-
Ist sie eine Tatsache?Erwachet! 1981 | 22. Dezember
-
-
Ist sie eine Tatsache?
WAS SAGT DIE WISSENSCHAFTLICHE METHODE?
VIELE EVOLUTIONISTEN SIND DOGMATISCH, ABER GIBT ES GRÜNDE FÜR BERECHTIGTE ZWEIFEL?
IST die Evolution eine wissenschaftliche Tatsache? Der Wissenschaftler Porter Kier vom Smithsonian-Institut (USA) ist sehr dogmatisch. Bei der letzten Jahrestagung der Amerikanischen Vereinigung zur Förderung der Wissenschaft sagte er: „In den Museen der ganzen Welt gibt es hundert Millionen Fossilien, alle katalogisiert und identifiziert. Das sind hundert Millionen Beweise für die Evolution.“ Inwiefern hundert Millionen Fossilien — zugegebenermaßen nicht die Übergangsformen, die die Theorie erfordert — hundert Millionen Beweise für die Evolution sein können, ist keineswegs eindeutig. Porter Kier fügte dann hinzu, daß sich Evolutionisten zwar über Details streiten mögen, „doch stimmen sie darin überein, daß die Evolution eine Tatsache ist und als solche bezeichnet werden sollte“.
Der berühmte Evolutionist Theodosius Dobzhansky ist nicht so dogmatisch. In dem Buch Evolution beschrieben Dobzhansky und seine Mitarbeiter die Evolution als eine Hypothese oder Theorie und gaben folgendes zu: „Wissenschaftliche Hypothesen können nur provisorisch akzeptiert werden, da ihre Wahrhaftigkeit niemals schlüssig bewiesen werden kann.“ Dieses Buch beruft sich auf Dr. Karl Popper als Autorität und sagt: „Eine Hypothese, die nicht zumindest vom Prinzip her der Möglichkeit einer empirischen [experimentellen] Widerlegung unterworfen ist, gehört nicht in das Reich der Wissenschaft.“ Stephen Jay Gould von der Harvarduniversität bezieht sich ebenfalls auf Popper und sagt: „Ein System von Ideen, das vom Prinzip her nicht widerlegt werden kann, ist keine Wissenschaft.“
Warum ist all das für unsere Diskussion so wichtig? Weil Gould und auch andere mit dieser Argumentation die Schöpfungslehre als eine Wissenschaft ausklammern und sagen, sie solle nicht in den Biologieunterricht aufgenommen werden. Die Schöpfung sei nicht durch wissenschaftliche Experimente prüfbar oder widerlegbar. Die Schöpfungsanhänger sagen: „Gott hat es getan“, und es gibt keine Möglichkeit, es nachzuweisen oder zu widerlegen. Gould meint: „‚Wissenschaftliche Schöpfungslehre‘ ist ein Ausdruck, der sich selbst widerspricht, da sie nicht widerlegt werden kann.“ Aber er besteht hartnäckig darauf, daß die Evolution eine Tatsache ist.
Interessanterweise wendet jedoch Dr. Popper dasselbe Kriterium auf die Evolution an. Er sagt: „Der Darwinismus ist keine prüfbare wissenschaftliche Theorie, sondern ein metaphysisches Forschungsprogramm.“ Die Evolutionstheorie ist nicht prüfbar und kann somit gemäß den obigen Definitionen keine Wissenschaft sein. Da sie nicht durch Experimente nachvollzogen und demonstriert werden kann, sondern nur durch dogmatische Behauptungen gestützt wird, ist sie nicht durch die wissenschaftliche Methode nachweisbar. Dr. Popper ist wegen seines Studiums der wissenschaftlichen Methode sehr angesehen, und aufgrund dieser Methode schlußfolgert er, die Evolution komme nicht einer rechtmäßigen wissenschaftlichen Theorie gleich. Er hält sie nicht für eine Wissenschaft, sondern vielmehr für einen Gegenstand metaphysischer Forschung.
Norman Cousins gibt eine Definition der wissenschaftlichen Methode, die sie nicht nur beschreibt, sondern auch ihren Wert zeigt: „Das Wichtigste an der Wissenschaft ist die wissenschaftliche Methode — eine Art, systematisch zu denken, Beweise zu sammeln und zu bewerten, Experimente durchzuführen, um genau vorauszusagen, was unter bestimmten Umständen geschehen wird, eigene Fehler zu ermitteln und zu erkennen und die Irrtümer lange aufrechterhaltener Ideen herauszufinden. Die Wissenschaft selbst ändert sich ständig, größtenteils als ein Ergebnis der wissenschaftlichen Methode“ (Anatomy of an Illness, S. 120, 121).
Sowohl die Entwicklungslehre als auch die Schöpfungslehre beschreiben Ereignisse, die sich in der Vergangenheit ereignet oder angeblich ereignet haben. Es gab keine menschlichen Beobachter, die sie bezeugen konnten. Sie können nicht in einem Labor nachvollzogen werden. Weder die Entwicklungslehre noch die Schöpfungslehre kann durch ein wissenschaftliches Experiment bewiesen oder widerlegt werden. Gemäß dieser Überlegung muß, wenn der biblische Schöpfungsbericht unwissenschaftlich sein soll, unter denselben Voraussetzungen auch die Evolutionstheorie unwissenschaftlich sein.
Warum glauben dann so viele Wissenschaftler an die Evolution? „Der Grund, warum der Darwinismus fast unumschränkt akzeptiert worden ist“, schreibt Dr. Popper, besteht darin, daß „seine Theorie der Anpassung die erste nichttheistische Theorie war, die überzeugte; und der Theismus war schlimmer als das offene Eingestehen eines Fehlschlags, denn er vermittelte den Eindruck, es sei bereits eine endgültige Erklärung gefunden worden“.
Die Anerkennung der Evolutionstheorie durch die Wissenschaftler ist größtenteils auf ihre Abneigung gegen die Alternative — Theismus, ein Glaube an Gott — zurückzuführen. Ist es jedoch wissenschaftlich, eine Theorie nur deshalb zu akzeptieren, weil einem die Alternative nicht gefällt? Manche Wissenschaftler können vielleicht nicht verschmerzen, daß das Anerkennen Gottes als Schöpfer bedeuten würde, ihn zu verherrlichen, wenn sie erstaunliche neue Tatsachen seiner Schöpfung entdecken würden. Wäre das zuviel für ihren Stolz? Das Eingeständnis des Atheisten Aldous Huxley verrät eine andere Möglichkeit: „Wir protestierten gegen die Moral [der Bibel], weil sie unsere sexuelle Freiheit beschnitt.“
Ist die Evolution eine wissenschaftliche Tatsache? Nein.
Was ist dann eigentlich die Evolutionstheorie, und warum glauben so viele daran?
-
-
Wenn sie keine Tatsache ist, was dann?Erwachet! 1981 | 22. Dezember
-
-
Wenn sie keine Tatsache ist, was dann?
EIN RELIGIÖSER „GLAUBE“? EINE PHILOSOPHIE?
DIE EVOLUTION „WIRD AUCH VON NAMHAFTEN WISSENSCHAFTLERN IN FRAGE GESTELLT“
„UNINFORMIERT, unvernünftig, unzurechnungsfähig, inkompetent, ignorant, dogmatisch und alten Illusionen und Vorurteilen versklavt“, so beschreiben führende Evolutionisten diejenigen, die die Evolution nicht als eine Tatsache akzeptieren. Eine kühle, logische und wissenschaftliche Betrachtungsweise, unterstützt durch Beobachtungen und Experimente, hat es jedoch nicht nötig, zu solch persönlichen Beschimpfungen Zuflucht zu nehmen.
Die Position der Evolutionisten ist von religiösem Dogmatismus geprägt. Als die Oberpriester und Pharisäer sahen, wie die Volksmengen Jesus aufnahmen, sandten sie Beamte, um ihn zu verhaften. Das Ergebnis war: „Die Beamten [gingen] zu den Oberpriestern und Pharisäern zurück, und die Letztgenannten sprachen zu ihnen: ,Wie kommt es, daß ihr ihn nicht hergebracht habt?‘ Die Beamten erwiderten: ,Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet.‘ Darauf antworteten die Pharisäer: ,Ihr seid doch nicht etwa auch irregeführt worden? Es glaubt doch niemand von den Vorstehern oder den Pharisäern an ihn? Diese Volksmenge aber, die das „Gesetz“ nicht kennt, verfluchte Leute sind sie‘“ (Joh. 7:32, 45-49).
Sie hatten unrecht, denn Jesu Lehre fand erwiesenermaßen bei vielen Führern Anklang. Selbst manche Priester wurden seine Nachfolger (Joh. 12:42; Apg. 6:7; 15:5). Unfähig, Jesus zu widerlegen, nahmen die Pharisäer als Gruppe Zuflucht zur Tyrannei der Autorität. Heute wenden sich die Evolutionisten derselben Taktik zu: „Das Volk hat doch keine Ahnung! Alle angesehenen Wissenschaftler akzeptieren die Evolutionstheorie!“ Dem ist nicht so. In der Zeitschrift Discover hieß es: „Jetzt wird diese vielgepriesene Theorie nicht nur von fundamentalistischen Christen attackiert, sondern auch von namhaften Wissenschaftlern in Frage gestellt“ (Oktober 1980).
R. E. Gibson schrieb in der Zeitschrift Science, daß Galilei „eine leidenschaftliche Abneigung gegen jede Art von Dogma hatte, das auf menschlicher Autorität beruhte“. Es war seine intellektuelle Rechtschaffenheit, die ihm Schwierigkeiten mit der Inquisition einbrachte. Doch eine solche Rechtschaffenheit, erklärt Gibson, „ist heute nicht in Mode; gegenwärtig besteht unter den Wissenschaftlern, die zu einer einflußreichen Gruppe geworden sind, die Tendenz, sich ähnlich zu verhalten wie die Kirche zur Zeit Galileis“. Wendet die moderne Wissenschaft ihren Einfluß und ihr Prestige besser an als damals die katholische Kirche? Einstein bemerkte einmal, daß wir von Galileis Zeit nicht so weit entfernt sind, wie wir gerne glauben möchten (Science, 18. September 1964, S. 1271—1276).
Robert Jastrow spricht vom „religiösen Glauben des Wissenschaftlers“ und davon, daß er ungehalten ist, wenn das Beweismaterial nicht seinem Glauben entspricht. J. N. W. Sullivan bezeichnete den Glauben an die Urzeugung als „einen Glaubensartikel“, und T. H. Huxley sagte, er sei „eine Art philosophischer Glaube“. Sullivan meinte, die Ansicht, die Evolution habe alles Leben auf der Erde ins Dasein gebracht, sei „ein außergewöhnlicher Glaubensakt“. Dr. J. R. Durant wies darauf hin, daß „viele Wissenschaftler der Versuchung erliegen, dogmatisch zu sein, neue Ideen mit nahezu missionarischem Eifer aufzugreifen ... Im Falle der Evolutionstheorie scheint der Missionsgeist weiterhin den Vorrang zu haben.“ Der Physiker H. S. Lipson sagte, daß nach Darwin „die Evolution in einem gewissen Sinne eine wissenschaftliche Religion geworden ist; fast alle Wissenschaftler haben sie angenommen, und viele sind bereit, ihre Beobachtungen ,zurechtzubiegen‘, um sie damit in Übereinstimmung zu bringen“.
Die Zeitschrift U.S. News & World Report (2. März 1981) schrieb über Skandale in Forschungslabors. Ein Forscher von der Yale-Universität sagte: „Das ist der Watergateskandal der Wissenschaft.“ Der Artikel schloß: „‚Es ist schockierend‘, gab Dr. Arnold Relman zu, Herausgeber des New England Journal of Medicine. ,Davon ist noch ein anderes Idol betroffen. Niemand scheint eine weiße Weste zu haben — selbst einige Forschungswissenschaftler nicht.‘“ George Simpson schrieb, Evolutionisten „können dieselben Daten verwenden, um genau entgegengesetzte Theorien zu ,beweisen‘“, und jeder „legt in die Daten seine eigene Theorie“. Sullivan meinte, daß Wissenschaftler „nicht immer die Wahrheit sagen oder versuchen zu sagen — nicht einmal über ihr Fachgebiet. Man weiß, daß sie schon gelogen haben, aber gewöhnlich haben sie nicht gelogen, um der Wissenschaft, sondern um religiösen oder antireligiösen Vorurteilen dienlich zu sein“ (Limitations of Science, S. 173—175).
Die ursprüngliche Suche nach Wahrheit wird oft vergessen, wenn jeder nach Ideen Ausschau hält, um seine eigene gefühlsmäßige Überzeugung zu stärken, ob es nun ein wissenschaftliches Dogma oder ein religiöses Glaubensbekenntnis sei. Die Evolutionstheorie hat nicht das Format einer Wissenschaft, die Menschen zum Mond schickt oder den genetischen Code entschlüsselt. Sie ähnelt eher einer Religion — priesterähnliche Autoritäten, der Glaube an fehlende Bindeglieder und fehlende Mutationen, Laien als blinde Gefolgschaft, Verzerrung von Beweisen, um dem Glaubensbekenntnis zu entsprechen, und die Verurteilung Ungläubiger zu Dummköpfen. Und ihr Gott? Er ist vergleichbar mit dem „Gott des ,Glücks‘“, dem bereits die alten Völker opferten (Jes. 65:11).
Professor Lipson sagte: „Wir müssen ... zugeben, daß die einzig akzeptable Erklärung die Schöpfung ist. Ich weiß, daß das den Physikern ebenso wie mir unangenehm ist, aber wir dürfen eine Theorie, die uns nicht gefällt, nicht ablehnen, wenn sie durch die experimentellen Beweise gestützt wird.“
Welche Beweise gibt es für den Glauben an die Schöpfung? Im folgenden Artikel werden einige angeführt.
-