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Tragen Christen Ehrentitel?Der Wachtturm 1955 | 1. Juli
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Genaue moderne Übersetzungen verwenden das Wort „Bischof“ nicht.
Ebenso ist der Titel „Dekan“ oder „Dechant“ eine Fehlübersetzung des griechischen diákonos, das in Wirklichkeit „Diener“ oder „Dienstamtgehilfe“ bedeutet. An die Philipper schrieb Paulus: „Allen Heiligen in Einheit mit Christus Jesus, die in Philippi sind, samt den Aufsehern und Dienstamtgehilfen.“ (Phil. 1:1, NW) Dies ist ganz offensichtlich kein Schmeicheltitel.
Was ist nun über den Titel „Ältester“ zu sagen? Das griechische Wort, das in der Luther-Bibel mit „Ältester“ übersetzt worden ist, ist presbyteros. Buchstäblich bedeutet es „Älterer“ oder „Betagterer“. Somit ist es in Wirklichkeit kein Titel. Paulus sagte: ‚Nimm von Stadt zu Stadt Ernennungen älterer Männer [Ältester, Lu] vor.‘ (Titus 1:5, NW) Man beachte aufmerksam, daß die zu besonderen Dienstvorrechten Bestimmten nicht Älteste zu werden bestimmt wurden, denn sie waren schon Älteste oder Ältere. Die Regel war, daß die zu Aufsehern (epískopos) über die Herde Gottes Bestimmten „ältere Männer“ sein mußten, nämlich solche, deren Früchte der Rede, Lehre und des Wandels bewiesen, daß sie „ältere Männer“ oder in geistiger Hinsicht Gereifte waren. So ermächtigt uns die Bibel denn nicht zum Gebrauch des Wortes „Ältester“, „Bischof“ und „Dekan“ („Dechant“) oder „Diakon“ als Ehrentitel.
Da Gottes Wort Ehrentitel verurteilt, wäre es da verkehrt, wenn ein Christ einen König als „König“ oder als „Hoheit“ oder einen Richter mit „Herr Präsident“ oder ein Richterkollegium mit „Hoher Gerichtshof“ anredete? Nein. Wenn Christen Herrscher und Richter anreden, so reden sie sie als Staatsbeamte an und nicht, um sie zu verehren oder als geistige Führer zu bezeichnen. Als der Apostel Paulus vor dem König Agrippa stand, sagte er: „Über all die Dinge, deren ich von den Juden angeklagt bin, König Agrippa.“ Und als er vor Festus, dem Prokurator von Judäa zur Zeit der Herrschaft Neros stand, sagte Paulus: „Ich werde nicht rasend, Eure Exzellenz [hochgeehrter] Festus.“ Wiewohl Paulus Staatsbeamten offiziell Respekt zollte, redete er niemals Christen oder nichtchristliche geistige Führer mit besonderen Titeln an. — Apg. 26:2, 25, NW.
Was bedeutet dies alles? Es bedeutet, daß jene, die Gott auf die von ihm vorgeschriebene Weise dienen wollen, aufhören werden, Geistliche mit Titeln wie „Ehrwürden“ und „Vater“ oder „Pater“ anzureden. Wahre Christen verwenden keinerlei Ehrentitel. Es bedeutet noch viel mehr: der Gebrauch von Ehrentiteln ist ein Zeichen falscher Religion. Man gebe solch falsche Religion auf und übe wahre Religion aus, indem man sich mit der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas verbindet. Es gibt keine Klassenunterschiede unter diesen wahren Christen; alle sind Brüder. Alle halten sich an die Grundsätze des geschriebenen Wortes Gottes, und dies schließt den Grundsatz ein, der von Gottes Prophet in Hiob 32:21, 22 (Lu) dargelegt wird: „Ich will niemands Person ansehen und will keinem Menschen schmeicheln [Schmeicheltitel geben, AS]. Denn ich weiß nicht zu schmeicheln: leicht würde mich sonst mein Schöpfer dahinraffen.“
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Für „gelegentliches“ Jagen und Fischen bereitDer Wachtturm 1955 | 1. Juli
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Für „gelegentliches“ Jagen und Fischen bereit
Kürzlich erhielt ein Zeuge Jehovas in Kolorado (USA) einen Brief, in dem es hieß: „Weil ich an meinem Arbeitsplatz die gute Botschaft vom Königreich predigte, fragte mich einer meiner Arbeitskollegen, ob ich mit meiner Frau am nächsten Dienstag abend in seine Wohnung käme, da er und seine Frau gerne einige Fragen beantwortet haben möchten. Wir gingen hin und beantworteten ihre Fragen. Sie baten uns, am folgenden Abend wiederzukommen. Wir kamen. Ebenso am nächsten Abend. Sie waren mit unseren Antworten so zufrieden, daß dieser Mann am folgenden Sonntag seine Freunde abwies, die ihn auf die Jagd mitnehmen wollten. Statt dessen kam er mit seiner Frau zum öffentlichen Vortrag, und danach blieben sie auch beide im Wachtturm-Bibelstudium. Seit damals fehlen sie in keiner Zusammenkunft. Er ließ sich bereits in der theokratischen Dienstamtschule eintragen und predigt jetzt. All dies in nur vier Wochen.“
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