehr heidnische Feste feierten. Christen, die jedoch dem wahren Glauben, den Jesus Christus gelehrt hatte, anhingen, übernahmen keine heidnischen Feiern. Ein kurzer Überblick über die Tatsachen wird das bestätigen.
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