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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1971
  • Zwischentitel
  • „Amtspriestertum in einer Krise“
  • Lärm beeinflußt das Familienleben
  • In New York: korrupte Polizei
  • In Rom: Gebete um Regen
  • Währungssysteme in Gefahr
  • Frauen bei der Bischofssynode
  • In Bonn: Theologiestudenten an der Spitze der „Hascher“
  • Rüstungsvorsprung der Sowjetunion
  • Verschmutzung der Ostsee
  • Annäherung zwischen Katholiken und Anglikanern
  • Cholera-Tote
  • Warum ist die Jugend nicht mehr religiös?
  • Die „Kleidung“ des Eisbären
  • Umweltverschmutzung in Österreich
  • Kritik aus eigenen Reihen
  • Müll pro Tag und Person
Erwachet! 1971
g71 22. 11. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

„Amtspriestertum in einer Krise“

◆ Päpstliche Enzykliken und Traditionen der katholischen Kirche werden nicht nur vom Laienstand, sondern auch vom Klerus offen kritisiert. Laut einer Umfrage unter italienischen Priestern sind 60 Prozent von ihnen gegen den Pflichtzölibat. Dieser Prozentsatz gilt als sehr hoch, weil Italien als „die Hochburg des konservativen Katholizismus“ angesehen wird und die Diskussion über den Pflichtzölibat in diesem Land erst angefangen hat. Die Situation in der katholischen Kirche wird daher in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wie folgt beschrieben: „Die tragende Säule des traditionellen katholischen Kirchengebäudes beginnt arge Risse zu zeigen: Das Amtspriestertum mit strikt hierarchischem Aufbau, mit einem Pflichtzölibat, das bis ins Emotionale hinein band, mit einer Ausbildung, die wegen ihrer ausschließlichen Ausrichtung auf die Theologie Kleriker-Akademikern einen Berufswechsel erschwerte und sie damit abhängig machte, steckt in einer Krise. In aller Welt organisieren sich Priester neben den Bischöfen und Bischofskonferenzen und üben oft geharnischte Kritik an ihren Vorgesetzten. Ein Bischof ist heute nicht mehr sicher, ob sein Hirtenwort in jeder Gemeinde verlesen wird. Das Pflichtzölibat wird zunehmend von Klerikern und Laien in Frage gestellt. Priesterkandidaten wird offen empfohlen, auch wegen des Berufsrisikos ein Zweitstudium neben der Theologie zu absolvieren.“

Lärm beeinflußt das Familienleben

◆ Beobachtungen und Studien ergaben, daß Glieder einer amerikanischen Familie während einer Woche sich nur noch durchschnittlich 20 Minuten unterhalten, wenn man die Zeit der Gespräche zusammenzählt. Eingerechnet sind dabei sogar kurze Bemerkungen und Antworten, die zwischen Eltern und Kindern gewechselt werden. Daß Familiengespräche abnehmen, ist die Folge des wachsenden Lärms durch die sich ausbreitende Technik des Menschen. Der Lärm durch Stereo-Musik und Fernsehsendungen, eine Anzahl von Haushaltsgeräten und Maschinen verhindert Unterhaltungen und steigert die Nervosität.

In New York: korrupte Polizei

◆ Obwohl der Vorgesetzte der New Yorker Polizei, Patrick Murphy, durch Entlassungen, Degradierungen und Strafversetzungen versucht, der Korruption unter Polizisten in New York Einhalt zu gebieten, bezweifeln die Bürger dieser Weltstadt, daß es ihm gelingen wird, die Korruption bei seinen Untergebenen völlig auszumerzen. „Sie gehört zu New York wie Brooklyn oder die Freiheitsstatue“, meinte ein Bürger aus dem Stadtteil Queens. Beispielsweise finden die meisten New Yorker Beamten nichts dabei, wenn sie ihr Mittagessen in einer Imbißhalle einnehmen und das Bezahlen einfach „vergessen“ oder sich „gratis“ ihre Kleider reinigen lassen. Weitere Beispiele werden ebenfalls in der Zeitung Nürnberger Nachrichten angeführt: „Fünfzig Dollar zahlt ein Bauunternehmer pro Woche, dafür ,darf‘ er dann seine Ziegelsteine auf einem Bürgersteig stapeln und spart somit mehrere Anfahrten. Der Wirt, der mit seinem Bruder in einem Hinterzimmer der Gaststätte einen illegalen Spielklub betreibt, muß sich die Gunst des zuständigen Polizeireviers monatlich schon einige hundert Dollar kosten lassen — aber es lohnt sich. Gegenüber den Beträgen, die im Rauschgiftgeschäft gezahlt werden, sind diese Schmiergelder aber noch immer ,kleine Fische‘.“ Polizeichef Murphy weiß, daß Bestechungssummen bis zehntausend Dollar in einzelnen Fällen nicht ungewöhnlich sind.

In Rom: Gebete um Regen

◆ Da Italien während des vergangenen Sommers eine ausgedehnte Trockenperiode erlebte, wie sie in den letzten 50 Jahren nicht mehr auftrat und die die Ernte in Gefahr brachte, beteten katholische Gläubige in den Kirchen Roms während ihrer sonntäglichen Andacht um Regen.

Währungssysteme in Gefahr

◆ Die Flexibilität der Wechselkurse berge eine „böse Gefahr“ in sich, auch wenn sie von vielen Ländern als Allheilmittel begrüßt werde. Diese Ansicht äußerte der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank AG, Hermann J. Abs. Wörtlich sagte er: „Die Währungswelt ist aus den Fugen.“ Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages, Otto Wolff von Amerongen, verglich die gegenwärtige Währungspolitik mit einem „antiautoritären Kindergarten“.

Frauen bei der Bischofssynode

◆ Wie Papst Paul mitteilte, nehmen an der dritten Bischofssynode der römisch-katholischen Kirche in Rom erstmals auch Frauen teil. Bei den vorangegangenen Bischofssynoden 1967 und 1969 waren nur Männer zugelassen. Durch diese Änderung wird der Grundsatz aus 1. Timotheus 2:11: „Eine Frau lerne in Stille mit aller Unterwürfigkeit“ mißachtet.

In Bonn: Theologiestudenten an der Spitze der „Hascher“

◆ Unter den Drogen-Konsumenten der an der Bonner Universität eingeschriebenen Studenten stehen die Theologen an erster Stelle. Gemäß der Auswertung einer Fragebogenaktion wird Haschisch am meisten genommen, danach folgen LSD oder andere Drogen. In der Aufstellung über Drogen-Verbraucher werden die Studenten der Geistes- und Naturwissenschaften erst nach denen der Theologie aufgeführt.

Rüstungsvorsprung der Sowjetunion

◆ Eine veröffentlichte Jahresübersicht des angesehenen Internationalen Instituts für Strategische Studien in London läßt deutlich eine Überlegenheit des kommunistischen Blocks erkennen. Die Aufstellung führt u. a. folgende Punkte auf:

1. Die Zahl der sowjetischen Langstreckenraketen hat sich auf schätzungsweise 1 510 erhöht gegenüber 1 054 amerikanischen Interkontinentalraketen.

2. Die konventionelle amerikanische Truppenstärke ist von 3,5 Millionen Mann im Jahre 1968 auf 2,7 Millionen zurückgegangen, die Sowjetunion dagegen hat ihre Truppen von 3,12 auf 3,375 Millionen Mann verstärkt.

3. Die NATO verfügt in Europa über 7 750 Panzer und 2 850 Kampfflugzeuge. Die Staaten des Warschauer Paktes haben 21 700 Panzer und 5 360 Flugzeuge aufzuweisen.

4. Was die Verhältnisse auf See betrifft könne jetzt die sowjetische Flotte auf jeder Ebene mithalten.

Verschmutzung der Ostsee

◆ Sowjetische Wissenschaftler erklärten während einer Tagung in Stockholm, daß die Ostsee bis zu einer Tiefe von über 100 Metern ölverschmutzt sei. Auf der gesamten Oberfläche der Ostsee seien Ölreste zwischen 0,3 und einem Milligramm pro Liter angetroffen worden. Noch bei 112 Meter Tiefe habe man eine Konzentration von 0,3 Milligramm pro Liter gemessen. Zusätzlich wiesen noch schwedische Forscher auf den zunehmenden Schwefelgehalt in den tieferen Ostseelagen hin, vor allem bei der Insel Gotland.

Annäherung zwischen Katholiken und Anglikanern

◆ Nach einer Notiz in der Süddeutschen Zeitung wird in unterrichteten Kreisen damit gerechnet, „daß die von Theologen der katholischen und der anglikanischen Kirche erzielten ,Einverständnisse‘ über die Eucharistie vom Papst bestätigt werden“. Bereits vor zwei Jahren sei in Windsor eine beachtliche Annäherung in der Abendmahlslehre erzielt worden, und in wichtigen Punkten sei es sogar zu einer vollen Übereinstimmung gekommen. „In Rom wird dieses Ergebnis als eine bedeutsame Etappe auf dem Wege des Ökumenismus gewertet, das auch Rückwirkungen auf das Verhältnis des Katholizismus zu den übrigen Reformationskirchen haben werde. Man hält es sogar für möglich, daß es über kurz oder lang zur ,Interkommunion‘ zwischen Katholiken und Anglikanern kommen könnte, vorausgesetzt, daß sich auch bezüglich der Gültigkeit der Bischofs- und Priesterordination die gegenseitige Anerkennung durchsetzt.“ — Wahre Christen setzen ihre Hoffnung nicht auf ökumenische Bewegungen, die bereit sind, Kompromisse bezüglich der göttlichen Wahrheit einzugehen.

Cholera-Tote

◆ Wie die Weltgesundheitsorganisation in Genf mitteilte, erkrankten in diesem Jahr auf der Erde mehr als 121 000 Menschen an der Cholera; 18 813 von ihnen sind gestorben. Möglicherweise sei die tatsächliche Zahl der Erkrankungen und Todesfälle wesentlich höher, da die Weltgesundheitsorganisation nur die Fälle erfassen könne, die man aus den Ländern melde. Zum Beispiel könne es in Indien eine solche Dunkelziffer geben, wo allein in den Flüchtlingslagern 5 587 Menschen an Cholera erlegen seien.

Warum ist die Jugend nicht mehr religiös?

◆ Zu dieser Frage äußerte sich der holländische Theologe Prof. Hendrik bei einem Evangelisationskongreß in Amsterdam. Wie das Blatt Christ in der Gegenwart mitteilte, wurde von ihm die Auffassung vertreten, daß die Jugend über die wachsende Bedrohung des menschlichen Lebens tief erschrocken sei. „Sie kehre sich ab von der Scheinheiligkeit der vorigen Generation und protestiere mit gutem Recht gegen die unmenschlichen Zustände in der Welt. Nach Rookmakers Ansicht muß der Grund für die areligiöse Haltung der heutigen Jugend auch darin gesucht werden, daß in ihren meist christlichen Elternhäusern der Glaube nicht zur Grundlage des alltäglichen Lebens gemacht wurde. Die ältere Generation habe es in vielen Fällen versäumt, die Hintergründe der modernen Entwicklungen von der Bibel her zu überprüfen.“ — Jehovas Zeugen sind bemüht, in ihren Publikationen auf die Erfüllung biblischer Prophezeiungen in der heutigen Zeit hinzuweisen und somit auch der Verantwortung Jugendlichen gegenüber Rechnung zu tragen.

Die „Kleidung“ des Eisbären

◆ Wieso es dem Eisbären möglich ist, in einer kalten Zone zu leben, erklärt die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einem kurzen Artikel: „Der Polarbär ist gegen den Verlust der durch Stoffwechsel und Bewegung erzeugten Wärme durch Fell und starke Speckpolster am Rumpf und den Schultern geschützt. Diese Isolierung reicht aus, um im Körper auch beim Schwimmen in Eiswasser eine konstante Temperatur aufrechtzuerhalten. Um andererseits, wenn erforderlich, schnell Wärme abführen zu können, hat der Eisbär stark durchblutete Muskeln an der Vorderseite jedes Beins dicht unter der Haut. Diese Muskeln wirken wie Wärmeaustauscher. In der Wärme, wenn deren Funktion zur Wärmeabfuhr nicht ausreicht, muß sich der Bär ruhig verhalten. Der Eisbär nimmt außerdem verschiedene Ruhestellungen ein. Bei Windstille liegt er auf dem Rücken oder auf der Seite, bei kälterem Wind auf dem Bauch — oft mit ausgestreckten Pranken —, wobei die Speckpolster am Rumpf und Rücken ihn vor Wärmeverlusten schützen. Bei starkem Wind rollt er sich zusammen und zieht seine Pranken ein, um den Wärmeverlust auf ein Minimum zu verringern.“

Umweltverschmutzung in Österreich

◆ Gemäß dem Umweltschutzbericht des Sozialministeriums in Österreich lagen in der Luft dieses Landes allein 260 000 Tonnen Schwefeldioxyd, das in seiner Gefährlichkeit in der Luftverschmutzungsskala an der ersten Stelle rangiert. Dazu kamen noch 103 300 Tonnen Ruß und Staub und 265 000 Tonnen Kohlenmonoxyd. Diese Zahlen werden als sehr besorgniserregend angesehen.

Auch sei der Lebensraum der Österreicher durch die Ablagerungen von Abfällen gefährdet. Nur in wenigen Gemeinden bestehen bereits Verbrennungsanlagen. In den meisten Orten wird der Müll einfach abgelagert, in einigen Orten geordnet deponiert, in wenigen kompostiert.

Kritik aus eigenen Reihen

◆ Die Münchener katholische Kirchenzeitung übte scharfe Kritik an den vom politischen Beirat des Zentralkomitees der deutschen Katholiken erarbeiteten neun Thesen zur Demokratie. In der Kirchenzeitung war zu lesen, daß diese neun Thesen „eine penetrante Lobrede auf unseren Staat, so wie er jetzt ist, und eine Verteidigung der Politik und Politiker die diese Schützenhilfe weder nötig haben noch honorieren werden“, seien. Von der Vertretung der deutschen Katholiken erwarte man jedoch nicht, daß die Politik verteidigt werde, sondern daß sie an dem moralischen Anspruch des Christentums gemessen werde.

Müll pro Tag und Person

◆ Die Mitarbeiter der National Geographic Society fanden folgendes heraus: Jeder der 210 Millionen amerikanischen Staatsbürger verursacht durchschnittlich pro Tag 2,52 Kilogramm Müll. In größeren Zahlen ergibt sich folgendes Bild: Pro Jahr fallen in den Vereinigten Staaten 30 Millionen Tonnen Altpapier, 26 Millionen Flaschen, 48 Millionen Konservendosen und mehr als 7 Millionen Schrottautos an.

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