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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1972
  • Zwischentitel
  • Japans Wirtschaft in Schwierigkeiten
  • Resignierende Kirche
  • Wie wird die Wirtschaftslage im Jahr 1972 aussehen?
  • Verlorene Arbeitsstunden
  • Abgase gesundheitsschädigend
  • „Mao-Bibel“ aus dem Handel genommen
  • Militärausgaben in aller Welt
  • Hunger größer als Nahrungsmittelproduktion
Erwachet! 1972
g72 22. 1. S. 30-31

Wir beobachten die Welt

Japans Wirtschaft in Schwierigkeiten

◆ Die Wirtschaftslage in Japan hat sich seit der Freigabe des Yen-Wechselkurses und der zehnprozentigen Importsteuer der Vereinigten Staaten sichtbar verschlechtert. Bereits zehn Firmen mußten mehr als 2 600 Arbeitnehmer entlassen. Einige große Gesellschaften wollen ihre Filialen stillegen. Das größte Stahlwerk der Welt, die „Nippon Steel Corporation“, entschloß sich dazu die monatlichen Bezüge von 45 Direktoren um zehn Prozent herabzusetzen. Der Textilkonzern „Unitica“ will 25 Prozent seiner Arbeitnehmer entlassen, was 6 000 Beschäftigte betreffen würde. Auch in der Elektroindustrie sind dieselben Symptome zu beobachten. „Nippon Columbia Congederia“ trennt sich von 3 300 der insgesamt 8 500 Beschäftigten.

Resignierende Kirche

◆ Die in Frankfurt erscheinende katholische Wochenzeitung Publik soll nicht mehr gedruckt werden, da für die Herausgabe nicht mehr die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Professor Karl Rahner sieht in der Einstellung dieser katholischen Schrift einen folgenschweren Schritt. Der Jesuitenpater schrieb in einem in Rom veröffentlichten Brief an die deutschen Bischöfe: „Nicht weil man sich Publik nicht besser denken könnte, sondern weil ein solcher Untergang, auch wenn das dann bestritten wird, ein Rückzug der Kirche ist, der in absehbarer Zeit nicht leicht wiedergutgemacht werden kann, ein Rückzug in ein kirchliches Getto, ein Schritt zu einer Kirche, die von sich aus davor resigniert, im öffentlichen Leben des deutschen Volkes noch eine Bedeutung zu haben.“ Er bezeichnete die Einstellung dieser katholischen Schrift als einen „erschreckenden Unglückstag für den deutschen Katholizismus“.

Wie wird die Wirtschaftslage im Jahr 1972 aussehen?

◆ Mit dieser Frage beschäftigten sich fünf führende deutsche wirtschaftswissenschaftliche Forschungsinstitute in Hamburg, Kiel, München, Berlin und Essen und kamen aufgrund ihrer Beobachtungen zu dem Ergebnis, daß folgende Entwicklung auf dem Wirtschaftsmarkt zu erwarten sei, falls die Bundesregierung in der Konjunkturpolitik nicht bedeutende Änderungen anstreben würde:

1. ein Anstieg der Lebenshaltungskosten um 4,5 Prozent,

2. eine Zunahme der Arbeitslosen auf rund 330 000,

3. eine Steigerung des Wirtschaftswachstums um nur noch ein Prozent (im Jahre 1971 belief es sich auf zirka drei Prozent),

4. ein geringeres Anheben der Bruttolohn- und -gehaltssumme im Gegensatz zum Jahre 1971,

5. eine Zunahme der Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen um 4,5 Prozent.

Mit diesen Prognosen wird darauf hingewiesen, daß das Wirtschaftswachstum so gut wie zum Erliegen kommen und die Einkommen und die Preise auch in diesem Jahr weiter ansteigen sollen.

Verlorene Arbeitsstunden

◆ Allein in vier Monaten sind dem italienischen Wirtschaftsleben 34 Millionen Arbeitsstunden durch Streiks verlorengegangen. In einer gleich langen Zeitspanne wurden aus demselben Grund im Jahr zuvor sogar 61 Millionen Arbeitsstunden versäumt.

Abgase gesundheitsschädigend

◆ Wie die Zeitung The Los Angeles Times berichtet, hat Dr. Bertram W. Carnow, Professor der vorbeugenden Medizin, eine umfassende Studie in Chicago über Luftverschmutzung erarbeitet, in der er die Gefahren hinsichtlich der Gesundheit des Menschen aufführt. „Wir haben festgestellt, daß in zehn Tagen mit starkem Luftverschmutzungsgehalt ein bedeutendes Ansteigen der Todesfälle bei Männern über 55 zu verzeichnen war. Bei Erkrankungen der Atmungsorgane hat sich in dieser Zeit die Zahl der Todesfälle verdoppelt. Ebenso katastrophal sehen die Zahlen bei Herzmuskelerkrankungen aus. An besagten 10 Tagen starben pro Tag 8 Menschen mehr an Erkrankungen der Herzkranzgefäße als normalerweise.“ Der Wissenschaftler teilte die Stadt in Quadratmeilen ein, und für jede dieser Parzellen war jeweils genau der Luftverschmutzungsgrad gemessen worden. Seine Beobachtungen haben ergeben, daß der Mensch für Infektionskrankheiten anfälliger werde, wenn er der Luftverschmutzung ausgesetzt sei. 30 Prozent der Tiere, die Bakterien ausgesetzt werden, die Lungenentzündung hervorrufen, stürben. Setzte man aber die Tiere 30 Sekunden lang Nitrogendioxyd aus, einem chemischen Stoff, der in durch Abgase verseuchter Luft enthalten ist, stürben nicht nur 30 Prozent, sondern alle Tiere. Professor Carnow kommt zu dem Ergebnis, daß Abgase den Tod beschleunigen und den frühzeitigen Tod durch Herz und chronische Lungenkrankheiten verursachen.

„Mao-Bibel“ aus dem Handel genommen

◆ Die Zitatensammlung des Parteivorsitzenden der Volksrepublik China, Mao Tse-tung, die auch kurz als „Mao-Bibel“ bezeichnet wird, ist in Peking nicht mehr zu haben. Das roteingebundene Taschenbuch ist aus den Schaufenstern und Regalen der Buchhandlungen verschwunden. Dieser Umstand wird als ein Hinweis dafür gewertet, daß der Personenkult in der Volksrepublik eingedämmt werden soll. In China allein soll die „Mao-Bibel“ eine Auflage von 740 Millionen Exemplaren erreicht haben.

Militärausgaben in aller Welt

◆ Rund 200 Milliarden Dollar (etwa 700 Milliarden DM) werden gegenwärtig jährlich in der Welt für militärische Zwecke ausgegeben. Vier Fünftel der Gesamtsumme entfallen schon auf allein sechs von 120 untersuchten Staaten, und zwar auf die USA, die Sowjetunion, Festland-China, Frankreich, Großbritannien und die Bundesrepublik.

Hunger größer als Nahrungsmittelproduktion

◆ Selbst wenn die Produktion von Nahrungsmitteln auf der Welt bis 1980 um ein Viertel erhöht wird, wird sich die Zahl der hungernden Menschen auf der Erde nicht vermindern. Diese Feststellung geht aus einem in Rom veröffentlichten Bericht der Nahrungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen hervor. Die Produktion von Nahrungsmitteln wird sich nach dem Bericht bis 1980 um 28 Prozent erhöhen. Um den Hunger in der Welt zu beseitigen, müßte jedoch die Lebensmittelerzeugung um weitere 28 Prozent erhöht werden. Dies bedeutet, daß in 42 Ländern Hunger herrschen wird. Auch Bundespräsident Gustav Heinemann bestätigte, daß zwar in der Bundesrepublik wie auch in anderen Industriestaaten ein Überangebot von Nahrungsmitteln produziert werde, daß aber zur gleichen Zeit zwei Drittel der 3,6 Milliarden Menschen auf der Erde sich nicht ausreichend ernähren könnten. Nobelpreisträger Borlaug erinnerte ebenfalls daran, daß 50 Prozent der gegenwärtigen Weltbevölkerung unterernährt sind und etwa 65 Prozent an Fehlernährung leiden. In absehbarer Zukunft ist eine Lösung des Problems nicht zu erwarten, da in den betreffenden Ländern, in denen Nahrungsmittel fehlen, wegen Arbeitslosigkeit, geringen Einkommens, fehlender Fachkräfte und unzureichender Ausbildung eine Verbesserung der Ernährungslage nicht erreicht werden kann. Die Wirtschaftslage der Entwicklungsländer läßt oft nicht zu, daß Nahrungsmittel in großen Mengen eingeführt werden.

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