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Das Zeichen dafür, daß das Königreich herrschtDer Wachtturm 1965 | 15. Januar
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um uns vor dem herannahenden Sturm des Grimmes Jehovas und der Vollstreckung seines Urteils an allen Nationen und ihrem System der Dinge zu schützen. „Suchet Demut; vielleicht werdet ihr geborgen am Tage des Zornes Jehovas“, rät uns der Prophet Gottes. Geborgen zu werden bedeutet Leben unter der gerechten, ewigen Herrschaft des Friedensreiches Christi. — Zeph. 2:3.
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Beruf und GewissenDer Wachtturm 1965 | 15. Januar
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Beruf und Gewissen
EIN Christ muß in seinem Leben viele mehr oder weniger schwere Entscheidungen treffen. Zu diesen Entscheidungen gehört auch die Wahl der Beschäftigung; und eine Beschäftigung muß er haben, um dem in 1. Timotheus 5:8 niedergelegten Grundsatz zu entsprechen, nach dem ein Christ verpflichtet ist, für seine Hausgenossen zu sorgen. Zunächst sollte er sachlich an das Problem herantreten und sich genau darüber orientieren, was alles mit der fraglichen Beschäftigung verbunden ist. Dann sollte er genau überlegen, welche biblischen Gesetze oder Grundsätze davon berührt werden könnten. Es mag ihm mitunter schwerfallen, diese Gesetze oder Grundsätze zu berücksichtigen. Er sollte es aber dennoch tun, denn ein Christ hat sich Jehova hingegeben und muß Gottes Willen tun. Verstößt ein Christ absichtlich gegen das Gesetz Gottes, so darf er sich nicht für schuldlos halten, denn in Gottes Augen ist er nicht schuldlos. Salomo sagte: „Das Endergebnis des Ganzen laßt uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch.“ — Pred. 12:13, Fußnote.
Ein Christ muß bei der Wahl seiner beruflichen Tätigkeit Gottes Gebote berücksichtigen. In 2. Mose, Kapitel 20, werden zehn göttliche Gebote angeführt. Das zweite verbietet zum Beispiel die Herstellung von Bildern zur Anbetung. In 1. Johannes 5:21 werden Christen überdies aufgefordert, sich vor Götzen zu hüten. Es dürfte demnach einem Christen nicht schwerfallen, zu erkennen, daß er nicht in einer Firma arbeiten kann, die Bilder oder Medaillen zur Verehrung von „Heiligen“ herstellt. Damit im Zusammenhang stehen auch die inspirierten Worte in Offenbarung 18:4, 5, die einen Christen veranlassen sollten, eine feste Anstellung bei einer Organisation der falschen Religion abzulehnen.
Andere Gebote Jehovas verbieten uns, zu morden, Ehebruch zu begehen und zu stehlen. (Röm. 13:8-10) Ein Gott hingegebener Christ weiß daher genau, daß er nicht für eine Organisation arbeiten kann, die aus Mord, unerlaubtem Geschlechtsverkehr oder Diebstahl Gewinn zieht, noch würde er selbst solche Dinge tun. Was die Einmischung in die Politik dieser Welt betrifft, so berücksichtigt der reife Christ Texte wie Johannes 17:14, Johannes 15:19 und Daniel 2:44. Die Worte nach Jesaja 2:2-4 und Micha 4:3 helfen einem Christen festzustellen, ob er durch seinen Umgang oder seine Handlungen die Grundsätze über die Aufrechterhaltung des Friedens verletzt. Mit Rücksicht auf Jesaja 65:11, 12 und 1. Korinther 6:9, 10 könnte ein Christ niemals mit gutem Gewissen für ein Unternehmen arbeiten, das ausschließlich der Veranstaltung von Glücksspielen oder Lotterien oder anderen erpresserischen Methoden dient. Ein Christ könnte offensichtlich niemals einen Beruf ausüben, der den gerechten Gesetzen und Grundsätzen des Wortes Gottes widerspricht.
SICH VOM BLUT ENTHALTEN
Christen ist geboten worden, sich vom Blut zu enthalten. (Apg. 15:20, 28, 29) Was schließt das alles ein? Was verlangt die Bibel von einem Gott hingegebenen Christen? Sie verlangt, daß er zum Beispiel ein Tier, das er getötet hat, gemäß dem Gesetz Gottes ausbluten läßt, bevor er es als Nahrung verwendet. Nach dem Gesetz Gottes darf er weder Blut essen noch sich zur Erhaltung des Lebens Blut übertragen lassen. Die Gebote in 1. Mose 9:3, 4 und 5. Mose 12:23, 24 sind für ihn in dieser Hinsicht wegweisend. Aus 3. Mose 17:10 geht hervor, daß beim alten Volk Israel jene, die absichtlich Blut zu sich nahmen, von Jehova ausgerottet wurden. Aß ein Israelit unabsichtlich das Fleisch eines reinen Tieres, das verendet oder von einem wilden Tier zerrissen worden war, so mußte er sich reinigen, galt aber dennoch bis zum Abend als unrein. (3. Mose 17:15, 16, AB) Bei einem Christen wäre es genauso: Äße er unabsichtlich das Fleisch eines Tieres, das man bei der Schlachtung nicht richtig ausbluten ließ, so würde ihm Jehova barmherzig vergeben, sofern er diesen Fehler aufrichtig bereuen und ihn nicht mehr begehen würde.
Heute verwendet man Blut häufig auf eine Art, die nach der Bibel unzulässig ist. Die alten Israeliten durften das Blut unter bestimmten Umständen auf dem Altar verwenden, andernfalls mußten sie es zur Erde fließen lassen. (3. Mose 17:11-14) Heute verwendet man Blut nicht nur bei Heilbehandlungen, sondern, wie berichtet wird, auch bei der Herstellung von verschiedenen Produkten wie Klebstoffen, die bei der Fabrikation von Sperrholz, Preßspan, Hartfaserplatten, Flaschenkapseln, Möbeln und Musikinstrumenten verarbeitet werden. Man verwendet Blutbestandteile bei der Polymerisation von Gummimassen, bei der Herstellung von Bindemitteln für Insektizide und von Fällungsmitteln für die Behandlung von Industrieabfällen, bei der Wasserklärung (in der Papierindustrie), bei der Uranreingewinnung, bei der Herstellung von Schaumlöschmitteln und von Schaumbildnern für Leichtbeton, bei der Klärung von Wein, bei der Herstellung von Schichtpapier, Leim und Kleister, ferner als Kaseinersatz in Latexemulsionen, bei der Emulgierung von Asphalt, in Korkmassen, in Lösungen für die photochemigraphische Plattenherstellung, in Lederappreturen, in wasserechten Farbträgern für das Bedrucken von Baumwollstoffen, in Düngemitteln, in Tierfutter und bei der Herstellung von Aminosäuren wie Histidin und Histamin. Vielleicht erfährt man in der Zukunft noch von weiteren Methoden der Blutverwendung. Die verschiedenen Methoden, wie man in der Welt mit dem Blut umgeht, entsprechen nicht den biblischen Anforderungen, denn nach der Bibel sollte das Blut auf die Erde gegossen werden. Der Christ ist jedoch für den in der Welt üblichen Mißbrauch des Blutes, das heißt für das, was andere Leute mit dem Blut machen, nicht verantwortlich, und er kann nicht seine ganze Zeit darauf verwenden, genau zu untersuchen, wo man überall — besonders wenn es sich nicht um Nahrungsmittel handelt — Blut verwendet, sonst hätte er kaum noch Zeit für die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich. Die Frage, wo man arbeiten sollte, mag nicht immer leicht zu entscheiden sein. Ihre Entscheidung ist eine Sache des Gewissens.
Den Israeliten wurde gesagt: „Von irgend einem Tierleichnam dürft ihr nicht essen; dem Fremdling, der an deinem Orte wohnt, magst du es zum Essen überlassen oder es einem Ausländer verkaufen; denn du bist ein dem Herrn [Jehova], deinem Gott, geweihtes Volk.“ (5. Mose 14:21, ZB) Wenn also ein Christ, der in einem Geschäft arbeitet, das Blutwurst oder andere bluthaltige Artikel führt, weltlichen Kunden, die solche Waren kaufen möchten, diese verkauft, so ist das
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