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Wirst du von Furcht beherrscht?Der Wachtturm 1983 | 15. Oktober
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Menschen vergangener Generationen lebten offensichtlich auch in Furcht — in Furcht vor lokalen Kriegen, vor Seuchen, Katastrophen und sozialen Veränderungen. Hat aber die Generation von 1914 etwas anderes beobachtet? Bestimmt, denn seit jenem Wendepunkt wird die ganze „bewohnte Erde“, alle Nationen, von Furcht beherrscht (Lukas 21:25, 26). In den vergangenen 69 Jahren hat sich so vieles ereignet, daß ältere Personen, die es miterlebt haben, beunruhigt und voller Furcht sind. Und wegen der nuklearen Bedrohung machen sich heute Personen jeden Alters, sogar Kinder, über ihre Lebenserwartung Gedanken. Man hat richtigerweise gesagt, daß FURCHT das vorherrschende Gefühl oder die hauptsächliche Gemütsbewegung des 20. Jahrhunderts ist.
Aber vielleicht denkst du, wir würden übertreiben. Ist die Furcht vor gegenwärtigen und künftigen Ereignissen wirklich so weit verbreitet, daß wir glauben können, dadurch erfülle sich Jesu Prophezeiung? Ist sie tatsächlich ein Teil des Beweises dafür, daß wir in der „Zeit des Endes“ leben? Leben wir in dem Zeitabschnitt, wo „die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“?
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Furcht — Ein Zeichen des Endes?Der Wachtturm 1983 | 15. Oktober
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Furcht — Ein Zeichen des Endes?
LEBEN wir im Zwielicht eines Zeitalters der Ungewißheit und Besorgnis, in dem „die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“? Ein kurzer Rückblick auf die Weltereignisse und die Ursachen der Furcht seit 1914 wird unser Gedächtnis auffrischen und uns helfen, herauszufinden, ob wir dem vorhergesagten „Ende“ entgegengehen (Lukas 21:9, 25, 26).
Furcht und Krieg
In Frankreich tragen Denkmäler für die Toten des Ersten Weltkrieges die Worte „la Grande Guerre“. Ja, was wir heute als den Ersten Weltkrieg (1914—18) bezeichnen, wurde damals „Der Große Krieg“ genannt. Er forderte eine so große Zahl von Todesopfern und verursachte derart entsetzliche Verheerungen, daß man ihn hoffnungsvoll den Krieg nannte, der alle Kriege beenden würde. Da man die Schrecken des Krieges so deutlich vor Augen hatte, dachte man sicherlich, die zivilisierte Menschheit würde den „Krieg nicht mehr lernen“ (Jesaja 2:4). Es dauerte aber nur 18 Jahre, bis sich diese trügerische Hoffnung zerschlug und der schreckliche spanische Bürgerkrieg (1936—39) ausbrach, in dem mehr als eine halbe Million Spanier starben. Deutsche und Italiener waren ebenfalls an diesem Konflikt beteiligt, der als „Übung“ für den Krieg diente, den man später den Zweiten Weltkrieg (1939—45) nennen mußte. Diese Weltkatastrophe endete mit der Verwüstung von Hiroschima und Nagasaki.
Mit jenen Atombombenexplosionen über Japan trat die Furcht vor einer neuen Gefahr in Erscheinung — die Furcht vor einem Atomkrieg. Wie wahr sind doch die Worte, die Professor Albert Einstein im Dezember 1945 äußerte: „Man hat der Welt Freiheit von Furcht versprochen, aber tatsächlich hat die Furcht seit Ende des Krieges gewaltig zugenommen.“ Er fügte hinzu: „Unsere Nachkriegswelt bietet keinen freundlichen Anblick.“
Diese zunehmende Furcht spiegelt sich heute darin wider, daß überall in der Welt Millionen von Menschen gegen Kernwaffen demonstrieren.
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