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  • ‘Sucht tüchtige, gottesfürchtige Männer aus’
    Der Wachtturm 1983 | 1. Dezember
    • ‘Sucht tüchtige, gottesfürchtige Männer aus’

      „Du aber suche dir aus allen Leuten tüchtige, gottesfürchtige und zuverlässige Männer aus, die der Bestechung nicht zugänglich sind. Setze sie über jene als Vorsteher“ (2. MOSE 18:21, „Pattloch“-Bibel).

      1. Warum sind die Ausdrücke „Aufseher“ und „älterer Mann“ für Jehovas Zeugen von besonderem Interesse?

      „SEIT der Zeit Homers [etwa 9. Jahrhundert v. u. Z.] sind viele Wörter ausgestorben; viele andere sind geschaffen worden. Die Wörter epískopos [Aufseher] und presbýteros [älterer Mann] gibt es immer noch.“ Diese Feststellung eines neuzeitlichen Gräzisten unterstreicht, wie lange die griechischen Ausdrücke für „Aufseher“ und „älterer Mann“ schon von Bedeutung sind. Jahrtausendelang sind diese Wörter Bezeichnungen für einen wesentlichen Bestandteil der von Jehova für sein Volk geschaffenen organisatorischen Einrichtung gewesen. Wenn du mit Jehovas Zeugen verbunden bist, wird die folgende Besprechung darüber, wie diese Ausdrücke in die Christenversammlung Eingang fanden, für dich von besonderem Interesse sein.

      2, 3. Wen mußte Moses überzeugen, damit er als der von Gott ernannte Führer der Israeliten dienen konnte?

      2 Die biblische Geschichte geht natürlich viel weiter zurück als bis in die Zeit des griechischen Dichters Homer. Im 16. Jahrhundert v. u. Z. wurde Moses von Jehova beauftragt, nach Ägypten zurückzugehen und die Israeliten aus der Sklaverei herauszuführen. Wem gegenüber sollte er sich ausweisen, da er doch 40 Jahre lang nicht mehr bei seinem Volk gewesen war? „Geh hin“, sagte Gott, „und du sollst die älteren Männer [griechisch: gerusía, „Ältestenrat“; siehe Septuaginta] Israels versammeln ... Und sie werden gewiß auf deine Stimme hören, und du sollst kommen, du und die älteren Männer Israels, zum König von Ägypten“ (2. Mose 3:16, 18).

      3 Die älteren Männer standen offensichtlich wegen ihrer Erfahrung, ihrer Erkenntnis, ihrer Weisheit und ihres gesunden Urteilsvermögens von der Zeit der Patriarchen an in hohem Ansehen. Sie waren es, die Moses überzeugen mußte, damit sie ihn als den von Gott zur Befreiung eingesetzten Führer annahmen.

      Erfordernisse für ältere Männer in Israel

      4. Welche Anregung gab Jethro Moses, und was war das Ergebnis?

      4 Sobald die Israeliten in der Wüste waren, frei von den ägyptischen Sklavenhaltern, wuchs die Verantwortung, die Moses als Richter gegenüber der Nation hatte, in überwältigendem Maße. Sein Schwiegervater Jethro, der ihn besuchte, sah dies so deutlich, daß er eine praktische Anregung gab, die offensichtlich die Billigung Jehovas hatte. Er sagte: „So, wie du das tust, ist es nicht gut. Du wirst bestimmt erschöpft werden, sowohl du als auch diese Leute, die bei dir sind, denn diese Geschäfte sind für dich eine zu große Last. Du vermagst sie nicht allein zu tun. Nun höre auf meine Stimme. Ich werde dir raten, und Gott wird zeigen, daß er mit dir ist! Du selbst dienst vor dem wahren Gott als Vertreter für das Volk ... Du selbst aber solltest aus dem ganzen Volk tüchtige, gottesfürchtige Männer ausersehen, zuverlässige Männer, die ungerechten Gewinn hassen; ... und sie sollen die Last mit dir tragen“ (2. Mose 18:17-23). Diese neue richterliche Vorkehrung in Israel diente dazu, die Last auf andere tüchtige Männer zu verteilen. Die Versammlung des Volkes Israel hatte nun eine organisierte Körperschaft von Ältesten, die befähigt waren, Rechtsangelegenheiten und Streitigkeiten zu behandeln.

      5. Sollte Moses einfach irgendwelche älteren Männer auswählen, die zur Verfügung standen?

      5 Welch ein Gegensatz zu dem gegenwärtigen Weltsystem, in dem hohe Grundsätze nur von sehr wenigen wirklich geschätzt werden — wo die Herrscher und die Beherrschten durch Bestechung und Korruption verdorben werden! Im alten Israel sollten die Männer, die zusammen mit Moses für die Nation Recht sprachen, gewissenhaft ausgesucht werden, so, wie Jethro gesagt hatte: „Du aber suche dir aus allen Leuten tüchtige, gottesfürchtige und zuverlässige Männer aus, die der Bestechung nicht zugänglich sind. Setze sie über jene als Vorsteher“ (2. Mose 18:21, Pattloch-Bibel). Es ging nicht einfach darum, Männer auszuwählen, die an Jahren älter waren. Moses sollte tüchtige, befähigte, unbestechliche Männer ‘aussuchen’. Welch ein vorzüglicher Maßstab für diejenigen, die sich heute der Interessen des Volkes Jehovas anzunehmen haben!

      Von Jehova bevollmächtigte ältere Männer

      6, 7. Was tat Jehova, damit in Israel ältere Männer eingesetzt würden?

      6 Später beklagten sich die Israeliten über die Verhältnisse in der Wildnis. Moses, der nun das Empfinden hatte, die Bürde der Verwaltung der Nation sei für ihn zu groß, trug Jehova dieses Problem vor. Welche Lösung zeigte ihm Gott? Wir lesen: „Darauf sprach Jehova zu Moses: ‚Versammle mir siebzig Männer von den älteren Männern [griechisch: presbytérōn, Septuaginta] Israels, von denen du weißt, daß sie ältere Männer [presbýteroi] des Volkes und dessen Beamte sind, ... und ich will von dem Geist, der auf dir ist, etwas nehmen und es auf sie legen, und sie werden dir helfen müssen, die Last des Volkes zu tragen‘“ (4. Mose 11:16, 17).

      7 Moses tat, wie ihm geboten worden war. Der Bericht lautet: „Dann kam Jehova in einer Wolke herab und redete zu ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, etwas weg und legte es auf jeden der siebzig älteren Männer [presbytérus]. Und es begab sich, sobald der Geist sich auf sie niedergelassen hatte, daß sie sich dann daranmachten, als Propheten zu amten“ (4. Mose 11:24, 25). Das war der unzweideutige Beweis für die theokratische Ernennung dieser „älteren Männer“. Jehova hatte sein Volk für die Befreiung aus der Sklaverei organisiert, und nun benutzte er ‘tüchtige, zuverlässige Männer, die Gott fürchteten’, damit sie sich mit Moses in die Verantwortung der Führerschaft und Verwaltung teilten.

      8. Welche Rolle spielten die älteren Männer, als sich die Israeliten im Verheißenen Land niedergelassen hatten?

      8 Schließlich eroberten die als Nomaden umherziehenden Israeliten das Verheißene Land und nahmen wieder festen Wohnsitz in größeren und kleineren Städten, so wie in Ägypten. Das bedeutete, daß die älteren Männer jetzt auch auf kommunaler Ebene für das Volk verantwortlich waren. Sie handelten als eine Körperschaft von Aufsehern im Interesse ihrer Gemeinde und stellten Richter und Beamte für die Rechtsprechung und für die Bewahrung des Friedens, der Ordnung und der geistigen Gesundheit (5. Mose 16:18-20; 25:7 bis 9; Ruth 4:1-12).

      Genügt graues Haar?

      9, 10. Welche weiteren Anforderungen außer einem entsprechenden Alter werden an einen „älteren Mann“ gestellt? Zeige dies anhand der Bibel.

      9 Bedeutet das, daß jeder ältere Mann in Israel automatisch auch ein „älterer Mann“ in der Stellung eines Richters oder eines Beamten war? Machte die Überschreitung einer gewissen Altersgrenze einen Israeliten zu einem in diesem Sinne „älteren Mann“? Nein, eine solche Schlußfolgerung wäre nicht vernünftig. Elihu machte dies mit den Worten deutlich: „Nicht nur die Hochbetagten erweisen sich als weise, noch verstehen bloß die Alten das Recht.“ Und der weise Versammler schrieb: „Eine Krone der Schönheit ist graues Haar, wenn sie auf dem Wege der Gerechtigkeit gefunden wird“ (Hiob 32:6, 9; Sprüche 16:31; Prediger 12:9, 10). Aus den Hebräischen Schriften geht deutlich hervor, daß die befähigten „älteren Männer“ außer einem entsprechenden Alter und gewisser Erfahrung auch Weisheit aufweisen und einen rechtschaffenen Lebenswandel führen mußten.

      10 Alter und Erfahrung sind indes von großem Wert. Damit sich ältere Männer aber für Dienstvorrechte eignen, müssen sie sich von Gottes Geist leiten lassen und ein Verständnis seines Wortes erwerben. Es genügt nicht, Schriftstellen zitieren zu können. Zu wissen, wie man sie weise anwendet, ist wesentlich für einen „älteren Mann“ (Sprüche 4:7-9; Titus 1:9).

      Ältere Männer in der Christenversammlung

      11, 12. (a) Gab es in den jüdischen Gemeinden immer noch ältere Männer, als Jesus auf der Erde war? (b) Unter was für einer Einrichtung wurden in der Christenversammlung Älteste ernannt?

      11 Aus dem, was wir betrachtet haben, wird deutlich, daß von alter Zeit an befähigte „ältere Männer“ dazu gebraucht wurden, in den Angelegenheiten des Volkes Jehovas die Führung zu übernehmen. Zu der Zeit, als Jesus Christus auf der Erde war, hatten die Juden in Jerusalem eine zentrale Körperschaft von Priestern und Ältesten, den sogenannten Sanhedrin. Er diente als hoher Gerichtshof der Juden (Matthäus 26:57-68). Bestimmte Anzeichen deuten indes darauf hin, daß immer noch Gruppen älterer Männer in den Städten kommunale Angelegenheiten behandelten (Lukas 7:3-5).

      12 Angesichts dieses geschichtlichen Hintergrunds ist leicht zu erkennen, wieso sich die frühe Christenversammlung ebenfalls einer theokratischen Einrichtung bediente, die derjenigen glich, die zur Zeit Mose die Billigung Jehovas hatte. Die in der Christenversammlung unter der Leitung des heiligen Geistes Gottes eingesetzten „älteren Männer“ oder Ältesten sollten ‘tüchtige, zuverlässige, unbestechliche und gottesfürchtige Männer’ sein.

      13. Warum wurden in der Christenversammlung aktive, tüchtige Männer benötigt?

      13 Von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an nahm die Versammlung rasch zu (Apostelgeschichte 2:41; 4:4). Die Gläubigen waren nicht in private, voneinander getrennte Bibelstudiengruppen aufgespalten, so als ob sie eine essenische Sekte gewesen wären. Das Christentum war keine Privatsache. Es sollte öffentlich bekanntgemacht und den Nationen verkündigt werden (Matthäus 5:14-16; 28:19, 20). Aus diesem Grund wurden aktive, tüchtige Männer benötigt, die in der Christenversammlung die Führung übernahmen. Logischerweise waren es die „älteren Männer“.

      Qualifikationen für „ältere Männer“

      14. Welche Anforderungen, die an Älteste gestellt werden, betonte Petrus?

      14 Bestimmt standen im siebten Jahrzehnt unserer Zeitrechnung die erforderlichen geistigen Qualifikationen für ältere Männer fest, die in der Christenversammlung die Führung übernehmen würden. So finden wir in den Schriften der Apostel Petrus und Paulus zahlreiche Bezugnahmen darauf. Petrus schrieb zum Beispiel:

      „Daher gebe ich den älteren Männern unter euch diese Ermahnung ...: Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig; auch nicht aus Liebe zu unehrlichem Gewinn, sondern voll Eifer; auch nicht als solche, die über die herrschen, die Gottes Erbe sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet“ (1. Petrus 5:1-3).

      Wenn Petrus betonte, daß die „älteren Männer“ nicht „aus Liebe zu unehrlichem Gewinn, sondern voll Eifer“ dienen sollten, wiederholte er dem Sinne nach den Rat, den Moses erhalten hatte, nämlich ‘tüchtige, gottesfürchtige, zuverlässige Männer, die ungerechten Gewinn hassen’, auszusuchen (2. Mose 18:21).

      15. Welche Anforderungen für einen „älteren Mann“ erwähnte Paulus?

      15 Paulus wies seinen vertrauten Mitarbeiter Titus, der auf der Mittelmeerinsel Kreta diente, in einem Brief an, in den Versammlungen ‘die Dinge zu berichtigen, die mangelhaft waren’, und ‘von Stadt zu Stadt Ernennungen älterer Männer [presbytérus] vorzunehmen’. Interessanterweise bezeichnet das mit „älterer Mann“ wiedergegebene griechische Wort einen „reifen Mann, der sich aufgrund seiner Erfahrung und seiner Vernunft für die Leitung seiner Familie oder seines Volkes eignet“ (Episcopos y Presbyteros von Professor Manuel Guerra y Gómez). Diese Bedeutung wird auch durch die Anforderungen betont, die Paulus in seinem Brief an Titus in bezug auf diejenigen Christen erwähnte, die sich eignen würden, als Aufseher zu dienen. Er schrieb:

      „Wenn irgendeiner frei von Anklage ist, der Mann e i n e r Ehefrau, der gläubige Kinder hat, die nicht der Ausschweifung oder der Widerspenstigkeit beschuldigt werden. Denn als Gottes Verwalter muß ein Aufseher [griechisch: epískopon] frei von Anklage sein, nicht eigenwillig, nicht zornmütig, kein lärmender Trinker, kein Schläger, nicht auf unehrlichen Gewinn erpicht, sondern gastfreundlich, das Gute liebend, gesunden Sinnes, gerecht, loyal, Selbstbeherrschung übend, am zuverlässigen Wort festhaltend, was seine Kunst des Lehrens betrifft, damit er imstande sei, durch die gesunde Lehre sowohl zu ermahnen als auch die Widersprechenden zurechtzuweisen“ (Titus 1:5-9).

      Wenn wir diese Anforderungen genau betrachten, erkennen wir, daß der Lebenswandel und die Gesinnung eines „älteren Mannes“ in der Christenversammlung einem hohen Maßstab entsprechen mußten.

      16. Wie wissen wir, daß Älteste im ersten Jahrhundert u. Z. auch Aufseher waren?

      16 Interessant ist auch, wie Paulus die griechischen Ausdrücke presbýteros und epískopos („älterer Mann“ und „Aufseher“) gebrauchte. Wir können daraus folgern, daß die befähigten älteren Männer die Pflichten von Aufsehern in der Versammlung erfüllten. Andere Schriftstellen zeigen, daß es in ein und derselben Versammlung mehrere solcher älteren Männer geben konnte, die als Aufseher dienten (Apostelgeschichte 14:23; 20:28; Philipper 1:1).

      17. (a) Welche Anforderungen für einen Aufseher erwähnte Paulus in einem Brief an Timotheus? (b) Warum mußte ein Ältester auch im Predigtdienst tätig sein?

      17 Auch in einem Brief an Timotheus erwähnte Paulus Anforderungen für einen Aufseher, doch gebrauchte er andere Ausdrücke, weil er vielleicht andere Verhältnisse berücksichtigte (1. Timotheus 3:1-7). Da die frühe Christenversammlung ihrem Wesen nach eine Organisation des Evangelisierens war, betrachtete man es als selbstverständlich, daß diese älteren Männer auch eifrig die gute Botschaft verkündigten. Sie durften nicht träge sein (Lukas 24:46-48; 1. Korinther 9:16; vergleiche Matthäus 25:24-27).

      Der Abfall dringt ein

      18. Wie wirkte sich der Abfall auf die Stellung der Aufseher aus?

      18 Im 2. und 3. Jahrhundert änderte sich die Situation in der Christenversammlung. Der vorhergesagte Abfall begann sich auszubreiten (Apostelgeschichte 20:29, 30; 2. Petrus 2:1). Unter den Ältesten in den Versammlungen standen ehrgeizige Männer auf. Von schlechten Beweggründen angetrieben, begannen sie ihr Aufseheramt als eine Stellung zu betrachten, mit der Macht und Ansehen verbunden waren. Gewisse Aufseher von Gemeinden wurden sogar „Bischöfe“, die über eine Diözese oder mehrere Kirchen herrschten. Schließlich wurden diese Bischöfe von der Laienschaft in ihr Amt gewählt, und einige von ihnen wurden einflußreiche Herrscher. Über die Folgen schrieb ein katholischer Historiker: „Dies brachte eine sehr große Gefahr mit sich, besonders von der Zeit an, als das Ansehen des Episkopats stieg und mit diesen Stellungen beträchtliches Einkommen und materielle Interessen verbunden waren ..., [und so] gelangten auf die einflußreichsten Stühle [Bistümer] politisch engagierte Männer.“

      19. Wozu führte schließlich der Abfall?

      19 Ja, jeder Bischof glich einem mächtigen Monarchen. Dies wiederum trug zu den Spaltungen und Schismen in der Christenheit bei, die schon längst das wahre Christentum nicht mehr vertrat. Die theokratische Einrichtung, in der tüchtige, zuverlässige, geistiggesinnte Älteste als Aufseher dienten, degenerierte zu einer Hierarchie von Geistlichen. Aus dem freiwilligen Dienst für die Gemeinde oder Versammlung wurde ein bezahlter Beruf, für den ein jahrelanges Studium der Theologie, der Philosophie und des kanonischen Rechts Voraussetzung war.

      20. Welche Fragen bedürfen jetzt einer Antwort?

      20 Bedeutete das, daß das wahre Christentum mit der ursprünglich in jeder Versammlung bestehenden theokratischen Einrichtung nie wiederhergestellt werden würde oder daß es mit dem nützlichen schlichten Dienst der „älteren Männer“ oder „Aufseher“ für immer vorbei sein sollte? Und wie verhält es sich mit der Prophezeiung Jesajas, die auf eine Verbesserung der theokratischen Organisation hinweist? Sie lautet: „Statt des Kupfers werde ich Gold herbeibringen, und statt des Eisens werde ich Silber herbeibringen und statt des Holzes Kupfer und statt der Steine Eisen; und ich will den Frieden zu deinen Aufsehern einsetzen und die Gerechtigkeit zu deinen Arbeitszuteilern“ (Jesaja 60:17). In dem folgenden Artikel werden diese wichtigen Fragen beantwortet.

      Kannst du die folgenden Fragen beantworten?

      □ Was für Männer wurden beim Volk Israel dazu ausgewählt, sich mit Moses in die richterliche Verantwortung zu teilen?

      □ In welcher Stellung dienten die „älteren Männer“, als sich die Israeliten im Verheißenen Land niedergelassen hatten?

      □ Welches sind einige der hervorragenden Eigenschaften, die von christlichen Ältesten oder Aufsehern erwartet werden?

      □ Wie wirkte sich der vorausgesagte Abfall auf die Ältestenvorkehrung aus?

  • „Gedenket derer, die unter euch die Führung übernehmen“
    Der Wachtturm 1983 | 1. Dezember
    • „Gedenket derer, die unter euch die Führung übernehmen“

      „Gedenket derer, die unter euch die Führung übernehmen, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und während ihr den Ausgang ihres Wandels genau betrachtet, ahmt ihren Glauben nach“ (HEBRÄER 13:7).

      1. Welche Änderungen hinsichtlich der wahren Anbetung traten Ende des 19. Jahrhunderts ein, doch wie wurden christliche Älteste ausgewählt?

      IM LETZTEN Viertel des 19. Jahrhunderts begann durch eine kleine Gruppe Gott hingegebener Bibelforscher, die mit Charles Taze Russell in Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) verbunden waren, die Wiederherstellung der wahren Anbetung. Diese Erforscher des Wortes Gottes suchten zunächst, die wahre biblische Lehre wiederherzustellen und sie von allen Verunreinigungen durch babylonische Überlieferungen und Philosophien zu befreien. Auf dem Gebiet der Versammlungsorganisation verlief der Prozeß der Wiederherstellung allerdings langsamer. Die Bibelforscher hatten zwar Älteste und Diakone (Dienstamtgehilfen), doch herrschten in verschiedener Hinsicht noch falsche religiöse Vorstellungen. So wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein Älteste von den Versammlungen in einer demokratischen Wahl durch Handerheben gewählt.

      2. Welcher hohe Maßstab wurde dennoch bei Ältesten unter dem Volk Jehovas angelegt?

      2 Dennoch wurde verlangt, einen hohen Maßstab anzulegen, denn in der englischen Ausgabe des Wachtturms vom 1. November 1909 hieß es auf Seite 325: „Bei der Wahl der Ältesten sollten die Geweihten daran denken, daß sie die Verantwortung tragen; keine Wahl sollte ohne gewissenhafte Beachtung des göttlichen Willens und ohne Gebet um göttliche Leitung erfolgen.“ Im weiteren betonte der Artikel drei Merkmale eines guten Ältesten: 1. Er sollte im Lehren geschickt sein, 2. er sollte nichts Falsches, sondern die Wahrheit lehren, und 3. Demut und Frömmigkeit sollten „oberste und wichtigste Erfordernisse für Älteste sein“.

      Die theokratische Ordnung wiederhergestellt

      3, 4. Welche historischen Änderungen erfolgten bezüglich der Ernennungen für verantwortliche Stellungen in der Versammlung in den Jahren (a) 1919, (b) 1932, (c) 1938 und (d) 1972?

      3 Im Jahre 1919 erfolgte ein erster Schritt, um in bezug auf Ernennungen die theokratische Aufsicht wiederherzustellen. Die Versammlungen wurden gebeten, einen eifrigen Bruder als „Dienstleiter“ vorzuschlagen, der die Führung im Predigen übernehmen sollte. Er sollte nicht durch eine jährliche Wahl am Ort bestimmt werden, sondern direkt von der Watch Tower Society, der gesetzlichen Vertreterin der Versammlung der Gesalbten, eingesetzt werden. Im Jahre 1932 wurden dann die Wahlältesten, die mit dem „Dienstleiter“ zusammenarbeiteten, durch ein Dienstkomitee ersetzt, das aus reifen Brüdern bestand, die verschiedene Dienststellungen in der Versammlung ausfüllten; sie wurden jedoch immer noch von der Versammlung gewählt. Die Bezeichnung „Ältester“ wurde zugunsten der Bezeichnungen „Gruppendiener“, „Bibelstudiendiener“ usw. fallengelassen.

      4 Die Wahlen wurden erst 1938 vollständig aufgegeben, als gezeigt wurde, daß es der leitenden Körperschaft der weltweiten Christenversammlung überlassen werden sollte, Ernennungen vorzunehmen. Von da an wurden befähigte Männer direkt von der Gesellschaft zu „Dienern“ ernannt, die sich der verschiedenen Pflichten in der Versammlung anzunehmen hatten. Doch in den Wachtturm-Ausgaben vom 15. Februar und 1. März 1972 wurde ein noch deutlicheres Verständnis der Rollen der Ältesten und Aufseher dargelegt. Es wurden stichhaltige Gründe für die Rückkehr zu den biblischen Bezeichnungen älterer Mann oder Ältester (presbýteros) und Aufseher (epískopos) unterbreitet.

      5. (a) Warum ist bei der Empfehlung von Ältesten besondere Sorgfalt nötig? (b) Welche Faktoren sollten berücksichtigt werden?

      5 Erneut wurden die hohen Maßstäbe betont, die durch heiligen Geist festgesetzt und in Gottes Wort niedergelegt worden sind. Warum wurde das getan? Weil ein Ältester, um der Achtung würdig zu sein, vor seiner Empfehlung und Ernennung „die Führung übernehmen“ sollte, was den christlichen Lebenswandel und den Gottesdienst betrifft (Hebräer 13:7, 17). Die Ältestenschaften sollten daher nicht übereilt neue Älteste empfehlen (1. Timotheus 3:6; 5:22). Bedenken wir, daß oft viel mehr Zeit und mehr Besprechungen erforderlich sind, wenn es darum geht, einen unqualifizierten Ältesten zu entbinden, als wenn es darum geht, jemand zur Ernennung vorzuschlagen. Zusätzlich sollte als Anhaltspunkt berücksichtigt werden, ob die Versammlung den Bruder bereits vor seiner Ernennung so behandelt, als sei er ein Ältester. Hat er die Achtung der Versammlung dadurch erlangt, daß er die biblischen Anforderungen erfüllt, und besteht daher kein Zweifel daran, daß er empfohlen werden sollte?

      ‘Dem eigenen Haushalt in vortrefflicher Weise vorstehen’

      6. Nenne einige Voraussetzungen, die ein Ältester in Verbindung mit seiner Familie zu erfüllen hat.

      6 Betrachten wir kurz einige der Voraussetzungen, die Älteste gemäß dem Apostel Paulus zu erfüllen haben, und stellen wir fest, was sie heute in der Praxis bedeuten. Paulus schrieb:

      „Wenn irgendeiner frei von Anklage ist, der Mann e i n e r Ehefrau, der gläubige Kinder hat, die nicht der Ausschweifung oder der Widerspenstigkeit beschuldigt werden“ (Titus 1:6).

      „Der Aufseher muß daher ... ein Mann [sein], der seinem eigenen Haushalt in vortrefflicher Weise vorsteht, der die Kinder mit allem Ernst in Unterwürfigkeit hält (in der Tat, wenn jemand seinem eigenen Haushalt nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Versammlung Gottes Sorge tragen?)“ (1. Timotheus 3:2, 4, 5).

      7. Inwiefern muß ein Ältester auf Ausgewogenheit zwischen der Verantwortung gegenüber seiner Familie und gegenüber der Versammlung achten?

      7 Die Anforderung, für den eigenen Haushalt richtig zu sorgen, stellt für viele Älteste eine Herausforderung dar. Wie ist es einem Ältesten möglich, die Führung in der Versammlung zu übernehmen und dabei die geistigen und seelischen Bedürfnisse seiner Frau und seiner Kinder nicht zu vernachlässigen? Das ist nicht leicht. Diese Verpflichtungen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander zu halten erfordert gewiß geistige Reife. Manchmal beanspruchen Glieder der Versammlung Zeit und Aufmerksamkeit, die ein Ältester rechtmäßigerweise seiner Familie schenken sollte. Warum kommt seinem Interesse an seiner Familie so große Bedeutung zu? Weil er, ungeachtet all seiner Fähigkeiten und seines Eifers, nicht mehr als Ältester geeignet wäre, wenn er seinen familiären Pflichten nicht nachkäme oder wenn seine minderjährigen abhängigen Kinder in geistiger Hinsicht einen verkehrten Lauf einschlagen würden. Daher sollten wir daran denken, daß die Hirtentätigkeit zu Hause beginnt. Ja, sowohl der Älteste als auch seine Familie müssen Ausgeglichenheit offenbaren, und auch die Versammlung sollte in ihren Forderungen ausgeglichen sein (Epheser 5:28 bis 33; 6:4; 1. Timotheus 5:8; 1. Petrus 3:7).

      ‘Nicht eigenwillig, sondern vernünftig’

      8, 9. Welche Eigenschaften sollte ein Ältester im Umgang mit anderen bekunden?

      8 Eine Reihe weitere Erfordernisse beziehen sich vor allem darauf, wie der Älteste seine Mitältesten und die Versammlung im allgemeinen behandelt. Paulus schrieb in seinen Briefen an Titus und Timotheus:

      „Denn als Gottes Verwalter muß ein Aufseher frei von Anklage sein, nicht eigenwillig, nicht zornmütig, ... kein Schläger, ... Selbstbeherrschung übend“ (Titus 1:7, 8).

      „Kein Schläger, sondern vernünftig, nicht streitsüchtig“ (1. Timotheus 3:3).

      9 Diese Erfordernisse lassen erkennen, daß ein Ältester eine christusähnliche Persönlichkeit haben muß. Das ist bestimmt ein hoher Maßstab. Aber dieser Maßstab gilt für jeden Christen! Wir alle müssen Nachahmer Christi sein, und das heißt, daß wir friedsam sein sollten (1. Korinther 11:1). Der Bibelschreiber Jakobus sagte: „Die Weisheit von oben ... ist vor allem keusch, dann friedsam, vernünftig, zum Gehorchen bereit, voller Barmherzigkeit und guter Früchte ... Überdies wird der Same der Frucht der Gerechtigkeit unter friedevollen Verhältnissen für die gesät, die Frieden stiften“ (Jakobus 3:17, 18).

      10, 11. (a) Wie könnte sich die Einstellung eines Ältesten auf die Versammlung auswirken? (b) Welche Einstellung sollte selbst bei unterschiedlichen Meinungen vorherrschen?

      10 Stiften wir als Älteste Frieden? Sicher möchte kein Ältester eine Ursache für Streit und Zwietracht sein. Die Ältestenschaft sollte in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel geben. Dann wird die Versammlung nicht aufgrund von Streitigkeiten unter den Ältesten beunruhigt sein. Denken wir alle an die Worte des Paulus: „Daher möchte ich, daß die Männer an jedem Ort weiterhin Gebete darbringen, indem sie loyale Hände erheben, ohne Zorn und Streitgespräche“ (1. Timotheus 2:8).

      11 Gelegentlich wird es unterschiedliche Meinungen geben. Ein vernünftiger Mann wird, obgleich er vielleicht eine starke Persönlichkeit hat, nicht hartnäckig auf seinem eigenen Willen bestehen. Er wird bereit sein, nachzugeben, wenn es nicht um biblische Grundsätze geht. Und wenn sie eine Rolle spielen, wird er erkennen, daß es weise ist, Selbstbeherrschung zu üben. Er wird sich an den Grundsatz erinnern, der in 1. Korinther 13:4, 5 zum Ausdruck kommt, nämlich: „Die Liebe ... läßt sich nicht aufreizen“ (Kolosser 3:12-14).

      ‘Am zuverlässigen Wort festhalten’

      12. Welche weitere wichtige Anforderung hebt Paulus hervor?

      12 Was wird einem Ältesten helfen, die erforderlichen Eigenschaften weiterzuentwickeln? Ja, was kann er im Falle einiger dieser Eigenschaften tun, um sie zu behalten? Die Antwort finden wir in den Worten des Paulus:

      „Am zuverlässigen Wort festhaltend, was seine Kunst des Lehrens betrifft, damit er imstande sei, durch die gesunde Lehre sowohl zu ermahnen als auch die Widersprechenden zurechtzuweisen“ (Titus 1:9).

      „Der Aufseher muß ... lehrfähig [sein]“ (1. Timotheus 3:2).

      13. Wie sollte ein Ältester besonders auf seine geistige Gesundheit achten?

      13 Was kann ein Ältester tun, um ‘am zuverlässigen Wort festzuhalten’ und „lehrfähig“ zu sein? Zunächst muß er regelmäßig Zeit für das persönliche Bibelstudium reservieren. Das schließt seine Vorbereitung auf die christlichen Zusammenkünfte und auf seine Aufgaben als Redner ein. Im Interesse seiner eigenen geistigen Gesundheit sollte er sich nicht mit einer oberflächlichen Vorbereitung begnügen. Er kann zum Beispiel in kurzer Zeit die Antworten in einem Wachtturm-Studienartikel unterstreichen, bedeutet das aber, daß er den Artikel studiert hat? Hat er ein gründliches Verständnis des behandelten Themas? Hat er die angegebenen Bibelstellen nachgeschlagen, um sich über ihre Anwendung zu vergewissern? Das ist offensichtlich unmöglich, wenn er in einer kurzen Zeit nur bestimmte Punkte unterstreicht. Das persönliche Studium und das Familienstudium erfordern Zeit (Josua 1:8; Psalm 1:2; 77:6, 12).

      14. Wie kann ein Ältester auf seine „Kunst des Lehrens“ achtgeben?

      14 Da ein ausgefüllter Zeitplan es nicht gestattet, für alles Zeit einzuräumen, muß ein Ältester des weiteren besonders christlichen Veröffentlichungen und Artikeln seine Aufmerksamkeit schenken, die sich direkt auf seine ‘Kunst des Lehrens, auf das Ermahnen und das Zurechtweisen’ auswirken. Eine einfache Hilfe in dieser Hinsicht besteht darin, daß er eine übersichtliche und geordnete persönliche Bibliothek besitzt. Ein Ältester muß vor allem schnell Zugang zu genauen biblischen Informationen haben, und das bedeutet, daß er laufend von den Indexen der Wachtturm-Publikationen Gebrauch macht. Warum ist das alles so wichtig? Der Apostel Paulus schrieb: „Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören“ (1. Timotheus 4:16).

      15. Warum ist Rat, der sich nicht auf die Bibel stützt, gefährlich?

      15 Ja, vom Rat eines Ältesten können Leben und Rettung abhängen. Ein Ältester kann zum Beispiel in Fragen, die die Abtreibung, Bluttransfusionen und die christliche Neutralität betreffen, sein eigenes Gewissen und dasjenige anderer sowie ihr Verhältnis zu Jehova nachhaltig zum Guten oder zum Schlechten beeinflussen. Wir können daher sehen, daß es nicht weise ist, auf Fragen zu antworten, wenn wir nicht absolut sicher sind, welche biblischen Grundsätze dabei eine Rolle spielen. Rat, der keine vernünftige biblische Grundlage hat, könnte nicht wiedergutzumachenden Schaden anrichten (Philipper 1:9, 10).

      16. Warum haben sich einige Älteste in schwerwiegende Sünden verstrickt, und ist diese Sache leichthin abzutun?

      16 Ein weiterer Grund, weshalb du als Ältester auf dich achten solltest, ist die Notwendigkeit, ein vertrautes Verhältnis zu Jehova zu entwickeln und zu bewahren. Traurigerweise vernachlässigten einige Älteste dieses Verhältnis so weit, daß sie sich in Sünden wie Ehebruch verstrickten. Wie konnte das geschehen? Sie ließen einfach zu, daß Jehova und seine Verheißungen für sie in den Hintergrund traten. Ihre geistige Vision verschwamm, und eigennützige fleischliche Begierden gewannen die Oberhand. Einige Älteste sind ihrem Ehegelübde nicht treu geblieben, wobei es ihnen gleichgültig war, wieviel Schmach sie auf den heiligen Namen Jehovas brachten und was für Leid sie ihren Angehörigen zufügten. Gewiß sind solche Männer eine Ursache zum Straucheln gewesen. Ihre Sünde kann nicht leichthin damit entschuldigt oder abgetan werden, daß wir in einem Zeitalter leben, in dem man auf sexuellem Gebiet freizügig ist (Matthäus 13:41; 18:7-9; Hebräer 13:4).

      Treue Älteste und ihre Frauen

      17. Welches gute Beispiel geben die meisten Ältesten?

      17 Andererseits müssen wir sagen, daß die Ältesten auf der ganzen Erde mit nur wenigen Ausnahmen ihre Lauterkeit bewahren und standhaft für die Wahrheit eintreten. Das gute Beispiel, das sie in mehr als 45 000 Versammlungen geben, ist für Gottes Volk eine Quelle der Ermunterung. In den heutigen ‘kritischen Zeiten, mit denen man schwer fertig wird’, sind eifrige Aufseher Tag und Nacht tätig, so wie der Apostel Paulus (2. Timotheus 3:1; Apostelgeschichte 20:31). Diese Ältesten sind bereit, geistig Kranke zu Hause zu besuchen, und zwar ohne Rücksicht auf die Entfernung oder die Witterungsverhältnisse. Und wie gut ist es doch, zu sehen, daß diese „älteren Männer“ stets die Führung im Predigtdienst übernehmen!

      18. Welche vorzügliche Rolle spielen die Frauen der Ältesten in der Versammlung?

      18 Auch die Opfer, die die Frauen der Ältesten mitunter zu bringen haben, schätzen wir sehr. Manchmal sind sie allein zu Hause, während ihre Männer besonderen Zusammenkünften beiwohnen oder Hirtenbesuche machen. Mitunter müssen wegen dringender Probleme in der Versammlung persönliche Pläne zurückgestellt werden. Ja, wir loben diese vortrefflichen Schwestern, die es auch gewissenhaft vermeiden, ihren Männern Äußerungen über vertrauliche Angelegenheiten zu entlocken. Sie zeigen Respekt vor den Ältesten und sind ein Gewinn für die Versammlung. (Vergleiche Römer 16:12; Titus 2:3-5.)

      19. (a) Was bedeutet es, ein Ältester zu sein? (b) Welche Frage könnten sich Gott hingegebene Männer stellen, die noch keine Ältesten sind?

      19 Wenn wir heute betrachten, welche Rolle die Ältesten in der Christenversammlung spielen, und sehen, wie sich die überwiegende Mehrheit aufopfert und auf vortreffliche Weise die Führung übernimmt, sind wir Jehova von Herzen dafür dankbar, daß er diese liebevolle Vorkehrung getroffen hat. Es sind tüchtige Männer, die geistige Werte schätzen und sich für den Dienst in der Versammlung zur Verfügung stellen. Deshalb konnte Paulus an Timotheus schreiben: „Wenn jemand nach dem Amt eines Aufsehers strebt, begehrt er vortreffliche Arbeit.“ Diese „vortreffliche Arbeit“ bringt nicht wie in der Christenheit eine Stellung, Macht und Ansehen mit sich. Sie fordert Selbstlosigkeit, Opfer und Dienst. Bist du als ein Gott hingegebener und getaufter Mann, der noch kein Ältester ist, bereit, aus reinen Beweggründen nach dieser Verantwortung zu streben? (1. Timotheus 3:1; Lukas 17:10).

      20, 21. (a) Wie sollten wir die treuen Ältesten in der Versammlung betrachten? (b) Wen respektieren wir dadurch ebenfalls?

      20 Alle, die in der Versammlung gewissenhaft die Führung übernehmen, werden geachtet. Loyalgesinnte Glieder der Versammlung ahmen bereitwillig ihr liebevolles Beispiel nach und befolgen den Rat des Paulus: „Gedenket derer, die unter euch die Führung übernehmen, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und während ihr den Ausgang ihres Wandels genau betrachtet, ahmt ihren Glauben nach. Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun mögen, denn das wäre euch zum Schaden“ (Hebräer 13:7, 17).

      21 Mögen wir alle gegenüber der theokratischen Einrichtung Unterwürfigkeit bekunden und die Ältesten respektieren, die wirklich die Führung übernehmen, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun. Dadurch zeigen wir, daß wir auch Jehova, den obersten Aufseher, und Jesus Christus, seinen stellvertretenden Aufseher, respektieren (1. Petrus 2:25; Offenbarung 1:1; 2:1 bis 3:22).

      Erinnerst du dich?

      □ Welcher hohe Maßstab wurde bei den „Wahlältesten“ angelegt?

      □ Welche Schritte wurden von 1919 bis 1938 unternommen, um in der christlichen Organisation die theokratische Ordnung wiederherzustellen?

      □ Welche Ausgeglichenheit muß ein Ältester bewahren, um der Verantwortung gegenüber seiner Familie und gegenüber der Versammlung nachkommen zu können?

      □ Welche guten Eigenschaften sollten Älteste im Umgang mit anderen bekunden?

      □ Warum muß ein Ältester unbedingt ‘am zuverlässigen Wort festhalten’?

      □ Warum sollten wir für die Ältestenvorkehrung in der Versammlung dankbar sein?

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