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  • Gerecht, weise und barmherzig richten
    Der Wachtturm 1977 | 1. Juni
    • Gerecht, weise und barmherzig richten

      Wir empfehlen, diesen Artikel vor den beiden folgenden zu lesen.

      WENN es darum geht, zu richten oder zu urteilen, macht jeder von uns Fehler. Schuld daran ist hauptsächlich unsere Unvollkommenheit. Ist es nicht schon vorgekommen, daß man deine Beweggründe verkannte oder dich aufgrund schlechter Informationen falsch beurteilte? Hattest du schon das Gefühl, unbarmherzig behandelt worden zu sein? Andererseits erhebt sich die Frage, ob du nicht auch schon hin und wieder einseitig geurteilt hast, weil du in den betreffenden Fällen nicht alle Tatsachen unparteiisch in Betracht gezogen hattest. Bist du nicht auch schon unbarmherzig gewesen? Wenn wir ehrlich sein wollen, müssen wir zugeben, daß wir in dieser Hinsicht alle sehr unvollkommen sind.

      Um daher gerecht, weise und barmherzig richten oder urteilen zu können, müssen wir einen Maßstab anlegen, der jeden menschlichen Maßstab übertrifft. Einen solchen Maßstab hat uns Gott gegeben. Wir sollten uns für diesen Maßstab nicht nur interessieren, sondern uns auch daran halten. Warum? Weil Jehova Gott, der „Richter aller“, ihn anlegen wird, wenn wir vor seinem Richterstuhl stehen werden (Hebr. 12:23; Röm. 14:10). Sollten wir uns also nicht an das halten, was er für richtig erklärt hat? Wenn wir das tun, handeln wir liebevoll und weise. Jede Handlung oder Entscheidung unsererseits wird nur dann bleibenden Nutzen haben, wenn wir die Dinge von Gottes Standpunkt aus beurteilen.

      Wo wird heute noch konsequent nach Gottes gerechtem Maßstab gerichtet oder geurteilt? Zugegeben, es gibt sowohl unter Amtspersonen als auch unter dem einfachen Volk noch einzelne, die in der Lage sind, ein unparteiisches Urteil zu fällen. Wer jedoch Gottes Wort und die Tatsachen kennt, ist davon überzeugt, daß die gegenwärtige Welt sich im großen ganzen nicht an gerechte Maßstäbe hält. Sie liegt in der Gewalt dessen, der böse ist, ja sie wird von ihm irregeführt (1. Joh. 5:19; Offb. 12:9). Dazu gehört auch Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion, das in der Bibel als eine unmoralische Frau beschrieben wird (Offb. 17:3-5; 18:2-4). Gottes Diener, die Babylon die Große verlassen haben, sind froh, daß sie nun nicht mehr von deren verkehrten Ansichten über Glauben und Moral beeinflußt werden. Sie setzen ihr Vertrauen in die Einrichtung, die Jehova Gott innerhalb der Christenversammlung wiederhergestellt hat, in der treue Älteste richterliche Funktionen ausüben, wie dies gemäß Jesaja 1:26 mit den Worten vorhergesagt wurde: „Und ich will wieder Richter für dich zurückbringen wie zuerst und Ratgeber für dich wie zu Beginn. Danach wirst du genannt werden: ‚Stadt der Gerechtigkeit‘, ‚Treue Stadt‘.“

      Bei den Israeliten, dem Volke Gottes der alten Zeit, wurde erst kurz nach ihrem Auszug aus Ägypten im Jahr 1513 v. u. Z. eine größere Anzahl Richter eingesetzt. Da Moses versuchte, alle Fälle, die eine Entscheidung des wahren Gottes nach seinen Gesetzen verlangten, zu erledigen, wäre er bald völlig erschöpft gewesen. Da gab ihm sein Schwiegervater Jethro den Rat, die Verantwortung etwas zu verteilen, damit er sich der Volksmenge, die durch die Wildnis geführt werden mußte, besser annehmen konnte. Tausende von tüchtigen Männern wurden ausgewählt, die Moses beistehen sollten. Sie sollten gewöhnliche Probleme oder Fragen behandeln. Moses sollte sich nach wie vor der wichtigsten Aufgabe widmen, die darin bestand, die Israeliten über Gottes Gesetze und Bestimmungen zu unterrichten und sie darüber zu belehren, wie sie wandeln und was sie tun sollten. Es wurde ihm eine sehr zweckmäßige Einrichtung empfohlen: „Du selbst aber solltest aus dem ganzen Volk tüchtige, gottesfürchtige Männer ausersehen, zuverlässige Männer, die ungerechten Gewinn hassen; und du sollst diese über sie setzen als Oberste über Tausendschaften, Oberste über Hundertschaften, Oberste über Fünfzigschaften und Oberste über Zehnerschaften. Und sie sollen das Volk bei jedem passenden Anlaß richten; und es soll geschehen, daß sie jeden großen Fall vor dich bringen werden, jeden geringeren Fall aber werden sie als Richter selbst behandeln. Mache es dir also leichter, und sie sollen die Last mit dir tragen. Wenn du diese Sache wirklich tust und Gott dir so geboten hat, dann wirst du gewiß dabei bestehen können, und auch all dieses Volk wird in Frieden an seinen eigenen Ort kommen“ (2. Mose 18:13-23).

      Später, als sie sich im Lande Kanaan angesiedelt hatten, erweckte Jehova Richter, die nicht nur Fälle von Gesetzesübertretungen anhörten, sondern die auch sein Volk aus der Hand von Bedrückern befreiten (Ri. 2:18). Diese Richter wurden als Führer eingesetzt, und sie halfen dem Volk auch, Gottes Gesetz kennenzulernen und anzuwenden. Zu ihnen gehörten Männer wie Gideon, Barak, Simson, Jephtha und Samuel, die große Taten vollbrachten und gemäß dem Bericht in Hebräer 11:32, 33 auch „Gerechtigkeit wirkten“. Andere Richter beim Volk Israel dienten als Gemeindeälteste und behandelten nicht nur Rechtsfälle, sondern waren auch an der Verwaltung beteiligt (1. Chron. 26:29; 2. Chron. 19:4-7).

      Selbst die Könige in Israel mußten das Buch des Gesetzes lesen, um Jehova fürchten zu lernen und sein Wort zu beachten (5. Mose 17:19, 20). Sie sollten sich auch beim Richten daran halten, wenn sie Gedeihen haben und Gottes Gunst genießen wollten (2. Chron. 1:9-12).

      ÄLTESTE ALS RICHTER IN DER HEUTIGEN ZEIT

      Welche Einrichtung erfüllt heute richterliche Funktionen unter Gottes Volk? Jehova hat Älteste eingesetzt, die in der Lage sind, als Richter und Ratgeber zu dienen. Diese Männer müssen den in 1. Timotheus 3:1-7 und Titus 1:5-9 niedergelegten göttlichen Forderungen entsprechen. Sie haben nicht nur die Aufgabe, sich mit Rechtsfällen zu befassen. Sie lehren und erklären auch Gottes Gebote und ermuntern dazu, Gott mit ganzer Seele zu dienen und sich treu an seine gerechten Grundsätze zu halten (Kol. 3:23; 1. Thess. 5:21; 1. Petr. 1:22).

      Wie sind wir zu dieser Einrichtung in der Versammlung eingestellt, zu der wir gehören? Wir möchten nicht so handeln wie einige in der frühchristlichen Korinther Versammlung, die miteinander vor weltliche Gerichte gingen. Der Apostel Paulus tadelte sie mit den Worten: „Ich sage es zu eurer Beschämung. Ist denn wirklich nicht e i n Weiser unter euch, der zwischen seinen Brüdern zu richten vermag, sondern Bruder geht mit Bruder vor Gericht, und das vor Ungläubige?“ (1. Kor. 6:5, 6). Dadurch, daß sie sich an weltliche Gerichte wandten, um Fälle zu entscheiden, die innerhalb der Christenversammlung hätten entschieden werden können, erlitten sie in geistiger Hinsicht einen Rückschlag oder eine Niederlage. Niemand von uns möchte beschämt werden oder Bedauern empfinden müssen, weil er die Einrichtung mißachtete, durch die heute nach biblischer Verfahrensweise gerichtet wird. Wir sollten statt dessen von Herzen dankbar sein für diese theokratische Vorkehrung. Wenn wir den Rat und das gesunde Urteil derer beachten, die ‘das Wort Gottes zu uns reden’, beweisen wir dadurch, daß wir den Wunsch haben, mit der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ eng zusammenzuarbeiten und Christus untertan zu sein (Hebr. 13:7, 17; Eph. 5:24; Matth. 24:45-47).

      Da heute Jehovas Richtersprüche kundgemacht werden, lernen wir die hohen Maßstäbe kennen, nach denen wir uns richten müssen. Das hilft uns, sowohl persönliche als auch Versammlungsangelegenheiten richtig zu entscheiden, obwohl wir unvollkommen sind. Wir kommen dadurch auch Jehova näher und erhalten einen Vorgeschmack seiner gerechten neuen Ordnung. In der Hoffnung auf diese herrliche Zeit können wir deshalb zuversichtlich zu Jehova sagen: „Wenn es für die Erde Gerichte von dir gibt, werden die Bewohner des ertragfähigen Landes gewißlich Gerechtigkeit lernen“ (Jes. 26:9).

  • Die Eigenschaften, die nötig sind, um zu richten
    Der Wachtturm 1977 | 1. Juni
    • Die Eigenschaften, die nötig sind, um zu richten

      „Bei einem Verhör zwischen euren Brüdern sollt ihr mit Gerechtigkeit zwischen einem Mann und seinem Bruder oder seinem ansässigen Fremdling richten“ (5. Mose 1:16).

      1. Was forderte Moses gemäß 5. Mose 1:16, 17 von Richtern ganz besonders?

      ÜBER Angelegenheiten zu richten, die das Leben und die Beziehungen eines Menschen beeinflussen, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Älteste in der Christenversammlung sollten daher besonders streng darauf achten, wie sie dieser Aufgabe nachkommen. Wenn sie einen Rat geben oder eine Entscheidung fällen, dürfen sie nicht ihre eigene Meinung äußern, sondern müssen gerecht urteilen oder richten. Um nach Gottes Maßstab zu richten, müssen sie das im Sinn behalten, was Moses den damaligen Richtern gebot, als er zu ihnen sagte: „Bei einem Verhör zwischen euren Brüdern sollt ihr mit Gerechtigkeit zwischen einem Mann und seinem Bruder oder seinem ansässigen Fremdling richten. Ihr sollt beim Rechtsprechen nicht parteiisch sein. Ihr solltet den Kleinen ebenso anhören wie den Großen. Ihr sollt nicht erschrecken wegen eines Mannes, denn das Gericht gehört Gott“ (5. Mose 1:16, 17). Ob es sich um einen Fall handelt, in den jemand verwickelt ist, der groß zu sein scheint, weil er begütert ist, eine gute Bildung genossen hat oder wegen seiner Leistungen geehrt wird, oder ob es um jemand geht, der in dieser Hinsicht „klein“ ist, so dürfen die Ältesten nicht parteiisch sein. Sie sollten bestrebt sein, nicht nach ihrem Ermessen zu handeln, sondern das zu tun, was in Gottes Augen richtig ist (Spr. 21:2, 3). Dann wird ‘das Gericht tatsächlich Jehova gehören’, wie es in seinem Wort und durch seinen irdischen Mitteilungskanal zum Ausdruck gebracht wird.

      2. Warum ist beim Richten Weisheit erforderlich, und was wird dadurch bewirkt?

      2 Gestützt auf lückenhafte Kenntnisse, können Älteste eine Sache nicht richtig entscheiden. Sie müssen, wenn sie sich den Fall anhören, ein vollständiges Bild erhalten. Um Hauptpunkte herauszuschälen und um festzustellen, wie ein Problem entstanden ist oder warum etwas getan wurde, müssen sie passende, taktvolle Fragen stellen. Die an dem Fall Beteiligten sollten mit ihnen zusammenarbeiten, indem sie alles sagen, was sie wissen, nicht nur einen Teil davon. Das ermöglicht es den Ältesten, biblische Gesetze auf die erhobenen Behauptungen oder Anschuldigungen anzuwenden. Salomo betete um Weisheit, damit er seiner Verantwortung nachkommen konnte (1. Kö. 3:9, 12). Älteste benötigen ebenfalls himmlische Weisheit, um das, was Gottes Wort sagt, richtig auf die Situationen anzuwenden, mit denen sie sich befassen müssen. Das bewirkt, daß in der Versammlung die Frucht der Gerechtigkeit hervorgebracht wird (Jak. 3:17, 18).

      3, 4. (a) In welchem Sinn sollten die Ältesten Jehovas Barmherzigkeit nachahmen? (b) Wem außer Übeltätern sollte ebenfalls in einem positiven Sinn Barmherzigkeit erwiesen werden?

      3 Barmherzigkeit ist eine weitere Eigenschaft, die Älteste beim Richten bekunden müssen (Jak. 2:13). Sie müssen Jehova nachahmen, über den der Psalmist schrieb: „Wie ein Vater seinen Söhnen Barmherzigkeit erweist, hat Jehova denen Barmherzigkeit erwiesen, die ihn fürchten“ (Ps. 103:13). Wie reagierte Jehova jeweils, wenn die Israeliten, nachdem sie von ihm abgeirrt waren, wieder seine Gunst zu erlangen suchten und die richtige Herzenseinstellung bewiesen? Er hatte Erbarmen mit ihnen, und zwar nicht nur in einem negativen Sinn, was eine Milderung seines Urteils bewirkt hätte, sondern in einem positiven Sinn, was ihn veranlaßte, Übertretungen zuzudecken. Sein Zorn währte nur einen Augenblick im Vergleich zu seinen immerwährenden Erbarmungen (Jes. 54:7, 8). Über Menschen, die irgendwie benachteiligt waren, schrieb der inspirierte Psalmist: „Jehova behütet die als Fremdlinge Ansässigen; dem vaterlosen Knaben und der Witwe hilft er auf“ (Ps. 146:9).

      4 In ähnlicher Weise sollten die Ältesten nicht nur reumütigen Übeltätern, sondern allen Benachteiligten helfen: den Kranken, den Behinderten, den Betagten, den Schüchternen und den Armen in unserer Mitte (Jak. 1:27). Ihre Barmherzigkeit sollte sich nicht nur darin zeigen, daß sie bei der Beurteilung von Fällen, in denen Reue bewiesen wird, Zurückhaltung üben, sondern auch darin, daß sie allen gegenüber Rücksicht und Mitleid bekunden, die der Hilfe bedürfen, sei es, daß sie einen Fehler begangen haben oder daß sie im Glauben schwach geworden oder in körperlicher Hinsicht behindert sind.

      MIT GOTTGEFÄLLIGEN EIGENSCHAFTEN RICHTEN

      5. (a) Wie wirkt ein gebührendes Lob auf Menschen? (b) Was könnten Älteste tun, wenn sie einen unerwünschten Trend beobachten, und warum sollten wir in jeder Hinsicht vernünftig sein?

      5 Älteste sollten im täglichen Umgang mit ihren Brüdern deren gute Seiten sehen, ihren Fortschritt beachten und bereit sein, sie zu loben. Dadurch spornen sie sie an, sich noch mehr anzustrengen. Auf dem Gebiet des persönlichen Geschmacks sollten sie nicht versuchen, anderen ihre eigenen Ansichten aufzuzwingen. Solange keine biblischen Grundsätze mißachtet werden, sollten sie anerkennen, daß die Geschmäcke verschieden sind. Das trifft sowohl auf das Gebiet der Entspannung zu als auch auf unsere Eß- und Trinkgewohnheiten und unsere äußere Erscheinung. Macht sich, ein unerwünschter Trend bemerkbar, so sollten wachsame Älteste nicht mit strengen Regeln dagegen angehen, sondern sie sollten positiv wirken, indem sie zu dem, was erwünscht ist, ermuntern. Wenn natürlich jemand unvernünftig ist und zu weit geht oder beginnt, gegen Gottes Wort zu verstoßen, dann muß etwas gesagt oder getan werden, um ihm zu helfen (Röm. 14:19-23; Tit. 2:2-5).

      6. (a) Welche biblischen Grundsätze sollten wir in Betracht ziehen, um in Fragen der Kleidung richtig zu entscheiden? (b) Wem sollten wir gemäß den inspirierten Sprüchen zu gefallen suchen, und wie können wir dies tun?

      6 Denken wir zum Beispiel an die Kleidung. Obwohl dieses Thema im Wachtturm schon oft behandelt wurde, fällt es einigen schwer, die damit verbundenen biblischen Grundsätze abzuwägen. Andere wiederum suchen nach Möglichkeiten, die biblischen Grundsätze zu umgehen, indem sie eine Erklärung so interpretieren, daß sie auf bestimmte Situationen paßt. Durch eine Erörterung grundlegender Fragen und eine vernünftige Argumentation kann bewirkt werden, daß sie ihre Denkweise ändern. Ist die Kleidung ordentlich und sauber? Ist sie „wohlgeordnet“ und „bescheiden“, passend für einen Anbeter Gottes? Verrät sie einen stillen und milden Geist, oder ist sie übertrieben auffallend? (1. Tim. 2:9, 10; 1. Petr. 3:3-5). Berührt sie andere peinlich? Beeinträchtigt sie die Würde eines Anlasses, besonders eines solchen an einer Anbetungsstätte? (2. Kor. 6:3, 4). Welche Verantwortung trägt der Vater oder der Ehemann als Familienhaupt? (Kol. 3:18-21). Was sollte man nach der Bibel tun, wenn jemandes Kleidung zu Fragen Anlaß gibt oder ein ungünstiges Licht auf die Versammlung wirft? (1. Kor. 10:31-33). Ist jemand demütig genug, um auf etwas zu verzichten, wodurch das empfindsame Gewissen eines anderen belastet werden könnte? (Röm. 14:21). Wenn Älteste solche Fragen und die damit verbundenen Grundsätze erörtern, können sie auf Gottes Wort Nachdruck legen und brauchen keine besonderen Regeln aufzustellen. Sie ermuntern die Betreffenden zu einer Handlungsweise, die in Gottes Augen richtig ist, und helfen ihnen, Entschlüsse zu fassen, bei denen sie sich nicht von ihrem eigenen Verständnis oder von Gefühlen, sondern von der Bibel leiten lassen (Spr. 3:5-7; 12:15; 16:2).

      7. (a) Was kann jemand tun, der sich eines unbedeutenden Vergehens schuldig gemacht hat? (b) Wie nur kann man nach der Bibel Vergebung empfangen?

      7 Manchmal macht sich jemand eines unbedeutenden Vergehens schuldig. Es ist nicht nötig, wegen jeder geringfügigen Verfehlung zu den Ältesten zu gehen, um sozusagen mit Gott wieder ins reine zu kommen. Was sollte zum Beispiel getan werden, wenn jemand einmal über einen anderen verächtlich gesprochen hat oder jemand einmal in Wut geraten ist? Vielleicht gerieten zwei Brüder aneinander, und es kam zu einem kleineren Wortwechsel den sie kurz danach bedauerten. Über solche Vorfälle könnte man mit einem Ältesten sprechen, sofern man das wünscht. Vergessen wir jedoch nicht, daß Älteste keine „Beichtväter“ sind, an die man sich wegen jedes geringfügigen Verstoßes gegen einen Grundsatz wenden sollte. Natürlich würde ein Ältester, der in einer solchen Sache angesprochen wird, sich bemühen, uns zu helfen. Doch damit wäre der Fall für uns noch nicht erledigt. Wer Vergebung empfangen möchte, muß sich im Gebet unmittelbar an Jehova wenden, er muß seine Verfehlung bekennen und bereuen und darf künftig nicht mehr so handeln (1. Joh. 1:9; Hebr. 4:14-16).

      8. Wie können die älteren Männer jemandem, der sich verurteilt fühlt, weil er gewisse Sünden begangen hat, helfen, wenn er sie anspricht?

      8 Andererseits sollten sich Brüder, die wegen eines Problems innerlich beunruhigt sind, jederzeit frei fühlen, einen Ältesten anzusprechen. Wenn schwere Sünden begangen werden, ist das ein Zeichen einer gewissen Schwäche, der entgegengewirkt werden muß. Jemand kann so weit kommen, daß er den Eindruck hat, seine Gebete würden behindert oder seien nicht mehr wirksam; er mag das Gefühl haben, er sei verurteilt, und deswegen seine Zuversicht und den Freimut der Rede verlieren (1. Joh. 5:14; 4:17, 18). In solchen Fällen sollte man sich an die älteren Männer wenden, seine Sünden bekennen und sich durch ihren Rat und ihre Gebete helfen lassen (Jak. 5:14-16).

      9. Wie kann gemäß der Bibel mit Personen verfahren werden die zu einem Ärgernis werden können?

      9 In manchen Fällen müssen die Ältesten Langmut und Zurückhaltung üben. Die Unvollkommenheit ist bei uns Menschen tief eingewurzelt. Das mag sich besonders in der Handlungsweise solcher zeigen, die anderen durch ihre Worte oder ihr Verhalten lästig fallen. Personen, die die Ältesten wegen einer Sache, über die sie sich ständig aufregen, oder wegen einer mutmaßlichen Verfehlung immer wieder ansprechen, können, ohne sich dessen bewußt zu sein, zu einer „Nervensäge“ werden. Andere sind vielleicht den Ältesten und ihrer Handlungsweise gegenüber ungewöhnlich kritisch. Wie sollte ein Ältester darauf reagieren? Er kann, wenn er einen solchen Fall behandeln oder richtigstellen muß, den Rat des Apostels Paulus aus 2. Timotheus 2:24, 25 befolgen, ‘gegen alle sanft zu sein, lehrfähig und sich unter üblen Umständen zu beherrschen sowie die ungünstig Gesinnten mit Milde zu unterweisen’.

      10. Wie können Älteste in einem Fall, in dem jemand unwissentlich handelte oder einer Schwäche nachgab, Weisheit und Barmherzigkeit bekunden?

      10 Wer einem anderen vorschnell schlechte Beweggründe unterschiebt, handelt nicht weise. Manchmal begeht jemand unwissentlich ein Unrecht. In einem solchen Fall wird der Betreffende dankbar sein, wenn ihm Barmherzigkeit erwiesen wird. Paulus, der vor seiner Bekehrung unwissentlich schweres Unrecht begangen hatte, war für die Barmherzigkeit, die ihm erwiesen wurde, dankbar (1. Tim. 1:12-15). Was aber, wenn jemand, nachdem er sich Gott hingegeben und ihm zu dienen begonnen hat, einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird? Die Ältesten sind verpflichtet, einen solchen ernstlich zu ermahnen und sich zu bemühen, ihn auf barmherzige Weise zurechtzubringen (Gal. 6:1).

      DIE BEHANDLUNG SCHWERWIEGENDER VERGEHEN

      11. Welche Vergehen gehören zu den schwerwiegenden Vergehen, die eine Verhandlung vor dem Rechtskomitee erfordern, und wie erfahren die Ältesten gewöhnlich davon?

      11 Schwerwiegenden Vergehen müssen die Ältesten ihre Aufmerksamkeit schenken; sie müssen feststellen, was getan werden muß, um die geistige Gesundheit aller zu erhalten. Zu diesen Sünden gehören unter anderem die, die der Apostel Paulus in 1. Korinther 6:9, 10 und Galater 5:19-21 namentlich erwähnt und die jemand nach der Taufe begangen hat. Jemand, der sich einer schweren Verletzung des Gesetzes Gottes schuldig gemacht hat, mag seine Sünde offen bekennen. Manchmal werden aber auch gegen ein Glied der Versammlung schwerwiegende Anschuldigungen erhoben. In solchen Fällen müssen Älteste, die richterliche Funktionen ausüben, die Angelegenheit sorgfältig prüfen, da bekanntlich in jedem Fall andere Faktoren eine ausschlaggebende Rolle spielen können. Statt sich also an starre Regeln zu halten, sollten sie sich von Grundsätzen leiten lassen und jeden Fall nach den entsprechenden Gesichtspunkten beurteilen.

      12. Wie geht ein Rechtskomitee vor, um eine Sache gerecht zu beurteilen?

      12 Das Rechtskomitee, das die Forderungen des gerechten göttlichen Maßstabes kennt, ist verpflichtet, alle Tatsachen zu ermitteln, bevor es eine Entscheidung fällt (Spr. 18:13). Wenn der Übeltäter oder der Beschuldigte ein schwerwiegendes Vergehen nicht offen bekennt, müssen Zeugen befragt werden, um festzustellen, ob die gegen ihn erhobene Beschuldigung wahr ist (5. Mose 19:15; 1. Tim. 5:19). Die Ältesten ziehen auch die Begleitumstände in Betracht. Wurden frühere Ermahnungen außer acht gelassen? Deuten die Beweise darauf hin, daß es sich um eine vorsätzliche Tat oder um gewohnheitsmäßiges Sündigen handelt? Diese Faktoren sind ausschlaggebend dafür, wie der Fall behandelt wird. Wenn die Ältesten alle Tatsachen und Umstände gebetsvoll erwägen und Gottes Gesetz zu Rate ziehen, können sie gewöhnlich zu einer eindeutigen Entscheidung kommen.

      13. (a) Welches Ziel sollte ein Rechtskomitee verfolgen, und inwiefern zeigt Matthäus 18:17, daß die Beurteilung eines Falles von der Reaktion des Übeltäters abhängt? (b) Warum ist es mitunter notwendig, jemandem die Gemeinschaft zu entziehen?

      13 Obwohl sich der Übeltäter eines schwerwiegenden Vergehens schuldig gemacht hat, ist den Ältesten klar, daß sie bestrebt sein sollten, ihm, wenn irgend möglich, zu helfen. Wenn er ‘auf sie hört’ und echte Reue zeigt, kann er vielleicht als Bruder „gewonnen“ werden und so einem Gemeinschaftsentzug entgehen (Matth. 18:15-17). Andernfalls könnten sie ihm keine Barmherzigkeit mehr erweisen, sonst würden sie Gottes Maßstab der Gerechtigkeit und Heiligkeit mißachten. Wenn ein reueloser Übeltäter unter Gottes Volk bleiben dürfte, würde er den Geist der Versammlung schlecht beeinflussen (1. Kor. 5:3-6). In solchen Fällen würde durch einen Gemeinschaftsentzug die Schande, die über die Christenversammlung gekommen ist, weggenommen und ihre Reinheit bewahrt.

      14. Warum empfiehlt es sich manchmal, andere befähigte Älteste zu Rate zu ziehen, was durch Sprüche 13:10 bestätigt wird?

      14 Manchmal mögen in einem Fall jedoch gewisse Einzelheiten geklärt werden müssen. Was könnte man tun, um nicht vorschnell einen Beschluß zu fassen, sondern um eine gerechte Entscheidung zu fällen? Vielleicht könnten — besonders wenn die Ältesten, die sich mit dem Problem befassen müssen, noch nicht soviel Erfahrung haben — andere befähigte Versammlungsälteste zu Rate gezogen werden, um ein sachliches Urteil zu fällen (Spr. 13:10). Kann das Problem immer noch nicht gelöst werden, so können erfahrene Älteste aus der Umgebung oder der reisende Aufseher, sofern er gerade zu Besuch ist, gebeten werden, ihre Meinung zu äußern. Sie mögen schon mit ähnlichen Problemen zu tun gehabt haben und deshalb wertvolle Ratschläge geben können.

      15. Warum sind Personen, denen einst die Gemeinschaft entzogen wurde, den hier angeführten Bibeltexten entsprechend jetzt wieder anerkannte Glieder des Volkes Jehovas?

      15 Viele, denen einst die Gemeinschaft entzogen wurde, sind jetzt wieder anerkannte Glieder des Volkes Jehovas. Es wurde ihnen Barmherzigkeit erwiesen, weil sie bereuten, ihr Leben in Ordnung brachten und zu Jehova umkehrten (Jes. 55:7). Diejenigen, die Jehovas Maßnahme demütigen Herzens aufnahmen, sind von ihm offensichtlich gesegnet worden. Andere, denen durch eine richterliche Maßnahme der Versammlung die Gemeinschaft entzogen wurde und die sich immer noch in diesem Zustand befinden, mögen jetzt zur Besinnung gekommen sein und sich danach sehnen, zu Jehova umzukehren (Luk. 15:17, 18).

      16. Was sucht ein Rechtskomitee festzustellen, wenn Personen, denen die Gemeinschaft entzogen wurde, wiederaufgenommen werden möchten, und welche Fragen behalten sie dabei im Sinn?

      16 Bei der Erwägung eines Wiederaufnahmegesuchs sollten die Ältesten sachlich sein. Es geht nicht darum, jemand einfach wiederaufzunehmen, weil er darum gebeten hat. Damit jemand, der ein Unrecht begangen und Schmach auf den Namen Jehovas und auf die Versammlung gebracht hat, wiederaufgenommen werden kann, muß eine schriftgemäße Grundlage vorhanden sein. Bevor daher die Ältesten eine Entscheidung treffen, müssen sie feststellen, ob der Übeltäter tatsächlich bereut. Hat er der Reue entsprechende Werke vollbracht? (Apg. 26:20). Das bedeutet offensichtlich mehr als Worte. Er muß Taten aufweisen. Wie verhält er sich? Seit wann verhält er sich so? Was für eine Herzenseinstellung verrät er? Studiert er Gottes Wort fleißig, und bemüht er sich, seine Lebensweise dementsprechend zu korrigieren? (Jer. 10:23, 24). Hat er wirklich erkannt, daß er gegen Jehova sündigte? Hat er sich merklich gebessert und so bewiesen, daß seine Reue auf gottgemäßer Traurigkeit beruht, daß er nicht nur Bedauern empfindet, weil er überführt worden ist? Diese Fragen sollten die Ältesten im Sinn haben, wenn sie mit dem Betreffenden sprechen. Dann sind sie besser in der Lage, zu entscheiden, ob Gründe für eine Wiederaufnahme vorhanden sind oder nicht.

      17. (a) Wie sollten Älteste vorgehen, um gerecht, weise und barmherzig zu richten? (b) Wieso kann ihnen das von Nutzen sein?

      17 In einigen Fällen mag der Beschuldigte bei der ursprünglichen Verhandlung gewissen Zeugenaussagen widersprochen haben. Die Ältesten sollten nun nicht so weit gehen, daß sie von ihm ein eingehendes Geständnis der Sünden verlangen, die damals nicht eindeutig nachgewiesen werden konnten. Sie sollten das Gesamtbild in Betracht ziehen: ob der Betreffende das Unrecht, das er wirklich begangen hat und das ihm auch eindeutig nachgewiesen werden konnte, bereut. Falls es um geschäftliche Angelegenheiten ging und Schulden noch nicht bezahlt sind, mag es nicht in jedem Fall notwendig sein, darauf zu bestehen, daß die Sache in Ordnung gebracht wird, bevor die Wiederaufnahme erfolgen kann, so zum Beispiel in einem Fall von Betrug. Sofern sich die Ältesten einig sind, können sie jedoch einen vernünftigen Vorschlag zur Regelung der Angelegenheit machen. Das gute Urteilsvermögen und der Sinn für Gerechtigkeit müssen entsprechend mit Barmherzigkeit gepaart sein (Jak. 2:13). Dann können die Ältesten erwarten, daß auch ihnen Barmherzigkeit erwiesen wird, sollten sie in der Zukunft einmal gerichtet werden.

      HEUTE UND IN DER ZUKUNFT DARAUS NUTZEN ZIEHEN

      18. Wie können wir alle beweisen, daß wir uns an Gottes Maßstab der Gerechtigkeit halten, und inwiefern wird uns das heute und in der Zukunft zugute kommen?

      18 Wir haben alle guten Grund, Jehova für die Einrichtung zu danken, die er in diesen letzten Tagen unter seinem Volk wiederhergestellt hat. Älteste, die als Richter und Ratgeber dienen, sind mit der Aufgabe betraut worden, uns zu helfen, nach dem göttlichen Maßstab der Gerechtigkeit zu leben. Wir unsererseits sind verpflichtet, denen, die mit göttlichen Eigenschaften richten, den gebührenden Respekt entgegenzubringen. Wie können wir dies am besten tun? Indem wir dem Worte Gottes bereitwillig gehorchen und uns der theokratischen Ordnung willig unterstellen (Hebr. 13:17). Das dient unserem geistigen Schutz und unserem geistigen Wohl inmitten einer gesetzlosen Welt. Wir zeigen dadurch auch, daß wir den innigen Wunsch haben, Gottes Forderungen zu entsprechen, während wir seine Gunst zu erlangen suchen und uns auf das Leben in der neuen Ordnung vorbereiten.

  • Versammlungsälteste sollten „in vortrefflicher Weise als Vorsteher dienen“
    Der Wachtturm 1977 | 1. Juni
    • Versammlungsälteste sollten „in vortrefflicher Weise als Vorsteher dienen“

      „Die älteren Männer, die in vortrefflicher Weise als Vorsteher dienen, halte man doppelter Ehre würdig“ (1. Tim. 5:17).

      1. Von welchem Wert ist es gemäß Sprüche 11:14, daß in Gottes Volk Älteste als Vorsteher dienen?

      WENN Menschen sich zusammenschließen, um ein edles Ziel zu erreichen oder ein edles Werk durchzuführen, haben sie gewöhnlich jemand, der ihnen vorsteht. Tut er dies in vortrefflicher Weise, so werden sie richtig angeleitet, sie erzielen Fortschritte und leisten etwas. Andernfalls könnten sie sich abmühen und zu Fall kommen, wie dies in Sprüche 11:14 gezeigt wird: „Wenn keine geschickte Lenkung da ist, kommt das Volk zu Fall; aber Rettung gibt es bei der Menge der Ratgeber.“ Als ein Volk, das von Gott zu einem bestimmten Zweck und für ein von ihm ins Leben gerufenes Werk organisiert worden ist, schätzen Jehovas Zeugen die Anleitung und den Rat, den sie von treuen Ältesten erhalten, die ihnen in vortrefflicher Weise vorstehen.

      2. Welche Fragen entstehen hinsichtlich derer, die einer Versammlung vorstehen, und wie wird die Sachlage in 1. Timotheus 5:17 geklärt?

      2 Auf der ganzen Erde gibt es heute mehr als 40 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas. Jede Versammlung hat einen ernannten „vorsitzführenden Aufseher“. Hat er indes allein das Privileg, als Vorsteher zu dienen? Was ist von den anderen Ältesten zu sagen, die zur Gruppe der älteren Männer gehören? Sie alle sollten das beachten, was Gottes Wort in 1. Timotheus 5:17 von ihnen verlangt: „Die älteren Männer, die in vortrefflicher Weise als Vorsteher dienen, halte man doppelter Ehre würdig, besonders die, die hart arbeiten in Wort und Lehre.“ Wenn es in einer Versammlung mehrere ernannte Älteste gibt, hat jeder einen Anteil daran, den verschiedenen Tätigkeiten der Versammlung vorzustehen.

      3. In welcher Hinsicht unterscheidet sich ein Ältester, der einer Versammlung vorsteht, von einem Vater, der seiner Familie vorsteht?

      3 In welchem Sinne dienen jedoch die Ältesten „in vortrefflicher Weise als Vorsteher“? Sie üben nicht dieselbe Autorität aus wie ein Vater über seine Familie. Ein Familienhaupt muß mitunter auf verschiedenen Gebieten endgültige Entscheidungen treffen, nach denen sich seine Frau und seine Kinder auszurichten haben und die sich auf sie auswirken. Die einzelnen Ältesten verfügen jedoch nicht über eine derartige Autorität. Weder als einzelne noch als Gruppe üben sie in der Versammlung die Funktion des Hauptes aus. Soweit es die Versammlung betrifft, nimmt Christus die Stellung des Hauptes ein (Kol. 1:18). In 1. Korinther 11:3 wird er als „das Haupt jedes Mannes“ bezeichnet, während „das Haupt einer Frau ... der Mann“ ist. In einer Versammlung als Vorsteher zu dienen ist somit etwas anderes, als in der Familie die Funktion des Hauptes auszuüben.

      4. Inwiefern ist es für Älteste angesichts ihrer schriftgemäßen Verpflichtungen passend, in der Versammlung ‘als Vorsteher zu dienen’?

      4 Das griechische Wort für „vorstehen“ bedeutet mehr, als ein Vorsitzender zu sein. Es bedeutet, zu führen, zu leiten, zu lenken, sich um andere zu kümmern. Wie gut dies doch auf Älteste zutrifft, die wir als Personen betrachten, die unter uns „die Führung übernehmen“, indem sie in den Zusammenkünften, die unter ihrer Leitung stattfinden, lehren und unsere Predigttätigkeit leiten (Hebr. 13:7, 17), sich unserer geistigen Bedürfnisse annehmen (1. Petr. 5:2, 3) und uns vor allem schützen was unser Verhältnis zur Versammlung und besonders zu Jehova Gott gefährden könnte! (Joh. 10:11-15). Dabei bemühen sie sich, den Rat und das Beispiel Jesu Christi, des „vortrefflichen Hirten“, nachzuahmen.

      WIE SIE ZUSAMMENKÜNFTEN VORSTEHEN

      5. Wie sollten sich die Worte des Paulus aus Römer 12:8 auf die Einstellung eines Ältesten zu seinem Vorrecht auswirken, als Vorsteher zu dienen?

      5 Welche Einstellung sollte jeder Älteste haben, um seine Verantwortung richtig erfüllen zu können? Paulus sagt in Römer 12:8: „Wer als Vorsteher dient, der tue es mit wirklichem Ernst“, in dem Bemühen, seine Brüder zu unterweisen, zu belehren, zu ermuntern oder ihnen zu helfen. Er sollte sich über die Art und Weise, wie er solche Aufgaben erfüllt, Gedanken machen und sich fragen: „Was kann ich tun, um mit wirklichem Ernst und auf vortreffliche Weise als Vorsteher zu dienen?“

      6. (a) Was muß der Aufseher der Theokratischen Schule tun, um zu zeigen, daß er „mit wirklichem Ernst“ als Vorsteher dient? (b) Welchen Nutzen ziehen die einzelnen Studierenden daraus?

      6 Etwas „mit wirklichem Ernst“ zu tun bedeutet nicht nur, aufrichtig zu sein, sondern auch aufmerksam bei der Sache zu sein. Zum Beispiel weiß der Bruder, der die Theokratische Schule leitet, daß er seine Aufgabe nicht oberflächlich erfüllen darf. Er muß an jedem Studierenden interessiert sein und auf seine besonderen Bedürfnisse achten. Warum? Weil er möchte, daß der Studierende Fortschritte macht. Viele Neue sind jetzt in der Schule eingetragen, und sie benötigen persönliche Hilfe. Einige sind etwas langsam oder scheu; andere haben keine gute Schulbildung oder können nicht gut lesen oder haben andere Probleme. Wenn der Aufseher der Theokratischen Schule seine Arbeit „mit wirklichem Ernst“ verrichtet, wird er bei den Studierenden Fortschritte beobachten, während sie auf seinen Rat und seine Anleitung eingehen. Das wird sich bei ihren Kommentaren in den Zusammenkünften zeigen und darin, daß sie im Predigtdienst wirkungsvoller tätig sind.

      7. (a) Was bedeutet es, dem Wachtturm-Studium oder dem Versammlungsbuchstudium vorzustehen? (b) Welche Ziele kann ein Ältester beim Lehren erreichen, wenn er versteht, was in Psalm 25:4, 5 und Sprüche 16:9 gesagt wird?

      7 Die Ältesten, die dem Wachtturm-Studium und dem Versammlungsbuchstudium vorstehen, sollten dieselben Grundsätze im Sinn behalten. Ihre Aufgabe als Leiter dieser Zusammenkünfte besteht nicht nur darin, Fragen zu stellen und Anwesende aufzurufen, die sich melden, um eine Antwort zu geben. Wenn die Ältesten auf wirkungsvolle Weise vorstehen wollen, müssen sie das Studium interessant und lebendig gestalten, Schlüsseltexte hervorheben, darauf achten, daß diese Texte richtig angewandt werden, und jedem helfen, den praktischen Wert wichtiger Gedanken zu verstehen. Bei Personen, die sich zögernd beteiligen, genügt vielleicht schon ein persönliches Wort der Ermunterung, damit sie in den Zusammenkünften Kommentare geben. Vorsteher sollten sich bemühen, wirkungsvolle Lehrer zu werden, zu Herzen zu reden, indem sie die Brüder anregen, in den Wegen Jehovas zu wandeln, und sie entsprechend biblisch anleiten (Ps. 25:4, 5; Spr. 16:9).

      IN DEMUT VORSTEHEN

      8. (a) Welche Eigenschaft sollten wir alle entwickeln? (b) Inwiefern sind Demut und das „vertrauliche Gespräch“ eine Hilfe für Älteste?

      8 Der Apostel Petrus gab älteren Männern den Rat, die Herde zu hüten, und erwähnte gleich im Anschluß daran etwas, woran wir alle arbeiten sollten: „Gürtet euch mit Demut gegeneinander ... Erniedrigt euch daher unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe“ (1. Petr. 5:5, 6). Demut ist für Älteste besonders in ihrem Umgang miteinander eine Hilfe. Jeder Älteste sollte feststellen, ob er wirklich etwas zu sagen hat, was von Belang ist, wenn einer Sache Aufmerksamkeit geschenkt werden soll. Älteste, die sich miteinander beraten, werden von ihren Mitältesten und der ganzen Versammlung geachtet. Reger Gedankenaustausch und das „vertrauliche Gespräch“ im Interesse der Herde führen zu praktischen Ergebnissen. Wenn Älteste sich nicht erkundigen, wieweit eine Sache, die geplant worden ist, Fortschritte macht, kann sie unter Umständen scheitern. Das wird durch die Worte in Sprüche 15:22 betont: „Pläne scheitern, wo es kein vertrauliches Gespräch gibt, aber bei der Menge der Ratgeber kommt etwas zustande.“ Die Demut fördert die Zusammenarbeit unter den Ältesten und trägt zu einem besseren Verhältnis zu allen Gliedern der Versammlung bei.

      9. (a) Wie wirkt sich der Umstand, daß der vorsitzführende Aufseher die Korrespondenz führt, auf den Gedankenaustausch mit den Ältesten und mit der Versammlung aus? (b) Was ist das Ergebnis, wenn der vorsitzführende Aufseher seine Rolle in dieser Hinsicht richtig erfüllt?

      9 Der vorsitzführende Aufseher, der bei den Besprechungen der Ältesten als Vorsitzender dient, muß besonders darauf achten, ausgeglichen zu sein. Er sollte dafür sorgen, daß Entscheidungen der Ältestenschaft ausgeführt werden, und sollte nicht nur bei den Zusammenkünften der Ältesten zum Gedankenaustausch anregen. Es sollte ein natürliches Verlangen bestehen, die anderen Ältesten über wichtige Dinge, die die Brüder und das ganze Werk betreffen, auf dem laufenden zu halten. Das bedeutet, daß der vorsitzführende Aufseher die ganze Korrespondenz mit dem Zweigbüro, mit Kongreßkomitees, den reisenden Aufsehern oder mit Ältesten in anderen Versammlungen führt. Wenn er solche Briefe gelesen hat, wird er dafür sorgen, daß die gesamte Ältestenschaft über Angelegenheiten, die sie angeht, so bald wie möglich unterrichtet wird. Mitteilungen für die Versammlung sollten im vollen Wortlaut vorgelesen werden. Der vorsitzführende Aufseher darf darin nicht sorglos oder nachlässig sein. Er kann unmöglich alles selbst tun und läßt sich deshalb bei der Erledigung notwendiger Dinge von anderen helfen. Jeder Älteste hat eine ihm zugeteilte Aufgabe, doch arbeiten alle zusammen. Sind wichtige Angelegenheiten zu entscheiden, so handelt der vorsitzführende Aufseher nicht eigenmächtig, sondern zieht andere Älteste zu Rate, entweder bei einer Besprechung oder privat (Spr. 18:1). Das trägt zu einem ordentlichen Ablauf der Dinge bei und bewirkt, daß der geistigen Gesinnung der Brüder und dem Königreichswerk im allgemeinen die rechte Aufmerksamkeit geschenkt wird.

      10. (a) Auf welche Weise könnte die Einheit der Versammlung geopfert werden, wovor Paulus in Galater 5:15, 25, 26 warnte? (b) Welche Eigenschaften sollten Älteste gemäß Römer, Kapitel 12, Philipper, Kapitel 2 und Epheser, Kapitel 4 sorgsam pflegen?

      10 Es könnte mitunter vorkommen, daß ein Glied der Ältestenschaft über anderen Ältesten stehen möchte. Wenn ein Konkurrenzgeist vorhanden ist oder sich entwickelt, ist das ein Zeichen mangelnder Demut. Ein Ältester mag von seinen persönlichen Ideen sehr überzeugt sein, die jedoch nach dem Urteil der Ältestenschaft nicht der Erwägung wert sind. Wenn er die Unterstützung für solche Ideen sucht, indem er bei anderen Stimmung dafür macht, könnte die Einheit der Versammlung darunter leiden (Gal. 5:15, 25, 26). Um alle derartigen Tendenzen zu vermeiden, sollte sich jeder Älteste ständig selbst überprüfen, um „nicht höher von sich zu denken, als zu denken nötig ist“ (Röm. 12:3, 10). Alle Ältesten sollten „hart arbeiten“, um in vortrefflicher Weise als Vorsteher zu dienen, aber sie sollten darauf achten, daß sie es aus einem richtigen Beweggrund tun: aus dem aufrichtigen Wunsch, der Herde in aller Demut zu helfen (Phil. 2:5-8, 14-18; Eph. 4:1-3).

      DEMUT HILFT, DIFFERENZEN BEIZULEGEN

      11. (a) Erkläre, wieso unterschiedliche Meinungen mitunter eine Hilfe sein können. (b) Wie sollten Älteste dazu eingestellt sein, sich bei ihren Zusammenkünften zu äußern, doch was sollten sie vermeiden?

      11 Mitunter gibt es bei bestimmten Fragen verschiedene Meinungen. Menschen sind verschiedener Herkunft und verfügen über unterschiedliche Erfahrungen. Sie werden daher natürlicherweise zu unterschiedlichen Schlußfolgerungen gelangen. Verschiedene Meinungen können dazu anregen, den eigenen Standpunkt zu überprüfen, um festzustellen, ob er vernünftig ist. Jemand mag denken, seine Darstellung einer Sache klinge plausibel und richtig. Aber in Sprüche 18:17 wird gesagt: „Sein Mitmensch kommt herein und forscht ihn gewißlich aus.“ Es kann sein, daß er objektiver und mit weiteren biblischen Argumenten an die Sache herantritt. Das sollte bestimmt auf eine Ältestenbesprechung zutreffen, wo man so vorgehen muß, um eine Frage oder ein Problem, das das geistige Wohl unserer Brüder betrifft, zu lösen. Deshalb kann man damit rechnen, daß Älteste in aller Aufrichtigkeit unterschiedliche Meinungen vertreten, sofern es keinen deutlichen Grundsatz oder keine eindeutige Richtlinie gibt. Sie sollten sich bei ihren Zusammenkünften freimütig äußern, ohne sich aber zu streiten, „ohne Zorn und Streitgespräche“ (1. Tim. 2:8).

      12. (a) Worauf sollten wir in einer Betrachtung des Berichts aus Apostelgeschichte, Kapitel 15 achten, und was können wir daraus lernen? (b) Von welcher Art und welchem Umfang war das in Apostelgeschichte 15:1, 2 beschriebene Problem?

      12 Aus dem, was bei einer Zusammenkunft der Apostel und älteren Männer im ersten Jahrhundert geschah, können wir viel über den Wert der Demut lernen und erkennen, was alles dazu beitragen kann, Meinungsverschiedenheiten beizulegen. Den Bericht finden wir in Apostelgeschichte, Kapitel 15. Es war in Antiochia in Syrien, wo Paulus und Barnabas „für das Werk, das sie völlig durchgeführt hatten, der unverdienten Güte Gottes anvertraut worden waren“ (Apg. 14:26). Als sie von dieser ersten Missionsreise wieder dorthin zurückkehrten, standen sie vor einem Problem: „Gewisse Männer kamen aus Judäa herab und begannen die Brüder zu lehren: ,Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Moses beschneiden laßt, könnt ihr nicht gerettet werden.‘ Als aber kein geringer Zwiespalt und Wortstreit zwischen ihnen und Paulus und Barnabas entstanden war, ordnete man an, daß Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen wegen dieses Wortstreites zu den Aposteln und den älteren Männern nach Jerusalem hinaufgehen sollten“ (Apg. 15:1, 2). Hier handelte es sich um eine bedeutende Lehrfrage, die unter den Brüdern beträchtliche Unruhe verursachte. Sie mußte gelöst werden.

      13. Wie ist es zu verstehen, wenn es in Apostelgeschichte 15:7 heißt, daß „viel disputiert“ wurde?

      13 Das Problem wurde passenderweise den verantwortlichen Ältesten in Jerusalem vorgelegt. Aus dem Bibelbericht erfahren wir, was dann geschah. Obwohl es anfangs verschiedene Meinungen gab, gelangte man schließlich „zur vollen Übereinstimmung“ (Apg. 15:25). Heißt es aber nicht in Apostelgeschichte 15:7, daß man während der Zusammenkunft „viel disputiert hatte“? Das griechische Wort für „disputieren“ ist mit einem Verb verwandt, das „suchen“ (Kingdom-Interlinear-Translation) bedeutet. Es weist somit darauf hin, daß man, um die Wahrheit herauszufinden oder die beste Art und Weise, wie man etwas ausführt, sich eifrig bemühen und eine Angelegenheit untersuchen muß. Das heißt, man muß Fragen aufwerfen, die Sache besprechen und auf diese Weise zu einem richtigen Ergebnis kommen. Mit diesem Gedanken im Sinn können wir den Bericht aufmerksam lesen und dabei feststellen, wie die Besprechung durch heiligen Geist geleitet wurde.

      14, 15. (a) Was trugen Petrus, Paulus und Barnabas und letztlich Jakobus bei jenem historischen Konzil zur Besprechung bei? (b) Welche Faktoren gaben den Ausschlag, daß man dabei „zur vollen Übereinstimmung“ kam?

      14 Nachdem man „viel disputiert hatte“, erzählte Petrus, wie er von Jehova dazu gebraucht worden war, Heiden die Gelegenheit zu geben, die gute Botschaft zu hören. Er warf die Frage auf, ob es vernünftig sei, solchen Gläubigen aus den Nationen Lasten aufzuerlegen, da es doch Gottes unverdiente Güte durch Jesus Christus sei, die die Rettung ermögliche. Beachten wir dann, daß gemäß Vers 12 eine respektvolle Stille eintrat, als Paulus und Barnabas weiter Zeugnis ablegten. Diese reisenden Apostel („Gesandte“ der Versammlung Antiochia) hatten den Beweis für Gottes Segen durch ‘viele Zeichen und Wunder’ erhalten, während sie unter den Nationen gepredigt hatten. Damit untermauerte Petrus seine Empfehlung, was getan werden sollte (Apg. 15:7-12).

      15 Dann bat Jakobus um Gehör. Er wies auf die Worte der Propheten hin, wie zum Beispiel die Worte aus Amos 9:11, 12, die mit dem übereinstimmten, was Petrus erzählt hatte, und die bestätigten, was Gottes Geist durch Paulus und Barnabas bewirkt hatte. Jakobus hatte somit bei seiner Entscheidung die Unterstützung der heiligen Schriften und des Geistes Gottes. Von dieser gefestigten Grundlage ausgehend, machte er den Vorschlag, daß man jenen Gläubigen, die sich aus den Nationen Gott zugewandt hatten, schriftlich erkläre, was Gott in Wirklichkeit von ihnen fordere. Die Apostel und die älteren Männer gelangten zu voller Übereinstimmung. Eine strittige Angelegenheit war in aller Demut gelöst worden (Apg. 15:13-29).

      16. Welcher Geist sollte unter den Ältesten in einer Versammlung vorherrschen, selbst wenn einer zu einem bestimmten Punkt eine andere Meinung vertreten mag?

      16 Wenn es nicht möglich ist, in einer Ältestenschaft „zur vollen Übereinstimmung“ zu kommen, sollte jemand, der eine andere Ansicht vertritt, nicht gegen die getroffene Entscheidung protestieren, indem er eine feindselige Haltung zeigt. Er sollte weiterhin mit der gesamten Ältestenschaft „hart arbeiten“. Dadurch kann das Vertrauen der Versammlung zur Ältestenschaft bewahrt werden, in dem Bewußtsein, daß alle in Einheit zusammenarbeiten. Wenn Älteste „mit aller Demut und Milde“ wandeln, werden sie das Band des Friedens stärken (Eph. 4:2, 3).

      17. Welchen vernünftigen Rat sollten jüngere Männer und an Jahren fortgeschrittene in einer Zusammenkunft der Ältesten im Sinn behalten, und warum?

      17 Bei Zusammenkünften der Ältesten sollten besonders jüngere Männer denen, die älter sind und als Christen über eine größere Erfahrung verfügen, aufmerksam zuhören, indem sie Sprüche 16:31 im Sinn behalten, wo es heißt: „Eine Krone der Schönheit ist graues Haar, wenn sie auf dem Wege der Gerechtigkeit gefunden wird.“ Andererseits sollten ältere Männer anerkennen, daß auch ein jüngerer Mann die richtige Ansicht in einer bestimmten Angelegenheit haben mag. Der Vorzug sollte also in der vernünftigen weisen Äußerung gesehen werden, nicht unbedingt im Alter dessen, der spricht. Wenn sich jüngere Männer äußern, sollten sie jedoch vor dem Alter Respekt zeigen, wie auch Timotheus zweifellos die Person und den Rat des Paulus achtete und wie Elihu aus Achtung vor den Älteren so lange wartete, bis für ihn die Zeit zum Reden gekommen war (1. Tim. 5:1, 19; Hiob 32:6-9).

      18. Worauf legten die Apostel größeren Nachdruck, wenngleich sie gewissen „notwendigen Geschäften“ Aufmerksamkeit schenkten, wie dies aus Apostelgeschichte 6:1-6 hervorgeht?

      18 Älteste mögen bei einigen ihrer Zusammenkünfte zwar viel Zeit auf Probleme in Verbindung mit dem Königreichssaal oder auf andere „notwendige Geschäfte“ verwenden, doch sollten sie diese Angelegenheiten wichtigen Dingen, die sich auf das Geistiggesinntsein der Herde auswirken, unterordnen (Apg. 6:1-6; Phil. 1:9, 10). So werden sie auf vortreffliche Weise als Vorsteher dienen.

      19. (a) Welche Einrichtung, die dem Rat Jesu und dem des Paulus entspricht, gibt es unter uns im Gegensatz zu der Art und Weise, wie weltliche Regenten das Volk behandeln? (b) Welche Vorteile bringt es mit sich, daß wir Älteste haben, die der Versammlung in vortrefflicher Weise vorstehen?

      19 Wie dankbar sind wir doch für die Ältesten, die weltweit der Versammlung Jehovas auf vortreffliche Weise vorstehen, wenn wir das erbärmliche Durcheinander beobachten, das in dieser Welt herrscht! Die Menschen tappen hinsichtlich einer Lösung ihrer Probleme im dunkeln, und ihre Herrscher ‘spielen den Herrn über sie’, statt sie auf eine liebevolle, hilfreiche und ermunternde Art und Weise zu führen (Matth. 20:25-27). In unseren Reihen gibt es geistig reife Männer, die Vorbilder für die Herde sind, und wir achten sie als solche, die uns vorstehen (1. Thess. 5:12, 13). Nicht ein einzelner Mann in der Versammlung, in der Stadt, in dem Land oder in dem Teil der Welt, in dem wir leben, tut das, sondern alle Ältesten, die innerhalb des ihnen zugeteilten Bereichs die Aufgabe haben, als Vorsteher zu dienen. Mit der liebevollen Hilfe und Anleitung dieser vielen Ratgeber wird das Predigen des Königreiches und das Jüngermachen der erfolgreichen Vollendung entgegengeführt. Unter Ältesten, die auf vortreffliche Weise als Vorsteher dienen, ist die Versammlung in ihren Bemühungen fest geeint. Dadurch wird bewirkt, daß wir uns noch enger an die Leitung unseres Hauptes, Jesus Christus, halten, was alles zur Ehre Jehovas beiträgt.

  • Inwiefern der Geistesmensch „von keinem Menschen beurteilt“ wird
    Der Wachtturm 1977 | 1. Juni
    • Inwiefern der Geistesmensch „von keinem Menschen beurteilt“ wird

      ● Der Apostel Paulus schrieb an Christen in Korinth: „Der Geistesmensch ... beurteilt in der Tat alle Dinge, er selbst aber wird von keinem Menschen beurteilt“ (1. Kor. 2:15). Wie kommt das? Mit Hilfe des Geistes Gottes kann der Geistesmensch Dinge richtig bewerten. Er selbst jedoch kann von Personen, die kein geistiges Verständnis haben, nicht beurteilt oder richtig eingeschätzt werden. Personen, die nicht unter dem Einfluß des Geistes stehen, gehen von falschen Voraussetzungen aus und werden ihn betreffend zu falschen Schlußfolgerungen kommen. Man tat es auch im Fall Christi Jesu, wie es in Jesaja 53:3, 4 vorhergesagt worden war. Somit kann der Geistesmensch einfach „von keinem Menschen beurteilt“ werden, das heißt von keinem Menschen, der nicht von dem Geist beeinflußt wird.

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