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  • Die psychosomatische Heilkunde — von der Bibel aus betrachtet
    Der Wachtturm 1954 | 15. Juni
    • oder eine niedrige Stellung im Leben können Minderwertigkeitsgefühle auslösen, doch nur, wenn jemand um das besorgt ist, was andere von ihm denken mögen.

      Natürlich liegt das Heilmittel gegen solche Gefühle darin, Gottes Gedanken über den Gegenstand verstehen zu suchen, indem wir erkennen, daß niemand vollkommen ist und jeder seinem eigenen Meister steht oder fällt. Wer besitzt irgend etwas, das er nicht empfangen hat? Niemand. Der Christ bekleidet als Folge seiner Erkenntnis Jehovas und seiner Vorsätze sowie des Vorrechts, als Gottes Diener zu wirken, eine äußerst ehrenhafte Stellung, die eines Gesandten. Somit ‚rühme sich der niedrige Bruder seiner Erhöhung und der reiche seiner Erniedrigung‘. Vor Gott stehen wir alle auf derselben Stufe. — Jak. 1:9, 10; Röm. 14:4; 1. Kor. 4:7; 2. Kor. 5:20, NW.

      „Ambivalenz“ wird als ein zwiespältiges Gefühl von Liebe und Haß definiert. Es scheint seltsam, daß wir dem Gegenstand unserer Zuneigung Schaden zufügen möchten, doch ist dem oft so. Da Haß das Gegenteil der Liebe ist, scheint der Begriff „Ambivalenz“ ein Widerspruch zu sein, es sei denn, wir erinnerten uns daran, daß auch die Bibel den Ausdruck „Liebe“ in verschiedenem Sinne gebraucht, und der possessive, selbstische, leidenschaftliche Wunsch wird bisweilen auch als Liebe bezeichnet. Diese schadet uns körperlich wegen der Ängste und Feindseligkeit, die sie in uns weckt.

      Adams Zuneigung zu Eva scheint sich in Ambivalenz umgewandelt zu haben. Einerseits schien Eva ihm wichtiger zu sein als alles andere, und anderseits zögerte er nicht, die Schuld an seinem Ungehorsam ihr zuzuschieben. Wahre Liebe macht jemanden demütig; selbstische Zuneigung macht jemanden stolz. Eifersucht ist eine Art Ambivalenz; „Eifersucht ist grausam wie das Grab“. Und „der Unbarmherzige tut seinem Fleische wehe“. (Hohel. 8:6, AS; Spr. 11:17) Da ist keine Frage: Gleichwie wir uns selbst glücklich machen, indem wir andere glücklich machen, so machen wir uns selbst unglücklich, wenn wir durch unsere Zwiespältigkeit andere unglücklich machen.

      SCHULD, EHRGEIZ UND NEID

      Ein Schuldgefühl ist die Strafe, die ein verletzter sittlicher Sinn oder ein Gewissen dem Körper in Form von Angst, Sorge und Furcht auferlegt. Bisweilen wird diese Strafe derart ernst, daß der Schuldige sich ihr durch Selbstvernichtung zu entziehen sucht.

      Gegen diese schädliche Gefühlsregung gibt es ebenfalls ein biblisches Heilmittel. Um wieder ein gutes Gewissen zu erlangen, ist Reue nötig, ein Bekenntnis vor Gott und der Person, der wir unrecht getan haben, sowie die Bitte um Vergebung. Auch ist Glauben an Christi Blut nötig, und soweit es an uns liegt, müssen wir die Sache wiedergutzumachen suchen. Wenn wir anderen vergeben, können wir das Vertrauen haben, daß Gott auch uns vergeben wird. Zudem ist Demut erforderlich, um die Züchtigung annehmen zu können, die wegen unserer Sünde über uns kommt. Nachdem wir bereut und uns auf den rechten Weg begeben haben, müssen wir Glauben üben, daß Gott uns tatsächlich vergeben hat, und dürfen uns nicht fortgesetzt selbst strafen, indem wir über vergangenen Fehlern brüten. — Matth. 6:4; 1. Joh. 1:7; Phil. 3:13, NW.

      Ehrgeiz oder Konkurrenzsucht ist eine Art Feindseligkeit, ein Wunsch, einem anderen zuvorzukommen. Sie veranlaßt uns, bis aufs Äußerste zu gehen, und beraubt uns des Herzensfriedens. So wird das innere Gleichgewicht des Körpers gestört, es entstehen Spannungen, und man ist empfänglicher für Krankheiten. Jemand hat dies wie folgt ausgedrückt: „Es ist besser, arm zu sein und zu leben, als an Verdauungsstörungen zu sterben.“

      Die Bibel ist reich an Ratschlägen gegen selbstischen Ehrgeiz: „Was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele [oder Leben] einbüßt? oder was wird ein Mensch geben zum Tausch für seine Seele?“ Reichtum hat Flügel. Rost zerfrißt ihn, und Diebe stehlen ihn. Wir können nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen. Der Wunsch nach selbstischem Gewinn ist eine Wurzel aller Arten schädlicher Dinge, aber Gottergebenheit mit Selbstgenügsamkeit ist ein wichtiges Mittel zum Gewinn. Bewahren wir uns also frei von selbstischem Ehrgeiz und begnügen wir uns mit den Dingen, die wir besitzen. — Matth. 16:26; 6:24, 34; 1. Tim. 6:6, 10; Heb. 13:5, NW.

      Neid ist die Empfindung, wodurch wir einer anderen Person Segnungen mißgönnen. König Ahab beneidete Naboth um seinen Weinberg; und die Arbeiter, die den ganzen Tag im Weinberg arbeiteten, beneideten jene um den großzügigen Lohn, den die erhielten, die nur eine Stunde gearbeitet hatten. Neid schadet dem Körper, weil er ihm den Herzensfrieden raubt. Er macht jemanden elend, weil ein anderer glücklich ist, und ist somit eine Kundgabe von Feindseligkeit. Dies verdunkelt dem Betreffenden den Ausblick auf das Leben, wie Jesus dies angezeigt hat: „Wenn dein Auge lauter ist (das heißt ‚einfältig‘, in eine Richtung blickend, richtig eingestellt, großzügig), so wird dein ganzer Leib hell sein; wenn aber dein Auge schlecht ist (d. h. böse oder neidisch), so wird dein ganzer Leib dunkel sein.“ (Matth. 6:22, 23, NW) Das Gegenmittel gegen Neid ist somit Großmut, Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst.

      Es ist also klar ersichtlich, daß wir mit Hilfe der Heiligen Schrift der verderblichen Wirkung entgegenarbeiten können, die diese acht schädlichsten Gefühlsregungen in unserem Körper auslösen können, indem wir sie von unserem Sinn und unserer Geistesverfassung fernhalten und so unsere alte Persönlichkeit ablegen und eine neue anziehen. Dies müssen wir aber nicht in erster Linie wegen des mitspielenden psychosomatischen Grundsatzes und der segensreichen Folgen, die es für unseren Körper hat, tun — denn so weit gehen ja auch die meisten Psychologen und Psychiater —; nein, wir müssen es tun, weil es recht ist, so zu handeln, und weil wir Jehova Gott mit unserem ganzen Herzen und Sinn, unserer ganzen Seele und Kraft und unseren Nächsten wie uns selbst lieben. — Eph. 4:22; Matth. 22:37-39.

  • Der theokratischen Ausdehnung in Chile, Bolivien und Paraguay einen Aufschwung geben
    Der Wachtturm 1954 | 15. Juni
    • Der theokratischen Ausdehnung in Chile, Bolivien und Paraguay einen Aufschwung geben

      IN UNSEREM letzten Bericht erwähnten wir abschließend, daß Mr. N. H. Knorr, Präsident der Watch Tower Society, am späten Samstagabend, dem 5. Dezember, in Lima, Peru, ein Flugzeug nach Antofagasta, Chile, bestieg. Es war 5.15 Uhr am anderen Morgen, als sein Flugzeug auf dem Flughafen in der Wüste, nicht weit von der Küste, bei Antofagasta landete. Dort holten ihn vier Missionare ab.

      Die Fahrt vom Flugplatz zur Stadt war sehr angenehm, und die Luft war frisch und klar. Nach einer kurzen Ruhepause gingen alle zum Saal in der öffentlichen Bibliothek. Die Zuhörerzahl von 140 während der öffentlichen Ansprache am Nachmittag erfreute die Zeugen, die hart gearbeitet hatten, um diese Ansprache anzukündigen. In den späteren Stunden des Tages wurden noch andere Zusammenkünfte abgehalten. Es war eine Freude für unsere Reisenden, mit den Zeugen aus dem Ort zusammen zu sein und ihre Felddiensterfahrungen zu hören.

      Zwei der Missionare begleiteten dann Bruder Knorr zum Hotel, in dem er schlief, weil kein Zimmer im Missionarheim frei war. Während sie sich im Empfangsraum unterhielten, begann sich der Boden unter ihren Füßen zu bewegen, die Bilder an den Wänden fingen an zu schaukeln, und die Türen öffneten und schlossen sich selbst. Ja, es war ein wirkliches Erdbeben. Am nächsten Tage wurde bekannt, daß eine kleine Stadt in den Anden, etwa 145 km weit weg, durch dieses Beben zerstört worden war. Viel Leid wurde dadurch verursacht und Millionen Pesos Schaden angerichtet.

      Der folgende Tag, Montag, mit seinem bedeckten Himmel, war für viele Bewohner Antofagastas ein Tag der Furcht vor weiteren Erdbeben

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