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  • Auch das Bergwandern will gelernt sein
    Erwachet! 1970 | 8. August
    • Auch das Bergwandern will gelernt sein

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in England

      DER Platz, auf dem die Besucher des „Peak District National Park“ ihre Wagen abstellen, füllte sich bereits. Der „Peak District“ ist Wanderern und Bergsteigern Mittelenglands gut bekannt. Einige waren an diesem kühlen Maimorgen nur hierhergekommen, um das Dorf zu besuchen und in seiner näheren Umgebung spazierenzugehen. Andere dagegen, wie wir zum Beispiel, zogen feste Schuhe an, hängten den Rucksack um und prüften nach, ob sie auch alles bei sich hatten, was sie für die Bergwanderung brauchten.

      Was lockt jedes Jahr immer mehr Menschen in die Berge? Vielleicht werden die Bergwanderungen immer beliebter, weil sich die ganze Familie daran beteiligen kann oder weil solch eine Wanderung auch Freude macht, wenn man nur zu zweit ist. Man kommt von den überfüllten Straßen weg und kann sich seinen Weg über die Berge selbst suchen. Das ist nicht immer einfach, denn das Wetter kann sich plötzlich ändern, oder es können schwierige Situationen entstehen; deshalb haben erfahrene Bergwanderer großen Respekt vor den Bergen. Wir, meine Frau, ich und unsere drei Kinder, zogen also los, um uns ein paar Stunden gemeinsam zu erholen.

      Wie man in den Bergen wandert

      Ein bequemer Weg führte zu dem Pfad, dem wir dann folgen mußten. Hinter der Steinmauer zu unserer Linken plätscherte ein Bach. Auf dem nahegelegenen Zeltplatz herrschte reges Treiben. Wir hatten uns schon lange auf diese Bergtour gefreut; in den vorhergehenden Monaten hatten wir an den Wochenenden öfter dafür trainiert, damit selbst unsere achtjährige Tochter den Anstrengungen einer langen Wanderung über schwieriges Gelände gewachsen wäre. Dieses Training in der Nähe unserer Wohnung erwies sich als sehr nützlich für eine solche Tour. Es wäre sehr unweise, größere Bergwanderungen zu unternehmen, wenn man vorher nicht dafür trainiert hat.

      Der Weg führte durch ein kleines, von Bäumen beschattetes Bauerndorf. Noch ein paar Schritte durch ein Tor hindurch, und dann waren wir auf dem Weg ins Moor. Ein paar Schafe, die am Gras geknabbert hatten, schauten auf, als wir vorbeigingen, und betrachteten uns neugierig. Der Winterregen hatte den Pfad, der zum Moor hinaufführte, zum Teil ausgewaschen, und angeschwemmte Steine erschwerten das Gehen. Wir waren froh, daß unsere festen Bergschuhe Profilsohlen hatten. Mit solchen Schuhen rutscht man nicht so leicht aus, und der Fuß ist darin geschützt und hat einen festen Halt. Man kauft sie gewöhnlich eine Nummer zu groß, damit man zwei Paar Socken anziehen kann; die Füße bleiben dann warm, und man kann bequem darin gehen.

      Gemäß der Landkarte, die wir bei uns hatten, waren wir bereits 330 Meter hoch. Wir hielten an, um uns kurz auszuruhen. Beim Bergwandern kommt es vor allem darauf an, daß man in gleichmäßigem Schritt geht und dabei den ganzen Fuß aufsetzt; man darf nur so schnell gehen, daß auch die schwächeren Glieder der Gruppe gut mitkommen. Zwischendurch sollte man sich ausruhen; zu empfehlen sind kurze Ruhepausen in gleichmäßigen Abständen. Ein guter Führer achtet darauf, daß niemand von seiner Gruppe zurückbleibt. Jeder bekommt ein Stück Schokolade; man achtet darauf, daß keine Abfälle zurückbleiben; und dann gehen wir weiter.

      In der Ferne konnten wir den kahlen Rand des Plateaus sehen, und auf dem Rand entdeckte Andreas eine Gruppe seltsam geformter Sandsteinfelsen. Diese Felsen dienten uns als Orientierungspunkt. Aus Erfahrung wußten wir, daß wir in schwierigem Gelände in der Stunde etwa vier Kilometer zurücklegten. Und für je 300 Meter, die wir stiegen, mußten wir eine halbe Stunde hinzurechnen. Anne schätzte gemäß unserer Karte, daß wir die Felsen in knapp einer Stunde erreichen würden.

      Geeignete Kleidung

      Auf einer Steinbrücke überquerten wir dann den Fluß und kamen zu dem Teil der Route, den man als Jakobsleiter bezeichnet — eine natürliche Felstreppe. Schon nach den ersten paar Stufen rangen wir nach Atem, auch unsere Beinmuskeln wurden hart erprobt. Wir kamen zum Rand des „Kinder-Plateaus“. Als wir zurückblickten, konnten wir den Weg zurückverfolgen, auf dem wir gekommen waren, und das Tal in der Ferne sehen. Über uns sang eine Lerche; ein kalter Wind erinnerte uns daran, daß man hier wetterfeste Kleidung braucht.

      Anoraks oder Windjacken eignen sich gut, besonders, wenn man noch einen Pullover darunter trägt. Es ist vernünftig — auch für Frauen — lange Hosen aus festem Stoff, nicht aus dünnem Baumwolldrillich, zu tragen. Außerdem braucht man eine wollene Mütze, einen Schal und Handschuhe, damit man nicht friert. Ich achte gewöhnlich darauf, daß jeder einen zusätzlichen Pullover in seinem Rucksack hat; aber an diesem Morgen brauchten wir keinen. In 600 Meter Höhe kann es 3 bis 5 °C kälter sein als auf der Höhe des Meeres. Jeder hat einen Regenmantel oder einen Umhang aus Nylon bei sich, falls es regnet.

      Vielleicht fragst du dich, ob all das für eine Wanderung nötig ist. Parkwächter und Rettungsorganisationen weisen nachdrücklich darauf hin, daß jetzt, da immer mehr Menschen in die Berge gehen, viele für Bergwanderungen unzweckmäßig gekleidet und ungenügend ausgerüstet sind. Ein offenes Hemd, ein leichtes Sommerkleid und leichte Schuhe eignen sich nicht zum Bergsteigen. In den Bergen regnet es viel; deshalb wissen Personen, die gern in die Berge gehen, die sonnigen Tage zu schätzen, an denen die Sicht gut ist.

      Nützliche Ausrüstungsgegenstände

      Wir wanderten noch ein Stück und kamen dann zu der Gruppe seltsam geformter Sandsteinfelsen, einem geeigneten Rastplatz mit schöner Aussicht. Ein paar belegte Brote, etwas Schokolade und Obst schmecken gut und halten lange vor. Die wenigen notwendigen Dinge, die man mitnehmen muß, kann man in irgendeinem kleinen Beutel verstauen: zusätzliche Kleidung, Proviant und vielleicht eine Notapotheke. Man könnte auch eine Pfeife oder eine Taschenlampe einpacken, damit man im Notfall Hilfe herbeirufen kann. Doch an diesem Tag ging alles glatt. Jetzt mußten wir den nächsten Teil der Route festlegen.

      Außer einer Karte brauchten wir noch einen Kompaß, um den Rücken der Hochebene, auf der wir uns jetzt befanden, zu überqueren. Vor uns lag ein baumloses Torfmoor, durch das keine deutlich gekennzeichneten Pfade führten. Ein Kompaß mit Gradeinteilung kann nützlich, ja lebenswichtig sein, wenn man solch offenes Gelände überquert. Man lernt schnell, mit Hilfe des Kompasses die Richtung einzuhalten.

      Wir ermittelten, welche Richtung wir jetzt einhalten mußten. Meine Frau wies auf eine Erhöhung in der Ferne, auf die wir zugehen mußten. Es ist besser, sich auf die Kompaßnadel zu verlassen statt auf das Gefühl, denn es kommt wirklich vor, daß man im Kreis geht. Die Kinder gingen vor uns, während wir über das weiche Moos wanderten. Bald darauf rutschten wir die schwarzen, sumpfigen Seiten der Entwässerungsgräben hinunter, die wir auf unserer Wanderung überqueren mußten. Auf der anderen Seite des Grabens mußten wir dann wieder mühsam hochklettern. Aber vor uns sahen wir immer noch unseren Orientierungspunkt, und er kam immer näher: eine Bodenerhöhung, die sich als ein kleiner Felsen entpuppte. Wieder ging es durch einen Entwässerungsgraben; wir halfen unserer Kleinen, während wir auf den festeren Moosboden hochkletterten. Hätten wir Halbschuhe getragen, hätten wir sie bald im Morast verloren. Dann kamen wir an einen Bach, wo wir uns den Morast von den Schuhen waschen konnten. Als wir zu braunen Felsblöcken kamen, die wirr durcheinanderlagen und über die sich ein Wasserfall ergoß, unterbrachen wir unsere Unterhaltung. Staunend betrachteten wir das Wasser, das donnernd in die Tiefe stürzte. Die Kinder lenkten unsere Aufmerksamkeit auf die noch kahleren Moore im Norden. Vielleicht werden wir später einmal eine Tour dorthin machen. Wir aßen ein Stück Schokolade, um uns etwas zu stärken, und ermittelten mit Hilfe des Kompasses, in welche Richtung wir weitergehen mußten. Wir befanden uns jetzt in 600 Meter Höhe; die Sicht war klar, und außer einer anderen Gruppe Wanderer, die wir in der Ferne sahen, waren wir ganz allein.

      Etwa eine Stunde später, nachdem wir vorsichtig über die zerstreut liegenden Felsen am Südhang heruntergeklettert waren, stießen wir auf den Pfad, der zum Dorf führte. Im Dorf tranken wir eine Tasse heißen Tee, um uns zu erfrischen. Die beiden Kleinen kauften Postkarten; sie würden uns später an unseren Ausflug erinnern. Ich blickte zum steilen Rand der Hochebene zurück. Es war ein herrlicher Tag gewesen. Vielleicht werden wir später, im Urlaub, den Seendistrikt besuchen. Wir freuten uns schon darauf, während wir zum Auto zurückgingen und nach Hause fuhren.

      Wie wäre es, wenn du, statt mit dem Auto oder dem Zug zu fahren, wandern würdest, um die Schönheit der Berge kennenzulernen? Wage dich jedesmal etwas weiter hinaus, und bald wirst du lernen, wie man sicher in den Bergen wandert.

  • Entschlossen zu lernen
    Erwachet! 1970 | 8. August
    • Entschlossen zu lernen

      Eine Zeugin Jehovas in Ohio (USA) begann mit ihrer Nachbarin die Bibel zu studieren, als es gerade schwierig war, das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt zu bekommen. Die Schwester besaß nur ihr persönliches Exemplar des Wahrheits-Buches. Deshalb lieh sie es der interessierten Nachbarin, damit sie sich ebenfalls für das nächste Studium vorbereiten konnte. Das tat sie eine Zeitlang. Schließlich borgte sich die Nachbarin das Buch für mehrere Tage. Als die Zeugin Jehovas sie besuchte, um mit ihr zu studieren, stellte sie überrascht fest, daß die Frau inzwischen einen großen Teil des Wahrheits-Buches und die Fragen mit der Hand abgeschrieben hatte, damit sie während des Studiums ihr eigenes „Buch“ hätte, bis sie selbst ein Exemplar bekommen könnte. Sie war wirklich entschlossen, die Wahrheit kennenzulernen.

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