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  • Der richtige Gebrauch der Willensfreiheit
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
w64 15. 11. S. 675-676

Der richtige Gebrauch der Willensfreiheit

„ICH kann nicht verstehen, daß sie ein solches Kleid tragen kann. Ich würde mich darin jedenfalls nicht sehen lassen!“ „Klassische Musik kann ich nicht ausstehen!“ „Fleisch essen? Etwas Schlimmeres kann ich mir nicht denken!“

Ohne Zweifel könnte man diese Liste menschlicher Neigungen und Abneigungen noch beliebig ergänzen. Das Sprichwort: „Des einen Tod ist des anderen Brot“, zeigt sehr anschaulich, wie verschieden die Geschmäcke sind.

Diese Unterschiede im Geschmack sind ein Beweis für die Willensfreiheit des Menschen, und wir alle schätzen diese Freiheit. So sollte es auch sein, denn Gott hat es so gewollt. Er erschuf den Menschen mit einem freien Willen und gab ihm die Möglichkeit, sein Leben weitgehend so zu gestalten, wie er will.

Das heißt jedoch nicht, daß der Mensch unbegrenzte Freiheit besitze. In bezug auf Glauben, Lehre und Wandel enthält Gottes Wort, die Bibel, genaue Richtlinien, die wir einhalten müssen. Oft sagt sie sogar ausdrücklich, was recht und was unrecht ist. In diesen Fällen überläßt es uns Gott nicht, festzulegen, was recht und was unrecht ist. Dennoch steht es uns frei, diese Anweisungen zu beachten oder zu mißachten, aber wir müssen auch die Folgen tragen.

Die Bibel bestimmt jedoch nicht alles, was wir tun, durch Gesetze. Vieles ist unserem freien Willen, unserem eigenen Antrieb und unserem Geschmack überlassen. Die Unterschiede im Geschmack machen aber das Leben gerade interessant. Wie eintönig wäre es doch, hätten wir in allem, was nach der Bibel unserem freien Willen überlassen bleibt, genau denselben Geschmack! Obwohl wir uns stets von biblischen Grundsätzen leiten lassen sollten, dürfen wir Nahrung, Kleidung, Wohnungseinrichtung, Entspannung und viele andere Dinge weitgehend nach unserem Geschmack wählen. Vergessen wir aber nie, daß wir auch den freien Willen unserer Mitmenschen respektieren müssen.

Du hörst vielleicht sehr gern Musik; dagegen ist auch nichts einzuwenden. Dein Nachbar möchte aber vielleicht lieber Ruhe haben und lesen. Deine Vorliebe für Musik sollte ihn nicht daran hindern, das tun zu können was ihm beliebt. Bestehst du darauf, so laut Musik zu machen, daß er dadurch gestört wird, dann respektierst du seinen freien Willen nicht. Er hört sich dann deine Musik nicht freiwillig, sondern gezwungen an. Du mißbrauchst deine Freiheit. Wir sollten uns stets an den biblischen Grundsatz erinnern: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun.“ (Matth. 7:12) Du wolltest bestimmt nicht, daß dir jemand seinen Geschmack aufzwingt. Zwinge du also auch niemandem deinen Geschmack auf.

Außerdem sollten wir auch das christliche Gewissen berücksichtigen. Der Christ weiß, daß es ihm freisteht, die Art Musik zu hören, die ihm gefällt; er weiß aber auch, daß viele Lieder, die heute gesungen werden, zweideutig und unmoralisch sind. Er hört sie sich deshalb nicht an. Er füllt seinen Sinn mit gerechten, reinen Gedanken. Er mißbraucht seine Freiheit nicht und bewahrt sich so davor, geistig Schaden zu nehmen. — Phil. 4:8.

Der Christ hat auch die Freiheit, sich zu kleiden, wie er will. Da aber ein Kleid, das in einem Land als schicklich und anständig gilt, in einem anderen von anständigen Menschen als herausfordernd und unanständig betrachtet werden mag, sollten Christen vorsichtig und vernünftig sein in ihrer Wahl. Nach der Bibel sollten sich Frauen „in wohlgeordnetem Kleide mit Bescheidenheit und einem gesunden Sinn schmücken“. (1. Tim. 2:9) Folglich sollte eine christliche Frau sorgfältig darauf achten, daß sie nie den Eindruck erweckt, als ob sie unbescheiden wäre. Sie macht nicht jede Modetorheit dieser sittlich verderbten Welt mit. Sie spielt sich aber auch nicht als Richter über andere auf.

Die Bibel stellt dem Christen auch frei, was er essen möchte. (1. Kor. 10:25) Der eine ißt gern Fleisch, der andere zieht es vor, vegetarisch zu leben. Jeder kann essen, was ihm beliebt. Ißt jemand Fleisch oder etwas anderes nicht gern, so sollte er deswegen nicht kritisiert werden: „Der Essende blicke nicht auf den herab, der nicht ißt, und der Nichtessende richte den nicht, der ißt, denn Gott hat diesen willkommen geheißen. Wer bist du, daß du den Hausknecht eines anderen richtest?“ — Röm. 14:3, 4.

Doch selbst beim Essen achtet der reife Christ darauf, wie er seinen freien Willen gebraucht. Sobald er weiß, daß andere Anstoß nehmen könnten, wenn er gewisse Speisen oder Getränke zu sich nähme, besteht er nicht auf seinem Recht. Er gebraucht wohl seinen freien Willen, nimmt aber auf andere Rücksicht. — 1. Kor. 10:23, 24, 32, 33; 8:7-13

Da Gottes Wort Christen so viele Dinge freistellt, sollten sie den Rat Jesu beherzigen: „Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ (Matth. 7:1) Der eine hat diesen Geschmack, der andere jenen; der eine macht etwas so, der andere anders. Es steht einem Christen aber nicht zu, die Freiheit seiner Mitmenschen zu mißachten und sie zu kritisieren oder von einem zum anderen zu gehen und zu fragen, ob Herr oder Frau Soundso ihrer Ansicht nach recht handle. Dadurch würde er den Betreffenden in ein schlechtes Licht bringen. Wieviel besser wäre es doch, wir gäben anderen ein gutes Beispiel und würden sie für den Fortschritt, den sie auf dem Weg zur christlichen Reife machen, loben!

Das heißt nicht, daß Eltern die Willensfreiheit ihrer Kinder nicht durch Zucht und Zurechtweisung zügeln sollten. Das ist sogar ihre Pflicht. Ebenso sind christliche Aufseher verpflichtet, sich liebevoll um das geistige Wohl der ganzen Versammlung zu kümmern. Mitunter beobachten sie vielleicht, daß sich Verhältnisse entwickeln, die leicht zu einem schwerwiegenden Problem führen könnten, und versuchen dann durch einen vernünftigen Rat das zu verhüten. Sie beabsichtigen damit nicht, dein Recht, selbst zu entscheiden, zu verletzen, sondern möchten dir erkennen helfen, wie man die biblischen Grundsätze anwendet, um seinen freien Willen richtig zu gebrauchen.

So wünschenswert und notwendig die Willensfreiheit für den Menschen ist, muß sie doch richtig gebraucht werden. Wir sollten stets daran denken, daß wir niemals auf allen Gebieten vollständig frei sein und dennoch von Gott anerkannt werden oder mit unseren Mitmenschen in Frieden leben können. Ein reifer Christ läßt sich stets von dem biblischen Grundsatz leiten: „Seid gleich freien Menschen, und behaltet doch eure Freiheit nicht als einen Deckmantel für moralische Schlechtigkeit, sondern als Sklaven Gottes.“ — 1. Petr. 2:16.

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