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  • „Der Gott allen Trostes“ ist mit uns
    Der Wachtturm 1983 | 1. März
    • „Der Gott allen Trostes“ ist mit uns

      „Gesegnet sei ... der Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Drangsal“ (2. KORINTHER 1:3, 4).

      1, 2. Was sagte der Apostel Paulus in 2. Korinther 1:3-7 über den Trost in Zeiten der Drangsal?

      JEHOVA ist „der Gott allen Trostes“. Der Apostel Paulus wußte dies aus eigener Erfahrung. Deshalb schrieb er zur Ermunterung seiner Mitchristen die herzerquickenden Worte:

      2 „Gesegnet sei ... der Vater inniger Erbarmungen und der Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Drangsal ... Ob wir nun in Drangsal sind, es ist zu eurem Trost und eurer Rettung; oder ob wir getröstet werden, es ist zu eurem Trost, der bewirkt, daß ihr die gleichen Leiden erduldet, die auch wir erleiden. Und so steht unsere Hoffnung für euch unerschütterlich fest, da wir ja wissen, daß so, wie ihr Teilhaber an den Leiden seid, ihr auch in gleicher Weise am Trost teilhaben werdet“ (2. Korinther 1:3-7).

      3. (a) Wieso kannte Paulus Jehova als den „Gott allen Trostes“? (b) Wodurch können Mitzeugen getröstet und ermuntert werden, in Drangsal auszuharren?

      3 Ja, Paulus kannte Jehova als den „Gott allen Trostes“. Er hatte erlebt, wie sein himmlischer Vater ihn tröstete und ihm auf mitfühlende Weise Barmherzigkeit erwies, besonders als er „um der Gerechtigkeit willen“ zu leiden hatte. (Vergleiche Matthäus 5:10.) Daher konnte der Apostel auch andere trösten und sie ermuntern, in Drangsal auszuharren. Bestimmt können christliche Zeugen Jehovas, die Drangsal erduldet haben, durch ihr Beispiel der Treue und durch ihre Äußerungen, die von Vertrauen zu Jehova zeugen, Glaubensbrüder ermuntern, Gott treu zu bleiben. Paulus war im Erdulden von Leiden ein Vorbild.

      Ein Bericht treuen Ausharrens

      4, 5. (a) Wann schrieb Paulus den zweiten Korintherbrief? (b) Inwiefern glich Paulus den „superfeinen Aposteln“ in Korinth, doch inwiefern übertraf er sie?

      4 Um das Jahr 55 u. Z. schrieb Paulus seinen zweiten inspirierten Brief an Christen in Korinth. Dort gab es Personen, die ihm gegenüber gegnerisch eingestellt waren und die er sarkastisch als „superfeine Apostel“ bezeichnete. Mutig verteidigte er seine Stellung als Apostel, nicht um seinetwillen, sondern „für Gott“, das heißt um die Versammlung zu retten, die Jehova gehörte (2. Korinther 11:5, 12-14; 12:11; 5:12, 13). Er zeigte, daß er, was die Abstammung betraf, seinen Gegnern glich, und wies dann darauf hin, daß er sie als ein „Diener Christi“ in der mühevollen Arbeit, den Leiden, den Reisen, den Gefahren und den Härten übertraf. Er schrieb:

      5 „Sind sie [seine Gegner] Diener Christi? Ich erwidere wie jemand, der von Sinnen ist: Ich bin es in noch hervorragenderer Weise: in mühevollen Arbeiten viel mehr, in Gefängnissen viel mehr, unter Schlägen bis zum Übermaß, oft dem Tode nahe. Von Juden erhielt ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen, dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen, einmal wurde ich gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag habe ich, auf der Tiefe des Meeres treibend, zugebracht, oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Wegelagerern, in Gefahren von meiner eigenen Rasse, in Gefahren von seiten der Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wildnis, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern, in anstrengender Arbeit und Mühsal, oft in schlaflosen Nächten, in Hunger und Durst, oftmals der Nahrung entbehrend, in Kälte und Nacktheit“ (2. Korinther 11:21-27).

      6. (a) Wo finden wir einen Bericht über einige Ereignisse im Leben des Paulus als Christ aus der Zeit vor der Niederschrift des zweiten Korintherbriefes? (b) Inwiefern ist es für uns von Nutzen, über das treue Ausharren des Paulus nachzusinnen?

      6 In der Apostelgeschichte (9:3 bis etwa 20:4) wird über einige Ereignisse im Leben des Paulus berichtet, die sich von der Zeit seiner Bekehrung bis zur Niederschrift des zweiten Korintherbriefes zutrugen. Wollen wir uns nun mit dem Bericht über sein treues Ausharren näher befassen. Zweifellos werden wir dadurch ermuntert, Drangsal zu erdulden in der Zuversicht, daß „der Gott allen Trostes“ mit uns ist.

      ‘In mühevolleren Arbeiten und in Gefängnissen’

      7. (a) Welche Tätigkeit meinte Paulus mit den ‘mühevolleren Arbeiten’? (b) Wie führte der Apostel gemäß seinen Worten an die „älteren Männer“ der Versammlung Ephesus seinen Dienst durch? (c) Was spornte Paulus zu den mühevollen Arbeiten im Interesse der guten Botschaft und des Königreiches an?

      7 In mühevollen Arbeiten viel mehr: Als Verkündiger der „guten Botschaft“ hatte Paulus „viel härter ... gearbeitet“ als seine Gegner (2. Korinther 11:23, Die Bibel in heutigem Deutsch). Er war natürlich viel länger im Predigtwerk tätig gewesen, und das oft in sehr schwierigen Gebieten. In Ephesus zum Beispiel, wo die heidnische Göttin Artemis verehrt wurde und er die Zielscheibe einer Pöbelaktion war, nahm er große Anstrengungen im Dienst auf sich, und seine Bemühungen um Glaubensbrüder kosteten viel Kraft, ja brachten mitunter Kummer und Sorgen mit sich. Aber sie trugen in geistiger Hinsicht Früchte. Zu den „älteren Männern“ der Versammlung Ephesus konnte er später mit Recht sagen: „... wobei ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, kundzutun noch euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus“ (Apostelgeschichte 20:17, 20, 21, 31; 19:1-41). Bevor also jene Männer, die nun Älteste waren, Christen geworden waren, hatte sie der Apostel Paulus in seiner Predigttätigkeit „von Haus zu Haus“ über die grundlegenden Wahrheiten des Christentums belehrt. Der Einwirkung des Wortes Jehovas und des heiligen Geistes auf das Herz des Paulus war es zuzuschreiben, daß er angespornt wurde, angestrengt zu arbeiten, was die Verbreitung der guten Botschaft und die Förderung der Königreichsinteressen betraf (Jesaja 61:1, 2; Römer 10:8-10). Hinsichtlich dieser anstrengenden Tätigkeit ist der Apostel für Christen des 20. Jahrhunderts ein ausgezeichnetes Vorbild.

      8. (a) Warum konnte Paulus sagen, er sei „in Gefängnissen viel mehr“ gewesen als die „superfeinen Apostel“? (b) Wodurch fanden Paulus und Silas im Gefängnis in Philippi Trost, und was taten sie, als sie durch ein Erdbeben befreit wurden? (c) Inwiefern können die Erfahrungen, die Paulus im Gefängnis in Philippi machte, eine Ermunterung sein?

      8 In Gefängnissen viel mehr: Klemens von Rom schrieb gegen Ende des ersten Jahrhunderts u. Z., daß Paulus siebenmal im Gefängnis war. Bevor er den zweiten Korintherbrief schrieb, war er bereits öfter eingesperrt gewesen als die „superfeinen Apostel“. In der Apostelgeschichte wird von einem solchen Gefängnisaufenthalt berichtet — in der mazedonischen Stadt Philippi. Paulus und Silas freuten sich offensichtlich, „um der Gerechtigkeit willen“ zu leiden, denn als sie im Gefängnis saßen, beteten sie zu Gott und priesen ihn mit Gesang. Sie fanden Trost durch das Nachsinnen über die Schriften und durch das Bewußtsein, daß Gott ihre Gebete erhörte (Psalm 65:2; 119:52). Als sie durch ein Erdbeben befreit wurden, machten sie sich nicht eiligst aus dem Staub, sondern „redeten das Wort Jehovas zu ... [dem Gefängnisaufseher] samt all denen, die in seinem Hause waren“. Was war das Ergebnis? Der Gefängnisaufseher und seine Hausgenossen wurden Christen (Apostelgeschichte 16:16-40). Durch diesen Bericht werden Zeugen Jehovas, die sich heute im Gefängnis befinden, ermuntert, Verfolgung mit gottgemäßer Freude hinzunehmen, zu beten, über Gottes Wort nachzusinnen und freimütig darüber zu sprechen (Apostelgeschichte 4:29-31).

      Unerschrocken trotz Schlägen und Todesgefahr

      9. Worauf deuten die Worte hin „unter Schlägen bis zum Übermaß“?

      9 Unter Schlägen bis zum Übermaß: Paulus war oft bis zum Übermaß geschlagen worden. Wir lesen auch, daß er mehrmals „in Todesgefahr“ war (Vers 23, Einheitsübersetzung). Das deutet vielleicht darauf hin, daß man ihn einige Male so sehr schlug, daß er beinahe gestorben wäre.

      10. (a) Auf welche Weise war Paulus „oft dem Tode nahe“? (b) Was stärkte den Apostel offensichtlich, wenn er „dem Tode nahe“ war?

      10 Oft dem Tode nahe: Das bezieht sich höchstwahrscheinlich nicht unbedingt nur auf die Schläge. Zu Anfang des Briefes hatte Paulus geschrieben: „Beständig erdulden wir überall an unserem Leibe die Jesus zuteil gewordene todbringende Behandlung“ (2. Korinther 4:10, 11). Er war in Damaskus, Antiochia in Pisidien, Ikonium, Lystra, Thessalonich und Beröa in lebensgefährlichen Situationen gewesen, ja sogar in Todesnöten (Apostelgeschichte 9:23-25; 13:49-51; 14:1-6, 19, 20; 17:1, 5-9, 13, 14). Man hatte ihn vielleicht in römischen Spielen Todesgefahren ausgesetzt, worauf seine Worte hindeuten mögen, daß er „in Ephesus mit wilden Tieren gekämpft“ habe (1. Korinther 15:32; vergleiche Apostelgeschichte 19:23-41; 2. Korinther 1:8-11). Da sein Leben so häufig in Gefahr war, konnte er bestimmt sagen: „Täglich sehe ich dem Tod ins Auge“ (1. Korinther 15:31). Zweifellos wurde Paulus durch die Hilfe des heiligen Geistes Jehovas und durch seinen Glauben an Gottes kostbare Verheißungen gestärkt, sooft er sich „in Todesgefahr“ befand (2. Korinther 1:20-22).

      11. Was ist von den Schlägen zu sagen, die Paulus von Juden erhielt?

      11 Von Juden erhielt ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen: Paulus wies darauf hin, daß er von Juden fünfmal „um der Gerechtigkeit willen“ geschlagen wurde, wahrscheinlich in ihren Synagogen (Vers 24; Matthäus 10:17). Das mosaische Gesetz sah als Strafe unter anderem Schläge mit einem Stock oder einer Rute vor, wobei die Richter die Anzahl der Streiche gemäß dem Vergehen bestimmen sollten. Die Strafe war aber humanerweise auf 40 Streiche begrenzt, und damit diese gesetzliche Grenze nicht durch einen Fehler überschritten wurde, reduzierten die Juden die Anzahl auf 39 (5. Mose 25:1-3). Diese Streiche waren sehr schmerzhaft. Aber „der Gott allen Trostes“ stärkte Paulus, damit er diese Behandlung ertragen und treu ausharren konnte.

      12. (a) Worauf bezog sich der Apostel offensichtlich, als er sagte: „Dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen.“? (b) Mit welcher Hilfe kann man Schläge „um der Gerechtigkeit willen“ ertragen?

      12 Dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen: Diese drei schweren Auspeitschungen erfolgten offensichtlich von Ruten tragenden römischen Beamten (Vers 25). Dazu zog man dem Opfer zuerst die äußeren Kleider aus. Als römischer Bürger war Paulus nach dem Gesetz von solchen Auspeitschungen ausgenommen. Aber das bewahrte ihn und Silas nicht davor, daß man ihnen in Philippi „viele Schläge“ versetzte, bevor man sie als Verkündiger der guten Botschaft ins Gefängnis steckte (Apostelgeschichte 16:19-24, 33, 35-40). Solche Auspeitschungen konnten ziemlich brutal sein, doch erduldete Paulus mit der Hilfe des Geistes Gottes treu diese harte Behandlung „um der Gerechtigkeit willen“. Und desgleichen haben viele Christen der heutigen Zeit mit Gottes Unterstützung ihre Lauterkeit trotz ähnlicher körperlicher Mißhandlungen bewahrt.

      13. Wo wurde Paulus gesteinigt, und veranlaßte ihn dies, seinen Dienst aufzugeben?

      13 Einmal wurde ich gesteinigt: Fanatische Juden in Lystra „steinigten Paulus und schleppten ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot“. Sie hatten ihn natürlich mit Steinen beworfen, um ihn zu töten. (Vergleiche 3. Mose 20:2; Apostelgeschichte 7:58-60.) „Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt hinein“, und schon am nächsten Tag setzte er seine Dienstreise fort (Apostelgeschichte 14:19-22).

      Schiffbruch und Gefahren auf See

      14. Von welchen Schiffbrüchen sprach Paulus, und wie wirkten sie sich auf seine Reisen im Interesse der guten Botschaft aus?

      14 Dreimal erlitt ich Schiffbruch: In der Apostelgeschichte wird nur von einem Schiffbruch berichtet. Und dieser ereignete sich auf dem Weg nach Rom, als Paulus bereits an die Korinther geschrieben hatte (Apostelgeschichte, Kapitel 27). Doch schon zuvor war der Apostel häufig mit Schiffen gereist, und es war nichts Ungewöhnliches, daß es bei Küstenfahrten zu Schiffbrüchen kam. Die Bibel enthält zwar keine Einzelheiten über die drei hier erwähnten Schiffbrüche, dennoch steht fest, daß sich Paulus durch die auf dem Mittelmeer auftretenden Gefahren von den Reisen, die er im Interesse der guten Botschaft unternahm, nicht zurückhalten ließ.

      15. (a) Was meinte Paulus mit den Worten: „Eine Nacht und einen Tag habe ich, auf der Tiefe des Meeres treibend, zugebracht.“? (b) Wie half „der Gott allen Trostes“ Paulus in der erwähnten Situation, und welche Zuversicht sollte uns dies verleihen?

      15 Eine Nacht und einen Tag habe ich, auf der Tiefe des Meeres treibend, zugebracht: Natürlich sagte der Apostel nicht, daß er durch ein Wunder 24 Stunden unter Wasser ausgehalten habe. Vielleicht hat er sich in diesen gefährlichen Stunden zum Teil schwimmend in der bewegten See durchgekämpft oder hat sich an einen treibenden Balken oder einen Teil des zerstörten Schiffes geklammert. Selbst wenn er auf einem Floß war, mußte er in dieser schrecklichen Lage (von der sonst nirgends in der Bibel berichtet wird) so lange mutig ausharren, bis er gerettet wurde oder Land erreichte. Gewiß ‘schrie Paulus in seiner Not zu Jehova, und aus seiner Bedrängnis führte Gott ihn heraus’. (Vergleiche Psalm 107:23-31.) Dieser „Gott allen Trostes“ kann auch unsere Gebete erhören. (Vergleiche 1. Johannes 5:13-15.)

      Unser Gott spendet wahren Trost

      16, 17. Warum kann gesagt werden, daß die Hilfe des heiligen Geistes Jehovas von unschätzbarem Wert ist, wenn wir „um der Gerechtigkeit willen“ leiden?

      16 Wir haben uns mit einigen Quellen des Trostes befaßt, die Paulus halfen, trotz Drangsal Jehova treu zu bleiben. Diese Quellen verdienen es, hervorgehoben zu werden, da sie heutigen Zeugen Jehovas eine Hilfe sein werden, Leiden „um der Gerechtigkeit willen“ zu ertragen.

      17 Die Hilfe des heiligen Geistes Jehovas ist von unschätzbarem Wert. Besonders in Drangsal sollten wir um den Geist bitten, uns von ihm leiten lassen und seine Frucht hervorbringen (Lukas 11:13; Psalm 143:10; Galater 5:22, 23). Jehovas Geist, der auf unser Herz einwirkt, bringt uns seine Liebe zum Bewußtsein, und diese tröstende Gewißheit wird uns helfen, in Drangsal auszuharren (Römer 5:3-5; 8:35-39; 2. Thessalonicher 3:5).

      18. Wie kann uns der Glaube an Gottes kostbare Verheißungen trösten, wenn wir als Christen in Drangsal sind?

      18 Der Glaube an Gottes kostbare Verheißungen, die in der Bibel aufgezeichnet sind, wird uns ebenfalls trösten (Römer 15:4). Bedenken wir: „Für die vor ihm liegende Freude erduldete er [Jesus Christus] einen Marterpfahl“ (Hebräer 12:1, 2). Selbst wenn wir so sehr zu leiden hätten, daß wir sterben müßten, gäbe es doch die wunderbare Aussicht auf eine Auferstehung und auf endloses Leben in Gottes neuer Ordnung, ungeachtet dessen, ob wir himmlische oder irdische Hoffnung haben (Matthäus 10:28; Lukas 23:43; Johannes 5:28, 29; 17:3; 1. Korinther 15:53; 2. Petrus 3:13). Die Drangsal ist „von kurzer Dauer und leicht“, wenn wir die Ewigkeit im Auge behalten! (2. Korinther 4:16-18).

      19. Inwiefern ist das Gebet in Zeiten der Drangsal für uns ein Trost?

      19 Gott verleiht uns aufgrund unserer Gebete Herzensfrieden und Kraft. Das ist ebenfalls eine große Quelle des Trostes, wenn wir in Drangsal sind. (Siehe Lukas 22:32; Apostelgeschichte 4:23-31; Jakobus 5:16-18.) Jesus kam mit inbrünstigem Flehen und Bitten zu Jehova, „der ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, und er wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört“. Ja, Jehova sandte einen Engel, der Jesus in einer Zeit der Prüfung stärkte (Hebräer 5:7; Lukas 22:43). Bestimmt ist es ein Trost für uns, wenn wir sehen, daß Jehova die Gebete, die wir in Zeiten der Drangsal darbringen, erhört.

      20. In welcher Hinsicht übertraf Paulus die „superfeinen Apostel“ in Korinth noch, was wir als nächstes betrachten werden?

      20 Wenn wir uns ernstlich bemühen, als christliche Zeugen Jehovas treu auszuharren, wird „der Gott allen Trostes“ mit uns sein, wie er mit dem Apostel Paulus war. Bis jetzt haben wir die mühevollen Arbeiten und die Leiden des Paulus betrachtet. Seine Verteidigung als ein „Diener Christi“ zeigt aber, daß er die „superfeinen Apostel“ in Korinth auch in bezug auf Reisen, Gefahren und Schwierigkeiten übertraf. Was können wir aus diesen Erfahrungen lernen?

      Erinnerst du dich an folgende Gedanken?

      □ Wieso kannte der Apostel Paulus Jehova als den „Gott allen Trostes“?

      □ Inwiefern können Christen, die Drangsal erduldet haben, Glaubensbrüder ermuntern, Jehova treu zu bleiben?

      □ Welche Tätigkeit war in den ‘mühevolleren Arbeiten’ des Apostels eingeschlossen?

      □ Wie können wir aus den Erfahrungen, die Paulus im Gefängnis machte, Nutzen ziehen?

      □ Auf welche verschiedene Weise spendet Jehova Gott wahren Trost?

  • Wir können ‘bis ans Ende ausharren’
    Der Wachtturm 1983 | 1. März
    • Wir können ‘bis ans Ende ausharren’

      „Wer geduldig bis ans Ende ausharrt, wird gerettet werden“ (MATTHÄUS 24:13, THE EMPHATIC DIAGLOTT).

      1. (a) Was mag für uns als einzelne das von Jesus gemäß Matthäus 24:13 erwähnte „Ende“ sein? (b) Was ist für die Rettung unerläßlich?

      JESUS CHRISTUS äußerte in seiner großen Prophezeiung über seine „Gegenwart“ folgende Hoffnung erweckende Worte: „Wer ... bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden“ (Matthäus 24:3, 13). Für uns als einzelne kann das „Ende“ entweder der „Abschluß des Systems der Dinge“ sein oder — vielleicht nach langen, schweren Prüfungen — unser Tod. Doch für die Rettung ist letzten Endes treues Ausharren unerläßlich (1. Petrus 1:8, 9).

      2, 3. (a) Warum können wir davon überzeugt sein, daß wir, obwohl wir unvollkommen sind, gerettet werden können? (b) Womit werden wir uns jetzt befassen?

      2 Jesus gab uns im Ausharren ein vollkommenes Beispiel (Hebräer 12:1-3). Wir sind zwar unvollkommene Menschen, aber wir können Gott treu sein, selbst wenn wir „um der Gerechtigkeit willen“ große Leiden und heftige Verfolgung zu erdulden haben (Matthäus 5:10). Ja, dank der unverdienten Güte Jehovas können wir durch das Loskaufsopfer seines geliebten Sohnes, Jesus Christus, gerettet werden und ewiges Leben erlangen (Johannes 3:16; 1. Johannes 2:1, 2).

      3 Der Apostel Paulus ist für uns, obwohl er ein unvollkommener Mensch war, ein vorzügliches Beispiel des Ausharrens, das zur Rettung führt. Bei der Betrachtung eines Teils seiner in 2. Korinther 11:23-27 aufgezeichneten Verteidigung haben wir erfahren, daß er in mühevollen Arbeiten und Leiden „in noch hervorragenderer Weise“ ein „Diener Christi“ war als die „superfeinen Apostel“ in Korinth. Wie wir sehen werden, übertraf er sie als „Diener Christi“ auch in bezug auf Reisen, Gefahren und verschiedene Schwierigkeiten.

      Gefährliche Reisen zur Förderung der guten Botschaft

      4. Auf welche Reisen bezog sich der Apostel Paulus, als er davon sprach, „oft auf Reisen“ zu sein?

      4 Oft auf Reisen: Paulus reiste häufig, um die gute Botschaft zu verkündigen, und stellte in dieser Hinsicht seine Gegner in Korinth bei weitem in den Schatten (Vers 23, 26). Natürlich mußte er mit all den Gefahren rechnen, die für Reisende in der römischen Welt üblich waren, doch er machte sehr weite und ziemlich anstrengende Reisen. So kam er in Städte wie Antiochia in Pisidien, Ikonium, Lystra, Derbe, Philippi, Thessalonich, Beröa, Athen und Korinth (Apostelgeschichte 13:14 bis 14:26; 16:11 bis 18:17).

      5. Weshalb waren die Reisen des Paulus besonders anstrengend und gefährlich, und wie konnte er solche mühsamen Reisen durchstehen?

      5 Für den Apostel waren diese Reisen sogar noch anstrengender und gefährlicher als gewöhnlich, weil er ‘um Christi Namens willen ein Gegenstand des Hasses’ war (Matthäus 10:22). Jehova gab Paulus aber den Mut und die Kraft, die für seine mühevollen Reisen erforderlich waren (Jesaja 40:28-31). Bestimmt ist Paulus als ein hart arbeitender Diener Gottes für neuzeitliche Zeugen Jehovas ein vorzügliches Beispiel in bezug auf die Förderung der Königreichsinteressen (Matthäus 6:33).

      In vielen Gefahren treu ausgeharrt

      6. Von welchen „Gefahren von Flüssen“ kann der Apostel gesprochen haben?

      6 In Gefahren von Flüssen: Da es verhältnismäßig wenig Brücken gab, muß das Leben des Paulus oft in Gefahr gewesen sein, wenn er Hochwasser führende Flüsse durchwatete. Zum Beispiel kam er auf seiner ersten Missionsreise auf dem Hin- und Rückweg durch Pisidien, wo reißende Gebirgsflüsse große Gefahren darstellten (Apostelgeschichte 13:13, 14; 14:21, 24). Die Tatsache, daß Paulus unter solchen Verhältnissen ausharrte, dient Jehovas Zeugen — besonders Missionaren und anderen Dienern Gottes in abgelegenen Gegenden — als Ansporn.

      7. (a) Inwiefern entstanden für Paulus „Gefahren von Wegelagerern“? (b) Wie können Zeugen heute unter ähnlichen Gefahren ausharren?

      7 In Gefahren von Wegelagerern: Jesu Gleichnis vom mitfühlenden Samariter zeigt, daß ein Reisender im ersten Jahrhundert unter Räuber fallen konnte, die ihn möglicherweise auszogen, schlugen und halb tot zurückließen (Lukas 10:25-37). Viele Gegenden, durch die Paulus reiste, waren dafür bekannt, daß es dort Banditen gab. Als er und Barnabas zum Beispiel von Perge aus nordwärts nach Antiochia in Pisidien reisten, durchzogen sie eine Berggegend, in der Banditen ihr Unwesen trieben (Apostelgeschichte 13:13, 14). Diese gefährlichen Verbrecher lauerten ihren Opfern an einsamen Orten auf und zögerten nicht, Gewalt anzuwenden. Möglicherweise wurde Paulus selbst von Wegelagerern angegriffen. Neuzeitliche Zeugen Jehovas stehen vielleicht ähnlichen Gefahren gegenüber und müssen Vorsicht walten lassen. Wie der Apostel können sie jedoch treu ausharren und brauchen nicht furchtsam zu werden, sondern können auf den Schutz Jehovas vertrauen. (Vergleiche Psalm 56:4.)

      8. Warum haßten jüdische Landsleute Paulus und wollten ihn sogar töten?

      8 In Gefahren von meiner eigenen Rasse: Paulus predigte einen an den Pfahl geschlagenen und auferweckten Messias, der von seinen eigenen Landsleuten im allgemeinen abgelehnt wurde (1. Korinther 1:22-24; 2:2). Überdies lehrte er, daß jemand nicht durch Werke des mosaischen Gesetzes gerecht erklärt würde, sondern durch Glauben an Jesus Christus (Römer 3:20; 5:18-21; 6:14). Deshalb betrachteten jüdische Landsleute Paulus als einen Abtrünnigen, haßten und schlugen ihn und wollten ihn sogar töten (Apostelgeschichte 9:23-25). Angehörige seiner eigenen Rasse waren offensichtlich auch aufgebracht, weil er einige Heiden für das Christentum gewann, die sie zu Proselyten ihres eigenen Glaubens machen wollten (Matthäus 23:15; Apostelgeschichte 17:1-10).

      9. In welche „Gefahren von seiten der Nationen“ geriet der Apostel, und brachten ihn solche Gefahren zum Schweigen?

      9 In Gefahren von seiten der Nationen: Paulus wurde auch von Nichtjuden oder Menschen der Nationen verfolgt (Apostelgeschichte 19:11-41). Ja, seine jüdischen Feinde stachelten Nichtjuden oft zur Gewalttätigkeit gegen ihn an (Apostelgeschichte 14:1-7, 19, 20). Doch dieser furchtlose Königreichsverkündiger ließ sich durch solche Gefahren, die von Juden und Nichtjuden ausgingen, nicht zum Schweigen bringen. Desgleichen predigen heutige christliche Zeugen Jehovas, die verfolgt werden, furchtlos ihrer eigenen Rasse und anderen (Apostelgeschichte 17:30; vergleiche Psalm 59:1-4).

      10. Wie kam Paulus „in der Stadt“ in Gefahr?

      10 In Gefahren in der Stadt: In Damaskus, Jerusalem, Lystra und Ephesus wurde Paulus auf die eine oder andere Weise verfolgt (Apostelgeschichte 9:23-30; 14:19; 19:29-31). Gegnerische Nichtjuden in Philippi sagten, Paulus und Silas würden ‘die Stadt beunruhigen’. So kam es, daß diese Evangeliumsverkündiger das Opfer einer Pöbelaktion wurden, indem man sie schlug und ins Gefängnis warf (Apostelgeschichte 16:16-24). Doch deswegen gaben sie nicht auf, genausowenig wie Jehovas Zeugen heute durch Gewalttätigkeiten zum Schweigen gebracht werden können.

      11. Worin bestanden die möglichen „Gefahren in der Wildnis“?

      11 In Gefahren in der Wildnis: Der Apostel war nicht nur in dichtbevölkerten Gegenden tätig und reiste nicht nur auf belebten Straßen. Seine Reisen führten ihn auch durch dünnbesiedelte Regionen, selbst durch ‘Wüsten’ (Die Bibel in heutigem Deutsch). Paulus stellte sich dort mutig der Gefahr, möglicherweise zu verhungern, von Unwettern überrascht zu werden, sich zu verirren, von wilden Tieren angefallen zu werden und in die Hände von Banditen zu fallen.

      12. In welche „Gefahren auf dem Meer“ geriet Paulus, und hielten ihn diese Gefahren davon zurück, seinen Dienst durchzuführen?

      12 In Gefahren auf dem Meer: Wenn es die Verbreitung der guten Botschaft oder die Hilfeleistung für Glaubensbrüder erforderte, reiste Paulus „auf hoher See“ (Die Bibel in heutigem Deutsch) und setzte sich so der Gefahr aus, in heftige Stürme zu geraten und Schiffbruch zu erleiden. Doch er ließ sich durch solche Gefahren nicht davon abhalten, seinen Dienst durchzuführen. Genauso harren heute viele Zeugen Jehovas in ähnlichen Gefahren mutig aus, wenn sie zur Förderung der Königreichsinteressen Reisen unternehmen.

      In Gefahr durch „falsche Brüder“

      13, 14. (a) Wer waren die „falschen Brüder“? (b) Warum waren die „falschen Brüder“ besonders gefährlich? (c) Wie sind Jehovas Zeugen geistig ausgerüstet worden, um sich gegen „falsche Brüder“ zu verteidigen, die sich in die Versammlungen einschleichen mögen?

      13 In Gefahren unter falschen Brüdern: Am gefährlichsten von allem — und zweifellos für Paulus besonders schwierig — waren die hinterhältigen „falschen Brüder“ oder „Scheinbrüder“ (The Kingdom Interlinear Translation of the Greek Scriptures). Solche Personen befanden sich unter Christi Nachfolgern von der Zeit des Verräters Judas Iskariot an. In den Tagen des Paulus mögen zu diesen „falschen Brüdern“ auch die „superfeinen Apostel“ von Korinth gehört haben. „Falsche Brüder“ waren besonders gefährlich, weil sie sich in hinterhältiger Weise als Freunde ausgaben, während sie in Wirklichkeit illoyal und Verräter waren. Solche Männer suchten einen Anklagepunkt gegen Paulus zu finden (2. Korinther 11:5, 12-14; vergleiche Daniel 6:4, 5).

      14 Zu den „Scheinbrüdern“ gehörten Personen, die in den „Versammlungen von Galatien“ tätig waren. Aber Paulus gab solchen Männern nie nach, damit seinen Glaubensbrüdern „die Wahrheit der guten Botschaft erhalten bliebe“ (Galater 1:1, 2; 2:4, 5; vergleiche Judas 3, 4). Wie Jehova Paulus half, so hat er auch seine Zeugen in der Gegenwart geistig ausgerüstet, damit ihnen „die Wahrheit der guten Botschaft“ erhalten bleibt. In Schriften wie den von Gott inspirierten Briefen an die Gläubigen in Korinth und Galatien finden sie die geistige Hilfe, die sie zur Verteidigung gegen „falsche Brüder“ benötigen, die sich in die Versammlungen einschleichen mögen.

      Im „heiligen Dienst“ Schwierigkeiten erdulden

      15. Worauf bezog sich Paulus, als er sagte, er sei „in noch hervorragenderer Weise“ ein Diener Christi „in anstrengender Arbeit und Mühsal“?

      15 In anstrengender Arbeit und Mühsal: Paulus führte als nächstes Schwierigkeiten an, durch die er „in noch hervorragenderer Weise“ als seine Gegner ein „Diener Christi“ wurde (Vers 23, 27). Mit der hier erwähnten „anstrengenden Arbeit und Mühsal“ könnte die körperliche Arbeit gemeint sein, durch die Paulus für seinen Unterhalt sorgte, um im Dienst bleiben zu können (Apostelgeschichte 18:1-4; 1. Korinther 4:11, 12; 2. Thessalonicher 3:7, 8). Aber alles, was der Apostel tat, drehte sich um den Dienst Jehovas. Daher zählten zu der „anstrengenden Arbeit und Mühsal“ zweifellos auch die Anstrengungen und die Mühen, die mit seinen schwierigen Reisen verbunden waren, sowie der Umstand, daß er Wind und Wetter ausgesetzt war, Mangel litt und im „heiligen Dienst“ für Jehova auch noch andere Schwierigkeiten auf sich nahm (Römer 12:1).

      16. Worauf waren die vielen „schlaflosen Nächte“ des Paulus zurückzuführen?

      16 Oft in schlaflosen Nächten: Da Paulus den Personen, denen er die gute Botschaft predigte, in finanzieller Hinsicht nicht zur Last fallen wollte, leistete er „Nacht und Tag“ körperliche Arbeit, wobei er wahrscheinlich auch häufig wenig schlief (1. Thessalonicher 2:9). All das stand natürlich mit der Tätigkeit des Apostels als ein „Diener Christi“ im Zusammenhang. Seine „schlaflosen Nächte“ rührten nicht etwa daher, daß er sich wegen der zum Leben notwendigen materiellen Dinge Sorgen machte, denn Jehova sorgt dafür, daß seine Diener diese Dinge haben (Matthäus 6:25-34). Aber vielleicht betete er in einigen dieser schlaflosen Nächte oder machte sich Sorgen um Glaubensbrüder. (Vergleiche Lukas 6:12-16; 2. Korinther 11:28, 29.) Einmal hielt er es für notwendig, zu den versammelten Brüdern „bis Mitternacht“ zu sprechen, ja sogar „bis zum Anbruch des Tages“ (Apostelgeschichte 20:7-12). Überdies müssen viele der schlaflosen Nächte auf körperliches Unbehagen, Gefahren oder andere Schwierigkeiten zurückzuführen gewesen sein, die der Apostel in seinem Dienst erduldete.

      17. Wann mag der Apostel „Hunger und Durst“ gelitten haben?

      17 In Hunger und Durst: Paulus kann „Hunger und Durst“ gelitten haben, als er durch öde Gegenden oder heiße Wüstengebiete reiste. Mitunter war er vielleicht hungrig und durstig, weil er auf Fremde angewiesen war oder auf das, was er sich durch eigene harte Arbeit an Orten verdienen konnte, wo er unbekannt war. Doch Jehova sorgte stets dafür, daß Paulus am Leben blieb, obwohl er manchmal wenig zu essen hatte. Genauso sorgt „der Gott allen Trostes“ auch für den Lebensunterhalt seiner Diener in der heutigen Zeit (Psalm 37:25; Lukas 11:2, 3).

      18. Worauf könnte sich der Hinweis beziehen, daß Paulus ‘oftmals der Nahrung entbehrte’?

      18 Oftmals der Nahrung entbehrend: Paulus wollte hier (Vers 27) möglicherweise unfreiwilligen „Hunger und Durst“, dem oftmaligen absichtlichen Verzicht auf Nahrung (wörtlich: „Fasten“) gegenüberstellen. Bei bestimmten Gelegenheiten mag er freiwillig gefastet haben, zum Beispiel, wenn er sich dem Gebet widmete oder sich mit wichtigen Glaubensangelegenheiten befaßte. (Vergleiche Apostelgeschichte 13:3; 14:23.) Bezog er sich aber hier nur auf Schwierigkeiten, so meinte er, daß er unfreiwillig nichts aß, vielleicht aufgrund einer Krankheit wie der Ruhr, oder er meinte Entbehrungen, die er im Dienst auf sich nahm. (Vergleiche 2. Korinther 6:5.) Wenn sich Paulus auf bestimmte Dienstreisen begab, mußte er wahrscheinlich damit rechnen, wenig oder nichts an Nahrung und Wasser zu bekommen. Aber er ließ sich dadurch nicht von der Förderung christlicher Interessen abhalten (Philipper 4:12).

      19. Bei welchen Gelegenheiten mag Paulus „in Kälte und Nacktheit“ ausgeharrt haben?

      19 In Kälte und Nacktheit: Auch trotz Kälte und dürftiger Kleidung harrte der Apostel aus. Er war jedoch nicht etwa deshalb „dürftig bekleidet“, weil er faul gewesen wäre. Paulus arbeitete, um für seine Bedürfnisse aufzukommen (1. Korinther 4:11, 12; vergleiche Apostelgeschichte 20:33, 34). Unter „Kälte und Nacktheit“ hatte er zu leiden, wenn er unter Verfolgung unzureichend bekleidet war, wenn er bei unfreundlichem Wetter reiste oder unter schwierigen Verhältnissen den Dienst verrichtete.

      ‘Harre bis ans Ende aus!’

      20, 21. (a) Warum würdest du sagen, daß Paulus nicht unbedingt ein Mensch war, der vor Kraft strotzte? (b) Inwiefern kann man Jehovas Zeugen heute mit dem Apostel Paulus vergleichen?

      20 Nachdem wir uns nun mit einigen der mühevollen Arbeiten, der Leiden und Reisen des Apostels Paulus befaßt haben sowie mit den Gefahren und Schwierigkeiten, denen er begegnete, könnten wir ihn für einen Menschen halten, der vor Kraft strotzte. Doch er war wie jeder von uns ein unvollkommener Mensch (Römer 7:21-25). Tatsächlich blickten seine Gegner in Korinth auf ihn herab und sagten: „Seine Briefe sind gewichtig und kraftvoll, aber seine persönliche Gegenwart ist schwach und seine Rede verächtlich“ (2. Korinther 10:10). Überdies hatte Paulus einen ‘Dorn im Fleische’ — möglicherweise ein Augenleiden (2. Korinther 12:7; Apostelgeschichte 23:1-5; Galater 4:15; 6:11).

      21 Als Jehovas neuzeitliche Zeugen sind auch wir unvollkommen, obschon wir uns wie Paulus ernsthaft bemühen, Gott wohlzugefallen (1. Korinther 9:24-27). Die Welt blickt auf uns herab, wie einige auf den Apostel herabblickten, wenngleich wir sehr am geistigen Wohl unserer Mitmenschen interessiert sind (Matthäus 22:39). Viele von uns haben wie Paulus ein Leiden. Aber dann verlassen wir uns nur noch mehr auf die Kraft Gottes, und in unserer Schwachheit wird besonders seine Macht unter denen kund, denen wir predigen (2. Korinther 12:7-10).

      22. (a) Wie werden wir von Jehova getröstet, wenn wir „um der Gerechtigkeit willen“ zu leiden haben? (b) Wie nur können wir ‘bis ans Ende ausharren’?

      22 Zweifellos wurde Paulus bis zu seinem Tod als unvollkommener, jedoch treuer Diener Jehovas durch Kraft von oben gestützt (2. Korinther 4:7; 2. Timotheus 4:6-8). Genauso können wir nur in der Kraft Gottes „bis ans Ende“ des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge oder bis zu unserem Tod in Treue ausharren (Psalm 29:11; Matthäus 10:28; 24:3, 13; Markus 13:13). Wenn wir „um der Gerechtigkeit willen“ zu leiden haben, werden wir durch Jehovas heiligen Geist, seine kostbaren Verheißungen und die Erhörung unserer Gebete sehr getröstet. All das verleiht uns die Überzeugung, daß „der Gott allen Trostes“ mit uns ist. Wie der Apostel Paulus mögen wir „ratlos, doch nicht gänzlich ohne Ausweg [sein]; ... verfolgt, doch nicht im Stich gelassen [werden]; ... niedergeworfen, doch nicht vernichtet“ werden (2. Korinther 4:8, 9). Unser Gott verleiht uns Kraft, damit wir trotz Verfolgung und Schwierigkeiten furchtlos die gute Botschaft verkündigen können. Und bestimmt können wir in der Kraft Jehovas ‘bis ans Ende ausharren’.

      Kannst du jetzt die folgenden Fragen beantworten?

      □ Was bedeutet es, ‘bis ans Ende auszuharren’?

      □ Welche Reisen meinte der Apostel Paulus mit den Worten „oft auf Reisen“?

      □ Wie geriet der Apostel durch „falsche Brüder“ in Gefahr, und wie sind Jehovas heutige Zeugen geistig ausgerüstet worden, um solchen Personen zu widerstehen?

      □ Unter welchen Umständen verspürte Paulus nicht nur „Hunger und Durst“ sondern hatte auch unter „Kälte und Nacktheit“ zu leiden?

      □ Wie ist es uns möglich, ‘bis ans Ende auszuharren’, obwohl wir wie Paulus unvollkommen sind?

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