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Was schulden wir Gott?Der Wachtturm 1966 | 15. Oktober
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9, 10. (a) Was erwartet Gott von den Menschen im Gegensatz zu dem, was Adam und Eva taten? (b) Was versteht man unter Pflicht?
9 Es gefiel Gott, den Menschen vollkommen, aber mit einem freien Willen zu erschaffen. Der stärkste natürliche Trieb, mit dem Gott den Menschen ausstattete, ist der Wunsch, etwas anzubeten. Der Mensch ist verpflichtet, bemüht zu sein, jederzeit Gott, seinem Schöpfer, zu gefallen, ihn anzubeten und nach seinen Regeln zu leben. Adam und Eva dachten, sie wüßten besser als der Schöpfer, was für sie gut sei, und sündigten deshalb. Dadurch drang der Tod zu allen Menschen durch. Obwohl diese Tatsache bekannt ist, gehorchen auch heute die meisten Menschen den von Gott zu ihrem Wohl aufgestellten Regeln nicht.
10 Was erwartete Gott von Adam und Eva? Was erwartet er von allen Menschen? Er hat uns darüber nicht im Zweifel gelassen, denn er sagte: „Ich, Jehova, dein Gott, bin ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert.“ (2. Mose 20:5, NW) Jehova gab dem Menschen Denkvermögen und Vernunft, und er erwartet, daß der Mensch diese Gaben richtig gebraucht. Vernünftige Überlegungen und Weisheit führen dazu, daß sich der Mensch der Anbetung und dem Dienst Jehovas, seines Schöpfers, freiwillig hingibt, weil er weiß, daß dies recht ist. Die ausschließliche Anbetung Jehovas ist eine Pflicht, die jeder Mensch seinem Schöpfer gegenüber hat. Unter Pflicht versteht man unter anderem ein Verhalten, das man einem Höherstehenden schuldet und das Respekt und Gehorsam verlangt. Das Studium der Ethik zeigt, daß eine Verhaltensweise zur Pflicht wird, wenn davon abzustehen üble Folgen hätte. Der Mensch ist moralisch verpflichtet, Gott zu dienen; es ist deshalb für ihn eine Gewissenssache. Wir hören, wie man in Verbindung mit der Familie von den Pflichten des Vaters oder den Pflichten der Kinder spricht. Man spricht auch von den Pflichten eines Dieners, eines Arztes oder eines Pfarrers. Sollte man sich aber nicht in erster Linie über die Pflichten Gedanken machen, die der Mensch Gott gegenüber hat?
GLAUBE NOTWENDIG
11. (a) Welche Art von Anbetung ist Gott wohlgefällig? (b) Wer hat wirklich Glauben?
11 Gott erwartet von seinen menschlichen Geschöpfen auf der Erde, daß sie vernünftig handeln, daß sie ihn durch Glauben, und nicht mit Hilfe von Bildern, anbeten. Die Schöpfung beweist, daß er existiert. Darüber hinaus hat er uns eine schriftliche Richtschnur, die Bibel, gegeben, die uns hinreichend über Gott Aufschluß gibt. Nach Römer 1:18-23 beweist ein Mensch, der Bilder gebraucht, daß er hohlköpfig und unverständig ist. Ein Mensch, der die durch Beobachtung der Natur gewonnene Erkenntnis mit einem Studium der Bibel verbindet, wird gläubig, und Gott erwartet von denen, die ihn anbeten, daß sie an ihn glauben. „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist, und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird.“ (Hebr. 11:6) Wie kann aber ein Mensch wissen, daß er einen seinem Schöpfer wohlgefälligen Glauben hat? Der Glaube ist keine verborgene, sich nicht äußernde Eigenschaft. Wie stark der Glaube eines Menschen ist, kann man sehr leicht daran erkennen, wie der Betreffende in bezug auf Gottes Dinge handelt. Tut er den Willen Gottes gemäß den in Gottes geschriebenem Wort gegebenen Anweisungen? In Verbindung mit einer Betrachtung der Werke Abrahams und Rahabs heißt es in Jakobus 2:14, 24, 26: „Von welchem Nutzen ist es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, aber keine Werke hat? Dieser Glaube kann ihn doch nicht etwa retten? Ihr seht, daß ein Mensch durch Werke gerechtgesprochen wird und nicht durch Glauben allein. Ja, wie der Leib ohne Odem tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.“
12, 13. (a) Wie faßt die Bibel die Verpflichtungen, die der Mensch Gott gegenüber hat, zusammen? (b) Wie kann ein Mensch das alles tun?
12 Jehova Gott läßt keinen Zweifel darüber, was er von seinen menschlichen Geschöpfen getan haben möchte. Einige Bibeltexte führen uns das deutlich vor Augen. „Was fordert Jehova, dein Gott, von dir, als nur, Jehova, deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu wandeln und ihn zu lieben, und Jehova, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, indem du die Gebote Jehovas und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete, beobachtest, dir zum Guten?“ „So sollst du denn Jehova, deinen Gott, lieben und seine Vorschriften beobachten und seine Satzungen und seine Rechte und seine Gebote alle Tage.“ (5. Mose 10:12, 13; 11:1) „Nur achtet wohl darauf, das Gebot und das Gesetz zu tun, welches Mose, der Knecht Jehovas, euch geboten hat: Jehova, euren Gott, zu lieben und auf allen seinen Wegen zu wandeln und seine Gebote zu beobachten, und ihm anzuhangen und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele.“ (Josua 22:5) „Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert Jehova von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu wandeln mit deinem Gott?“ (Micha 6:8) „Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deine Augen Gefallen haben an meinen Wegen!“ — Spr. 23:26.
13 „Wie kann aber ein Mensch das alles tun?“ magst du nun fragen. Damit man Gottes Gebote halten kann, muß man sie logischerweise kennen. Das bedeutet, daß man Gottes Wort, die Bibel, sorgfältig lesen muß. Erkenntnis ist die Grundlage des Glaubens. Der Mensch ist verpflichtet, Glauben an Gott zu bekunden. Der Glaube hilft ihm, das zu tun, was dem Schöpfer gefällt. Gläubige Menschen, die in den vergangenen Jahrhunderten lebten, vermochten ihren Verpflichtungen gegen Gott nachzukommen; wir können deshalb überzeugt sein, daß auch wir es tun können, das heißt, daß auch wir Gott das geben können, was wir ihm schulden. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man Gott das geben kann, was ihm gebührt, ist das erste von Gott erschaffene vernunftbegabte Geschöpf. Adam? Nein, sondern das Wort, das Mensch wurde und auf die Erde kam. (Joh. 1:1; Kol. 1:15; Offb. 3:14) Jesus Christus zeigte den Menschen, wie sie Gott das bezahlen können, was sie ihm schulden. Lies bitte den nächsten Artikel.
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Die Taufe — ein Beweis des GlaubensDer Wachtturm 1966 | 15. Oktober
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Die Taufe — ein Beweis des Glaubens
„Siehe, ich bin gekommen ... Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust, und dein Gesetz wohnt in meinem Innern.“ — Ps. 40:7, 8, NW.
1. Wer ist wegen seines Glaubens für uns das beste Beispiel, und wie begann er schon in seiner Jugend, seinen Glauben zu beweisen?
JESUS Christus hat uns das beste Beispiel dafür gegeben, wie ein Geschöpf beweisen kann, daß es an seinen Schöpfer glaubt. Die Aufzeichnungen über die Werke, die er als Mensch auf der Erde vollbrachte, sind für uns wegweisend und sind uns eine Hilfe, die wir in unserem Bemühen, Gott das zu geben, was ihm gehört, dringend benötigen. Jesus gehörte durch Geburt zu einem Volk, das Gottes geschriebenes Gesetz hatte und durch einen Bund verpflichtet war, diesem Gesetz zu gehorchen. Während viele Angehörige dieses Volkes das nicht taten, bewies er durch seine Handlungsweise schon von frühester Jugend an einen starken Glauben an Jehova. Er wählte einen Lebensweg, auf dem er schließlich Gottes Gunst erlangte. Über seine Jugend wird berichtet: „Seine Eltern pflegten nun Jahr für Jahr zum Passahfest nach Jerusalem zu gehen. Und als er zwölf Jahre alt geworden war, gingen sie, der Festsitte gemäß, hinauf und vollendeten die Tage.
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