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Kannst du dich noch erinnern?Der Wachtturm 1971 | 1. Dezember
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Kannst du dich noch erinnern?
Hast du die letzten Ausgaben des Wachtturms sorgfältig gelesen? Wenn ja, solltest du dich an die folgenden Punkte erinnern:
● Was bedeutet es, Gott zu erkennen?
Gott zu erkennen bedeutet, ein tiefempfundenes Verständnis, ihn und seine vortrefflichen Eigenschaften betreffend, zu haben und von Herzen wertzuschätzen, was für ein guter Freund er ist. Dies verlangt, daß man sich anstrengt, Erkenntnis, Liebe und Wertschätzung zu entwickeln. — S. 457, 458.a
● Was war die Hauptstreitfrage, die Satan im Garten Eden aufwarf?
Sie handelte davon, ob die Souveränität Jehovas verdient, rechtmäßig und gerecht sei, das heißt, ob Gott seine Herrschaft wirklich zum Wohle seiner Geschöpfe ausübte. — S. 459.
● Wieso ist jemand, der seinen Ehepflichten gleichgültig gegenübersteht, ein Lügner?
In der Christenheit haben die meisten in Gottes Namen geschworen, sich gegenseitig zu lieben, zu ehren und sich treu zu bleiben. Unter anderem ist die Ehe in Wirklichkeit ein Vertrag. Diejenigen, die verfehlen, ihren Gelübden gemäß zu leben, sind Lügner. — S. 501, 502.
● Welche Rolle sollte Barmherzigkeit in unserem Leben spielen?
Sie sollte nicht nur Nachsicht gegenüber denen bewirken, die uns kränken, sondern auch tätige Äußerungen des Mitleids gegenüber Personen, die in Not geraten sind. Dies schließt ein, daß anderen geistige Hilfe geleistet wird, nicht, um uns selbst einen guten Ruf zu machen, sondern aus Interesse an ihnen, daß man Kranke oder Einsame ermuntert und so, wie man dazu imstande ist, würdigen Menschen materielle Hilfe leistet. — S. 603—607.
● Wie könnten Christen sich schuldig machen ‘den Gerechten zu morden’, wie dies in Jakobus 5:6 erklärt wird?
Indem sie auf bescheidene christliche Brüder herabblicken oder es ablehnen, ihnen Hilfe zu leisten, oder indem sie sich durch Begehrlichkeit, Neid oder Stolz verleiten lassen, gewisse Brüder zu hassen. Was den Brüdern Christi, ‘des Gerechten’, zugefügt wird, wird so gerechnet, als ob es ihm angetan worden wäre. — S. 639, 640.
● Was gehört außer der Predigttätigkeit zum Dienst wahrer Christen?
Dazu gehört auch die Arbeit, die innerhalb der Christenversammlung von Aufsehern getan wird, wie auch Dienstleistungen für die Kranken, die Armen und Bedürftigen, ferner Arbeit die zu tun ist, um christliche Zusammenkunftsstätten in Ordnung zu halten, außerdem der Dienst in Bethelheimen sowie viele andere Arbeiten, durch die wir zeigen, daß wir den Rat aus Gottes Wort in unserem eigenen Leben anwenden und so die wahre Anbetung vor anderen richtig vertreten. — S. 648—651.
● Warum hat Gott die Gerechten leiden lassen?
Wegen der in Eden aufgeworfenen Streitfrage, die die Lauterkeit der Menschen Gott gegenüber betrifft. Gott hat den Menschen das Vorrecht gewährt, ihm unter Prüfungen zu dienen, und hat sie zur Rechtfertigung des Namens Gottes den Druck von seiten Satans und seiner Welt erdulden lassen. — S. 679.
● Wieso konnten Adam und Eva sündigen, da sie als vollkommene Geschöpfe erschaffen worden waren?
Sie waren nicht so gemacht worden, daß sie wie Maschinen funktionieren sollten, sondern waren in Gottes Gleichnis erschaffen und hatten ihren freien Willen. Sie waren vollkommen oder vollständig gemäß den Maßstäben Gottes, des Schöpfers, und seinem Vorhaben mit ihnen. Wenn sie somit nicht die Fähigkeit besessen hätten, Gut oder Böse zu wählen, so wären sie nicht vollkommen gewesen. — S. 691.
● Was wird durch die menschliche Vollkommenheit in Gottes neuer Ordnung beseitigt sein, doch was wird es nicht bedeuten?
Dadurch wird alles beseitigt sein, was Gottes Maßstäben nicht entspricht, doch wird dies den Menschen nicht allwissend machen noch ihm alle Fähigkeiten verleihen. Es wird den Ansporn zum Leben nicht ausschalten. Man wird Problemen begegnen, doch ohne daß man sich in seinen Hoffnungen und Erwartungen getäuscht sieht und ohne die Zwecklosigkeit, der wir in einer sündigen Welt begegnen. — S. 692.
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Wo war der Garten Eden?Der Wachtturm 1971 | 1. Dezember
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Wo war der Garten Eden?
DER schöne Garten oder Park, den Jehova Gott als Heimat für das erste Menschenpaar, Adam und Eva, bereitete, lag in einem Teil des Gebietes, das als Eden bekannt war. Er wurde daher der „Garten Eden“ genannt. Adam und Eva wurden wegen ihres Ungehorsams aus ihrer paradiesischen Heimat vertrieben. Und die Rückkehr in diesen Garten wurde durch Cherube und die flammende Klinge eines Schwertes versperrt, offenbar bis die wogenden Wasser der Sintflut den Garten wegtilgten. — 1. Mose 2:8, 15; 3:24, NW.
Über die Lage des Gartens Eden schrieb Moses: „Nun war da ein Strom, der von Eden ausging, um den Garten zu bewässern, und von dort aus begann er sich zu teilen, und er wurde gleichsam zu vier Hauptflüssen. Der Name des ersten ist Pischon; es ist der, der das ganze Land Chawila umfließt, wo es Gold gibt ... Und der Name des zweiten Stromes ist Gichon; es ist der, der das ganze Land Kusch umfließt. Und der Name des dritten Stromes ist Chiddekel; es ist der, der östlich von Assyrien fließt. Und der vierte Strom ist der Euphrat.“ — 1. Mose 2:10-14, NW.
Die Gebiete Kusch, Chawila und Assyrien (Aschur) existierten in der Zeit nach der Sintflut und leiteten ihre Namen offenbar von Noahs Nachkommen ab. (1. Mose 10:7, 22, 29, NW) Als geographische Bezeichnung wurde der Name „Kusch“ zu einer frühen Zeit sozusagen ein Synonym von Äthiopien. Die Gegend von Chawila scheint den nordwestlichen Teil der arabischen Halbinsel umfaßt zu haben und erstreckte sich bis zur Sinaihalbinsel oder bis in deren Nähe, wo wahrscheinlich die Wildnis Schur lag. (1. Mose 25:18; 1. Sam. 15:7, NW) Der Genesisbericht sagt von dem Chiddekel oder Tigris, daß er „östlich von Assyrien fließt“. (1. Mose 2:14, NW) Dies mag bedeuten, daß in der Zeit, auf die Bezug genommen wird, Assyrien ein beträchtliches Gebiet westlich vom Tigris innehatte, möglicherweise Babylonien eingeschlossen.
Somit deutet der Augenschein darauf hin, daß Moses Ausdrücke gebrauchte, die in seinen Tagen wohlbekannt waren, um die Lage des Gartens Eden anzuzeigen. Natürlich sagt der Genesisbericht nicht, daß der Garten Eden dieses ganze Gebiet umfaßt habe. Der Hinweis auf Kusch, Chawila und Assyrien (Aschur) dient zur Kenntlichmachung der Flußläufe. Dessenungeachtet wäre ihre Erwähnung für die Zeitgenossen des Moses eine Hilfe gewesen, um sich ein Bild zu machen über die Lage des Gartens im Verhältnis zu diesen genannten Gebieten. Doch leisten uns heute die Gebiete selbst keine große Hilfe zum Feststellen der Lage des Gartens Eden.
Was die Ströme betrifft, können der Pischon und der Gichon jetzt nicht identifiziert werden. Dies ist verständlich, denn wenn sich dieser Teil der Beschreibung, die Moses gab, auf die Zeit vor der Sintflut bezieht, mag diese selbst wohl dazu beigetragen haben, die Flußläufe des Pischon und des Gichon auszumerzen oder zu verändern. Wenn aber die Ströme wirklich in der Zeit nach der Flut existierten, so können andere Naturerscheinungen, wie Erdbeben, seither deren Läufe verändert haben. Kürzlich eingetretene Ereignisse zeigen uns, daß solche Veränderungen eintreten können. Zum Beispiel verschwanden in dem Gebiet von Assam (Indien) durch ein großes Erdbeben im Jahre 1950 gewisse Ströme, und andere änderten ihren Lauf.
Indes ist der Euphrat wohlbekannt, und Idiqlat (Chiddekel) ist der Name, der für den ebenfalls wohlbekannten Tigris in alten akkadischen (assyrisch-babylonischen) Inschriften gebraucht wurde. Diese Ströme liefern uns den eigentlichen Schlüssel zur Bestimmung der Lage des Gartens Eden. Das hebräische Wort, das in 1. Mose 2:10 (NW) mit „Hauptflüssen“ übersetzt wurde, hat damit zu tun. Es würde die Annahme unterstützen, daß der Garten Eden in der Berggegend in der Nähe der Quelle des Tigris und des Euphrats zu suchen ist. So sagt zum Beispiel The Anchor Bible in ihrem Kommentar zu 1. Mose 2:10: „In Heb[räisch] wird die Mündung des Stromes ,Ende‘ genannt (Josua XV 5, XVIII 19); folglich muß sich die Mehrzahl von ro’s ,Haupt‘ hier auf den Oberlauf beziehen. ... Dieser spätere Gebrauch wird für das akkadische Wort resu durchaus bestätigt.“
Beide, der Euphrat und der Tigris, haben ihre heutigen Quellen in der Berggegend im Norden der mesopotamischen Ebenen. Obwohl die Meinungen verschieden sind, sind doch viele Gelehrte der Ansicht, der Garten Eden habe in diesem Gebiet gelegen, einige Meilen südlich des Vansees in der östlichen Türkei.
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