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    Erwachet! 1970 | 22. März
    • Frohe Erinnerungen an einen tragischen Unglücksfall

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Ecuador

      ES GESCHAH am Nachmittag des 20. Januar 1969 in Cuenca (Ecuador). Ein beladener Kipplastwagen stieß rückwärts in eine schmale Einfahrt neben einem Schulhaus. Ein zehnjähriges Mädchen blieb in der Durchfahrt stehen, wahrscheinlich, weil es glaubte, der Lastwagen komme gut an ihm vorbei. Doch als die Hinterräder des großen Fahrzeuges an der Kleinen vorbeirollten, wurde ihr Kleidchen erfaßt, und entsetzt sahen die Umstehenden, wie sie unter die Räder gezogen wurde.

      Der Fahrer hörte die Schreie der Leute, stoppte und stieg aus, um zu sehen, was los war. Wie entsetzt war er, als er das Kind unter dem Wagen liegen sah. Er hatte direkt auf ihm angehalten! Es blieb ihm nichts anderes übrig, als vorwärts zu fahren, wobei das gewaltige Gewicht nochmals auf die bereits verletzten Körperteile drücken würde. Es zeigte sich dann, daß die Räder über das linke Bein und über den Leib des Kindes gerollt waren. Das schwerverletzte Kind, das immer noch bei Bewußtsein war, wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert.

      Als die erschrockene Mutter im Krankenhaus an das Bett ihres Töchterchens trat, sagte die Kleine zu ihr: „Mutter, ich darf noch nicht sterben, ich habe ja noch gar kein Bibelstudium durchgeführt!“ Und ganz von sich aus sagte das Kind zu den Krankenschwestern, sie dürften ihm kein Blut übertragen. Was? Ein schwerverletztes kleines Mädchen wollte nicht sterben, weil es andere noch in der Bibel unterweisen möchte? Für die Krankenschwestern klang das einfach unglaublich!

      Arzt respektiert Überzeugung anderer

      Als der Arzt kam, empfahl er sofort eine Operation, denn nur so könne man feststellen, welche inneren Verletzungen die Kleine erlitten habe. Der Vater des Kindes willigte ein, bat aber den Arzt, die Operation ohne Blutübertragung auszuführen. Der Arzt war entsetzt, als er die Bitte hörte, denn er hatte bis dahin noch nie eine so schwierige Operation ohne Blut vorgenommen. Die Eltern erklärten ihm aber, was Gott über die Verwendung des Blutes geboten habe und daß sie dieses göttliche Gesetz respektieren möchten. (3. Mose 17:14; Apg. 15:20) Sie ersuchten den Arzt, das menschenmögliche für das Kind zu tun, doch die Verantwortung dafür, daß ohne Blut operiert werde, würden sie übernehmen, erklärten sie.

      Der Arzt wollte alles tun, was ihm möglich war. „Ich habe auch meine feste religiöse Überzeugung und erwarte von anderen, daß sie sie respektieren“, sagte er, „deshalb will ich Ihre Überzeugung ebenfalls respektieren.“

      Bevor die Kleine in den Operationssaal gerollt wurde, sagte sie zu ihrem Vater: „Mach dir keine Sorgen, Papi.“ Die Stunden schleppten sich hin — fünf Stunden qualvolles Warten —, und wie verhielten sich in dieser Zeit die Eltern? Sie erklärten den Verwandten und Freunden, die mit ihnen warteten, ruhig, daß sie die Hoffnung hätten, das Kind in der Auferstehung wiederzusehen, sollte es sterben. Das Verhalten der Eltern machte auf alle einen tiefen Eindruck.

      Ihre Zuversicht beeindruckte nicht nur den Arzt, sondern auch andere, die gekommen waren, um den Ausgang der Operation zu erfahren. „Ich habe auch Kinder“, sagte einer der Besucher, „aber ihr seid so ruhig, wie ich es nie sein könnte.“

      Ein anderer sagte: „Wenn ich so glauben könnte wie diese Menschen, dann wäre ich der glücklichste unter den Lebenden.“

      Eine Nachbarin, die vor einiger Zeit Witwe geworden war, besuchte die Eltern, um sie zu trösten, aber als sie wegging, erklärte sie: „Nun ist mein Mann schon zwei Jahre tot, und in dieser ganzen Zeit bin ich immer niedergeschlagen gewesen; doch Sie haben mich durch Ihren Glauben an Gott und Ihre Hoffnung wieder glücklich gemacht.“

      Nach der Operation

      Dann kam der Arzt heraus, um Bericht zu erstatten. Knochenbrüche hatte er keine feststellen können, aber sehr schwere innere Verletzungen. Die Hauptader zum Zwerchfell war gerissen, und das Kind hatte mehr als die Hälfte seines Blutes verloren. Aber als er zu operieren begonnen hatte war die Blutung dank der Blutgerinnung bereits zum Stehen gekommen. Eine Arterie war nur zehn Zentimeter vom Herzen entfernt gerissen, dennoch war die Kleine nicht verblutet! Der Chirurg konnte nicht begreifen, warum das nicht geschehen war.

      Auch die Leber war gerissen. Und zufolge des gewaltigen Drucks war der Magen durch das Zwerchfell gepreßt worden, das an zwei Stellen ebenfalls gerissen war. Dadurch war es kollabiert und hatte dabei den linken Lungenflügel zerrissen; auch der das Herz umgebende Herzbeutel war geplatzt. Mit anderen Worten: Wäre der Lastwagen noch etwas weitergefahren, wäre das Herz geplatzt, und das Kind wäre sofort tot gewesen.

      Der Arzt war zufrieden mit dem Ausgang der Operation. Er äußerte auch, wie dankbar er sei, daß die Eltern so gefaßt waren — niemand habe ihm seine Aufgabe durch hemmungsloses Jammern oder Weinen erschwert; er habe daher die schwierige Aufgabe viel ruhiger in Angriff nehmen können.

      Aber noch war nicht jegliche Gefahr vorüber. Wie würde sich der Blutverlust auswirken? Außerdem bestand die Gefahr einer Infektion. Beides konnte tödliche Folgen haben. Während der langen Operation war jeder Zentimeter des Darms nach Bruchstellen abgesucht worden. Außerdem hatten die Organe gründlich untersucht werden müssen, die möglicherweise ebenfalls hätten verletzt sein können. Man konnte immer noch die Wirkung sehen, die der gewaltige Druck auf den Körper des Kindes ausgeübt hatte — am Hals und in den Augen waren winzige Blutgefäße geplatzt.

      Am darauffolgenden Morgen war Mimi (das ist der Kosename der Kleinen) wach, und zwar bei ganz klarem Bewußtsein; man war auch überrascht, daß sie über gar keine Schmerzen — Nachwehen der Operation klagte. Die gefährliche Achtundvierzigstundenperiode ging vorüber, und immer noch konnte man keine Anzeichen einer Infektion feststellen. Das Personal des Krankenhauses war erstaunt, wie gut die Kleine die Operation ohne Blutübertragung überstanden hatte und wie verhältnismäßig gut es ihr schon fünf Tage nach dem Unfall wieder ging.

      Eine Woche nach dem Unfall wurde Mimi aus dem Krankenhaus entlassen, und danach machte sie weiterhin gute Fortschritte. Doch darauf stellte sich eine schwere Komplikation ein. Um ihr Herz bildete sich eine bestimmte Flüssigkeit, wahrscheinlich weil die Haut, die es umgibt und schützt, gerissen war. Was würde nun geschehen? Bange Stunden vergingen. Wenn sich die Flüssigkeit nicht auf natürlichem Wege verteilte, müßte sich das Kind nochmals einer schweren Operation unterziehen, diesmal einer Operation am Herzen.

      Am darauffolgenden Tag wurde Mimi von einem Herzspezialisten untersucht. Weder er noch der Arzt, der Mimi sonst behandelte, konnte seine Überraschung verbergen. In der Nacht war die Flüssigkeit verschwunden, und alles funktionierte normal.

      Fünfeinhalb Wochen nach dem Unfall durfte Mimi wieder zur Schule gehen und mit ihren Schulkameraden spielen. Die verletzten Organe waren geheilt, und es waren offenbar keinerlei Schädigungen von dem furchtbaren Unfall zurückgeblieben.

      Schöne Erinnerungen

      Wie ist es möglich, daß man an einen Unglücksfall, der beinahe tragisch ausgegangen wäre, schöne Erinnerungen hat? „Ich staunte über mich selbst“, sagte der Vater. „Ich wußte nicht, daß ich eine so furchtbare Nachricht aufnehmen könnte, ohne die Fassung zu verlieren. Aber ich war mir sofort darüber im klaren, daß Jehova wußte, in welcher Situation wir waren. Obschon ungewiß war, ob Mimi überleben würde, war ich so ruhig wie nie zuvor, weil ich wußte, daß Jehova in seiner Güte alles überwachte. Wir hatten gelesen, daß Jehova seine Diener stärke, wenn sie Schweres durchzumachen hätten. Jetzt weiß ich, daß er es tut.“

      Und die Mutter sagte: „Als ich mein Kind so daliegen sah, überlief es mich kalt. Aber dann wurde es mir warm ums Herz bei dem Gedanken, daß wir uns in allem voll und ganz auf Jehova stützen können. Jehovas Geist stärkt und kräftigt uns tatsächlich.“

      Und wie äußerte sich der Chirurg? Diese Operation war die schwerste gewesen, die je in dieser Klinik ausgeführt worden war, und sie war erfolgreich, ohne daß man Blut übertragen hatte. Der Arzt sagte: „Aus dieser Erfahrung habe ich etwas gelernt.“ Was hat er gelernt?

      Kurz nach dieser Operation mußte sich ein Student einer Blinddarmoperation unterziehen. Es wurde empfohlen, ihm Blut zu übertragen, doch der erwähnte Arzt lehnte ab mit den Worten: „Seit Januar weiß ich, daß es viel besser ist, kein Blut zu übertragen.“ Der Patient konnte kurz nach seiner Operation die Universität wieder besuchen, und es ging ihm gut.

      Der Aufseher der Ortsversammlung der Zeugen Jehovas, ein Nordamerikaner, war ebenfalls tief beeindruckt. Er sagte: „Ich war ganz erstaunt darüber, wie man hier einen solchen Fall behandelte — ganz anders, als man einen solchen Fall in den Vereinigten Staaten oder in einem anderen ähnlichen Land behandelt hätte. In keiner Zeitung erschienen Schlagzeilen wie ‚LEHREN DER SEKTE MÖGEN DEM KIND DAS LEBEN KOSTEN‘. Im Gegenteil, in einem Rundfunkbericht wurde der außerordentlich starke Glaube und die Fassung der Eltern in diesen schweren Stunden lobend erwähnt. Auch setzte sich der Chirurg nicht über das Recht der Eltern hinweg, zu bestimmen, wie das verletzte Kind behandelt werden sollte, er maßte sich nicht an, zu einer gerichtlichen Verfügung Zuflucht zu nehmen, sondern respektierte den Standpunkt der Eltern, ihr Gewissen und ihren Glauben.“

      Ein führender Arzt erklärte: „In Ärztekreisen gilt dieser Fall als das reinste Wunder.“ Es konnten Dutzende von Broschüren verteilt werden, in denen das göttliche Gesetz über die Verwendung des Blutes erklärt wird; viele dieser Broschüren wurden Ärzten überreicht, die weiteren Aufschluß über eine solch wichtige Sache haben wollten.

      Und was sagte Mimi selbst? „Ich bin Jehova dankbar, daß er mir geholfen hat, denn wäre ich gestorben, hätten viele Leute gedacht, ich sei gestorben, weil man mir kein Blut übertragen habe. Aber jetzt wissen viele, daß es besser ist, dem Gesetz Gottes immer, auch in kritischen Fällen, zu gehorchen.“

  • Tatsachen über den Blitz
    Erwachet! 1970 | 22. März
    • Tatsachen über den Blitz

      In den Vereinigten Staaten werden jedes Jahr etwa 400 Personen vom Blitz getroffen. Die ernüchternde Tatsache, daß ein Blitz eine Temperatur von 25 000 bis 30 500 Grad aufweist, zeigt nachdrücklich, wie wichtig es ist, während eines Gewitters Vorsicht walten lassen.

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