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  • Das wahre Christentum spornt zu Selbstlosigkeit an
    Der Wachtturm 1967 | 15. Oktober
    • Personen gemacht haben und monatlich nahezu 800 000 Bibelstudien in den Wohnungen der Menschen durchgeführt haben.

      So sollte es sein. Da Gott Liebe ist, die eigentliche Personifizierung der Selbstlosigkeit, muß die Anbetung des wahren Gottes zu Selbstlosigkeit anspornen. Sein Sohn kam auf die Erde, um uns ein vollkommenes Beispiel zu geben, und in Gottes Wort finden wir viele weitere gute Beispiele. Durch das Hervorbringen dieser Frucht verherrlichen Christen ihren Gott, Jehova, und beweisen, daß sie tatsächlich Jünger Jesu Christi sind. — Joh. 15:8.

  • Feste zum Preise Jehovas
    Der Wachtturm 1967 | 15. Oktober
    • Feste zum Preise Jehovas

      „Dies sind ... die Festzeiten des Herrn [Jehovas], für die ihr heilige Festversammlungen ausrufen sollt.“ — 3. Mose 23:2, ZB.

      1. Wann sind Feste ein Anlaß der Freude? Nenne einige der jüdischen Feste.

      FESTE sind Anlässe der Freude. Wir lesen in 5. Mose 16:14: „Du sollst dich an deinem Feste freuen.“ Das trifft besonders auf die Feste zu, die zum Preise Jehovas, des allmächtigen Gottes, gefeiert werden. Als Jehova im Jahre 1513 v. u. Z. sein Volk zu einer Nation organisierte, gewährte er ihm viele Feste. Sie sind in 3. Mose, Kapitel 23, alle aufgeführt. Jeder siebente Tag war ein Sabbat, ein Tag der vollständigen Ruhe, „eine heilige Festversammlung“ (ZB). Das Passah wurde am 14. Nisan gefeiert, und unmittelbar danach beging man das Fest der ungesäuerten Brote, das sieben Tage dauerte. Fünfzig Tage nach dem 16. Nisan, dem Tag, an dem die Erstlinge der Gerstenernte geopfert wurden, war das Fest der Wochen, das auch als Pfingsten bekannt ist. Am ersten Tag des siebenten Monats war das Fest der Trompeten oder das Posaunenfest, und am Zehnten dieses Monats feierte das Volk den großen Versöhnungstag. Diese Festreihe endete mit dem fröhlichsten Fest, dem Laubhüttenfest, das vom Fünfzehnten bis zum Einundzwanzigsten desselben Monats begangen und mit einer heiligen Festversammlung am Zweiundzwanzigsten abgeschlossen wurde. Im Laufe der Zeit kamen weitere Feste hinzu, zum Beispiel die Feier des monatlichen Neumondes, das Purimfest und das Fest der Einweihung. Dadurch wurden noch mehr Tage vornehmlich der Anbetung Jehovas gewidmet. — 4. Mose 10:10.

      2. (a) Was lehrte Jehova sein Volk durch diese Feste? (b) Warum befassen sich Christen heute mit diesen Festen?

      2 Diese Feste sollten den Israeliten nicht nur Gelegenheit geben, sich zu freuen und sich auszuruhen, sondern sie sollten vor allem ihrer religiösen Erbauung dienen. Es waren Feste Jehovas, durch die Jehova geehrt und gepriesen wurde. Durch diese Feste belehrte Jehova, der große König und Gesetzgeber, sein Volk, das er zu einer Nation organisiert hatte, über seinen Willen und sein Vorhaben sowie über viele wichtige Grundsätze. Er bot den Israeliten dadurch auch Gelegenheit, ihm ihre Wertschätzung und Dankbarkeit für seine Segnungen und für die Güte und Barmherzigkeit, die er ihnen im Laufe des Jahres erwiesen hatte, zu bekunden. Was für uns aber das wichtigste ist: Jehova lehrt Christen heute nicht nur die gleichen Grundsätze wie damals die Israeliten, sondern durch diese jüdischen Feste sagte er auch Dinge voraus, die sich in unseren Tagen erfüllen. Mit anderen Worten: Jehova schuf unter der Mitwirkung einer ganzen Nation auf der großen „Bühne“ des Landes Palästina, vor allem der Stadt Jerusalem, Bilder, die ein „Schatten der künftigen guten Dinge“ waren. (Hebr. 10:1) Wenn wir also einmal verfolgen, wie die Israeliten ihre Feste begingen, erhalten wir über wichtige Dinge Aufschluß, die sich heutzutage erfüllen, und erfahren außerdem manches über den Willen, das Vorhaben und die Grundsätze Jehovas. Setzen wir uns also bequem hin, und beobachten wir im Geiste, wie die Schauspieler die einzelnen Szenen dieser jüdischen Feste spielen.

      SABBAT

      3, 4. (a) Beschreibe den Sabbattag. (b) Warum wurden die Juden durch die Feier des Sabbats körperlich und geistig erfrischt?

      3 „Sechs Tage soll man Arbeit tun; aber am siebenten Tage ist ein Sabbath der Ruhe, eine heilige Versammlung [Festversammlung, ZB]; keinerlei Arbeit sollt ihr tun; es ist ein Sabbath dem Jehova in allen euren Wohnsitzen.“ (3. Mose 23:3). Die Israeliten hatten kurz nach ihrer Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei, auf dem Wege zum Berge Sinai, eine Sabbatvorschrift erhalten, die dann im vierten der Zehn Gebote ausführlich dargelegt wurde. (2. Mose 20:8-11) Der Sabbattag dauerte vom Sonnenuntergang des sechsten Tages bis zum Sonnenuntergang des siebenten Tages. Zur Zeit Jesu wurde der Beginn des Sabbats am sechsten Tag durch sechs laute Trompetenstöße (drei um die neunte Stunde [fünfzehn Uhr] und drei beim Sonnenuntergang) angekündigt. Der Sabbat war ein Tag vollständiger Ruhe, selbst für Sklaven und Tiere. Er war der Tag Jehovas, ein Tag, den Jehova gesegnet und den zu halten er geboten hatte. Die Anerkennung und die gehorsame Beachtung des Sabbats im Hinblick auf seinen Zweck sollte wahre Freude bereiten. (Jes. 58:13, 14) Ihn willentlich zu brechen würde jedoch die Todesstrafe nach sich ziehen.

      4 Die Israeliten wußten den Wert eines solch menschenfreundlichen Gesetzes zu schätzen, nachdem sie als Sklaven unter der grausamen ägyptischen Herrschaft gelebt hatten. Da sie sich von jeder weltlichen Arbeit enthalten mußten, konnten sie sich dem Gebet, dem Gottesdienst und dem Nachsinnen über Gottes Wort widmen, ja der Sabbat war ein Tag eifriger religiöser Tätigkeit. Die Priester hatten mehr zu tun als an den anderen Tagen der Woche. Sie mußten außer den beiden Lämmern, die als beständiges Brandopfer täglich dargebracht werden mußten, zwei weitere Lämmer opfern (4. Mose 28:9, 10), und die Schaubrote im Heiligtum mußten ausgewechselt werden. (3. Mose 24:5-8) Es fand eine heilige Festversammlung statt, eine Versammlung, die der öffentlichen Anbetung Gottes und der Belehrung diente. Das Volk wurde über das Gesetz Gottes belehrt. Gemäß Apostelgeschichte 15:21 wurde Moses in den Tagen der Apostel Jesu „in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen“. Welch wunderbare Vorkehrung für ein Volk, jede Woche einen Tag frei zu haben, um seinen Gott anzubeten, sich zu versammeln und, unbeschwert von der täglichen Arbeit und ihren Sorgen, in Gottes Gesetz unterwiesen zu werden! Diese Vorkehrung ließ die Israeliten die Güte Jehovas, ihres Gottes, erkennen und erinnerte sie an ihre wunderbare Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens. Nach jedem Sabbat fühlten sie sich körperlich und geistig gestärkt und erfrischt.

      5. (a) Wann erfüllt sich der wöchentliche Sabbat? (b) Welchem Zweck dient der größere Sabbat?

      5 Es ist auch gut zu wissen, daß dieser wöchentliche Sabbat der Juden nur ein „Schatten der künftigen guten Dinge“ ist. Die Bibel deutet an, daß Jehova den Himmel und die Erde in sechs Tagen von je 7000 Jahren erschaffen hat. Am siebenten Tag ruhte Jehova von seiner schöpferischen Tätigkeit und trat in seinen Sabbat ein. Die Menschen bewahrten die friedliche Ruhe oder den Sabbat mit Jehova jedoch nicht, sondern gerieten ihres Ungehorsams wegen in die Knechtschaft der Sünde, der Unvollkommenheit und des Todes. Fast sechstausend Jahre des siebenten Tages sind vergangen, es fehlen nur noch etwas mehr als tausend Jahre. Jesus sagte über den wöchentlichen Sabbattag: „Der Sabbat ist um des Menschen willen ins Dasein gekommen und nicht der Mensch um des Sabbats willen.“ Jehova hat diese letzten tausend Jahre daher für einen besonderen Zweck bestimmt, für einen Zweck, der durch den wöchentlichen Sabbat der Juden vorgeschattet wurde, nämlich für die Herrschaft Christi Jesu, seines Sohnes. Darum fügte Jesus noch die Worte hinzu: „Somit ist der Sohn des Menschen auch Herr über den Sabbat.“ (Mark. 2:27, 28) Dieser Sabbat ist ein 1000-Jahr-Sabbat innerhalb des großen 7000-Jahr-Sabbats der Ruhe. Wie der wöchentliche Sabbat, so wird auch der größere 1000-Jahr-Sabbat der Anbetung Jehovas gewidmet sein, und alle Lebenden — auch die aus den Gedächtnisgrüften Auferstandenen — werden dann über die gerechten Anforderungen Jehovas belehrt werden. — Hebr. 10:1; 1. Mose 2:1-3; Joh. 5:28, 29.

      6. Warum vollbrachte Jesus viele Heilungen am Sabbat?

      6 In den Jahren 29 bis 33 u. Z. wirkte Jesus viele Machttaten, besonders am Sabbat. Er machte Blinde sehen, Taube hören und Lahme gehen; er heilte Kranke und weckte sogar Tote auf. Dadurch zeigte er, welche erstaunlichen Werke der Befreiung und Rettung er während des 1000-Jahr-Sabbattages seiner Herrschaft vollbringen wird. Niemand wird den Frieden und die Ruhe dieses Tages stören dürfen, was dadurch vorgeschattet wurde, daß alle, die den Sabbat brachen, getötet wurden. (4. Mose 15:32-36) Während dieses 1000-Jahr-Sabbats werden die Menschen körperlich und geistig wirklich erfrischt werden, sie werden allmählich zur Vollkommenheit gelangen und all die guten Dinge genießen, die Jehova durch seinen König, Christus Jesus, bewirken wird, ja sie werden Jehova ganzherzig anbeten und ihm gehorchen. Es ist erfreulich, zu wissen, daß gläubige Menschen nun, nach sechstausendjähriger Mühsal und sechstausendjähriger Knechtschaft der Sünde, der Unvollkommenheit und des Todes unter Satans grausamer Herrschaft, unmittelbar vor ihrer größten Befreiung stehen und bald den größeren Sabbat, über den Gottes Sohn Herr ist, erleben werden. Das wird bestimmt ein freudiger Tag werden!

      NEUMOND UND FEST DER TROMPETEN

      7. Welche Merkmale kennzeichneten unter anderem das Neumondfest?

      7 An zwei Stellen im mosaischen Gesetz finden wir Anweisungen über die Beobachtung des Neumondes, der den Beginn jedes Monats kennzeichnete. Es mußten Trompeten geblasen und besondere Opfer dargebracht werden, wie das an anderen Tagen der Freude und zu anderen Festzeiten geschah. (4. Mose 10:10; 28:11-15) Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Neumondfeier zu einem wichtigen Fest, das häufig zusammen mit den Sabbaten und „Festzeiten“ erwähnt wird. (Jes. 1:13; Hes. 46:1; Hos. 2:11) Das Gesetz sagte nicht ausdrücklich, daß am Neumondtag eines gewöhnlichen Monats keinerlei Arbeit getan werden durfte. Wir stellen jedoch fest, daß der Prophet Amos, der im 9. Jahrhundert v. u. Z. lebte, die Kaufleute tadelte, weil sie ungeduldig auf das Ende des Neumondes warteten, um ihre betrügerischen Geschäfte wiederaufnehmen zu können. Das zeigt, daß man im allgemeinen an den Neumondtagen keine Geschäfte tätigte und auch keine weltliche Arbeit verrichtete, sondern zusammenkam und Geselligkeit pflegte. — Amos 8:5; 1. Sam. 20:5, 24.

      8. (a) Warum war es ein günstiger Anlaß zur religiösen Unterweisung? (b) Was können Christen davon lernen?

      8 Wie der Sabbat, so war auch der Neumondtag besonders der Gottesanbetung gewidmet und diente als eine günstige Gelegenheit für die öffentliche Belehrung im Tempel. Die Propheten und andere Diener Gottes hatten an diesem Tag viel zu tun, denn es war üblich, daß jeder, der ein Problem hatte, diese Diener Gottes aufsuchte, um von ihnen Rat und Hilfe zu empfangen. (Hes. 46:1; 2. Kö. 4:22, 23) Über die Neumondfeier des siebenten Monats, Ethanim oder Tischri genannt, enthielt das Gesetz besondere Bestimmungen, und sie galt als eine heilige Festversammlung. Es wurde ausdrücklich gesagt, daß an diesem Tag keinerlei Arbeit verrichtet werden sollte. Außer an den zweiundfünfzig Wochensabbaten hatten die Juden also jedes Jahr noch an zwölf weiteren besonderen Tagen die Möglichkeit, Jehova zu lobpreisen und anzubeten sowie sein Wort zu hören. Jehova bot ihnen somit viele Gelegenheiten zur religiösen Unterweisung und Betätigung. Das sollte Christen vor Augen führen, wie wichtig es ist, daß sie sich Zeit nehmen, um Jehova anzubeten und sein Wort für sich und zusammen mit der Christenversammlung zu studieren.

      DER VERSÖHNUNGSTAG

      9. (a) Wann war das Versöhnungsfest, und was mußte das ganze Volk tun? (b) Erwähne kurz die wichtigsten Handlungen des Versöhnungstages.

      9 Im Monat Ethanim, neun Tage nach dem fröhlichen Fest der Trompeten, war ein weiteres Fest: der Versöhnungstag. Es war Israels wichtigster Tag und wurde am Zehnten des siebenten Monats begangen. Eine heilige Festversammlung fand statt, und es durfte keinerlei Arbeit verrichtet werden. Die Israeliten wurden angewiesen, ihre Seele zu kasteien, sehr wahrscheinlich durch Fasten. In 3. Mose, Kapitel 16, wird der Ablauf des ganzen Tages eingehend beschrieben. Damit du aus dieser Betrachtung den größtmöglichen Nutzen ziehst, möchten wir dich ermuntern, das ganze Kapitel durchzulesen. Wie du siehst, brachte der Hohepriester einen jungen Farren oder Stier für die Sünden Aarons, für die Sünden seines Hauses und die des Stammes Levi herbei, ferner zwei Ziegenböcke, von denen der eine, der Bock „für Jehova“, als Sündopfer für die übrigen Angehörigen der Nation geschlachtet werden und der andere als lebendiger Bock „für Asasel“ aufbehalten werden mußte. Nachdem der Hohepriester mit Räucherwerk in das Allerheiligste der Stiftshütte hineingegangen war, brachte er etwas von dem Blut der beiden Sündopfer — zuerst von dem des Stieres und dann von dem des Bockes — in das Allerheiligste und sprengte es vor den Deckel der Bundeslade. Später wurden die Tierleichen außerhalb des Lagers verbrannt. Nachdem der Hohepriester alle Sünden des Volkes auf den lebendigen Bock bekannt hatte, wurde das Tier in die Wüste geführt, von wo es nie mehr zurückkehrte. Danach mußte sich der Hohepriester baden und seine Kleider wechseln. Darauf wurden zwei Widder als Brandopfer dargebracht, der eine für Aaron und sein Haus und der andere für die übrigen Angehörigen der Nation.

      10. Welchem größeren Zweck diente der Versöhnungstag?

      10 Abgesehen davon, daß die Israeliten durch den Versöhnungstag geistig gestärkt und ermuntert wurden, war er auch ein Schatten von etwas weit Größerem. Er wies die Juden auf den Messias, den kommenden Befreier, hin, denn ihre Tieropfer konnten sie nicht wirklich von Sünden befreien. Aufrichtige Hebräer, die das Gesetz nach bestem Vermögen hielten, konnten erkennen, daß „die Menschen niemals mit den gleichen Schlachtopfern, die sie fortgesetzt Jahr für Jahr darbringen, die Hinzutretenden vollkommen machen. Würde sonst nicht das Darbringen der Schlachtopfer aufgehört haben ...? Im Gegenteil, durch diese Schlachtopfer wird Jahr für Jahr an Sünden erinnert.“ (Hebr. 10:1-3) Durch die Darbringung der Opfer am Versöhnungstag wurden gläubige Juden darauf hingewiesen, nach dem größeren Hohenpriester mit dem besseren Opfer, dem Opfer, das tatsächlich Sünden wegnehmen konnte, Ausschau zu halten. Aus den Psalmen geht hervor, daß der Loskaufspreis so hoch war, daß ihn keiner von ihnen hätte entrichten können. (Ps. 49:7, 8) Der Apostel Paulus, ein gläubiger Hebräer, sagte: „Folglich ist das Gesetz unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten.“ — Gal. 3:24.

      11. Was konnten die Opfer für die Juden nicht bewirken? Welche Befriedigung gaben sie ihnen jedoch?

      11 Der Apostel geht in seinem Brief an die Hebräer daher sehr gründlich auf die Bedeutung dieser Dinge ein. Er beschreibt die Stiftshütte und ihre Einrichtung sowie den Hohenpriester, der nur an e i n e m Tag im Jahr mit Tierblut in das Allerheiligste eintrat, um für die Sünden des Volkes und für sich selbst Opfer darzubringen. Dann sagt er: „Somit zeigt der heilige Geist deutlich an, daß der Weg in das Heilige noch nicht kundgemacht worden war, solange das erste Zelt stand. Ehen dieses Zelt ist ein Sinnbild für die bestimmte Zeit, die jetzt da ist.“ Darauf führt er weiter aus: „Indes vermögen diese [die Opfer, die sie darbrachten] denjenigen, der den heiligen Dienst versieht, nicht vollkommen zu machen, was sein Gewissen betrifft.“ Trotzdem hatten die Israeliten eine gewisse Befriedigung, wenn ihr Hoherpriester seinen Dienst verrichtete. Sie taten das, was Gott damals von ihnen verlangte, denn „sie [ihre Opfer] waren rechtliche Erfordernisse, die das Fleisch betrafen, und wurden bis zu der bestimmten Zeit der Richtigstellung der Dinge auferlegt.“ — Hebr. 9:1-10.

      12. Welchem Zweck diente das Zelt in der Wüste?

      12 In seinen weiteren Ausführungen erklärt er, daß die Dinge, die das Gesetz vorschrieb — zu denen auch der Versöhnungstag gehörte —, Veranschaulichungen weit größerer Dinge gewesen seien. Er sagt: „Als jedoch Christus als Hoherpriester der guten Dinge kam, die sich eingestellt haben durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, begab er sich, nicht mit dem Blut von Ziegenböcken und von jungen Stieren, nein, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heilige und erlangte eine ewige Befreiung für uns.“ (Hebr. 9:11, 12) Das Zelt in der Wüste war eine Einrichtung Gottes, die es den Israeliten ermöglichte, sich durch ihren Hohenpriester Gott zu nahen und eine sinnbildliche Vergebung der Sünden zu empfangen, durch die sie sich in Gottes Gunst erhalten und mit ihm in Harmonie bleiben konnten, bis er zu seiner Zeit das wahre Opfer beschaffte. Sie waren dann jeweils rein im Hinblick auf das Fleisch, denn Paulus sagt, sie seien in dem Maße geheiligt worden, daß das Fleisch rein geworden sei. — Hebr. 9:13.

      DAS GRÖSSERE ZELT

      13. (a) Was ist „das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht“ wurde? (b) Was wird für die Anbeter, die sich in diesem Zelt nahen, bewirkt?

      13 Was ist nun aber „das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht“ wurde? Es ist kein buchstäblicher Bau, sondern Gottes Einrichtung zur Versöhnung der Menschheit. Gott hat auch den großen Hohenpriester bestimmt: Jesus, den Vollkommenen, der für sich selbst kein Opfer darzubringen brauchte, sondern dessen Opfer die Sünden anderer sühnen konnte. Nachdem Jesus durch die Vorsorge Jehovas im Geiste auferweckt worden war, erschien er im wahren Allerheiligsten, im Himmel, wo Gott die rechtliche Möglichkeit geschaffen hatte, daß er den Wert seines Opfers darbringen konnte. (Hebr. 9:24) Paulus sagt hierüber: „Wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können?“ (Hebr. 9:14) Alle, die zu ihm kommen, erfahren daher mehr als nur eine Reinigung des Fleisches. Sie werden nämlich nicht mehr von dem Bewußtsein der Sündhaftigkeit gequält und haben das gute Gewissen, das sie sich durch Christus von Gott erbeten haben. — 1. Petr. 3:21.

      DER GEGENBILDLICHE VERSÖHNUNGSTAG

      14. (a) Wann und womit begann der gegenbildliche Versöhnungstag? (b) Wie diente Jesus als der Bock „für Asasel“? (c) Wie erfüllte er das, was dadurch dargestellt wurde, daß das Blut des Stieres und des Bockes in das Allerheiligste hineingebracht wurde?

      14 Israels Versöhnungstag umfaßte die Tagesstunden des zehnten Tages des siebenten Monats. Welche Zeitperiode umfaßt der große gegenbildliche Versöhnungstag? Nun, er begann im Herbst des Jahres 29 u. Z., als sich Jesus taufen ließ und sich darstellte, um Gottes Willen gemäß einen Opferweg zu gehen, was dadurch dargestellt worden war, daß der Stier und die beiden Ziegenböcke vor den Altar im Vorhof der Stiftshütte gebracht wurden. Der Tag dauerte bis in das Jahr 33 u. Z. hinein, und in dieser Zeit diente Jesus als Bock „für Asasel“, indem er seine vollkommene Lauterkeit trotz vieler Prüfungen und trotz der grausamen Verfolgung, die Satan über ihn brachte und die schließlich zu seinem Tod führte, bewahrte und die Sünden des Volkes für immer in die „Wüste“, das heißt in die Vergessenheit, trug. (Jes. 53:3-7) Seine Gebete, seine Ergebenheit und seine unerschütterliche Lauterkeit, die Jehova ebenso wohlgefällig waren wie das Räucherwerk, das jeweils ins Allerheiligste hineingebracht wurde, dienten dem Hauptzweck, zu dem Jesus auf die Erde gekommen war: der Rechtfertigung Gottes. Der gegenbildliche Versöhnungstag schloß auch seine Himmelfahrt ein, die dem Eintritt des Hohenpriesters in das Allerheiligste mit dem Blut des Stieres und dann mit dem Blut des Bockes entspricht. Jesus, der trotz seines Opferdienstes rein blieb, trägt nun die „Kleider“ der Herrlichkeit und Unsterblichkeit und ist für immer Hoherpriester geworden nach der Weise Melchisedeks. (Hebr. 6:20) Mit dem Darbringen des Wertes seines Lebensblutes im Allerheiligsten endete jedoch der gegenbildliche Versöhnungstag.a

      15. (a) Wie deutet Paulus an, daß es sich mit den segensreichen Auswirkungen des gegenbildlichen Versöhnungstages anders verhält als mit dem Darbringen des Wertes des Opfers Christi im Himmel? (b) In welchem Sinne dürfen diejenigen, die aus dem Lösegeld Nutzen ziehen möchten, „keinerlei Dienstarbeit“ tun? Wie müssen sie sich aber „kasteien“?

      15 Anders verhält es sich mit den segensreichen Auswirkungen des großen Versöhnungstages. Das deutet Paulus an, indem er weiter sagt: „Und wie, es Menschen aufbehalten ist [wegen der Sünde Adams], ein für allemal zu sterben, doch danach ein Gericht, so wurde auch der Christus ein für allemal als Opfer dargebracht, um die Sünden vieler [die von Adam die Sünde ererbt haben] zu tragen; und zum zweiten Mal, da er erscheint, wird es getrennt von Sünde sein und für die, welche ihn zu ihrer Rettung ernstlich erwarten.“ (Hebr. 9:27, 28) Alle Menschen sind zufolge ihrer Abstammung von ihrem Vorvater Adam verurteilte Sünder. Durch Christus ist jedoch „ein Gericht“ möglich geworden, das allen die Gelegenheit bietet, trotz der von Adam ererbten Sünde von dem Unvermögen, das ohne ihr Dazutun über sie gekommen ist, befreit zu werden und sich einzeln zu bewähren. (Röm. 8:20) Damit alle, denen das Lösegeld zugute kommen soll, dessen wohltuende Auswirkungen verspüren, müssen sie es auf sich anwenden lassen. Nur zu wissen, daß das Lösegeld im Himmel dargebracht wurde, kann sie nicht retten. Sie müssen bereuen und im Glauben an das Opfer und die Dienste Christi, des Hohenpriesters, gewissermaßen ruhen. Sie dürfen „keinerlei Dienstarbeit“ tun und dürfen sich nicht durch eigene Werke selbst zu rechtfertigen suchen. Der Hohepriester hat demnach immer noch ein Werk zu tun: Er muß den Nutzen seines Sünden sühnenden Opfers anwenden. — Hebr. 4:3, 10.

      16. Zeige, wo die vollständige Anwendung des Lösegeldes auf die 144 000 vor sich geht und daß Christus es nicht nur auf diese Klasse anwendet.

      16 Die Anwendung des Lösegeldes Christi hat zwei Gesichtspunkte, was durch die beiden Sündopfer dargestellt wurde, die an Israels Versöhnungstag dargebracht werden mußten. Da Christus den Wert seines menschlichen Lebens Jehova, seinem Vater, bezahlt und dadurch die Menschheit erkauft hat, muß er ihr nun den Nutzen des Lösegeldes zukommen lassen. Wir erinnern uns, daß Aaron das Blut des Stieres zugunsten des Priesterstammes Levi vor die Bundeslade sprengen mußte. Vom Jahre 33 u. Z. an bis in die Gegenwart segnete Christus seine 144 000 gesalbten geistigen Brüder vom Himmel aus, indem er den Nutzen seines Opfers unmittelbar auf sie anwandte. Sie sind in den neuen Bund aufgenommen worden, um mit Christus während seiner 1000-Jahr-Sabbat-Herrschaft Könige und Priester zu sein! (Luk. 22:20; Offb. 20:6) Sie sind jedoch nicht die einzigen Nutznießer des Opfers Christi. Nach dem Blut des Stieres wurde das Blut des Bockes für Jehova, das für das Volk war, gesprengt. Das Opfer Christi ist für die ganze Menschheit und muß unparteiisch auf alle, die Glauben üben, angewandt werden. Doch wann?

      17. Wann werden die Wohltaten des Lösegeldes den übrigen Menschen zuteil werden, und wann wird das Werk, durch das ihnen die Segnungen des größeren Versöhnungstages zuteil werden, beendet sein?

      17 Die Wohltaten des Loskaufsopfers Christi werden während der Tausendjahrherrschaft Christi allen, auch den aus dem Scheol oder Hades Auferweckten, zuteil werden. (Offb. 20:13) Am Ende der tausend Jahre wird der Same Abrahams alle Familien der Erde gesegnet haben. (1. Mose 12:3; 22:18) Alle, die sich segnen lassen, werden vollkommen gemacht. Dann wird das Werk, durch das den Menschen die Segnungen des großen Versöhnungstages zuteil werden, beendet sein. Der Wert des Loskaufsopfers Christi wird dann vollständig und unparteiisch auf sie angewandt worden sein, und der große Versöhnungstag Jehovas wird seinen Zweck erfüllt haben.

      EINE WOHNSTÄTTE FÜR VOLLKOMMENE MENSCHEN

      18. Was gibt uns die Gewähr, daß der Menschheit eine paradiesische Erde bevorsteht?

      18 Jesu Lösegeld deckte den Loskaufspreis für die Menschen und wird dazu beitragen, daß sie vollkommen gemacht werden. Was wird jedoch mit der Erde, ihrer Heimat, geschehen? Ziehen wir Gottes ursprünglichen Zweck in Betracht, zu dem er den Garten Eden geschaffen hatte, so stellen wir fest, daß jener Garten ein Heiligtum war, eine Stätte, an der Gott durch seinen Geist wohnen sollte. Er war eine vollkommene, herrliche Stätte, eine passende Umgebung für Menschen, die ihrem Gott in vollkommener Heiligkeit dienen sollten. Da Jehova wiederum bei den Menschen wohnen wird und sie wiederum seine Söhne sein werden, ist anzunehmen, daß Hand in Hand mit der Vervollkommnung der Menschheit die Schaffung einer paradiesischen Erde geht, das heißt, die ganze Erde wird zu einem Paradies gemacht, und zwar so, wie Jehova, der große Architekt, es ursprünglich vorhatte. Wie auferbauend und ermunternd ist es doch, die prophetische Bedeutung des vorbildlichen Versöhnungstages und seine segensreichen Auswirkungen zu verstehen! — Röm. 8:20, 21.

      DAS PURIMFEST

      19. Welche geschichtlichen Ereignisse führten zur Einsetzung des Purimfestes?

      19 Um das Jahr 474 v. u. Z. wurde dem jüdischen Festkalender ein weiteres Fest hinzugefügt. Die geschichtlichen Ereignisse, die Mordokai veranlaßten, dieses dreitägige Fest, Purim genannt, einzuführen, sind für heute lebende Christen von solch großer prophetischer Bedeutung und sind eine solche Ermunterung, daß wir sie hier erörtern möchten. Die Juden lebten unter persischer Herrschaft und waren in 127 Landschaften oder Provinzen zerstreut. Ein gewisser Haman, ein Amalekiter, der die Juden haßte, war der Oberste über alle Fürsten des Persischen Reiches. Dieser Mann hatte in seinem Herzen beschlossen, alle Juden im Persischen Reich umzubringen. Da er sehr religiös und abergläubisch war, befragte er seine Götter, an welchem Tag er die Juden umbringen lassen solle, indem er das Pur oder Los warf. Das Los fiel auf den Dreizehnten des zwölften Monats oder des Adar. Das gab ihm etwa ein Jahr Zeit, um das Blutbad vorzubereiten, denn das Los wurde im ersten Monat geworfen. Es gab aber auch den Juden Zeit, sich an ihren Gott zu wenden und ihn um Befreiung anzuflehen und sich entsprechend vorzubereiten. — Esth. 9:20-22; 3:1-7.

      20. Welche falschen Anklagen wurden gegen die Juden erhoben, und welche Folgen hatte das?

      20 Als Haman das Datum, das er auf abergläubische Weise gewählt hatte, kannte, trug er dem König seine Bitte vor, indem er die Juden als ein aufrührerisches und gefährliches Volk hinstellte, das die Gesetze des Königs nicht befolge, sondern seine eigenen Bräuche habe, die von denen jedes anderen Volkes verschieden seien. Haman sagte, es werde die Krone nichts kosten, denn das für das Blutbad erforderliche Geld — 10 000 Talente Silber (etwa 8 456 400 Dollar) — werde in die Schatzkammer des Königs gebracht. Der König gewährte ihm die Bitte. Daraufhin wurde das Gesetz erlassen, daß am Dreizehnten des Adar die Juden im ganzen Persischen Reich getötet werden sollten. Es schien, als ob Haman den Zenit seines Ruhms erreicht hätte; doch die Situation änderte sich sehr schnell. — Esth. 3:9-15.

      21. (a) Wie wirkten die Juden diesem Angriff entgegen, und mit welchem Ergebnis? (b) An welchen Tagen sollte dieses Fest gefeiert werden, und warum?

      21 Durch das furchtlose Vorgehen der Königin Esther, die selbst Jüdin war, wurde nämlich ein anderes Gesetz erlassen, das den Juden das Recht gewährte, „für ihr Leben einzustehen, zu vertilgen, zu töten und umzubringen alle ..., die sie ... bedrängen würden ..., am dreizehnten Tage des zwölften Monats, das ist der Monat Adar“. Unter der Führung des gläubigen Mordokai bereiteten sich die Juden auf ihre Verteidigung vor. Als der Tag kam, unterstützte sie nicht nur das persische Volk, sondern gemäß dem Geschichtsbericht auch „alle Fürsten der Landschaften und die Satrapen und die Landpfleger und diejenigen, welche die Geschäfte des Königs besorgten, ... denn die Furcht vor Mordokai war auf sie gefallen ... und sie töteten unter ihren Hassern fünfundsiebenzigtausend“. In der Burg Susan dauerte der Kampf bis zum nächsten Tag, und es wurden insgesamt 810 Feinde getötet, unter anderem auch die zehn Söhne Hamans. Die Juden in den Landschaften und in Susan hielten am Vierzehnten und Fünfzehnten Festgelage ab. Daraufhin verpflichtete sie Mordokai, den Vierzehnten und Fünfzehnten des Monats Adar Jahr für Jahr „als Tage des Gastmahls und der Freude“ zu feiern „und Geschenke an die Armen“ zu geben. Die Juden wurden dadurch jedes Jahr an ihre Befreiung erinnert und Jahr für Jahr veranlaßt, Jehova, den Gott der Befreiung, zu rühmen und zu preisen. — Esth. 8:9 bis 9:22.

      DIE NEUZEITLICHE ERFÜLLUNG

      22. (a) Wer wurde durch die Juden und wer durch Haman dargestellt? (b) Welche falschen Anklagen wurden gegen sie erhoben?

      22 Wie die Juden in den Tagen Mordokais, so hat man in unserer Zeit auch die wenigen noch auf der Erde lebenden geistigen Brüder Christi, den „Überrest“ des geistigen Israel, angeklagt, staatsfeindlich und eine Gefahr für die Sicherheit zu sein. Die neuzeitliche „Haman“-Klasse, die religiösen Führer der Christenheit, haben beschlossen, sie als Zeugen des Höchsten, als Zeugen Jehovas, zu vernichten. Jesus Christus, der — wie Ahasveros einst über das Persische Reich herrschte — seit 1914 als König über die ganze Erde herrscht, hat diese bösartigen Angriffe, die aufgrund der verschiedensten falschen Anklagen auf das Leben des Überrests unternommen wurden, als eine schwere Prüfung zugelassen. Doch wie der persische König den Juden gestattete, für ihr Leben zu kämpfen, so gestattete auch Christus Jesus den Gliedern des Überrests, für ihr Leben als Zeugen Jehovas einzustehen und gegen ihre Feinde zu kämpfen.

      23. Wie haben die Glieder des Überrests für ihr Leben gekämpft?

      23 Ist es der Geistlichkeit der Christenheit mit der Hilfe des Staates gelungen, die Glieder des Überrests als Zeugen Jehovas zu töten und ihr Werk der Verkündigung des Königreiches Jehovas lahmzulegen? Nein! Wie die Juden in den Tagen des Ahasveros für ihr Leben einstanden, so haben auch die Glieder des Volkes des Herrn voll Eifer um ihr Leben und um ihre Rechte als Prediger und Zeugen gekämpft, natürlich nicht mit buchstäblichen Waffen, sondern mit allen ihnen zur Verfügung stehenden gesetzmäßigen Mitteln und mit dem „Schwert des Geistes“, dem Worte Gottes. (Eph. 6:13-17) Sie haben die gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich beharrlich weiter gepredigt. Mit der Hilfe ihrer geistigen Waffen und der ihnen zur Verfügung stehenden gesetzmäßigen Mittel vermochten sie ihr geistiges Leben als Zeugen Jehovas und ihr Recht, seinen Namen weltweit zu predigen, zu schützen, ja sie haben, sinnbildlich gesprochen, viele ihrer Angreifer „getötet“, indem sie die Macht und den Einfluß ihrer Feinde, die unfähig sind, ihr Predigtwerk zu „töten“, „getötet“ haben.

      24. (a) Was wurde durch die Tötung der Feinde der Juden dargestellt? (b) Wer hat sich, dem Vorbild entsprechend, dem Überrest angeschlossen und ihn unterstützt?

      24 Durch das Werk des Überrests ist der Einfluß der falschen Religion so weit gebrochen worden, daß Tausende aufrichtiggesinnter Menschen sich von ihr abgewandt und auf der Seite des Überrests Stellung bezogen haben, wie das auch in den Tagen Mordokais geschah: „Viele aus den Völkern des Landes wurden Juden.“ (Esth. 8:17) Sie hatten erkannt, daß die Gunst des Königs von Haman gewichen war und die Juden sie nun genossen, ja daß der König sogar dafür gesorgt hatte, daß sie am Leben blieben. Ebenso sind seit dem Jahre 1931 und besonders seit dem Jahre 1935 viele Menschen tief beeindruckt worden, weil sie gesehen haben, daß Gottes Gunst offensichtlich auf dem kleinen Überrest der geistigen Juden ruht. Sie haben beobachtet, wie die Glieder dieses Überrests gegen die ganze Welt gekämpft haben, um ihr Leben als christliche Zeugen Jehovas zu retten. Es ist in ihnen ein lebhaftes Interesse für den unnachgiebigen Kampf geweckt worden, den der Überrest für die wahre Gottesanbetung und für einwandfreie sittliche Grundsätze führt. Sogar einige Männer, die — wie die Fürsten und Landpfleger in den Tagen Mordokais — führende weltliche Stellungen einnehmen, haben den Überrest in seinem Kampf unterstützt, indem sie ihm in ihrer Eigenschaft als Regierungsbeamte oder Richter jede nur mögliche Hilfe geboten haben. In den Augen des Überrests und der „großen Volksmenge“, die sich dem Überrest im Predigen der guten Botschaft vom Königreich angeschlossen hat, haben die gegenbildlichen religiösen Führer ihren Einfluß und ihre Macht bereits verloren, sie sind gewissermaßen tot, und in absehbarer Zeit wird Jesus Christus, der regierende König, alle seine irdischen Feinde in der Schlacht von Harmagedon vollständig vernichten. Bis dahin werden noch viele Menschen auf der Seite des Überrests Stellung beziehen, wie das in dem erwähnten Drama veranschaulicht wurde. Das alte Purimfest hat somit eine gegenbildliche Bedeutung, die heute lebenden Christen die Zuversicht gibt, daß Gott alle seine Feinde besiegen wird.

      DAS FEST DER EINWEIHUNG

      25. Warum mußte der Tempel neu eingeweiht werden?

      25 Der geschichtliche Hintergrund des Festes der Einweihung ist sehr interessant. Im Jahre 198 v. u. Z. kam Palästina unter die Herrschaft des syrischen Königs Antiochos III. Sein Sohn Antiochos IV. Epiphanes war ein religiöser Fanatiker. Er bemühte sich sehr, die Juden zur griechischen Religion zu bekehren. Er plünderte den Tempel in Jerusalem und setzte einen Hohenpriester ein, der die Hellenisierung förderte. Jehova zum Hohn weihte er den Tempel dem olympischen Zeus oder Jupiter. Er errichtete über dem großen Altar Jehovas, der im Tempelvorhof stand und auf dem man Jehova früher die täglichen Opfer dargebracht hatte, einen neuen heidnischen Altar. Schließlich wurde am 25. Kislev des Jahres 168 v. u. Z. dem Zeus des Olymps (in Griechenland) das erste Opfer auf diesem heidnischen Altar dargebracht. Abschriften des mosaischen Gesetzes wurden verbrannt, und wer eine solche Abschrift besaß, wurde mit dem Tode bestraft. Die Beschneidung galt als ein schweres Verbrechen, und die Juden wurden sogar gezwungen, Schweinefleisch zu essen.

      26. Warum wurde das Fest der Einweihung den übrigen Festen hinzugefügt? Wann wurde es gefeiert?

      26 Diese Entweihung des Heiligtums Jehovas und die Hellenisierung der Juden durch grausame Gewalt führte im Jahre 167 v. u. Z. zum Aufstand unter der Anführung der Makkabäer. Drei Jahre führten die Syrer einen erbitterten Kampf gegen die Juden, wurden aber schließlich trotz ihrer gewaltigen militärischen Überlegenheit geschlagen. Im Jahre 165 v. u. Z. nahmen die Juden Jerusalem wieder ein, und am 25. Kislev, oder genau drei Jahre nachdem die Syrer den Tempel entweiht hatten, wurde das Heiligtum gereinigt und wieder Jehova geweiht. Das war ein bedeutungsvoller Tag, und die Juden erinnern sich heute noch daran. Jahr für Jahr feierten sie am 25. Kislev (November/Dezember) die Einweihung des Tempels. Das Fest dauerte acht Tage. Die Juden versammelten sich im Tempel oder in der Synagoge ihres Wohnortes. Gemäß der jüdischen Überlieferung war es ein Anlaß der Freude und Fröhlichkeit. Auf diese Weise wurde das Fest der Einweihung den im mosaischen Gesetz erwähnten Festen hinzugefügt.

      27. Welchen wichtigen Punkt sollten Anbeter des wahren Gottes im Hinblick auf das Feiern von Festen beachten?

      27 Die Reinigung des Tempels Jehovas von heidnischem Götterkult war bestimmt ein guter Grund, jedes Jahr ein fröhliches Erinnerungsfest zu feiern. Jehova bewahrte den Tempel bis zum Kommen des Messias. Jesus Christus hielt sich während des Festes der Einweihung im Tempel auf. (Joh. 10:22, 23) Die Juden hatten jedoch schon lange aufgehört, diesem Fest entsprechend zu handeln; sie selbst hatten den Tempel auf eine Weise verunreinigt, daß Jesus zu ihnen sagte, sie hätten dieses „Haus des Gebets“ zu einer „Räuberhöhle“ gemacht. Ihr Abfall vom Glauben veranlaßte sie sogar, ihren Messias zu verwerfen, und bewog Jesus, zu ihnen zu sagen: „Seht, euer Haus wird euch verödet überlassen.“ Wir sehen also, daß Jehova durch ein Fest nur dann geehrt und gepriesen wird, wenn die Feiernden auch der Bedeutung des Festes entsprechend handeln. (Matth. 21:13; 23:38) Im folgenden Artikel wird in Verbindung mit Jehovas „Festzeiten“ eine weitere begeisternde Vorkehrung behandelt und gezeigt, wie Jehova ihre prophetische Bedeutung auf eine Weise erfüllen läßt, die seinem Namen Ehre bereitet.

      [Fußnote]

      a Siehe The Watchtower vom 1. September 1942, unter der Überschrift „Versöhnung für die Neue Welt“, 3. Teil, Seite 267, Abschnitt 43, ferner: Auch du kannst Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen, Seite 41, Absatz 14.

  • Die drei jährlichen nationalen Festversammlungen
    Der Wachtturm 1967 | 15. Oktober
    • Die drei jährlichen nationalen Festversammlungen

      „Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor Jehova, deinem Gott, erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird.“ — 5. Mose 16:16.

      1. Welche nationalen Festversammlungen wurden im alten Israel jährlich gefeiert?

      AUSSER den Festen, die die Juden in ihren Heimatstädten und -dörfern feierten, waren drei große nationale Festversammlungen vorgesehen. Es sollten heilige Festversammlungen dem Jehova sein. Das Gesetz schrieb vor: „Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor Jehova, deinem Gott, erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird.“ Es war demnach Jehovas Wunsch, daß sich die ganze Nation dreimal im Jahr an einem bestimmten Ort, an einem Ort, den er erwählte, versammeln sollte. Von den Tagen des Königs Salomo an war dieser Ort der Tempel in Jerusalem. Jehova legte auch die Zeit und das Programm für diese jährlichen Zusammenkünfte fest. Die erste Festversammlung fand im Vorfrühling statt und dauerte acht Tage, vom 14. bis 21. Nisan, und schloß die Feier des Passahs und des Festes der ungesäuerten Brote ein. Im Spätfrühling, am 6. Siwan, fand eine eintägige Festversammlung zur Feier des Festes der Woche oder des Pfingstfestes statt. Die dritte und letzte Festversammlung war im Herbst, vom 15. bis 21. Ethanim, und diente der Feier des Laubhüttenfestes, das mit einer feierlichen Festversammlung am 22. Ethanim endete. — 5. Mose 16:16; 3. Mose 23:4-22, 33-36; 2. Mose 23:14-17.

      2. Welchen Nutzen zog das Volk aus diesen Festversammlungen?

      2 Diese Festversammlungen waren „Festzeiten Jehovas“, und das Gesetz gebot: „Man soll nicht leer [nicht mit leeren Händen, Me] vor Jehova erscheinen: ein jeder nach dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen Jehovas, deines Gottes, den er dir gegeben hat.“ Das heißt jedoch nicht, daß die Teilnehmer an diesen Festversammlungen aus dem Zusammenkamen nicht auch selbst großen Nutzen zogen. Die Gemeinschaft ließ sie verspüren, daß sie e i n Volk, e i n e heilige Nation waren, die Jehova, dem allein wahren Gott, vereint diente. Der tägliche Gottesdienst im Tempel, die Lobpreisungen und Danksagungen, die Jehova für seine Güte und seine Segnungen öffentlich dargebracht wurden, und der Rat, den die Priester erteilten — all das stärkte die bei diesen Festversammlungen Anwesenden in ihrem Entschluß, Jehova weiterhin treu zu dienen. Durch diese Feste wurden alle, besonders diejenigen, die aus entfernten Orten kamen, ermuntert. Es waren Anlässe, bei denen sich die ganze Nation glücklich und fröhlich versammelte, um sich vor Jehova zu freuen und um erbaut zu werden. — 3. Mose 23:4, NW; 5. Mose 16:16, 17; 3. Mose 23:40; 5. Mose 14:24-27.

      3. (a) Wie zeigte Jehova, daß er die drei „Festzeiten“ als wichtig betrachtete? (b) Wie betrachteten manche Familienhäupter die Festversammlungen?

      3 Jehova wußte genau, wie wichtig diese jährlichen nationalen Versammlungen für die Einheit der Nation und die Reinerhaltung seiner Anbetung im ganzen Lande waren. Deshalb gebot er, daß alle Männlichen bei diesen Festen anwesend sein müßten. In Verbindung mit dem Passah ordnete er sogar an, daß jeder männliche Israelit, der es hätte feiern können, das heißt, der nach dem Gesetz rein und „nicht auf einer Reise“ war, es aber absichtlich nicht feierte, mit dem Tode bestraft werden mußte. (4. Mose 9:13, Lu) Viele israelitische Familienhäupter schätzten den erzieherischen, glaubensstärkenden und gesellschaftlichen Wert dieser Festversammlungen so sehr, daß sie nicht allein nach Jerusalem hinaufzogen, sondern auch Frau und Kinder mitnahmen. Welch interessante Reise für eine Familie! Welche unauslöschlichen Eindrücke die Kinder mit nach Hause genommen haben müssen! Viele Familien befolgten auch den Rat des Gesetzes, jeden Monat etwas Geld beiseite zu legen, um diesen jährlichen Festversammlungen beizuwohnen, und so waren diese Reisen für sie keine allzu große finanzielle Belastung. Joseph, der Pflegevater Jesu, war ein solch fürsorgliches liebendes Familienhaupt. Seine Familie pflegte „Jahr für Jahr zum Passahfest nach Jerusalem zu gehen“. — Luk. 2:41-50.

      4. Warum erforderte es Glauben, die Männer dreimal im Jahr nach Jerusalem hinaufziehen zu lassen?

      4 Diese Reisen nach Jerusalem, die alle männlichen Israeliten dreimal im Jahr entweder allein oder mit der ganzen Familie unternehmen mußten, um den Festversammlungen beizuwohnen, stellten den Glauben der Israeliten an die schützende Macht Jehovas auf die Probe. Warum? Der Geschichtsbericht in den Hebräischen Schriften zeigt, daß die Juden von Feinden umgeben waren und ständig für ihre Unabhängigkeit kämpfen mußten. Da waren die Philister, die Syrer, die Amalekiter, die Amoriter, die Ammoniter und die Moabiter, die Ägypter, die Assyrer und die Babylonier, die alle gierig nach dem Lande Palästina blickten. Es wäre für diese Feinde also äußerst günstig gewesen, das Land anzugreifen, während die Männer bei den Festen in Jerusalem waren. Nur einige Frauen und Kinder blieben jeweils zu Hause. Glaubte tatsächlich die ganze Nation, daß Jehova das Land und die verlassenen Städte und leerstehenden Häuser beschützen würde, wie er es durch die Worte verheißen hatte: „Niemand wird deines Landes begehren, wenn du hinaufziehst, um vor dem Angesicht Jehovas, deines Gottes, zu erscheinen dreimal im Jahre.“? (2. Mose 34:24) Wenden wir unsere Aufmerksamkeit wiederum dem Schauplatz in Jerusalem zu, und beobachten wir, wie sich die Juden zu ihren jährlichen Festen versammelten; es wird uns ermuntern und unseren Glauben stärken.

      DAS PASSAHFEST

      5, 6. Beschreibe das Passahfest.

      5 Wenn während des Passahs, das am 14. Nisan gefeiert wurde, ein kleiner jüdischer Sohn seinen Vater fragte: „Was bedeutet euch dieser Dienst?“ (2. Mose 12:26, NW), dann antwortete der Vater: „Nachdem unsere Väter 215 Jahre in Ägypten gewohnt hatten und unter dessen strenger Herrschaft während der meisten dieser Jahre als Sklaven schlecht behandelt worden waren, befreite Jehova sein Volk am 14. Nisan [1513 v. u. Z.] und bewies dadurch, daß er mächtiger war als alle Götter Ägyptens. Vier Tage vorher, am Zehnten des Monats, mußte jedes Familienhaupt ein männliches, einjähriges Lamm oder eine Ziege ohne Fehl ins Haus nehmen. Am 14. Nisan, nach Sonnenuntergang, wurde das Tier geschlachtet und dann ganz, ohne daß ihm ein Bein gebrochen wurde, gebraten. Das Blut wurde an die Oberschwelle und an die beiden Türpfosten gesprengt, wo jeder Vorübergehende es sehen konnte. Danach durfte niemand mehr das Haus verlassen.“

      6 „Etwas später an diesem Abend versammelte sich die ganze Familie um den Tisch, um das Passahlamm oder die Passahziege mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern zu essen. Man aß es in Eile, ohne sich hinzusetzen, stehend, die Lenden gegürtet, die Schuhe an den Füßen und einen Stab in der Hand. Alle waren bereit, in derselben Nacht auszuziehen, wie Jehova es durch seinen Propheten Moses verheißen hatte, und Jehova erwies sich als der wahre Gott. Um Mitternacht schlug der Engel Jehovas alle Erstgeborenen Ägyptens, vom Menschen bis zum Vieh, vom Pharao bis hinab zum einfachsten Bewohner des Landes. Doch wegen des Blutes an den Türen unserer Vorväter ging der Engel an ihren Häusern vorüber. Darum wird des Fest ‚Passah‘, was ‚Vorübergehen‘ bedeutet, genannt, weil der Engel an den Häusern der Israeliten vorüberging oder sie übersprang und dadurch die Erstgeburt der Israeliten verschont blieb. Diese Plage, die zehnte, zwang den unbeugsamen Pharao, Jehovas Volk ziehen zu lassen. Sechshunderttausend Männer, außer den Frauen und Kindern und einer großen Menge Mischvolk, zogen am darauffolgenden Morgen als ein freies Volk aus. Eine wunderbare Befreiung!“

      7. Welche zeremoniellen Merkmale wurden ihm später hinzugefügt? Warum?

      7 „Dieses Tages gedenkt man stets in Israel. Schon vor der Befreiung hatte Jehova Moses geboten: ‚Und dieser Tag soll euch ein Gedenktag sein, und ihr sollt ihn als ein Fest dem Jehova durch eure Generationen hindurch feiern.‘ Das Essen des Passahlammes mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern erinnert die Israeliten nicht nur an die Trübsal in Ägypten und an ihren plötzlichen Auszug, sondern auch an die wunderbare Befreiung von der grausamen Sklaverei unter dem mächtigen Pharao. Deshalb ist das Passah ein fröhliches Fest. Um diese Freude zum Ausdruck zu bringen, begann man später bei diesem Fest der Befreiung auch Wein zu verwenden und Lieder zu singen. Während des ersten Teils der Feier sang man zum Beispiel das ‚Ägyptische Hallel‘, das heißt den 113. und 114. Psalm, und zum Schluß die Psalmen 115 bis 118. Du siehst also, mein Sohn, die Opferung des Passahlammes rettete nicht nur die jüdische Erstgeburt, sondern brachte die große Befreiung unseres Volkes mit sich. Die Feier dieses Festes sollte die Juden veranlassen, Jehova, ihrem großen Gott und Befreier, gegenüber Dankbarkeit und Wertschätzung zu bekunden. Es soll ein fröhliches Fest zum Ruhme und zur Ehre Jehovas sein.“ — 2. Mose 12:14, 27-42, NW.

      EINE BESSERE BEFREIUNG

      8. Wer ist das wahre Passahlamm?

      8 Das Passah war nicht nur ein fröhliches Fest, das an vergangene Dinge erinnerte, sondern es war auch ein Schatten künftiger, besserer Dinge und wies auf das wirkliche, größere Passahlamm hin. Der Apostel Paulus kennzeichnete das wirkliche Passahlamm mit den Worten: „Denn Christus, unser Passah, ist tatsächlich geopfert worden.“ (1. Kor. 5:7) Ja, Christus Jesus wurde im Jahre 33 u. Z., genau am 14. Nisan, als das vollkommene Lamm Gottes geopfert. Durch dieses Opfer wurde der Grund für eine weit größere Befreiung gelegt, als es die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft war.

      9. (a) Was wurde durch die Verschonung der Erstgeburt beim Passah in Ägypten dargestellt? (b) Was wurde nach dem Passahfest gefeiert, und was wurde dadurch veranschaulicht?

      9 Diese Befreiung ist für Jehovas geistige „Erstgeborene“, für die geistigen Brüder Christi, die 144 000. Jehova hat sie von der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreit und sie zu geistigen Söhnen gemacht, die die Aussicht auf unsterbliches Leben im Himmel haben. Bei der Passahfeier gedachten die Israeliten der Befreiung der Erstgeborenen; das Fest der ungesäuerten Brote dagegen, das unmittelbar danach sieben Tage lang gefeiert wurde, erinnerte sie an die Zeit der Befreiung des ganzen Volkes Israel und des Mischvolkes am Roten Meer. Das Opfer Christi bildet daher auch die Grundlage für die Befreiung der großen Menge der „anderen Schafe“ Jesu, die in Harmagedon von der gegenwärtigen Welt, die der größere Pharao, Satan, der Teufel, beherrscht, befreit werden und dann die Gelegenheit erhalten, ewig auf der Erde zu leben. — 2. Mose 12:37-39, 42; 1. Kor. 5:8; Offb. 7:9; Joh. 10:16.

      DAS FEST DER UNGESÄUERTEN BROTE

      10. Woran wurden die Juden beim Fest der ungesäuerten Brote erinnert?

      10 Der Tag nach dem Passah kennzeichnete den Beginn des Festes der ungesäuerten Brote, das sieben Tage dauerte, vom 15. bis 21. Nisan. Während dieser sieben Tage aßen die Israeliten weiter ungesäuertes Brot, ja, es durfte kein Sauerteig in den Häusern sein. Dieses Gesetz war sehr streng. Jeder, der beim Essen von Gesäuertem betroffen wurde, mußte vom Volke abgeschnitten, das heißt getötet, werden. Die Beseitigung jeglichen Sauerteigs und alten gesäuerten Brotes deutete an, daß sich die Juden von den schlechten Einflüssen, denen sie in Ägypten in religiöser, politischer und sittlicher Hinsicht ausgesetzt waren, abgewandt hatten und als gereinigtes, freies Volk, das Jehova, seinem Gott und Beschützer, vollständig ergeben war, zu leben begonnen hatten. Dieses Fest sollte sie also nicht nur an die Befreiung von der Trübsal in Ägypten und an ihren plötzlichen Auszug erinnern, sondern auch daran. daß sie sich von allen heidnischen Bräuchen, vom Sauerteig der Welt Satans, fernhalten mußten. Die ungesäuerten Brote sollten ihnen einprägen, daß sie Jehova aufrichtig und treu dienen sollten. — 2. Mose 12:39; 5. Mose 16:3.

      11. Welches Opfer wurde am 16. Nisan dargebracht? Warum?

      11 Der nächste Tag der Festversammlung, der 16. Nisan, war ein weiterer besonders gekennzeichneter Tag. An diesem Tag, dem zweiten Tag des Festes der ungesäuerten Brote, begann man offiziell mit der Ernte. Die Juden durften vor diesem Tag, an dem Jehova die Erstlinge dargebracht wurden, nicht von den Erzeugnissen der neuen Ernte essen. An diesem Tag mußte der Hohepriester im Heiligtum eine Garbe der Erstlinge der Gerstenernte vor Jehova weben. (3. Mose 23:10-14) Während des siebentägigen Festes mußten, abgesehen von den üblichen Opfern, Tag für Tag zwei junge Stiere, ein Widder und sieben männliche Lämmer als Brandopfer und ein Bock als Sündopfer dargebracht werden. Darüber hinaus brachten die einzelnen Israeliten viele freiwillige Opfergaben dar. Das Fest kam am siebenten Tag, dem 21. Nisan, mit einer allgemeinen Versammlung zum Höhepunkt und zum Abschluß. — 3. Mose 23:8; 4. Mose 28:19-24; 2. Mose 23:15.

      12. Was lernen wir aus 2. Chronika 30:21, 22?

      12 Den Teilnehmern an dieser Festversammlung erging es jeweils ungefähr so wie den Juden, die in den Tagen Hiskias nach Jerusalem hinaufzogen. Wir lesen: „Und die Kinder Israel, die sich in Jerusalem befanden, feierten das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang mit großer Freude; und die Leviten und die Priester lobten Jehova Tag für Tag mit den Instrumenten des Lobes Jehovas ... Und sie aßen das Festopfer die sieben Tage hindurch, indem sie Friedensopfer [Gemeinschaftsopfer, NW] opferten und Jehova, den Gott ihrer Väter, priesen.“ (2. Chron. 30:21, 22) Dieses Fest war eine fröhliche und glaubensstärkende Festversammlung, die die ganze Nation an ihre Befreiung aus Ägypten erinnerte und auch daran, daß sie Jehova in Reinheit und Treue dienen und anbeten sollten. Die ganze Nation wurde gestärkt und jeder einzelne geistig auferbaut.

      ‘LASST UNS DAS FEST BEGEHEN’

      13. Wie feiern Christen dieses Fest heute?

      13 Durch folgende Worte in 1. Korinther 5:7, 8 weist der Apostel Paulus auch die Christen des zwanzigsten Jahrhunderts an, das Fest der ungesäuerten Brote zu feiern: „Fegt den alten Sauerteig aus [wie es die Juden taten], damit ihr eine neue Masse seiet, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn Christus, unser Passah, ist tatsächlich geopfert worden. Darum laßt uns das Fest nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit dem Sauerteig der Schlechtigkeit und Bosheit begehen, sondern mit ungesäuerten Broten der Aufrichtigkeit und Wahrheit.“ Aufgrund des Opfers Jesu sind die 144 000 geistigen Israeliten von der Welt Satans befreit und von deren Verurteilung erlöst worden. Sie werden als „ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitztum [Jehovas]“ bezeichnet. (1. Petr. 2:9) Solange sie auf der Erde sind, müssen sie in diesem heiligen Zustand, der durch die ungesäuerten Brote dargestellt wurde, bleiben. Sie müssen sich vor dem Sauerteig dieses alten Systems der Dinge, vor dessen falscher Religion und dessen Sittenverfall, hüten. Sie dürfen sich nicht verunreinigen, weder in geistiger noch in sittlicher Hinsicht. Sie müssen in Treue und Aufrichtigkeit ein ständiges Fest der Lobpreisung und der Freude feiern, indem sie das Vorhaben Jehovas freudig in der ganzen Welt bekanntmachen. Die Glieder der „großen Volksmenge“, die „anderen Schafe“, die heute mit ihnen verbunden sind, müssen die gleiche Gesinnung haben.

      14. Was wurde dadurch veranschaulicht, daß der Hohepriester eine Garbe der Erstlinge der Gerstenernte weben mußte?

      14 Das Weben der aus den Erstlingen der Gerstenernte bestehenden Garbe schattete einen weiteren wichtigen Punkt vor. Wiederum verhilft uns der Apostel Paulus zum richtigen Verständnis. Er sagt: „Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden, der Erstling derer, die im Tode entschlafen sind ... Christus, der Erstling.“ Mit der Darbringung der Erstlinge der Gerstenernte war kein Sauerteig verbunden; auch Jesus Christus war „loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern“. Wie die Garbe am 16. Nisan gewebt wurde, so wurde Jesus, der „Erstling“ oder der „Erstgeborene von den Toten“, am 16. Nisan des Jahres 33 u. Z. auferweckt. Da Jesus der „Erstling“ oder „Erstgeborene von den Toten“ genannt wird, muß es nach ihm noch weitere „Früchte“ geben. Das wurde durch das nächste Fest vorgeschattet. — 1. Kor. 15:20-23; Hebr. 7:26; Apg. 26:23; Kol. 1:18; Offb. 1:5.

      DAS FEST DER WOCHEN

      15. (a) Wann fand das Fest der Wochen statt? (b) Welches besondere Opfer wurde dargebracht?

      15 Fünfzig Tage nach dem 16. Nisan, am 6. Siwan, fand die zweite nationale Festversammlung statt, das Fest der Wochen, auch Pfingsten genannt, was der fünfzigste Tag bedeutet. Es war eine eintägige Festversammlung. Viele Festteilnehmer blieben vom Passah bis Pfingsten in Jerusalem. Pfingsten war ein sehr fröhlicher Anlaß; es war „das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Arbeit, dessen, was du auf dem Felde säen wirst“. (2. Mose 23:16) In den meisten Gebieten war die Weizenernte beendet, und man brachte nun Jehova im Heiligtum die Erstlinge dar. „Aus euren Wohnungen sollt ihr [zwei] Webe-Brote bringen ..., gesäuert sollen sie gebacken werden, als Erstlinge dem Jehova.“ Interessanterweise wurde bei diesem Fest Sauerteig verwendet. Es wurden viele zusätzliche Opfer dargebracht, und das Volk brachte auch freiwillig persönliche Gaben dar, je nachdem, wie Jehova die einzelnen gesegnet hatte. Alle sollten sich freuen, auch die Sklaven und die Fremdlinge sowie die Waisen und Witwen. — 3. Mose 23:17-21; 5. Mose 16:10-12.

      16. Was stellten die beiden Brote dar? Warum waren es zwei?

      16 Das bemerkenswerteste Fest der Wochen, das je gefeiert wurde, war das nach der Auferstehung Jesu, im Jahre 33 u. Z. Der Geschichtsschreiber und Arzt Lukas berichtet ausführlich über dieses denkwürdige Pfingstfest. (Siehe Apostelgeschichte, Kapitel 2.) An diesem Tag begann sich das Weben der zwei gesäuerten Brote zu erfüllen. Die beiden Brote versinnbildlichten die ganze Klasse der 144 000 geistgezeugten Glieder des Leibes Christi, die von Christus Jesus, dem größeren Hohenpriester, vor Jehova gewebt oder ihm als heilig dargestellt wurden. Die 120 Jünger, die sich im Obersaal versammelt hatten, waren die ersten Glieder dieser Klasse, die dargestellt wurden, und die Einsammlung der übrigen ist nach Pfingsten des Jahres 33 u. Z. fortgesetzt worden und hat bis in unsere Zeit angedauert, und heute lebt noch ein Überrest auf der Erde. Die ersten Glieder dieser Klasse wurden aus den natürlichen Juden genommen, was durch das eine der beiden „Brote“ vorgeschattet worden war, und weitere wurden dann — vom Jahre 36 u. Z. an, als Petrus dem Kornelius predigte — aus den heidnischen Nationen genommen, was durch das zweite „Brot“ dargestellt worden war. — Apg. 10:1-48.

      17.(a) Was wurde dadurch dargestellt, daß die Brote mit Sauerteig gebacken waren? (b) In welchem Sinne sind diejenigen, die durch die Weizenbrote dargestellt wurden, „Erstlinge“?

      17 Daß die beiden Brote gesäuert waren, veranschaulicht, daß die Glieder dieser Klasse von Geburt Sünder sind, die das Opfer Jesu benötigen, um Jehova heilig zu werden. Wie die beiden Brote die Erstlinge der Weizenernte waren, so sind auch diese 144 000 die ersten, die aus der sündigen Menschheit herausgenommen, gerechtgesprochen und Jehova geheiligt werden, denn wir lesen: „Weil er es gewollt hat, hat er uns durch das Wort der Wahrheit hervorgebracht, damit wir eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien.“ „Diese wurden als Erstlinge aus den Menschen für Gott und für das Lamm erkauft.“ Sie sind „Erstlinge“, „eine gewisse Erstlingsfrucht“. Wie die Gerste, nicht der Weizen, die eigentliche Erstlingsfrucht war, so ist auch Jesus Christus der bedeutendste Erstling Gottes. Aber auch die 144 000 werden als Erstlinge, als Erstlinge aus der Menschheit, bezeichnet. Demnach muß eine weit größere Menge Menschen gerettet werden, wenn auch nicht zu himmlischem, so doch zu irdischem Leben. Interessanterweise wurde dies durch die dritte und letzte Festversammlung vorgeschattet. — Jak. 1:18; Offb. 14:4.

      DAS LAUBHÜTTENFEST

      18. Wie feierten die Juden das Laubhüttenfest?

      18 Im Herbst, also gegen Ende des Jahres, fand die dritte und letzte nationale Festversammlung statt. Sie war für die Zeit vom 15. bis 21. Ethanim oder Tischri angesetzt und endete mit einer Schlußfeier am 22. Wiederum mußten alle männlichen Israeliten im Tempel in Jerusalem vor Jehova erscheinen, und zwar diesmal zur Feier des Laubhüttenfestes. Während dieses Festes mußten die Teilnehmer sieben Tage in Hütten aus ‘Palmzweigen und Zweigen von dichtbelaubten Bäumen’ wohnen. Die Hütten wurden auf den Dächern und in den Höfen der Häuser errichtet, auf den Straßen und im Tempelvorhof, ja sogar auf dem Land im Umkreis von einer Sabbatreise außerhalb der Stadtmauern. Das Fest erinnerte die Israeliten an das Nomadenleben während ihrer vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste, wo Jehova sie in „Laubhütten“ hatte wohnen lassen, und besonders an seine Fürsorge, nachdem er sie aus Ägypten befreit hatte. Sie konnten freudig und dankbar daran zurückdenken, wie Jehova sie in seiner liebenden Güte wie ein Vater mit Obdach und Nahrung versorgt hatte. Wir lesen: „Der dich wandern ließ in der großen und schrecklichen Wüste, wo feurige Schlangen und Skorpione sind, und Dürre, wo kein Wasser ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen hervorbrachte; der dich in der Wüste mit Man [Manna] speiste, welches deine Väter nicht kannten.“ — 3. Mose 23:40-43; 5. Mose 8:15, 16; 16:16; Neh. 8:16.

      19. Warum wurde dieses Fest auch „Fest der Einsammlung“ genannt?

      19 Das Fest wurde auch das „Fest der Einsammlung“ genannt, weil es am Ende der Einsammlung der Erzeugnisse des Landes, der Kornfelder, Olivenhaine und Weingärten, gefeiert wurde. Es war ein Erntefest, bei dem sich das ganze Volk versammelte, um Jehova für seine Güte Dank zu sagen und ihm durch viele Opfer Wertschätzung zu bekunden. Als besonderes Brandopfer wurden in den sieben Tagen, abgesehen von den vielen anderen Opfern, siebzig junge Farren oder Stiere geopfert. — 4. Mose 29:12-34.

      20. Warum war es das fröhlichste Fest des Jahres?

      20 Das Fest der Einsammlung wurde nur fünf Tage nach dem Versöhnungstag, dem Tag ihrer zeremoniellen Reinigung von Sünden, begangen. Das Volk hatte daher das Empfinden, in reinem Zustand vor Jehova, seinem Gott, zu stehen, und konnte deshalb dieses letzte Fest mit Freude und Jubel feiern. Es war die fröhlichste Festversammlung des Jahres. Alle sieben Jahre, wenn wegen des Sabbatjahres keine Ernte eingebracht wurde, und auch im fünfzigsten oder Jubeljahr versammelte sich das Volk während des Laubhüttenfestes, um dem Vorlesen des Gesetzes beizuwohnen. — 5. Mose 16:16; 31:10-13.

      21. Beschreibe die Bräuche, die dem Laubhüttenfest später hinzugefügt wurden.

      21 Im Laufe der Zeit wurden weitere Merkmale hinzugefügt. Die Juden begannen zum Zeichen der Freude und des Sieges Palmzweige umherzutragen. Jeden Morgen füllte ein Priester ein goldenes Gefäß mit Wasser aus dem Teich von Siloam und trug es in den Tempel, wo Trompeten geblasen und die Worte nach Jesaja 12:3 gesprochen wurden: „Mit Wonne werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils [der Rettung, NW].“ An den Abenden pflegte man den Vorhof der Frauen mit goldenen Leuchtern zu erhellen. Die Reihe der drei nationalen Festversammlungen wurde am achten Tag durch eine passende Versammlung des ganzen Volkes abgeschlossen, bei der jedoch verschiedene Merkmale der vorangehenden sieben Tage fehlten. Sie bildete den Höhepunkt des fröhlichen Festes und diente dem Ruhm und der Ehre Jehovas, ihres Gottes. Ein jeder kehrte danach dankbaren Herzens und geistig gestärkt und ermuntert nach Hause zurück.

      „ANDERE SCHAFE“

      22. Welche Verbindung besteht zwischen Johannes 10:16 und dem Fest der Einsammlung?

      22 Jesus sagte: „Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muß ich bringen.“ (Joh. 10:16) Die Einsammlung dieser „anderen Schafe“ in unseren Tagen wurde auch durch das Fest der Einsammlung wunderbar veranschaulicht. Der Überrest des geistigen Israel hat seit dem Jahre 1919 eifrig die gute Botschaft von Gottes Königreich gepredigt. Dieses Predigtwerk hat bewirkt, daß sich ihm „eine große Volksmenge ... aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ angeschlossen hat. (Offb. 7:9) Sie werden eingesammelt oder „eingeerntet“ und mit Jehovas Tempelklasse, die durch den Überrest vertreten wird, vereinigt, um im bevorstehenden Krieg von Harmagedon bewahrt zu werden. Wie Jehova in alten Zeiten die Ernten der Juden segnete, so segnet er heute die Einsammlung der „anderen Schafe“.

      23. (a) was schattete das Wohnen in den Laubhütten vor? (b) Was veranschaulichte die Opferung der siebzig Stiere? (c) Was stellte das Umhertragen von Palmzweigen dar?

      23 Daß die Juden während dieses Festes in Hütten wohnten, veranschaulichte, daß der Überrest und die „anderen Schafe“ ihren Aufenthalt im gegenwärtigen alten System der Dinge als nur vorübergehend betrachten, da sie nach einer bleibenden Wohnstätte Ausschau halten, die für den Überrest im Himmel und für die „anderen Schafe“ auf einer paradiesischen Erde sein wird. Jene Hütten waren nicht mit allen Bequemlichkeiten ausgestattet, und so üben Jehovas Diener auch heute „Gottergebenheit zusammen mit Selbstgenügsamkeit“ und sind mit „Lebensunterhalt und Bedeckung“ zufrieden. (1. Tim. 6:6-8) Sie sind glücklich und freuen sich, an diesem größeren Einsammlungswerk teilzuhaben und Menschen helfen zu können, Jesus als das Lösegeld anzunehmen. Sie wissen, daß wirkliche Vergebung der Sünde nur durch das Opfer Jesu kommen kann. Die siebzig Stiere, die an den sieben Tagen des Festes der Einsammlung geopfert wurden, deuten darauf hin, daß das Opfer Jesu vom menschlichen und vom göttlichen Standpunkt aus vollkommen war und für die ganze Menschheit — dargestellt durch die siebzig Generationen, die in 1. Mose, Kapitel 10, angeführt werden — bestimmt ist. Zum Zeichen der Freude trugen die Juden damals Palmzweige umher, und interessanterweise wird auch die große Volksmenge in Offenbarung 7:9 mit Palmzweigen in ihren Händen beschrieben. Sie haben bestimmt guten Grund, freudig zu sein, denn sie rufen mit lauter Stimme: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.“ — Vers 10.

      24. Was tat Jesus auf diesem Fest, und von welcher Bedeutung ist dies für uns?

      24 Während des Laubhüttenfestes wurde das Volk im Gesetz unterwiesen, und Jesus hielt sich an diese Sitte, denn wir lesen: „Als nun das Fest zur Hälfte vorbei war, ging Jesus in den Tempel hinauf und begann zu lehren.“ Dasselbe tut heute auch der Überrest; er predigt und lehrt das Gesetz Gottes auf der ganzen Erde, unterstützt von etwa einer Million „anderer Schafe“, die bereits eingesammelt sind. Diese Lehrtätigkeit weist auf etwas Erfrischenderes hin, als es das Wasser der Quelle von Siloam war. Darum sagte Jesus am letzten oder siebenten Tag des Festes im Tempel zu seinen Zuhörern: „Wenn jemand durstig ist, komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, ‚aus dessen Innerstem werden Ströme lebendigen Wassers fließen‘.“

      25. Mit welchen Worten mag sich Jesus auf die Zeremonie bezogen haben, die während dieses Festes jeweils abends durchgeführt wurde?

      25 Durch diese Lehrtätigkeit wird auch mehr Licht verbreitet als durch die vier goldenen Leuchter, die an den Abenden des Festes den Vorhof der Frauen erleuchteten. Darauf mag sich Jesus bezogen haben, als er, möglicherweise im Jahre 32 u. Z., am Tag nach diesem Fest, sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird keineswegs in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens besitzen.“ Das große Fest der Einsammlung ist im Gange, und es sind bereits Tausende „anderer Schafe“ in die Organisation Jehovas hineingebracht worden, und Tausende werden zur Rechtfertigung Jehovas und zu seinem Ruhm und zu seiner Ehre noch kommen. — Joh. 7:14-16, 37, 38; 8:12.

      NEUZEITLICHE FESTVERSAMMLUNGEN

      26. Warum sind größere Versammlungen und Kongresse für Christen heute eine Notwendigkeit?

      26 Mit großer Wertschätzung haben wir nun beobachtet, wie die Juden ihre Feste feierten. Während der Betrachtung dieser Feste hast du vielleicht gedacht, du hättest mit deinen Angehörigen auch einmal unter den Festteilnehmern in Jerusalem sein wollen, hättest mit ihnen Gemeinschaft pflegen, an ihrem Gottesdienst, ihren Opfern und ihrer Lobpreisung Jehovas teilhaben und dich mit ihnen freuen wollen. Dein Wunsch kann heute in einem erweiterten Sinne in Erfüllung gehen. Wie Jehova dafür sorgte, daß sein Volk damals zu Festen und heiligen Festversammlungen zusammenkommen konnte, so sorgt er auch heute dafür, daß sein Volk zusammenkommen kann. Das Bedürfnis zusammenzukommen, um sich zu freuen und sich aufzuerbauen, besteht heute unter Christen genauso, wie es in den Tagen der Juden bestand, und die geschichtlichen Aufzeichnungen der neuzeitlichen Christen bestätigen, daß solche Festversammlungen von großem Nutzen sind.

      27. Welche Vorkehrungen für größere Versammlungen hat die Organisation Jehovas getroffen, und wie sollte man sie betrachten?

      27 Außer zu den fünf wöchentlichen Zusammenkünften der Versammlung kommen Jehovas Zeugen gewöhnlich dreimal im Jahr zu Kreis- und Bezirksversammlungen sowie zu nationalen oder internationalen Kongressen zusammen. Sie nehmen diese Zusammenkünfte ernst und wohnen ihnen bei. Wie die alten Israeliten, sind auch sie dankbar für diese Vorkehrung, und sie schätzen den erzieherischen Wert dieser Versammlungen. Sie beachten den Rat des Apostels Paulus, ‘ihr Zusammenkommen nicht aufzugeben, und das um so mehr, als sie den Tag herannahen sehen’. — Hebr. 10:25.

      28. Wieso erscheinen die neuzeitlichen Diener Jehovas bei ihren wöchentlichen Zusammenkünften nicht „mit leeren Händen“?

      28 Wie die Israeliten nicht mit leeren Händen vor Jehova erscheinen sollten, wenn sie zu den Festen Jehovas kamen, so sollten auch Jehovas Zeugen heute freudig bereit sein, etwas beizutragen, wenn sie einer Zusammenkunft beiwohnen, sei es einer wöchentlichen Zusammenkunft, sei es einem großen Kongreß. Sie sind fröhlich, und sie bringen ihre Freude auch zum Ausdruck, indem sie sich gut vorbereiten, wenn sie einen Anteil am Programm haben. Sie bereiten sich darauf vor, bei den Bibelstudien-Zusammenkünften Kommentare zu geben. Selbst wenn sie Probleme haben, kommen sie nicht mit düsterer, trauriger Miene, sondern mit freudigem Gesicht zu den Zusammenkünften, denn sie freuen sich, ihre Brüder zu sehen, mit ihnen zusammen zu sein und den Fremdling willkommen zu heißen. So befolgen sie Pauli Rat, einander zu ermuntern, auf eine sehr praktische Art und Weise.

      29. Wieso trifft dieser Grundsatz auch auf größere Versammlungen zu?

      29 Auf den größeren Versammlungen sind sie gern bereit, freiwillig in den verschiedenen Kongreßabteilungen zu dienen. Manche gewähren Kongreßbesuchern Unterkunft. Andere stellen eigene Geräte oder Maschinen zur Verfügung. Manche leisten Beiträge zur Deckung der Kongreßunkosten. Da bei diesen Kongressen Jehovas Geist die treibende Kraft ist, sind sie freudige, von Erfolg gekrönte Anlässe, durch die Jehovas Name gepriesen wird. Außenstehende finden diese Kongresse mustergültig und werden dadurch veranlaßt, Jehova, sein Wort und seine Organisation mehr zu respektieren.

      30. Wie betrachten Jehovas Zeugen größere Versammlungen, und wie wirken sich diese Versammlungen aus?

      30 Und so, wie die Israeliten damals von den Erzeugnissen ihrer Felder und ihrer Herden im voraus etwas für ihre Festzeiten aufhoben, bereiten sich auch Jehovas Zeugen heute auf die großen Versammlungen vor, indem sie ihre Ferien entsprechend planen und Geld sparen, damit die ganze Familie anwesend sein kann. Diese Festversammlungen wirken sich jeweils zu einem großen Zeugnis für Jehovas Namen aus und tragen zur gegenseitigen Ermunterung bei. Das konnte auf den Kongressen beobachtet werden, die jüngst in Lateinamerika stattfanden, denen Hunderte von Zeugen aus den Vereinigten Staaten, Kanada und anderen Ländern beiwohnten und die so dazu beitragen konnten, daß das Band, das sie mit ihren Brüdern vereinigt, gestärkt wurde und ihr Verständnis füreinander und ihre Liebe zueinander vertieft wurden. — 5. Mose 14:22-27.

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