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Ist die Entwicklungslehre mit dem Christentum vereinbar?Erwachet! 1976 | 8. April
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Hunden gar nicht zählen, die du schon in deinem Leben gesehen hast. Doch bleiben sie nicht Katzen und Hunde? Die Grenze zwischen Katze und Hund wird nie überschritten. Und wie verhält es sich mit den Menschen? Auch unter den Menschen ist eine große Vielfalt zu beobachten, zum Beispiel in bezug auf Haarfarbe, Augenfarbe, Größe, natürliche Fähigkeiten und Charakterzüge, doch sie bleiben immer Menschen. Diesbezüglich schrieb der bekannte Zoologieprofessor Theodosius Dobzansky:
„Im Tier- und Pflanzenreich gibt es keine zwei Varianten, die durch eine ununterbrochene Reihe von Zwischenstufen miteinander verbunden sind, sondern es sind mehr oder weniger scharf voneinander getrennte Kreise vorhanden, und Zwischenglieder zwischen diesen fehlen oder sind mindestens selten.“
Und wie steht es mit den Funden von Fossilien aus ferner Vergangenheit? Finden wir darunter einen Beweis für eine stetige Entwicklung aller Lebewesen? Oder bilden die Fossilienfunde einen weiteren Beweis dafür, daß die Hauptgruppen der Lebewesen voneinander verschieden sind? Der Paläontologe George Gaylord Simpson schrieb diesbezüglich:
„Die Tatsachen zeigen, daß viele Arten und Gattungen, und zwar die Mehrheit, plötzlich in der Überlieferung erscheinen und sich scharf und nach vielen Richtungen hin von jeder früheren Gruppe unterscheiden. Dieses Auftreten von Diskontinuitäten wird um so allgemeiner, je höher die systematische Stufe ist, bis es hinsichtlich der Ordnungen und aller höheren Stufen der taxonomischen Hierarchie in der Tat universal ist“ (Zeitmaße und Ablaufformen der Evolution, 1951, S. 142).
Bestätigen diese Tatsachen aus der lebenden und der fossilen Tierwelt nicht vollständig den Schöpfungsbericht, der sagt, daß die Lebensformen „nach ihrer Art“ ins Dasein gekommen sind und sich „nach ihrer Art“ fortpflanzen?
Eine bedeutende Lehre des Christentums finden wir in Römer 5:12, wo es heißt, daß „durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“. Deswegen war es notwendig, daß Jesus Christus auf die Erde kam und als „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“, einen Opfertod starb (Joh. 1:29). Diese christliche Wahrheit steht jedoch in völligem Gegensatz zur Entwicklungslehre. Wieso? Weil der Mensch gemäß dieser Lehre nicht zu Anfang der Sünde verfallen ist, sondern sich ständig höher entwickelt hat. Wenn das wahr wäre, bestände keine Notwendigkeit für den sündensühnenden Tod Jesu.
Und wie steht es mit dem wichtigsten Erkennungsmerkmal des Christentums? Jesus sagte: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Joh. 13:35). Jesus gab in seiner berühmten Bergpredigt seinen Zuhörern den Rat, sogar ihre „Feinde“ zu lieben (Matth. 5:44). Verträgt sich die Entwicklungslehre mit dem Gesetz der christlichen Liebe? Paul Raubiczak, ein Professor der Philosophie, erwähnt einige Auswirkungen des evolutionistischen Denkens auf die Menschheit:
„Die Entwicklungslehre ist die Grundlage einer vollständigen Philosophie geworden. ... Tatsächlich hat die Philosophie, die sich auf den Darwinismus stützt, einen außerordentlich starken Einfluß auf die gesamte Entwicklung der europäischen Gedankenwelt ausgeübt, weit über die Bereiche der Wissenschaft und der Philosophie hinaus. Der unbarmherzige Daseinskampf, bei dem es um Leben und Tod geht, ist in eine neue Moral übersetzt worden, als unbarmherziger Wettbewerb in einer kapitalistischen Welt, als unbarmherzige Kriegführung in der kommunistischen Welt und als unbarmherziger Nationalismus überall.“
Die Entwicklungslehre anzuerkennen kann weitreichende Folgen nach sich ziehen. Würdest du zu der Überzeugung kommen, daß die biblische Ansicht über den Ursprung des Lebens nicht korrekt sei, wie würde das dann deine Ansicht über andere Aussagen der Bibel, zum Beispiel über ihre hohen sittlichen Grundsätze, beeinflussen? Könnte es sein, daß diese Theorie deinen Glauben an Gott völlig zerstören würde, wie es bei Millionen anderen der Fall war?
Zusammenfassend gesagt, leugnet die Entwicklungslehre, daß sich die Hauptgruppen der Lebewesen voneinander unterscheiden und in der ganzen Geschichte des Lebens auf Erden verschieden gewesen sind. Sie leugnet die Wahrheit, daß der Mensch der Sünde verfallen ist, und damit auch die daraus folgende Notwendigkeit des Loskaufsopfers Jesu (Matth. 20:28; 1. Tim. 2:5, 6). Sie hat dazu beigetragen, daß ein großer Teil der Menschheit den Glauben an Gott verloren hat, und hat den Daseinskampf und das „Überleben des Tüchtigsten“ in den Vordergrund gestellt und dadurch einen Geist gefördert, der zu unermeßlichem Blutvergießen geführt hat. Die Entwicklungslehre ist daher eindeutig nicht mit dem Christentum vereinbar.
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Der Behemoth — ein kolossaler VierbeinerErwachet! 1976 | 8. April
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Der Behemoth — ein kolossaler Vierbeiner
IN EINEM rund 3 500 Jahre alten Buch, das uns überliefert worden ist, indem es immer und immer wieder abgeschrieben wurde, wird ein Tier mit dem Ausdruck „Behemoth“ bezeichnet. Dieser Name soll „Großtier“ bedeuten. Welches Tier ist ein solcher Koloß, daß es die Bezeichnung „Behemoth“ verdiente? Ein dickhäutiges, fast nacktes Säugetier — das Flußpferd (Hippopotamus). Daß es sich bei dem „Behemoth“ um das Flußpferd handeln muß, zeigt die Schilderung dieses Tieres im Bibelbuch Hiob.
Darin wird dieses Tier unter anderem wie folgt beschrieben: „Grünes Gras frißt er so wie ein Stier. Seine Knochen sind Röhren von Kupfer; seine starken Knochen sind wie schmiedeeiserne Stäbe. Unter den stachligen Lotusbäumen legt er sich nieder, im Versteck des Schilfes und der sumpfigen Stelle. Die stachligen Lotusbäume halten ihn mit ihrem Schatten abgesperrt; die Pappeln des Wildbachtals umgeben ihn. Wenn sich der Strom gewalttätig gebärdet, rennt er nicht in Panik davon. Er ist zuversichtlich, auch wenn der Jordan gegen sein Maul hervorbrechen sollte“ (Hiob 40:15, 18, 21-23).
Das Flußpferd ernährt sich tatsächlich von Pflanzen „wie ein Stier“. Jeden Tag wandern rund 90 Kilogramm Gras, Rohr und andere Pflanzen in seinen Magen. Da sein Magen 150 bis 190 Liter faßt, wird er mit dieser großen Pflanzenmenge leicht fertig.
Ein ausgewachsenes Flußpferd kann 3,70 Meter bis 4,30 Meter lang sein. Ein männliches Nilpferd, das in einem Zoo gehalten wurde, soll ein Gewicht von 4 000 Kilogramm erreicht haben. Es erscheint unglaublich, daß die kurzen Beine des Flußpferdes dieses schwere Gewicht zu tragen vermögen. Doch die Beinknochen sind stark wie „Röhren von Kupfer“. Dieser Koloß ist nicht etwa nur eine Masse Fett, obschon sein plump aussehender faßartiger Rumpf diesen Eindruck erwecken mag. Doch besteht er zu einem großen Teil aus Muskeln. Das Tier bewegt sich trotz seines Gewichts keineswegs schwerfällig, sondern es kann so schnell rennen, daß es einen Menschen leicht zu überholen vermag.
Das Besondere an dem Flußpferd ist gewiß sein mächtiger Kopf, der fast eine Tonne schwer sein kann. Wenn es das Maul aufreißt, blickt man in eine 90 bis 120 Zentimeter breite rosarote Höhle. Auffallend sind die riesigen Hauer, zwei etwa 60 Zentimeter lange und je drei Kilogramm schwere Eckzähne im Unterkiefer. Das Flußpferd kann mit seinen gewaltigen Kinnbacken leicht den kräftigen Panzer eines Krokodils zerbeißen.
Das Flußpferd ist für das Leben im Wasser und auf dem Land bestens ausgerüstet. Die Haut, besonders die am Bauch, ist sehr zäh. Es macht dem Tier daher nichts aus, wenn es sich, weil sein Bauch so tief herabhängt, beim Spazieren auf dem steinigen Flußboden an den Steinen kratzt und stößt. Die Haut ist mit zahlreichen Drüsen bedeckt, die eine dicke ölige Flüssigkeit absondern. Im Sonnenlicht erscheint sie rosafarben. Durch diese Flüssigkeit bleibt die Haut, wenn sie längere Zeit der Luft ausgesetzt ist, feucht und geschmeidig. Im Wasser mag diese Absonderung als schützender Film dienen. Die Augen und die Nasenlöcher liegen so hoch am Kopf, daß das Tier sehen und atmen kann, während sonst fast der ganze Körper im Wasser liegt. Wenn das Flußpferd niedertaucht, schließen sich die Ohren und die schlitzförmigen Nasenlöcher.
Oft sieht man Flußpferde „im Versteck des Schilfes“. Sie bringen einen großen Teil des Tages im Wasser zu. Manchmal sieht man eine aus 20 bis 30 Tieren bestehende Herde. Da sie von so gewaltiger Stärke sind, rennen sie bei Hochwasser „nicht in Panik davon“. Sie schwimmen gegen den Strom, wobei etwas vom Kopf aus dem Wasser herausragt. Diese Tiere können sogar unter Wasser rennen. In dem Buch The Animal Kingdom wird von einem Flußpferd berichtet, das „mit einer Geschwindigkeit von 12 km/st auf dem Grund eines Sees rannte“.
Der Behemoth, dieser vierbeinige Koloß, ist ein eindrucksvolles Tier. Auf seine Weise bezeugt auch er das Dasein eines allmächtigen Schöpfers. Der Schöpfer, Jehova Gott, sagte zu seinem Knecht Hiob: „Hier nun ist der Behemoth, den ich ebenso wie dich gemacht habe“ (Hiob 40:15).
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