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Nordseeöl für Norwegen — Segen oder Alptraum?Erwachet! 1978 | 22. Juni
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nicht so gefährlich und ausgedehnt ist wie andere Arten der Ölverschmutzung. „Die Ölverseuchung bei Off-shore-Feldern hat man in jeder Beziehung übertrieben“, sagte er vor dem Kongreß und fügte hinzu, daß die Ölverseuchung durch Tanker ein viel größeres Problem darstellt.
In dem Versuch, die mögliche Gefahr verschiedenartiger Ölverseuchungen abzuschätzen, wurde kurz vor dem Unfall in der Nordsee eine von der Firma Shell geförderte Studie durchgeführt. Man nahm einen extremen Fall an: Würden im Statfjord-Feld 900 Millionen Liter Öl auslaufen, würden nicht mehr als 16 Millionen Liter Öl die Küste Norwegens erreichen. Im allgemeinen würden nur fünf Prozent des ausgelaufenen Öls den Strand erreichen. Das Öl würde dort normalerweise erst zwei oder drei Wochen nach dem Unfall ankommen, was zeige, wieviel Zeit man für Gegenmaßnahmen habe.
Nationale Debatte und Ziele
Die Norweger sind unterschiedlicher Meinung darüber, auf welche Weise man die im Kontinentalschelf verborgenen Schätze verwenden sollte. Man debattiert noch darüber, welche Gefahren für Meereslebewesen und für die Umwelt im allgemeinen bestehen. Eine andere Streitfrage hat mit der Möglichkeit künftiger Pannen zu tun. Über die allgemeine Sicherheit wird im Storting (Parlament) und unter Wissenschaftlern diskutiert. Politiker versuchen zu entscheiden, ob man nördlich des 62. Breitengrades mit Versuchsbohrungen beginnen sollte. Die zunehmend mächtiger werdende staatliche Ölgesellschaft Statoil ist Gegenstand weiterer Auseinandersetzungen. Dann besteht da noch die allgemeine Frage, wie sich die norwegische Industrie in einem Ölland entwickeln wird.
Es ist kaum verwunderlich, daß die Norweger über solche Fragen diskutieren und argumentieren. Für Norwegen ist die Ölindustrie etwas Neues, und die Norweger sind darauf bedacht zu verstehen, welche Auswirkungen das auf ihre Gesellschaft hat.
Die Ziele, die die Politiker unabhängig von dem Ölzeitalter erreichen wollen, beeinflussen weitgehend die verschiedenen Streitpunkte, die sich ergeben haben. Zu diesen Zielen gehört die Anhebung des Lebensstandards und die Verbesserung der Lebensqualität — der Umwelt und der Arbeitsbedingungen. Die politischen Gruppen sind fast einmütig bestrebt, die internationale Solidarität zu fördern und die Lebensbedingungen in den Entwicklungsländern zu verbessern. Einige schlugen vor, daß man den Großteil des Wohlstandes aus dem Ölgeschäft den Entwicklungsländern zukommen lassen sollte.
Wird sich also das Öl und das Gas aus der Nordsee für die Norweger und für andere Länder als Segen erweisen? Oder wird es für die Norweger, die an der Verbesserung der Lebensqualität und des Lebensstandards interessiert sind, zum Alptraum werden? Die Zeit wird es zeigen.
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Eingebaute FächerErwachet! 1978 | 22. Juni
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Eingebaute Fächer
Die großen fächerähnlichen Ohren des Elefanten dienen nicht nur dem Gehör, sondern auch der Kühlung. Als Wissenschaftler in Sri Lanka (Ceylon) Elefanten beobachteten, waren sie besonders daran interessiert herauszufinden, wie oft die Elefanten unter den verschiedensten Wetterbedingungen mit ihren Ohren fächelten. Je heißer es wurde, desto mehr fächelten sie sich Luft zu, um die Blutgefäße, die sich dicht an der Oberfläche der Ohren befinden, zu kühlen.
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