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Sinngemäße Betonung und ModulationLeitfaden für die Theokratische Predigtdienstschule
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gewöhnlich eine langsamere Vortragsweise. In einigen Fällen könntest du, um etwas besonders stark zu betonen, langsam und bedächtig mit Betonung sprechen. Du könntest sogar ganz innehalten und eine Pause machen, was einen völligen Wechsel des Tempos bedeutet.
17 Einige Worte zur Vorsicht! Sprich nie so schnell, daß deine Aussprache darunter leidet. Eine ausgezeichnete Übung, die man für sich allein durchführen kann, besteht darin, daß man versucht, so schnell wie möglich ohne Stocken laut zu lesen. Wiederhole denselben Absatz immer wieder, indem du das Tempo ständig steigerst, ohne dabei zu stocken oder undeutlicher zu sprechen. Versuche dann, so langsam wie möglich zu lesen und die Selbstlaute aus-zu-deh-nen, statt die Wörter abzuhacken. Werde dann abwechselnd und unregelmäßig schneller und langsamer, bis deine Stimme anpassungsfähig ist und du sie so gebrauchen kannst, wie du es wünschst. Wenn du dann sprichst, kommen die Veränderungen des Tempos von selbst, je nach dem Sinn dessen, was du sagst.
18—20. Erkläre, wie man sich Abwechslung in der Tonhöhe aneignen kann.
18 Abwechslung in der Tonhöhe. Die Veränderung der Tonhöhe, und zwar in beliebigem Grade, ist wahrscheinlich das schwierigste Mittel der Modulation. Natürlich heben wir ständig Worte hervor, indem wir ein wenig höher sprechen, wobei wir gewöhnlich auch die Stimmstärke leicht steigern. Wir treffen das Wort gewissermaßen.
19 Aber die Tonhöhe muß noch mehr verändert werden, wenn man aus dieser Form der Modulation den größten Nutzen ziehen will. Versuche, 1. Mose 18:3-8 und 19:6-9 laut zu lesen. Beachte die große Abwechslung sowohl im Tempo als auch in der Tonhöhe, die in diesen Versen erforderlich ist. Erregung und Begeisterung kommen stets in einer höheren Stimme zum Ausdruck als Trauer oder Besorgnis. Wenn diese Gemütsbewegungen in deinem Stoff vorkommen, so drücke sie entsprechend aus.
20 Eine der Hauptursachen für eine Schwäche in dieser Hinsicht ist ein ungenügender Umfang der Stimme. Wenn du damit Schwierigkeiten hast, so arbeite daran. Versuche es mit einer ähnlichen Übung wie derjenigen, die etwas früher in diesem Lehrstück vorgeschlagen worden ist. Doch arbeite in diesem Fall daran, die Tonhöhe zu steigern und zu senken, statt das Tempo zu verändern.
21—24. Warum muß die Modulation dem Gedanken oder dem Gefühl angepaßt sein?
21 Modulation dem Gedanken oder dem Gefühl angepaßt. Aus unserer bisherigen Besprechung dieses Merkmals geht recht klar hervor, daß man nicht einfach die Stimme verändern kann, um Abwechslung zu erzielen. Deine Äußerungen müssen zur Stimmung dessen, was du sagst, passen. Wo beginnt denn die Modulation? Offensichtlich fängt sie bei dem Stoff an, den du vorbereitet hast, um ihn vorzutragen. Wenn es in deiner Ansprache nur Beweisführungen oder nur Ermahnungen gibt, hast du in deiner Vortragsweise wenig Abwechslung. Untersuche daher deinen Redeplan, wenn du ihn fertig hast, und vergewissere dich, daß alle Bestandteile für eine lebhafte sowie sinnvolle Darbietung vorhanden sind.
22 Aber manchmal hast du mitten in deiner Ansprache das Gefühl, es sei nötig, das Tempo zu verändern. Du hast das Gefühl, deine Ansprache sei schleppend. Was kannst du tun? Auch hier hat die freie Vortragsweise einen Vorteil. Du kannst während des Sprechens die Art deines Stoffes ändern. Wie? Eine Möglichkeit dazu wäre es, im Sprechen innezuhalten und anzufangen, einen Text aus der Bibel vorzulesen. Oder du könntest eine Feststellung in eine Frage umwandeln und zum Nachdruck eine Pause machen. Vielleicht könntest du eine Veranschaulichung einfügen, durch die du ein Argument in deinem Redeplan umarbeitest.
23 Diese während der Ansprache verwendeten Methoden sind natürlich für erfahrene Sprecher bestimmt. Aber du kannst bei der Vorbereitung deines Stoffes gemäß deiner Aufgabe dieselben Gedanken verwenden.
24 Es heißt, Modulation sei in einer Ansprache die Würze. Wenn die richtige Art gebraucht wird, und zwar in der richtigen Menge, kommt dadurch das Charakteristische deines Stoffes voll zur Geltung, und das wird zur Freude deiner Zuhörer dienen.
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Begeisterung und Wärme zeigenLeitfaden für die Theokratische Predigtdienstschule
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Lehrstück 33
Begeisterung und Wärme zeigen
1. Was regt zur Begeisterung an?
1 Begeisterung ist das Leben einer Ansprache. Wenn du von dem, was du sagst, nicht begeistert bist, wird es auch gewiß deine Zuhörerschaft nicht sein. Wenn die Ansprache dich nicht bewegt, wird sie auch sie nicht bewegen. Damit du als Redner aber echte Begeisterung zeigen kannst, mußt du fest davon überzeugt sein, daß deine Zuhörer das, was du zu sagen hast, hören müssen. Das bedeutet, daß du sie schon bei der Vorbereitung der Ansprache
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