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Fragen von LesernDer Wachtturm 1971 | 15. Juli
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Fragen von Lesern
● Warum steht in Lukas 23:43 in der (englischen) Neuen-Welt-Übersetzung das Komma nach dem Wort „heute“? — E. D., USA. (In der deutschen Neuen-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften ist es ein Doppelpunkt.)
Gemäß der Neuen-Welt-Übersetzung heißt es in Lukas 23:43: „Und er sprach zu ihm: ,Wahrlich ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein.‘“ Jesus sagte dies als Antwort auf die Bitte eines der Übeltäter, die neben ihm hingen: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Königreich kommst.“ — Luk. 23:42.
Andere Bibelübersetzungen setzen das Satzzeichen in Lukas 23:43 jedoch anders. Zum Beispiel heißt es in der Luther-Bibel: „Und Jesus sprach zu ihm: ,Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.‘“
Es ist gar keine Frage, daß die Stellung des Satzzeichens die Bedeutung des Verses verändert. Dadurch, daß in der Luther-Bibel der Doppelpunkt vor dem Wort „heute“ steht, sieht es so aus, als ob Jesus dem Übeltäter gesagt hätte, er werde am selben Tage im Paradies sein. Dies würde bedeuten, daß Jesus in sein Königreich kommen müßte und daß er und auch der Übeltäter an demselben Tag im Paradies sein würden, an dem Jesus sprach.
Wo steht im ursprünglichen Griechisch der Christlichen Griechischen Schriften das Satzzeichen in diesem Satz? Nirgends. Wieso? Weil die Schreiber der Griechischen Schriften damals keine Zeichensetzung verwandten. In der Encyclopedia Americana, 1956, Band 23, Seite 16 heißt es: „In den früheren Manuskripten und Inschriften der Griechen ist kein Versuch einer Zeichensetzung erkennbar.“ Erst im 9. Jahrhundert u. Z. kam die Zeichensetzung allgemein in Gebrauch. Obwohl die Herausgeber späterer griechischer Texte, wie zum Beispiel Westcott und Hort, vor das griechische Wort für „heute“ ein Komma setzten, taten sie dies gemäß ihrem eigenen Verständnis und ihren religiösen Glaubensansichten. In den älteren griechischen Texten stand jedoch weder das Komma noch irgendein anderes Satzzeichen.
Wohin sollte das Satzzeichen denn gesetzt werden? Was besagt das Zeugnis des Wortes Gottes diesbezüglich? Was sagte Jesus selbst? Glaubte er, er werde gleich nach seinem Tode, noch während jenes Zeitraumes von vierundzwanzig Stunden, sein Königreich ererben und in einem gewissen Paradies sein?
Zu einem früheren Zeitpunkt hatte Jesus gegenüber seinen Jüngern erklärt: „Der Sohn des Menschen muß vieles leiden und von den älteren Männern und Oberpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet und am dritten Tag auferweckt werden.“ (Luk. 9:22) Die zwei Engel an der Gruft sagten zu den dorthin gekommenen Frauen: „Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt worden. Denkt daran, wie er zu euch sprach, als er noch in Galiläa war, indem er sagte, daß der Sohn des Menschen in die Hände sündiger Menschen überliefert und an den Pfahl gebracht werden müsse, jedoch am dritten Tag auferstehen werde.“ — Luk. 24:6, 7.
Jesus wurde nicht an dem Tag auferweckt, an dem er starb, sondern am dritten Tage, von seinem Tode an gerechnet. Somit kann er nicht an seinem Todestag in sein Königreich gekommen sein. Wo war er denn während jener drei Tage vor seiner Auferstehung? In Apostelgeschichte 2:24 heißt es: „Gott aber hat ihn auferstehen lassen, indem er die Wehen des Todes löste, denn es war unmöglich, daß er von ihm festgehalten wurde.“ Somit war Jesus während jener Zeit in der Gewalt des Todes. In Apostelgeschichte 2:27 heißt es weiter über ihn: „Du wirst meine Seele im Hades nicht verlassen, noch wirst du zugeben, daß der dir loyal Ergebene die Verwesung sehe.“ Somit war Jesus im Hades, der das allgemeine Grab der Menschheit ist. Und die Bibel sagt, daß es „weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol [LXX: Hades]“ gebe. Er war also ebenso wie der Übeltäter ohne Leben im Hades. — Pred. 9:5, 10.
Dann, am dritten Todestag Jesu, auferweckte ihn Gott als ein mächtiges Geistgeschöpf von den Toten. Aber der Übeltäter wurde nicht auferweckt, er blieb im Grab. — 1. Petr. 3:18.
Als sich Jesus nach seiner Auferstehung verkörperte, um seinen Jüngern zu erscheinen, fragten diese ihn: „Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?“ (Apg. 1:6) Jesus zeigte, daß es nicht so war. Die Zeit für die Aufrichtung seines Königreiches war noch nicht gekommen.
Wurde denn Gottes himmlisches Königreich, dessen König Jesus sein sollte, zu irgendeiner Zeit, während die Apostel lebten, aufgerichtet? Nein, denn etwa dreiundsechzig Jahre nach Jesu Tod und Auferstehung wurde der Apostel Johannes inspiriert, zu schreiben, daß Gottes Königreich noch etwas Zukünftiges war. (Offenbarung, Kapitel 12) Und unter diesem künftigen Königreich sollte das Paradies wiederhergestellt werden.
Somit ist die Neue-Welt-Übersetzung in ihrer Wiedergabe von Lukas 23:43 im Einklang mit der Wahrheit des Wortes Gottes über die Aufrichtung des Königreiches Gottes, über die paradiesische Erde, die unter der Königreichsherrschaft wiederhergestellt werden wird, über den Zustand der Toten und darüber, wo Jesus während jener drei Tage war.
Andere Übersetzer haben ebenfalls die mit dem Satzzeichen in dieser Schriftstelle verbundene Schwierigkeit erkannt. In der englischen Übersetzung The Riverside New Testament ist das Problem dadurch vermieden worden, daß überhaupt kein Satzzeichen verwendet worden ist. In dem New Testament von George M. Lamsa (englisch) heißt es dagegen: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.“ Und in der Emphasised Bible von Joseph B. Rotherham (englisch) heißt es: „Wahrlich, ich sage dir an diesem Tage: Mit mir sollst du im Paradiese sein.“ Auch im Neuen Testament von L. Reinhardt lautet der Text: „Wahrlich, ich sage dir heute: Mit mir wirst du im Paradiese sein.“
Was Jesus also sagte, war, daß dieser Übeltäter erwarten könnte, dann auferweckt zu werden, um die Möglichkeit ewigen Lebens zu haben, wenn Gottes unter Christus stehendes Königreich in einer damals noch zukünftigen Zeit aufgerichtet und wenn das Paradies auf der Erde wiederhergestellt worden wäre. Er würde zu denen gehören, die in Apostelgeschichte 24:15 erwähnt werden, wo es heißt: „Es [wird] eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben.“ Als ‘Ungerechter’ sollte er auferweckt werden und die Gelegenheit erhalten, von Gottes Vorhaben und Anforderungen zu erfahren. Wenn er Gott und seinem als König herrschenden Sohn gehorsam wäre, würde er für immer auf dieser paradiesischen Erde leben und berechtigt sein, zu denen zu gehören. von denen in Psalm 37:29 vorhergesagt wurde: „Die Gerechten werden das Land besitzen und werden darin wohnen immerdar.“
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Die Ordnung in der SchöpfungDer Wachtturm 1971 | 15. Juli
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Die Ordnung in der Schöpfung
● Der Biologe W. J. Tinkle und der Gartenbauexperte W. E. Lammerts äußerten sich gemäß dem Buch Modern Science and Christian Faith (Moderne Wissenschaft und christlicher Glaube) über die Ordnung in der Schöpfung wie folgt: „In der Anordnung der Zellen von Pflanzen und Tieren hat der Schöpfer einen Bericht niedergelegt, den der Sachverständige lesen kann. ... Wenn man die äußere Schicht eines Blattes abzieht und sie unter einer starken Linse betrachtet, zeigt das vergrößerte Blattgewebe dessen minuziöse Anordnung. Es ist eine Schicht, bestehend aus Zellen, die sorgfältig zusammengefügt sind und die alle ungefähr die gleiche Größe und die gleiche Form haben. In jeder Zelle befindet sich ein kleinerer Körper, Zellkern genannt. Wird eine dünne Scheibe einer Wurzelspitze mit Hilfe eines Verbundmikroskops noch stärker vergrößert, so stellt man fest, daß der Kern aus gleichmäßig geformten Teilen besteht, zu denen auch die stabförmigen Chromosomen gehören. Je stärker die Mikroskope sind, mit denen wir die Dinge in der Natur betrachten, desto mehr Ordnung erkennen wir darin.
Das Werk eines Menschen weist diese Feinstruktur nicht auf. Die Kante einer scharfen Rasierklinge sieht unter dem Mikroskop wie eine Säge aus, deren Zähne so unregelmäßig sind, als hätte ein nervöser Mensch sie mit verschlossenen Augen ausgeschnitten. Bei einem schönen Druck sehen wir lauter unregelmäßige Klümpchen von Druckfarbe auf einem Gewirr von Papierfasern. Doch wer würde eine Rasierklinge oder einen schönen Druck betrachten und die vernünftige Planung des Herstellers bestreiten?
Diese Anordnung und Planung in der Natur setzt einen Planer voraus.“
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1971 | 15. Juli
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Bekanntmachungen
MÖCHTEST DU DIE WAHRHEIT ERFAHREN?
Es gibt Menschen, die nicht möchten, daß man ihnen die Wahrheit sagt, weil diese ihren persönlichen Ansichten widerspricht. Sie ziehen es vor, am Irrtum festzuhalten. Das konnte Jesus Christus schon beobachten als er im ersten Jahrhundert seinen Zeitgenossen Gottes Wahrheit darlegte. Während einige sie freudig annahmen betrachteten andere ihn als Feind, weil er ihnen die Wahrheit sagte. Vor allem viele geistliche Führer wollten die Wahrheit nicht hören. Zu ihnen sagte er: „Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat.“ (Joh. 8:40) Bist du bereit, die Wahrheit anzunehmen? Wenn ja, dann wirst du das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt bestimmt gern lesen. Daß es heute viele Menschen gibt, die die Wahrheit gern hören, zeigt sich in der ungeheuren Nachfrage nach diesem 192seitigen gebundenen Buch. Seit seinem Erscheinen im Jahre 1968 sind davon 35 Millionen Exemplare in 67 Sprachen gedruckt worden. Dieses Buch in Taschenformat ist für nur 1 DM erhältlich (Österreich 7,50 öS; Luxemburg 13 lfrs).
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
15. August: Glaubst du an die Evolution oder an die Schöpfung? Seite 425. Lieder: Nr. 91, 100.
22. August: Die Evolutionstheorie schwächt den Glauben. Seite 431. Lieder: 70, 71.
29. August: Segnungen, die der Glaube an den Schöpfer mit sich bringt. Seite 437. Lieder: Nr. 104, 110.
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