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  • Ließen die Evangelisten einen deutlichen Ruf erschallen?
  • Erwachet! 1984
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Erwachet! 1984
g84 8. 8. S. 7-8

Ließen die Evangelisten einen deutlichen Ruf erschallen?

„DIE Welt vernimmt bereits die Hufschläge der vier Apokalyptischen Reiter.“ Diese Worte äußerte der populäre amerikanische Evangelist Billy Graham vor Pressevertretern. „Wir leben in einer sehr gefährlichen Zeit“, fuhr er fort. „Die Geschehnisse in der Welt überstürzen sich.“

Der Umstand, daß wir „in einer sehr gefährlichen Zeit“ leben, veranlaßte Billy Graham, vom 12. bis 21. Juli 1983 in Amsterdam eine Konferenz abzuhalten. Die über 3 000 Teilnehmer des Evangelisten-Kongresses kamen aus 133 Ländern und gehörten 30 verschiedenen Denominationen an. Das Ziel des Kongresses bestand darin, durch Schulung der Evangelisten die Evangelisation in der ganzen Welt zu beschleunigen. Doch welche „Schulung“ empfingen sie? Und hat der Kongreß vielleicht etwas zur christlichen Einheit beigetragen? Hat er eine bestimmte Botschaft veröffentlicht?

In über 100 Arbeitsgruppen wurden Themen behandelt wie öffentliches Sprechen, Sprache und Geographie. Sehr viel Nachdruck wurde auf bessere Methoden zum Gewinnen der Menschen gelegt. Die wirksamste Methode der Evangelisten besteht immer noch darin, „Massenerweckungsversammlungen“ zu veranstalten. Einige Seminare befaßten sich indessen auch mit den modernen technischen Hilfsmitteln wie Fernsehen, Rundfunk und Film. Einem großen Teil der aus Ländern der sogenannten dritten Welt stammenden Evangelisten — sie machten etwa 70 Prozent der Delegierten aus — stehen solche technischen Hilfsmittel allerdings nicht zur Verfügung. Ein Prediger aus Zaire sagte, daß er von Dorf zu Dorf und von Haus zu Haus gehen müsse, um die Leute zu einer Versammlung zusammenzurufen.

Alternative Predigtmethoden

Den Evangelisten wurde jedoch vor Augen geführt, daß man nicht nur von Haus zu Haus zu gehen brauche, sondern daß es auch andere, angenehmere Methoden gebe. „Ladet Firmenchefs und Politiker zum Essen ein“, wurde ihnen erklärt. Das Ziel besteht darin, auf solche prominenten Persönlichkeiten einzuwirken, so daß sie „Christus annehmen“, und dann soll versucht werden, durch sie die Massen zu gewinnen.

Ein Evangelist für Sportler, Eddie Waxer, erklärte beispielsweise den Teilnehmern einer Arbeitsgruppe, wenn man Spitzensportler gewinnen könne, habe man unbegrenzte Möglichkeiten, Gott vor Millionen — ja sogar Milliarden — Fernsehzuschauern zu verherrlichen. Er berichtete, wie der Nigerianer Nduka Odizor bei den Tennismeisterschaften in Wimbledon 1983 zu seinem Erfolg kam. Waxer sagte: „Dann legte er vor jenem Volk, das dem Evangelium die kalte Schulter zeigt, Zeugnis ab. In allen Interviews, die Odizor Presseleuten, im Fernsehen oder im Rundfunk gab, erklärte er der Bevölkerung jenes Landes — und einem großen Teil der Welt —, daß er seinen Tenniserfolg Gott und Jesus verdanke.“

Die Beschaffung von Geldmitteln

Es ist nicht verwunderlich, daß die Beschaffung von Geldmitteln ein weiteres wichtiges Diskussionsthema war. Fachleute auf diesem Gebiet gaben viele Anregungen. Das Thema „Spenden“ entwickelte sich zu einer solchen Streitfrage, daß sich der aus Argentinien stammende Evangelist Luis Palau gedrängt fühlte zu sagen: „Die Evangelisten blicken begehrlich nach Geld, um es für die Erfüllung persönlicher Wünsche verwenden zu können.“ Er fügte hinzu: „Wir lieben ein angenehmes Leben. Das ist kein Unrecht ..., aber die Versuchung in Verbindung mit Geld hat schon manchen Prediger zu Fall gebracht.“

Wohin die Bekehrten geführt werden sollen

Wahrscheinlich eine der schwierigsten Fragen, mit denen sich der Kongreß befassen mußte, war: Wie geht es weiter, wenn der Evangelist jemanden bekehrt hat? Nach Graham hat alles, was in einer Predigt gesagt wird, den Zweck, die Zuhörer zu veranlassen, sich im Herzen für Christus zu entscheiden. Was folgt jedoch, wenn man „sich im Herzen für Christus“ entschieden hat? Die Bibel erwähnt die „Versammlung des lebendigen Gottes, eine Säule und Stütze der Wahrheit“ (1. Timotheus 3:15). Aber wo ist sie? Die Konferenz wiederholte lediglich die unbefriedigende Anregung, die Leute nach ihrer Bekehrung der von ihnen bevorzugten Kirche zuzuführen. Aber gerade diese Kirchen hatte Graham bei einer früheren Gelegenheit getadelt, indem er sagte, sie seien „uneinig und ratlos, insbesondere in bezug auf die Evangelisation sowie deren Botschaft, deren Methoden und deren Ergebnisse“. Ja, er erklärte sogar: „Wir dürfen keine Uneinigkeit riskieren, wenn wir unsere Generation so beeindrucken wollen, wie Gott es von uns erwartet.“ Somit besteht das Fazit der Evangelisation anscheinend darin, die ratlosen „Schafe“ einzusammeln und sie an einen Ort zu führen, wo man uneinig und ratlos ist.

Jesu Worte an Evangelisten

Als Jesus seine Apostel zum Evangelisieren aussandte, empfahl er ihnen nicht, zu versuchen, dadurch auf die Massen einzuwirken, daß sie sich den Einfluß prominenter Persönlichkeiten zunutze machten. Er sagte: „In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch hineingeht, da forscht nach, wer es darin verdient ... Wenn ihr in das Haus eintretet, so grüßt die Hausgenossen“ (Matthäus 10:11-13). Sie sollten wie später der Apostel Paulus von Haus zu Haus gehen (Apostelgeschichte 20:20).

Jesus erläuterte ihnen auch, was sie predigen sollten: „Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ‚Das Königreich der Himmel hat sich genaht‘“ (Matthäus 10:7). Und in bezug auf unsere Zeit erklärte Jesus: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Matthäus 24:14). Heute müssen die Leute die gute Botschaft von Gottes Königreich, der einzigen Hoffnung der Menschheit, unbedingt hören. Auf der Konferenz aber schenkte man weder der Methode noch der Botschaft, für die sich Jesus einsetzte, die gebührende Aufmerksamkeit.

Ein undeutlicher Ruf

So trug auch die Konferenz in Amsterdam leider kaum etwas zur Einigung der Welt bei. Anstatt daß die Evangelisten gelehrt worden wären, ‘das Wort der Wahrheit recht zu handhaben’, wurden sie über das Aufbringen von Geldmitteln und über die Herstellung von Filmen aufgeklärt (2. Timotheus 2:15). Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß diese Evangelisten der Christenheit keine einigende Botschaft für die Menschheit haben. Im besten Falle erreichen sie durch ihre Bemühungen, daß ihre Zuhörer vorübergehend etwas Auftrieb erhalten. Während Billy Graham und seine Leute von den Kirchen sagen, sie seien „uneinig und ratlos“, haben sie selbst nichts Besseres zu bieten. Und es ist so, wie der Apostel Paulus einmal sagte: „Wer wird sich zur Schlacht rüsten, wenn die Trompete einen undeutlichen Ruf erschallen läßt?“ (1. Korinther 14:8).

Ein deutlicher Ruf zur Einigkeit, den echte Evangelisten erschallen lassen, ist jedoch zu hören. Damit beschäftigt sich der folgende Artikel.

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