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Muß ich an die Evolution glauben?Erwachet! 1975 | 22. Januar
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„Ich habe nichts dagegen, über die Abstammungslehre als Theorie zu diskutieren“, erwiderte ich. „Was mich nur aufregt, ist, daß die Evolutionisten so dogmatisch und so arrogant sind, daß sie auf ihre Autorität pochen und andere als dumm hinstellen, wenn sie nicht alles schlucken, was sie ihnen sagen.“
„Wissenschaftler sind auch nur Menschen“, entgegnete er. „Sie haben ihre persönliche Meinung und gehen oft weiter, als es die Tatsachen rechtfertigen.“
Nicht wahre Wissenschaft, sondern Märchen
Seine Worte erinnerten mich an das Geständnis von Dunn und Dobzhansky in dem Buch Heredity, Race and Society: „Wissenschaftler unterliegen, wie alle anderen Menschen, oft der Versuchung, eine bestimmte Ansicht zu beweisen oder vorgefaßte Vorstellungen zu bekräftigen.“
Sullivan schrieb in seinem Buch The Limitations of Science, daß Wissenschaftler nicht „immer die Wahrheit sagen oder versuchen, es zu tun, auch nicht, wenn es ihr Fachgebiet betrifft. Es ist bekannt, daß sie gelogen haben, aber nicht, um der Wissenschaft zu dienen, sondern gewöhnlich, um [ihre eigenen] religiösen oder antireligiösen Vorurteile zu rechtfertigen.“
Evolutionisten haben aber auch die Angewohnheit, entscheidende Schwierigkeiten schnell mit aus der Luft gegriffenen Spekulationen abzutun. Ohne Beweise anzuführen, bezeichnen sie erstaunliche Umwandlungen von einer komplizierten Lebensform in eine andere als Tatsache, so daß man den Eindruck hat, hier sei ein Märchendichter am Werk gewesen.
Mit einer Handbewegung läßt der Evolutionist eine Schuppe zu einer Feder oder einem Haar werden. Eine Flosse wird zu einem Bein, das bei der Schlange irgendwie wieder verschwindet, aber sich dann beim Vogel in einen Flügel, beim Pferd in einen Huf, bei der Katze in eine Pfote und beim Menschen in eine Hand umwandelt. Solche „Erklärungen“ sind reinste Märchen.
Stickstoffhaltige Ausscheidungen, die von Fischen einstmals in Form von Ammoniak ausgeschieden wurden, werden von Amphibien als Karbamid (Harnstoff) ausgeschieden, bei den Reptilien aber dann in Harnsäure umgewandelt und bei den Säugetieren wiederum in Karbamid. Säugetiere modifizierten ihre Schweißdrüsen angeblich zu milcherzeugenden Brüsten und brachten Junge hervor, die durch einen anderen Zufall gleichzeitig die instinktive Weisheit entwickelten, an den Brüsten zu saugen.
Manchmal hatte ich den Eindruck, solche Erklärungen würden nicht in vollem Ernst gegeben. Sie müssen Spaß machen, dachte ich. Aber sie meinen es ernst. Sie machen keinen Scherz. Sie erkennen Märchen als wahre Wissenschaft an.
Kein Wunder, daß in ihren Büchern so häufig steht „Es könnte gewesen sein“, woraus nach vielfacher Wiederholung „Es muß gewesen sein“ wird. Möglichkeiten werden zur Wahrscheinlichkeit, und diese wiederum wird zur Gewißheit. Vermutungen entwickeln sich zu Dogmen. Spekulationen werden zu Schlußfolgerungen. Eine hochtönende Sprache entwickelt sich zu „Beweisen“.
Das sind keine echt wissenschaftlichen Methoden. Aus dieser Gehirnwäsche entwickelt sich blinder Glaube an die Evolution. Gleichzeitig entwickelt sich auch das arrogante, autoritäre Auftreten, das dazu dient, aufrechtzuerhalten, was nicht zu beweisen ist. Verallgemeinernde Erklärungen werden als Keule gegen Ungläubige benutzt und vielleicht auch, um die Priester der Abstammungslehre und ihre Unterstützer in ihrem Glauben zu stärken.
Aber solche Märchen sind für viele Eltern, deren Kinder zur Schule gehen, nicht überzeugend. Zu Hause mögen diese Eltern ihre Kinder die Schöpfung lehren, während die Lehrer in der Schule die Evolution lehren. Eines ist sicher: Einer von ihnen lügt.
Wenn die Abstammungslehre in der Schule nur als Theorie gelehrt und die Schöpfung als wissenschaftlich begründete Alternative anerkannt würde, dann würde das Kind mit dem Widerspruch leichter fertig. Aber Evolutionisten kämpfen auf Biegen und Brechen gegen die Einführung einer anderen Vorstellung. Angeblich aufgeklärte Wissenschaftler und Erzieher, Evolutionisten, versuchen, jeden Gedanken zu unterdrücken, der nicht in Übereinstimmung mit ihrer vorgefaßten Meinung ist. Einst bestanden sie auf dem Recht, die Evolutionstheorie lehren zu dürfen; jetzt suchen sie zu verhindern, daß etwas anderes gelehrt wird.
Evolutionisten weigern sich auch, ihr schwerwiegendes Dilemma hinzunehmen: nämlich daß die Fossilienfunde zeigen, daß die Evolution eine unzureichende Erklärung für das plötzliche Erscheinen komplizierter Lebensformen ist. Der Schöpfungsbericht dagegen stimmt genau mit den Funden überein, widerspricht aber den Gefühlen der Evolutionisten. Sie können einfach nicht mit dem Gedanken fertig werden, daß sie im Irrtum sein könnten, daß es einen Schöpfer geben könnte, eine Macht, die intelligenter wäre als ihr Gehirn, jemand, der die Lebewesen auf seine eigene Weise hervorgebracht hätte.
Statt daher fair zu sein, versuchen Evolutionisten im allgemeinen, das Zeugnis der Fossilien anzufechten. Sie beschimpfen und beleidigen diejenigen, die ihnen ihre Märchen nicht abnehmen. Und sie vergleichen den Glauben an die Schöpfung mit dem Glauben daran, daß Störche Babys bringen. Wie eine religiöse Hierarchie im finsteren Mittelalter erklären sie ex cathedra (verbindlich), die Evolution sei eine Tatsache, und verstoßen alle, die ihren Glauben nicht annehmen, in die Finsternis der Unwissenheit.
Die Evolution ist für ihre Anhänger eine heilige Kuh. Aber heiligen Kühen wird durch den Fortschritt der Wahrheit ihr Heiligenschein genommen. Wie ein Hammer wird die Wahrheit schließlich die Altäre zerschmettern, auf denen falsche Ideen verehrt werden. (Eingesandt.)
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Fähigkeiten mit sieben JahrenErwachet! 1975 | 22. Januar
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Fähigkeiten mit sieben Jahren
WIE befähigt kann deiner Ansicht nach ein siebenjähriges Kind sein, über wichtige religiöse Themen Erklärungen zu geben? Zwei Erfahrungen, die kürzlich in Kanada gemacht wurden, zeigen, daß ein gutgeschultes christliches Kind schon mit sieben Jahren auf diesem Gebiet beträchtliche Fähigkeiten haben kann.
Auf einem Kongreß der Zeugen Jehovas in Britisch-Kolumbien erzählte ein siebenjähriges Mädchen: „In meiner Schule kam die erste Klasse eines Tages in die zweite Klasse, um Osterlieder zu singen. Als beide Klassen zusammen waren und anfangen wollten zu singen, meldete ich mich und fragte, ob ich allein singen dürfe, denn ich hätte aus der Bibel gelernt, daß Ostern kein christliches Fest sei. Mit Erlaubnis der Lehrerin sang ich das Lied ,Wir sind Jehovas Zeugen‘, ein Lied, das ich aus dem Liederbuch kannte, das bei unseren Zusammenkünften benutzt wird. Als das Lied fertig war, klatschten alle Schüler. Danach sangen sie keine Osterlieder mehr.“
Oder beachte die Erfahrung eines siebenjährigen Mädchens aus Ontario: „Letztes Jahr hatten wir vor Weihnachten einige Schulstunden, in denen Angehörige verschiedener Nationen erzählten, wie sie Weihnachten feierten. Die Lehrerin merkte, daß die Kinder von Jehovas Zeugen anders sind, und deshalb bat sie uns, einen Aufsatz zu schreiben, wie wir über Weihnachten denken.
Wir [eine andere Siebenjährige und sie] gingen nach Hause und sprachen darüber mit unseren Eltern. Wir beschlossen, daß wir es der Klasse lieber direkt erzählen wollten, als der Lehrerin einen Aufsatz zu lesen zu geben. Wir wollten es machen wie die anderen Kinder. Wir dachten uns eine kurze Unterhaltung mit Fragen und Antworten aus. Eine von uns sollte die Fragen stellen, und die andere sollte sie beantworten. Die Lehrerin fand das so gut, daß sie uns noch zu zwei anderen Klassen mitnahm, damit wir dort das gleiche erzählten. Wir sprachen über Fragen wie ,Woher wissen wir, daß Jesus nicht im Dezember geboren wurde?‘ und ,Wie lange wird Weihnachten schon gefeiert?‘“
Ihre letzten Bemerkungen erklären, wie sie die Fähigkeit erlangt hatte, das alles so überzeugend und logisch darzulegen. Sie fügte hinzu: „Es war so wie bei einer Ansprache in der Theokratischen Predigtdienstschule.“ Sie meinte damit eine Schule, die in jeder Versammlung der Zeugen Jehovas kostenlos jede Woche durchgeführt wird und in der alt und jung lernt, die Bibel zu studieren und sie anderen zu erklären.
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